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Zweirad-Fahrzeug mit Hilfsmotor
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Es sind Zweirad-Fahrzeuge mit Hilfsmotor nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 in vielfältigen Ausführungsformen bekannt geworden. Allen Ausführungsformen
ist gemeinsam, daß diese Fahrzeuge relativ schwer sind und daher nur schwer transportabel
und handhabbar sind. Insbesondere ist es mit den bekannten Zweirad-Fahrzeugen nicht
möglich, auch ohne Motorbetrieb ein relativ kräftesparendes Vorwärtskommen zu gewährleisten.
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Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein
Zweirad-Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so weiterzubilden, daß
es leichter handhabbar und transportabel ist, und daß ein Fahrbetrieb auch ohne
Betrieb des Hilfsmotors leicht möglich ist.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß das Zweirad-Fahrzeug als Tretroller dergestalt ausgebildet ist, daß das mittlere,
zwischen Sitzteil und Lenksäule befindliche Teil des Rahmens als parallel zum Boden
sich erstreckende, bodennahe Standfläche ausgebildet ist.
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Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist also, daß das
Zweirad-Fahrzeug als Tretroller ausgebildet ist, und daher im Tretbetrieb leicht
auch onne Hilfsmotor gefahren werden kann. Dies erleichtert die Fortbewegung es
Fahrzeuges in Fußgängerzonen und ähnlichen Aufenthaltsbereichen, ohne daß hierbei
der Motor eingeschaltet werden muss. Mit der Verwendung des Fahrzeuqes als Tretroller
ist es demzufolge möglich, ein solches Fahrzeug auch in Zonen durch Fußbetrieb zu
bewegen,
wo der Betrieb Von Motorfahrzeuren verboten ist.
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Besonders günstig ist der Tret-Betrieb dann, wenn nach dem Gegenstand
des Anspruchs 2 der Motor einschiebbar und lösbar am Fahrzeug gehaltert ist, weil
er dann vor Aufnahme des Betriebes als Tretroller aus der Halterung entfernt wird
und beispielsweise im Kofferraum des Kfz. zurückgelassen wird.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, den Motor in seiner Halterung
am Fahrzeug zu belassen, und das Fahrzeug selbst wie einen Tret-Roller zu bewegen.
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Mit der Ausbildung des Zweirad-Fahrzeuges als Tretroller wird ein
wesentlicher Fortschritt gegenüber den bekannten Zweirad-Fahrzeugen erreicht, weil
alle diese Zweirad-Fahrzeuge sich dadurch auszeichnen, daß sie lediglich als Fahrrad
noch antreibbar sind, nicht jedoch als Tretroller. Der Antrieb als Fahrrad macht
die Fortbewegung jedoch gefahrengeneigt, weil der Schwerpunkt des Fahrers hierdurch
wesentlich höher liegt, und daher der Fahrer mit seinem Fahrzeug nie stehenbleiben
kann, ohne abzusteigen. Dies ist aber mit einem Tretroller nach der Erfindung ohne
weiteres möglich, weil der Benutzer mit seinen Füssen auf dem bodennahen Trittbrett
(Standfläche) steht, und wenn er das Fahrzeug zum Stand abbremst, nur wenige Zentimeter
mit seinen Füssen zum Boden hat, um abzusteigen und das Fahrzeug zu halten. Dieser
wesentliche Vorteil ist bei Fahrrädern mit Hilfsmotor nicht gegeben.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung ist mit
dem Gegenstand des Anspruches 3 gegeben, der darin liegt, daß das Sitzteil auf die
Standfläche und die lenksäule auf das Sitzteil einklappbar sind.
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Auf diese Weise kann das Fahrzeug praktisch in seiner Höhe halbiert
werden und kann ohne weiteres in dem Kofferraum eines Kfz. transportiert werden,
und leicht wieder herausgenommen und aufgeklappt werden.
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Es ergibt sich dadurch ein universell einsetzbares Zweirad-Fahrzeug
, dessen Anwendungsmöglichkeiten gegenüber bekannten Zweirad-Fahrzeugen wesentlich
erweitert sind. Ein Transport des Zweirad-Fahrzeuges wird auch dadurch erleichtert,
daß vor dem Transport des Fahrzeuges der Hilfsmotor aus seiner Halterung genommen
wird und als getrenntes Teil transportiert wird. Hierdurch wird einmal ein versehentliches
Umkippen des im Gehäuse des Hilfsmotors befindlichen Benzintankes vermieden, und
zum anderen wird das Transportgewicht des Fahrzeuges ohne Hilfsmotor hierdurch wesentlich
erniedrigt.
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Eine besonders günstige Unterbringung des Hilfsmotors liegt nach dem
Gegenstand des Anspruches 4 darin, daß der Motor als gekapseltes Antriebsaggregat
in einem Aufnahmeraum im (unterhalb) Sitzteil angeordnet ist.
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Hierdurch wird der Motor-Schwerpunkt tiefgelegt, und die Kippsicherheit
des Fahrzeuges wird verbessert.
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Ebenso ist es in einer zweiten Ausführungsform nach der Erfindung
möglich, den Motor hoch über dem Hinterrad in dem Sitzteil zu lagern, was zu einer
verkürzten Baulänge des Zweirad-Fahrzeuges führt.
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Um eine besonders kostengünstige Herstellung des Zweirad-Fahrzeuges
zu gewährleisten, ist es nach dem Gegenstand des Anspruches 5 vorgesehen,daß das
Auspuffrohr vom Motor ausgehend zunächst nach vorne in der Standfläche verlegt ist
und dann in Form einer U-förmigen Abbiegung in der Standfläche nach hinten verläuft
und in Höhe der Hinterradgabel endet.
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Die Standfläche wird hierdurch doppelt genutzt, nämlich auch als Vorschalldämpfer,
was die Anordnung eines herkömmlichen, gesonderten Vorschalldämpfers erspart.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination
der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere
die in den Zeichnungen dargestellte, räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege
darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und
ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Mermale und Vorteile der Erfindung
hervor.
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Es zeigen: Figur 1 schematisiert gezeichnete Seitenansicht des Zweirad-Fahrzeuges
in eingeklapptem und ausgeklapptem Zustand, Figur 2 Draufsicht auf das Fahrzeug
nach Figur 1, Figur 3 Stirnansicht auf das Fahrzeug nach Figur 1 und 2, Figur 4
Seitenansicht eines Fahrzeuges in einer zweiten Ausführungsform, Figur 5 vergrößerte
Draufsicht auf den vorderen Teil
des Fahrzeuges nach Figur 1 und
Figur 4.
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Das Zweirad-Fahrzeug nach Figur 1 weist eine Lenksäule 1 auf, die
in einem Gelenk 2 am Fahrzeugrahmen in Pfeilrichtung 16 und in Gegenrichtung hierzu
schwenkbar gelagert ist. Im eingeschwenkten Zustand nimmt die Lenksäule ihre Stellung
in Position 1' ein.
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Der Fahrzeugrahmen besteht aus einer unteren, bodennahen und parallel
zum Boden angeordneten Standfläche 12, die als Trittbrett für den Fahrer dient.
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Nach vorne schließt sich an die Standfläche 12 ein abgekröpftes Rahmenteil
11 an, was in-einen horizontalen Teil des Rahmens übergeht, an dem vorne ein Schutzblech
8 mit darunterliegenden Doppelscheinwerfern 7 angeordnet ist. Von den Doppelscheinwerfern
7 ist stets nur ein Scheinwerfer in Betrieb. Beim Defekt eines Scheinwerfers wird
auf den anderen intakten Scheinwerfer umgeschaltet.
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Die Lenksäule 1 geht nach unten in eine Gabelachse- lo über, in welcher
das Vorderrad 9 drehbar gelagert ist.
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Am Lenkrohr 3 ist in ans ich bekannter Weise der Lenkgriff angeordnet.
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Am hinteren Teil der Standfläche 12 ist ein weiteres Gelenk 14 angeordnet,
an dem schwenkbar ein Sitzteil 13 ansitzt. Das Sitzteil 13 ist in Pfeilrichtung
15 in die Stellung 13' einschwenkbar, so daß in der in Fig. 1 strichpunktierten
Stellung von Lenksäule 1' und Sitzteil 13' erkennbar ist, daß das so umgestellte
Fahrzeug eine ganz geringe Transporthöhe aufweist.
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Der Sitzteil 13 besteht aus einem oberen Sitz 17, und einem darunter
angeordneten Handschuhfach 18,
welches abschließbar ausgestattet
ist.
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Unterhalb des Handschuhfaches 18 ist ein Aufnahmerahmen 19 für die
Aufnahme eines Motors 20 vorgesehen,der über eine Kette 21 auf das Hinterrad 25
wirkt. Hinter dem Sitzteil 13 erstreckt sich ein schräg nach oben abgekröpftes Rahmenteil
22, was in ein horizontales Schutzblech 23 übergeht. Am horizontalen Teil des Rahmens
setzt die Hinterradgabel 24 an, die zwischen sich das Hinterrad 25 aufnimmt.
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Gemäss Figur 2 geht vom Motor 20 das Auspuffrohr 26 zunächst nach
vorne in Form einer U-förmigen Abbiegung, die in der Standfläche 12 verlegt ist,
um dann in der Nähe des vorderen, abgekröpften Rahmenteils 11 nach hinten in einen
U-förmig abgebogenen Teil 27 überzugehen, der dann schließlich in der Nähe aer Hinterradgabel
24 nach außen mündet. Auf diese Weise wird die Standfläche 12 auch als Vorschalldämpfer
verwendet.
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Gemäss Figur 3 und 5 weist die Lenksäule 1 einSchutzschild 28 (Spritzschutz)
auf, an dessen Rückseite mehrere Taschen 4,5,6 vorgesehen sind.
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Gemäss Fig. 1 sind die beiden Taschen 4,5 hintereinanderliegend und
untereinandergestaffelt hinter dem Schutzschild 28 angeordnet, während in Fahrtrichtung
nach vorne vor der Tasche 4 ein Aufnahmeraum 6 für die Aufnahme eines Regenumhanges
angeordnet ist.
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Der Regenumhang wird mit seiner vorderen Leiste mittels einer Klettenverschlußleiste
an der Rückseite des Schutzschildes 28 befestigt und dann mit seinem übrigen Teil
einfach über den Kopf des Fahrers gezogen, so daß er ständig mit seinem vorderen
Teil mit dem Fahrzeug verbunden ist. Hierdurch ergibt sich eine sichere Halterung
am Fahrzeug und ein dichter Abschluß mit dem Schutzschild, so daß der Fahrer vollkommen
geschützt bei Regenwetter unter dem Regenumhang geborgen ist.
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Gemäss der Darstellung in Fig. 1 und Fig. 4 kann auf dem vorderen
Schutzblech 8 ein Korb 29 zur Aufbewahrung von Gegenständen angebracht sein. Ebenso
kann auf dem hinteren Schutzblech 23 ein weiterer Korb 29 vorgesehen sein.
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In Fig. 4 ist ein Fahrzeug mit verringerter Baulänge gezeigt. Hier
ist vorgesehen, daß in dem Sitzteil 33, welches mit einem gleichartigen Gelenk 34
in seine eingeklappte Stellung bei 33' nach vorne geklappt werden kann, ein Motor
40 angeordnet ist, der oberhalb des Hinterrades 25 angeordnet ist. Hierdurch kann
die Standfläche 32 verkürzt ausgeführt sein. Der Motor 40 ist wiederum in einem
geschlossenen Aufnahmeraum 39 lösbar eingesteckt und treibt in nicht näher dargestelltter
Weise über eine Kette das Hinterrad 25 an.
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Bei dieser Ausführungsform fehlt das vorher in Verbindung mit Fig.
1 beschriebene Handschuhfach 18.
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ZEICHND8GS-LEGENDE 1 Lenksäule 1' 2 Gelenk 3 Lenkrohr 4 Tasche 5 Tasche
6 Aufnahmeraum 7 Doppelscheinwerfer 8 Schutzblech 9 Vorderrad 10 Gabelachse 11 abgekröpftes
Rahmenteil 12. Standfläche 13 Sitzteil 13' 14 Gelenk 15 Pfeilrichtung 16 Pfeilrichtung
17 Sitz 18 Handschuhfach 19 Aufnahmeraum 20 Motor 21 Kette 22 abgekröpftes Rahmenteil
23 Schutzblech 24 Hinterradgabel 25 Hinterrad 26 Auspuffrohr 27 Teil des Auspuffrohres
28 Schutzschild 29 Korb 32 Standfläche 33 Sitzteil 33' 34 Gelenk 39 Aufnahmeraum
40 Motor
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