DE11125C

DE11125C - Vorrichtung zum Bewegen der Krippen in Rindviehställen

Info

Publication number: DE11125C
Application number: DENDAT11125D
Authority: DE
Original assignee: H. BAUM in Breslau, Salzstrafse 2/4

Description

1880.

Klasse 45.

HUGO BAUM in BRESLAU. Vorrichtung zum Bewegen der Krippen in Rindviehställen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. März 1880 ab.

Um den Rindviehställen, in welchen die Auswurfstoffe längere Zeit ('/₂ Jahr) liegen bleiben, keine zu grofse Grundfläche geben zu müssen, und gleichzeitig um die für gleichmäfsige Düngerausbreitung nöthige Stallarbeit möglichst zu beschränken, hat Erfinder bewegliche Futtertische (Krippen) construirt, von folgender Beschaffenheit:

In dem von Säulen vollständig freien Standraum der Thiere sind die beiden Futtertische AA mittelst der Hängeeisen α α, Fig. 4, den Rädern b b, auf der an der Decke befestigten Eisenbahn c c aufgehängt. Die horizontalen Doppelschienen d d verbinden je ein Paar gegenüber befindliche Hängeeisen, und es stehen davon die oberen, durch die Ketten e e mit einander und mit den aufserhalb der beiden Giebel angebrachten verticalen Wellen // in Verbindung.

Letztere sind von 4 cm starkem Quadrateisen in den Lagern ggg beweglich und sind oberhalb mit einer Walze h versehen, deren Peripherie bei einmaliger Umdrehung 60 cm Kette aufrollt. Wenn sonach die vier Wellen // am rechtseitigen Giebel jeden zweiten Tag eine, und in 20 Tagen zehn Umdrehungen erhalten haben, befinden sich die Futtertische A A auf den im Grundrifs, Fig. 1, durch punktirte Linien begrenzten Räumen A¹ A¹, und die ganze Stallfläche ist mit einer zweitägigen Ausleerung der Thiere incl. Streustroh bedeckt. Durch Drehung der Wellen am linksseitigen Giebel erfolgt nunmehr die Bewegung der Futtertische nach entgegengesetzter Richtung ganz in derselben Weise u. s. w.

Nach Vollendung einer jeden solchen 20 Tage dauernden Schicht müssen die Futtertische oder Krippen der producirten Düngerlage entsprechend gehoben werden. Diese Hebung mufs auf allen vier Befestigungspunkten eines jeden Futtertisches zugleich erfolgen, und man bedient sich zweckmäfsig hierbei einerKurbeli? mit schwachen Ketten k k, Fig. 6.

Die Befestigung der Futtertische an d£n Hängeeisen α α erfolgt durch den an einem Kettchen hängenden eisernen Vorstecker /, indem der« selbe in das betreffende Loch im Hängeeisen unter den Zangen m M eingeschoben wird, Damit die eisernen Vorstecker sich nicht in das Zangenholz eindrücken, erhalten letztere eiserne Unterlagsschienen η η, welche mit Holzschrauben befestigt werden.

Fig. 5 stellt das Querprofil einer einfachen Krippe dar, wenn solche statt der Futtertische beliebt werden sollten.

Fig. 7 bezeichnet einen der Hebel, mit denen die Wellen ff ff in Umdrehung gesetzt werden sollen.

Um die Belastung der Bahnstränge und somit der Balken nach Möglichkeit zu ermäfsigen, sind die Krippen aus konisch geschnittenen und gehobelten astfreien Latten, mit Kalk und Käse verleimt und genagelt, wasserdicht nach Zeichnung anzufertigen.

Die Ausfuhr des Düngers direct nach dem Acker kann nach zwei Arten geschehen. Nach der ersten können die Stände nach Möglichkeit verengt und die Futtertische zusammengeschoben werden, so dafs die Ausfuhr zuerst an einem Giebel und sodann am anderen Giebel erfolgen kann. Nach der zweiten Art werden die Futtergänge bis zur Decke gehoben, so dafs die Wagen unter den Futtertischen zu einem Giebel hinein und zum anderen hinausfahren können. Das Vieh mufs dann aber in den Tagen, wenn ausgefahren wird, in den Hof und nur bei Nacht wieder im Stalle untergebracht werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung mit hängender Eisenbahn zur horizontalen und verticalen Bewegung der Krippen und Futtertische eines Rindviehstalles, behufs Conservirung des Düngers im Stalle, bei halbjährigem Productionsquantum.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.