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Bohrlochverschluß Es ist bisher beim Schießen im Bergbau unter Tage
wie bei Gesteinssprengungen über Tage üblich, zum Besetzen des Bohrloches Lehm,
sandige Letten oder ähnliches Material zu verwenden.
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In jüngerer Zeit wird weiterhin das Besetzen mit Wasser in Form von
Wasserbesatzampullen aus Kunststoff in größerem Maße geübt, da diese Art des Besatzes
viele Vorteile in sicherheitlicher, gesundheitlicher und wirtschaftlicher Art hat.
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Auch Besatzungspfropfen aus Kunststoff, Gummi u. ä., wie sie z. B.
in dem Bohrlochverschluß des deutschen Patents 1041843 näher beschrieben werden,
finden als Bohrlochverschluß Verwendung mit dem Ziel, Wasser in der gesamten Länge
des Bohrloches einzubringen und dieses dann dicht zu verschließen.
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Diese letztere Methode vermeidet gewisse Nachteile der Wasserbesatzampullen,
weil bei diesen unter Umständen eine Gefahr durch Aufreißen der Hülle und Ausfließen
des Wassers gegeben ist und zweitens der Bohrlochquerschnitt nur begrenzt mit Wasser
ausgefüllt werden kann. Auch müssen für unterschiedliche Bohrlochdurchmesser verschiedene
Abmessungen von Wasserbesatzampullen verwendet werden, was die Übersicht und Lagerhaltung
erschwert.
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Der erfindungsgemäße Gegenstand ermöglicht nun durch das Ausfüllen
des gesamten Bohrloches dicht mit Wasser einen höheren Staubniederschlagungseffekt,
verdämmt zum Zwecke einer größeren Schußwirkung besser und ist zudem schneller einzubringen.
Allerdings kann er die Wasserbesatzampullen nicht in allen Fällen, wie z. B. bei
gebrächem Gebirge, ersetzen. Aber auch hier wird durch eine Tränkung des hereinzuschießenden
Gesteins, Kohle od. ä. eine ungewöhnlich hohe Verbesserung der Staubniederschlagung
und Schußwirkung erzielt.
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Die Erfindung bezweckt nun eine Verbesserung des Bohrlochverschlusses
dahingehend, daß dieser so einfach und sicher wie nur irgendmöglich gehalten wird.
Zu diesem Zweck wird der Bohrlochverschluß als Stopfen aus elastischem Material
(Kunststoff, Gummi, Schaumstoff od. ä.) vorgesehen, der nur noch aus einem Stück
besteht. Der zentral durchbohrte konische Stopfen ist dabei mit Aussparungen zur
Aufnahme des Schießdrahtes und mit einem Ventil im schwächeren Teil des konischen
Stopfens versehen. Die Aussparungen können, müssen aber nicht, zu jedem Verwendungszweck
vorhanden sein. Gekennzeichnet wird der Stopfen besonders dadurch, daß er mit ins
Innere des Bohrloches führenden Öffnungen ausgestattet ist, die unter dem Einfluß
der Eigenelastizität des Stopfenmaterials geschlossen sind und die sich unter dem
Druck des einströmenden Besatzwassers öffnen. Die öffnung kann hierbei als Schlitz
zwischen flächigen Stopfenteilen, wie z. B. aus Fig. 1 zu ersehen, aber auch mehrfach
in einem geschlossenen Hohlkegel ausgebildet bzw. angeordnet sein, wie aus Fig.2
hervorgeht. Jede andere Lippen-, Klappen- oder Lamellenausbildung ist außerdem möglich.
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Diese denkbar einfache Ausbildung des Einströmventils dient der Exaktheit
der Handhabung und vermeidet kompliziertere Möglichkeiten, die besonders gegen Beschädigung
und Verlust, vor allem im rauhen Grubenbetrieb, anfällig sind und die durch Fehler
bei der Herstellung, aber auch durch nicht fachgerechte Bedienung zu schwerwiegenden
Folgen, wie Versagern und Unfällen, führen können.
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Die Außenseite des Stopfens kann in an sich bekannter Weise mit Lappen,
Widerhaken (Fig.4), Ringen oder sonstigen Haltesicherungen versehen sein, die gegebenenfalls
Aussparungen für die Schießdrähte aufweisen (Fig. 3).
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Durch die mannigfache Verwendungsmöglichkeit des neuen Bohrlochverschlusses
kann dieser als universelles Verdämmelement verwendet werden.
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Für das bisher übliche Stoßtränkverfahren bzw. Druckwasserschießen
kann er z. B. die zur Zeit Verwendung findenden Tränkrohre und Tränkschläuche ersetzen.
Diese Rohre und Schläuche werden zu leicht beschädigt und verbiegen sich. Sie sind
in ihrer Handhabung schwierig zu bedienen. Ferner werden sie bei stärkerem Wasserdruck
oft wieder aus dem Bohrloch herausgedrückt.
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Alle diese Nachteile werden durch den neuen Bohrlochverschluß beseitigt,
da er einfach zu handhaben, robust und sicher ist. Für das Entweichen der im Bohrloch
vorhandenen Luft sorgen in diesem
Falle die Aussparungen an der
Außenseite des Stopfens, die außerdem für sich allein oder vor allem bei Gesteinssprengungen
unter Einführung eines kleineren Stückes Draht den nötigen Druckausgleich im Bohrloch
schaffen. Unter Beibehaltung eines Überdruckes im Bohrloch selbst wird damit ein
Herausschleudern des Besatzstopfens verhindert.
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Eine große Bedeutung kann der erfindungsgemäße Gegenstand auch für
das einfache (drucklose) Wasserbesatzverfahren haben.
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Durch die Kopplung des erfindungsgemäßen Verschlusses mit an sich
bekannten Wasserbesatzampullen wird eine denkbar unkomplizierte Abfüllungsweise
geschaffen. In der Herstellung der Wasserbesatzampullen tritt eine wirtschaftlich
stark ins Gewicht fallende Vereinfachung ein, denn die Ampullen können nunmehr aus
einem Stück gefertigt werden. Sie können aber auch in jeder beliebigen Länge stückweise
aus einem Endlosschlauch herausgeschnitten und durch Aufschweißen mit dem neuen
Bohrlochverschluß versehen werden. Zu diesem Zweck kann der Bohrlochverschluß, z.
B. als Lippenventil. aus entsprechend dünnwandigem Material hergestellt werden.
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Dadurch besteht aber auch die Möglichkeit, die Wasserbesatzampullen
leer ins Bohrloch einzuführen und sie unter Ausnutzung der Eigenelastizität des
Ampullenmaterials durch Einführen einer längeren Düse so stark mit Wasser zu füllen,
daß die Ampullen prall und fest im Bohrloch sitzen, ohne daß es einer zusätzlichen
Verdämmung bedarf.
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Schließlich ist der erfindungsgemäße Gegenstand jedoch auch als Bohrlochverschluß
per se oder in Verbindung mit Wasserbesatzampullen verwendbar. Zu letzterem Zweck
wird er vorteilhafterweise in vereinfachter Ausführung aus Kunst- oder Schaumstoff
eingesetzt, wobei die zentrale Bohrung gleichzeitig einer direkten Verbindung mit
der Wasserbesatzampulle dienen kann. Besatzstopfen aus Kunststoff sind an und für
sich bekannt, wie z. B. aus dem deutschen Patent 1061672. Aber auch diesem gegenüber
weist der erfindungsgemäße Gegenstand eine einfachere und vielseitigere Verwendungsmöglichkeit
auf.