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Einrichtung zum Messen von Kreisteilungen, insbesondere von Eingriffsteilungen,
Zahndicken, Zahnlückenweiten an verzahnten Teilen Zusatz zur Zusatzpatentanmeldung
H 24591 IX/42b (Auslegeschrift 1 100 979) In der übergeordneten Patentanmeldung
ist eine Einrichtung zum Messen von Kreisteilungen, insbesondere von Eingriffsteilungen,
Zahndicken, Zahnlückenweiten an verzahnten Teilen mittels zweier Fühlhebel beschrieben,
die auf einer allseitig verschiebbaren Tragplatte angeordnet sind, die zusammen
mit dem von einer äußeren Kraftquelle angetriebenen Prüfling und in gleicher Relativlage
zu ihm während des Meßvorganges mitbewegt wird.
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Hierbei ist auf der Tragplatte einer der beiden Fühlhebel schwenkbar
gelagert, der andere fest einstellbar angeordnet. Dieser fest einstellbar angeordnete
Fühlhebel wird an einer Meßfläche des Prüflings in dessen Bewegungsrichtung durch
Nachführen der Tragplatte von Hand in Anlage gehalten, während mittels zweier einstellbarer
Abstandsstifte der Abstand der Tragplatte vom Prüfling konstant gehalten wird.
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Bei dieser Einrichtung ist eine waagerechte Grundplatte vorgesehen,
auf der die Tragplatte mittels Kugeln allseitig verschiebbar gelagert ist. Dadurch
kann die Tragplatte mit den Abstands stiften und den Fühlhebeln mit der Verzahnung
des Prüflings in Eingriff gebracht und dem sich pausenlos bewegenden Prüfling in
gleicher Relativlage zu ihm während des Meßvorganges nachgeführt, nach Beendigung
der Messung außer Eingriff mit der Verzahnung gebracht und anschließend erneut um
eine Teilung versetzt in Eingriff mit der Verzahnung gebracht werden. Bei der Vermessung
von Zahnrädern beschreibt die dem Prüfling von Hand nachgeführte Tragplatte ein
Stück eines Kreisbogens in der Bewegungsebene des Prüflings, weswegen die Tragplatte
in dieser Ebene allseits verschiebbar und auch drehbar sein muß. Diese drei Freiheitsgrade
der Bewegung der Tragplatte werden bei der in der übergeordneten Patentanmeldung
beschriebenen Einrichtung dadurch erzielt, daß die Tragplatte unter Zwischenlage
von Kugeln auf der horizontalen Grundplatte beweglich gelagert ist.
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Jedoch ist diese einfache Lösung zur Erzielung der drei Freiheitsgrade
der Tragplattenbewegung nur bei horizontaler Anordnung der Grundplatte möglich,
was wiederum zur Voraussetzung hat, daß auch die Bewegungsebene des sich pausenlos
bewegenden Prüflings horizontal ist. Ist der Prüfling ein Zahnrad, dann muß also
seine Drehachse vertikal, d. h. in Richtung der Schwerkraft, liegen. Nun gibt es
aber Fälle, bei denen das zu prüfende Zahnrad mit horizontal liegender Achse vermessen
werden muß. Dies ist beispielsweise der Fall bei auf Sykesmaschinen verzahnten Pfeilzahrädern
oder bei großen, mit horizontaler Welle eingebauten Getriebezahnrädern.
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Die naheliegende Lösung, die Grundplatte als plan-
parallel geschliffene
Platte vertikal anzuordnen, auf Vorder- und Rückseite unter Zwischenlage von Kugeln
eine Trägerplatte und eine Gegenplatte anzuordnen, beide Platten gegeneinander zu
verspannen und das Gewicht dieser in einer vertikalen Ebene allseitig bewegbaren
Plattenkombination mit einem Gegengewicht auszugleichen, das an einem über eine
Rolle geführten Seil hängt, hat sich nicht bewährt.
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Die Platten müssen nämlich nicht nur in der Seilkraftrichtung, sondern
auch quer dazu bewegt und auch gedreht werden. Hierbei läßt sich dann aber keine
ausreichend große Feinfühligkeit erzielen, welche erforderlich ist, wenn die Tragplatte
mit den Ab stands stiften und den Fühlhebeln dem sich pausenlos bewegenden Prüfling
von Hand nachgeführt wird, so daß leicht Meßfehler durch unterschiedlich große Andrückkräfte
entstehen. Zudem hat sich gezeigt, daß die Handhabung einer solchen Einrichtung
sehr unbequem und ermüdend ist.
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Insbesondere bei der Vermessung größerer Zahnräder ist es nicht immer
möglich, vertikal von oben zu messen, vielmehr muß vielfach auch schräg von oben
gemessen werden können. Weiterhin ist die Beobachtung der Meßstelle bei solchen
Messungen recht schwierig, weshalb die verminderte Feinfühligkeit beim Nachführen
der Tragplatte in vertikaler Ebene irgendwie ausgeglichen werden muß. Schließlich
sollen auch die zur Anlage an die zu vermessenden Zahnflanken kommenden Fühlhebelenden
bei großen
schräg- oder pfeilverzahnten Rädern nicht punktförmig
an der Zahnflanke anliegen, sondern eine linienförmige Berührung ermöglichen. Deswegen
müssen die Meßtaster auf die jeweilige Zahnschräge einstellbar sein. Die Meßeinrichtung
soll darüber hinaus nicht nur für Messungen in vertikaler Ebene, sondern ebensogut
auch bei Messungen in horizontaler Ebene brauchbar, also universell verwendbar sein.
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Durch die vorliegende Erfindung soll eine Meßeinrichtung angegeben
werden, die alle die soeben genannten Forderungen zu erfüllen in der Lage ist, also
die Messungen in vertikaler und horizontaler Ebene ermöglicht und damit unabhängig
von der Schwerkraftrichtung arbeitet. Weiterhin soll dafür gesorgt werden, daß das
Auffinden der einzelnen Zahnlücken erleichtert wird und keine so große Feinfühligkeit
beim Nachführen der Platte erforderlich ist. Schließlich wird auch durch eine besondere
Ausbildung der Fühlhebelenden die Vermessung schräg- oder pfeilverzahnter Räder
bei Linienberührung der Meßtaster ermöglicht.
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Die Lösung dieser Aufgaben wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß die Tragplatte für die Abstandsstifte von dem einen Arm eines zweitarmigen Hebels
getragen wird, der um eine vertikal zur Ebene, in welcher der Prüfling bewegt wird,
stehende ortsfeste Achse schwenkbar angeordnet ist, während die Tragplatte mittels
eines Schlittens auf dem Hebelarm in der Richtung seiner Längserstreckung verschiebbar
und um einen parallel zur Schwenkachse des Hebels angeordneten, am Schlitten befestigten
Zapfen drehbar ist, und daß auf dem anderen Arm des zweiarmigen Hebels ein dem Gewichtsausgleich
dienendes Gegengewicht verschiebbar angeordnet ist.
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Durch diese Ausbildung kann die Tragplatte in jeder beliebigen Ebene
allseitig bewegt und damit dem Prüfling nachgeführt werden. Die Einrichtung ist
somit unabhängig von der Schwerkraftrichtung. Um die Handhabungsschwierigkeiten
bei einer Messung in vertikaler Ebene zu vermindern, hat es ich in Weiterbildung
des Erfindungsgedankens als zweckmäßig erwiesen, für die Fühlhebel eine besondere
Fühlhebeltragplatte vorzusehen, die relativ zur Tragplatte für die Abstandsstifte
gegen Federwirkung verschwenkbar ist. Zweckmäßig ist hierbei die Fühlhebeltragplatte
mittels Blattfedern seitwärts verschiebbar in der Tragplatte für die Abstandstifte
aufgehängt. Da die Eigenfederung der als Aufhängung dienenden Blattfedern gering
ist, kann es zweckmäßig sein, an der Fühlhebeltragplatte Vorspannfedern anzuordnen,
die mittels eines in der Tragplatte für die Abstandsstifte gelagerten Stellhebels
in jeder der beiden Verschieberichtungen der Fühlhebeltragplatte vorspannbar sind.
Durch die Anordnung einer besonderen Fühlhebeltragplatte, die relativ zur Tragplatte
für die Abstandsstifte gegen Federwirkung verschiebbar ist, läßt sich erreichen,
daß die Fühlhebel immer mit einer gleich großen Kraft gegen die zu vermessenden
Zahnflanken angedrückt werden, während die Tragplatte für die Abstands stifte unabhängig
hiervon dem sich pausenlos bewegenden Prüfling nachgeführt wird.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, in der Tragplatte
für die Abstandsstifte vertikal zur Bewegungsrichtung der Fühlhebeltragplatte einen
verschiebbaren Bolzen zu lagern, der unter der Wirkung einer Feder mit seinem konisch
verbreiterten Ende die Fühlhebeltragplatte über einen an ihr an-
gebrachten einstellbaren
Anschlag gegen die Wirkung der Vorspannfedern so weit seitlich verschiebt, daß die
Fühlhebel beim Einführen der Abstandsstifte in die Zahnlücken des Prüflings noch
nicht zur Anlage an die zu vermessenden Zahnflanken gelangen, während die Fühlhebeltragplatte
freigegeben wird, wenn der Bolzen gegen die Wirkung seiner Feder verschoben wird,
so daß sich die Fühlhebel unter der Wirkung der Vorspannfedern gegen die zu vermessenden
Zahnflanken anlegen.
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Die Fühlhebel werden also erst dann an die zu vermessenden Zahnfianken
angelegt, wenn die Abstandsstifte in die Zahnlücken eingeführt sind und der Bolzen
betätigt wird. Mit dem verschiebbaren Bolzen kann ein elektrischer Kontakt verbunden
sein, der bei Betätigung des Bolzens zwecks Freigabe der Fühlhebeltragplatte einen
Stromkreis schließt, durch den der durch die Winkellage des schwenkbaren Fühlhebels
definierte Meßwert auf ein elektrisches Meß-und Anzeige- oder Registriergerät geschaltet
wird.
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Um das Auffinden der einzelnen Zahnlücken beim Einführen der Abstandsstifte
zu erleichtern, kann wenigstens einer der Abstandsstifte an seinem vorderen Ende
eine in Längsrichtung gefederte konische Hülse tragen, deren mittlerer Durchmesser
etwa der Zahnlückenweite entspricht, so daß die Hülse beim Einführen des Abstandsstiftes
in die Zahnlücke diesen in der Mitte zwischen den Zahnflanken fixiert.
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Schließlich hat es sich für die Vermessung großer schräg- oder pfeilverzahnter
Räder als vorteilhaft erwiesen, die zur Anlage an die zu vermessenden Flanken des
Prüflings kommenden Fühlhebelenden mit je einem Meßtasterschuh zu versehen, der
um die Längsachse des Fühlhebels drehbar gelagert ist, so daß er sich auf seiner
ganzen Länge mit der Meßfläche an die Zahnflanken anlegen kann.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung
in einer ersten Meßstellung, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig.
1, Fig. 3 eine Seitenansicht der Einrichtung nach Fig. 1 in einer anderen Meßstellung
oder eine Drmifsicht auf die Einrichtung nach Fig. 1 in einer dritten Meßstellung,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform der Tragplatte, Fig. 5 eine
Stirnansicht, teilweise geschnitten, auf die Tragplatte in Richtung des PfeilesA
in Fig. 4 und Fig. 6 in vergrößertem Maßstab einen Meßtasterschuh.
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Die Fig. 1 und 2 zeigen die erfindungsgemäße Meßeinrichtung in Seitenansicht
und im Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 in einer ersten Meßstellung an einem
als Zahnrad mit horizontaler Achse dargestellten Prüfling 1, wobei der Prüfling
senkrecht von oben vermessen wird. In einer ortsfest angebrachten Halteplatte 2
ist ein zweiarmiger Hebel 3 um eine vertikal zur Bewegungsebene des Prüflings 1
stehende Achse 4 schwenkbar gelagert. Auf dem einen Hebelarm 5, der als Leichtmetallgehäuse
biege- und verwindungssteif ausgebildet ist, ist ein Schlitten 6 in Richtung der
Längserstreckung des Hebelarmes verschiebbar gelagert. Hierzu weist der Schlitten
dachartig abgeschrägte Führungsflächen 7 auf, die unter Zwischenlage von Rollkörpern
8 in dreieckförmig eingeschnittene Führungsleisten 9 hineinragen, die im
Hebelarm
5 befestigt sind. Der Abstand der Führungsleisten9 voneinander kann eingestellt
werden, so daß der Schlitten ohne Spiel leicht im Hebelarm 5 verschiebbar ist. Der
Schlitten 6 trägt einen Zapfen 10, um den eine Trägerplatte 11 schwenkbar ist, die
zwei Abstandsstifte 12, einen festen Fühlhebel 13 und einen schwenkbar gelagerten
Fühlhebel 14 trägt.
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Die beiden Abstandsstifte 12 und der feste Fühlhebel 11 sind mit
Klemmstücken 15 in einer T-förmigen Nut der Tragplatte 11 beliebig einstellbar befestigt.
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Der bewegliche Fühlhebell4 ist in das eine Ende eines zweiarmigen,
um eine feste Drehachse 16 schwenkbaren Hebels 17 festgeklemmt, während das andere
Ende des Hebels 17 einen Kondensatorbelag 18 trägt. Diesem Kondensatorbelagi8 steht
ein an der Tragplatte 11 fest angeordneter Kondensatorbelag 19 gegenüber. Bei einer
Schwenkbewegung des den Fühlhebel 14 tragenden Hebels 17 verändert sich der Abstand
der beiden Kondensatorbeläge 18 und 19 voneinander und dadurch auch die Kapazität
des von den beiden Belägen gebildeten Kondensators. Die Kapazitätsänderung des Kondensators
18/19 ist somit ein Maß für die Auslenkung des schwenkbaren Fühlhebels 14. An die
Stelle des Kondensators 18!19 kann ebensogut eine Spule mit Eisenkern treten, wobei
entweder die Spule oder der Eisenkern beweglich ist. In diesem Falle ist die Änderung
der Induktivität ein Maß für die Auslenkung des Fühlhebels 14, der durch eine Vorspannfeder
20, die mit Hilfe einer Einstellschraube 21 einstellbar ist, dauernd in Anlage an
der auszumessenden Zahnflanke gehalten wird. Die Kapazitäts- oder Induktivitätsänderung
wird in einer an sich bekannten, hier nicht dargestellten Überlagerungsschaltung
in eine Frequenzänderung umgewandelt, verstärkt und angezeigt oder registriert.
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Das Gewicht des Hebelarmes 5 und der auf ihm angeordneten Teile wird
durch ein auf dem anderen Hebelarm 22 des zweiarmigen Hebels 3 sitzendes Ausgleichsgewicht
23 ausgeglichen. Dieses Gewicht 23 ist auf dem Hebelarm 22 in Längsrichtung verstellbar.
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Die Vermessung des Zahnrades 1 geht in folgender Weise vor sich:
Zunächst wird der zweiarmige Hebel 3 durch Verstellen des Ausgleichsgewichtes 23
auf dem Hebelarm 22 ins Gleichgewicht gebracht. Dann werden die Abstandsstifte 12
so eingestellt, daß sie in zwei um mehrere Zähne voneinander getrennte Zahnlücken
des Prüflings 1 mittig eingreifen. Dann wird der einstellbare feste Fühlhebel 13
zur Anlage an eine Zahnflanke gebracht und der schwenkbare Fühlhebel 14 zur Anlage
an die Zahnflanke des benachbarten Zahnes. Durch Verstellen des festen Fühlhebels
13 läßt sich ein bestimmter Ausgangswert für die Kapazität des Kondensators 18/19
einstellen. Bei der dargestellten Anordnung der beiden Fühlhebel 13 und 14 wird
der Abstand von einer Zahnflanke zur entsprechenden Zahnflanke des Nachbarzahnes
gemessen. Weicht dieser Abstand vom Sollwert ab, so macht sich dies in einer Schwenkbewegung
des Fühlhebels 14 und damit in einer Kapazitätsänderung des Kondensators 18119 bemerkbar.
Bei der Vermessung des Zahnrades wird das Zahnrad 1 selbst pausenlos und vorzugsweise
mit gleichförmiger Geschwindigkeit gedreht. Da der zweiarmige Hebel3 um die Achse
4 in Richtung der Pfeile B, die Tragplatte 11 in Richtung der Pfeile C längsverschiebbar
und außerdem um den Zapfen 10
in Richtung der Pfeile D drehbar ist, kann die Tragplatte
nach Einführen der Abstandsstifte 12 in die Zahnlücken dem sich pausenlos bewegenden
Prüfling 1 in der Weise von Hand nachgeführt werden, daß das vordere Ende des festen
Fühlhebels 13 dauernd in Anlage an der Zahnflanke des betreffenden Zahnes bleibt.
Nachdem die Messung des Abstandes zwischen den Zahnflanken der beiden benachbarten
Zähne ausgeführt ist, wird die Tragplatte mit den Abstandsstiftes 12 und den Fühlhebeln
13 und 14 durch Hochschwenken des Hebelarmes 5 außer Eingriff mit der Verzahnung
gebracht und anschließend, um eine Teilung versetzt, erneut in der beschriebenen
Weise mit der Verzahnung wieder in Eingriff gebracht und dem sich pausenlos weiterbewegenden
Prüfling nachgeführt, wobei dann der Abstand zwischen den beiden nächstfolgenden
Zahnflanken gemessen wird. Das Nachführen der Tragplatte von Hand geschieht hierbei
jeweils nur innerhalb eines kleinen Drehwinkels des Prüfiings. Durch die allseitige
Beweglichkeit der Tragplatte 11 und durch den Gewichtsausgleich ergeben sich sehr
genaue Meßresultate, zumal der Prüfling angetrieben und die Meßeinrichtung dem Prüfling
nur nachgeführt wird.
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Fig. 3 zeigt die in Fig. 1 dargestellte Meßeinrichtung in einer anderen
Meßlage. Wenn man annimmt, daß die Fig. 3 eine Seitenansicht darstellt, dann wird
der Prüfling 1 mit horizontaler Achse von der Seite her in der beschriebenen Weise
vermessen. Nimmt man dagegen an, daß die Fig. 3 eine Draufsicht auf die Meßeinrichtung
darstellt, dann zeigt sich, daß mit der erfindungsgemäßen Meßeinrichtung in gleicher
Weise ein Prüfling mit vertikaler Achse in der beschriebenen Weise vermessen werden
kann. Wird beispielsweise der schwenkbare Fühlhebel 14 so angeordnet, wie dies in
Fig. 3 gestrichelt eingezeichnet ist (14'), dann erlaubt die Meßeinrichtung die
Vermessung der Zahndicke. In ähnlicher Weise können auch die Zahnlückenweiten gemessen
werden.
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Zur Verringerung der Meßunsicherheit kann es zweckmäßig sein, die
beiden Fühlhebel nicht starr, sondern federnd mit der Tragplatte für die Abstandsstifte
zu verbinden und einen oder beide Abstandsstifte als Vorfixiertaster auszubilden
und die Fühlhebel mit drehbaren Meßschuhen zu versehen. Diese Weiterbildung der
erfindungsgemäßen Meßeinrichtung ist in den Fig. 4 bis 6 dargestellt.
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Hierbei ist eine Tragplatte 31 in genau der gleichen Weise wie die
an Hand der Fig. 1 bis 3 beschriebene Tragplatte 11 drehbar auf einem Schlitten
befestigt, der seinerseits in einem Arm 5 eines zweiarmigen Hebels 3 längsverschiebbar
gelagert ist. An der Tragplatte 31 sind jetzt aber nur die einstellbaren Abstandsstifte
32 fest angeordnet, die mit ihren Spitzen in die Zahnlücken des Prüflings 1 eingreifen.
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In der Tragplatte 31 ist, wie in Fig. 5 dargestellt, eine zweite Tragplatte
33 mit Hilfe von Blattfedern 30 pendelnd aufgehängt, so daß sich die Tragplatte
33 relativ zur Tragplatte 31 um einen geringen Betrag seitlich verschieben kann.
Auf dieser zweiten Tragplatte 33 sind ein einstellbarer Fühlhebel 34 und ein schwenkbarer
Fühlhebel 35 in der gleichen Weise angeordnet, wie dies an Hand der Fig. 1 bezüglich
der Fühlhebel 13 und 14 beschrieben worden ist, jedoch entfällt die am schwenkbaren
Fühlhebel vorgesehene Vorspannfeder 20. Im übrigen aber ist der schwenkbare Fühlhebel
35 in der gleichen Weise wie der schwenkbare Fühlhebel 14 der Fig. 1 mit einem
Kondensatorbelag
verbunden, der mit einem auf der Tragplatte 33 fest angeordneten Kondensatorbelag
zusammenarbeitet und mit ihm einen Meßkondensator bildet. An der Fühlhebeltragplatte
33 ist aber eine Vorspannfeder 36 befestigt, die mittels eines in der Tragplatte
31 für die Abstandsstifte 32 schwenkbar gelagerten Stellhebels 37 in jeder der beiden
Verschieberichtungen der Fühlhebeltragplatte 33 vorgespannt werden kann. Außerdem
ist in der Tragplatte 31 für die Abstandsstifte ein verschiebbarer Bolzen 38 senkrecht
zur Bewegungsrichtung der Fühlhebeltragplatte 33 verschiebbar gelagert, der unter
der Wirkung einer Druckfeder 39 steht und mit seinem konisch verbreiterten Ende
40 gegen einen an der Fühlhebeltragplatte 33 angebrachten verstellbaren Anschlag
41 drückt und dadurch die Fühlt hebeltragplatte gegen die Wirkung der Vorspannfeder
36 seitlich verschiebt. Ein gleichartiger einstellbarer Anschlag 42 ist für die
andere Verschieberichtung der Fühlhebeltragplatte 33 vorgesehen. Mit dem verschiebbaren
Bolzen 38, dessen aus der Tragplatte 31 herausragenden Ende 43 als Druckknopf ausgebildet
ist, ist ein elektrischer Kontakt 44 verbunden, der mit einem Gegenkontakt 45 zusammenwirkt,
wenn der Bolzen 38 in Richtung des Pfeiles 46 gegen die Wirkung der Feder 39 einwärts
gedrückt wird. Hierbei wird der Kontakt 44/45 geschlossen, und außerdem wird die
von dem konisch verbreiterten Ende 40 des Bolzens 38 seitlich verschobene Fühlhebeltragplatte
33 freigegeben, so daß sie unter der Wirkung der vorgespannten Feder 36 mit ihren
Fühlhebeln 34 und 35 zur Anlage an die auszumessenden Zahnflanken gelangt.
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Wenigstens auf einem der Abstands stifte ist eine in axialer Richtung
gefederte konische Hülse 47 angeordnet, deren mittlerer Durchmesser etwa der Zahnlückenweite
entspricht, so daß die Hülse beim Einführen des Abstandsstiftes 32 in die Zahnlücke
diesen in der Mitte zwischen den Zahnflanken fixiert.
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Die Arbeitsweise dieses Gerätes ist folgende: Zunächst wird mit Hilfe
des Stellhebels 37 die Fühlhebeltragplatte 33 in der Richtung vorgespannt, in der
sie mit ihren Fühlhebeln 34 und 35 zur Anlage an die Zahnflanken kommen soll. Unter
der Wirkung der Druckfeder 39 wird aber über das verbreiterte Ende 40 des Bolzens
38 die Fühlhebeltragplatte entgegen der Wirkung der Vorspannfeder 36 in der entgegengesetzten
Richtung verschoben, so daß die Fühlhebel 34 und 35 beim Einführen der Abstandsstifte
32 in die Zahnlücken des Prüflings noch nicht zur Anlage an die auszumessenden Zahnflanken
kommen. Dazu ist es erforderlich, daß die Abstandsstifte mittig zwischen den Zahnflanken
in die Zahnlücken eingeführt werden, wozu die axial gefederte konische Hülse 47
vorgesehen ist, die außerdem nach Art eines Vorfixiertasters das Auffinden einer
Zahnlücke erleichtert, was insbesondere beim Messen in senkrechter Ebene, wobei
die Sichtverhältnisse schlecht sind, vorteilhaft ist. Wird nun der Bolzen 38 durch
Druck auf seinen Kopf 43 gegen die Wirkung der Druckfeder 39 einwärts gedrückt,
dann wird die Fühlhebeltragplatte 33 frei und liegt unter der Wirkung der Vorspannung
der Feder 36 gegen die auszumessenden Zahnflanken mit den Vorderenden der Fühlhebel
34 und 35 an. Gleichzeitig wird der Kontakt44/45 geschlossen und damit der durch
den schwenkbaren Fühlhebel 35 betätigte Kondensator mit einem elektrischen Meß-
und Anzeige- oder
Registriergerät elektrisch verbunden. Gleichzeitig kann auch eine
Kontrollampe 48 eingeschaltet werden. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß der Anlagedruck
der Fühlhebel 34 und 35 an die auszumessenden Zahnflanken nur von der Vorspannfeder
36 geliefert wird und daß es deswegen nicht notwendig ist, die Tragplatte 31 mit
den Abstandsstiften 32 besonders feinfühlig dem Prüfling in dessen Bewegungsrichtung
nachzuführen, zumal wenigstens einer der Abstandsstifte durch die aufgesetzte konische
Hülse an einer Relativbewegung zum Prüfling in Umfangsrichtung gehindert ist. Man
braucht also die Tragplatte 31 nur radial gegen den Prüfling anzudrücken und dann
den Druckkopf 43 zu betätigen, wodurch die Fühlhebel zur Anlage an die auszumessenden
Flanken kommen und der kapazitive oder induktive Meßwert auf das elektrische Längenmeßgerät
geschaltet wird.
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Bei der Vermessung sehr großer Zahnräder, die schräg- oder pfeilverzahnt
sind, ist es wünschenswert, daß die auszumessende Zahnflanke nicht punkttormig,
sondern linienförmig abgetastet wird. An die Stelle einer kugeligen Meßtasterspitze
tritt dann ein in einer Krümmungsrichtung gewölbter zylindrischer Körper, der die
Zahnflanken längs einer Linie berührt. Dieser zylindrische Körper muß sich aber
entsprechend der Zahnschräge einstellen, damit er auf seiner ganzen Länge der Zahnflanke
anliegt. Zu diesem Zweck können die Meßtaster34 und 35 an ihren vorderen Enden mit
einem Meßtasterschuh versehen werden, der in Fig. 6 im Schnitt dargestellt ist.
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Dieser Meßtasterschuh 49 ist um die Längsachse des Meßtasters drehbar,
axial aber unverschiebbar gelagert, wie dies in Fig. 6 schematisch angedeutet ist.
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Durch die drehbare Lagerung wird dem Meßtasterschuh die Möglichkeit
gegeben, sich von selbst auf die Zahnschräge einzustellen, so daß er die Zahnflanke
linienförmig berührt. Hierdurch werden Meßfehler durch örtliche Unebenheiten oder
Rauhigkeiten in der Oberfläche der Zahnflanke vermieden.