DE1111399B - Verfahren zur Herstellung von Polyepoxyden aus Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Diolefinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polyepoxyden aus Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Diolefinen

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DE1111399B
DE1111399B DEP24795A DEP0024795A DE1111399B DE 1111399 B DE1111399 B DE 1111399B DE P24795 A DEP24795 A DE P24795A DE P0024795 A DEP0024795 A DE P0024795A DE 1111399 B DE1111399 B DE 1111399B
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polymers
diolefins
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Dr Reinhard Meyer
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Phoenix AG
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Phoenix Gummiwerke AG
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G59/00Polycondensates containing more than one epoxy group per molecule; Macromolecules obtained by polymerising compounds containing more than one epoxy group per molecule using curing agents or catalysts which react with the epoxy groups
    • C08G59/02Polycondensates containing more than one epoxy group per molecule
    • C08G59/027Polycondensates containing more than one epoxy group per molecule obtained by epoxidation of unsaturated precursor, e.g. polymer or monomer
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08CTREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
    • C08C19/00Chemical modification of rubber
    • C08C19/04Oxidation
    • C08C19/06Epoxidation

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polyepoxyden aus Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Diolefinen Naturkautschuk und die synthetischen Polymeren des Isoprens, Butadiens, Dimethylbutadiens usw. enthalten eine große Zahl von Doppelbindungen, und zwar auf jedes Grundmolekül des betreffenden Diens eine Doppelbindung. Diese Doppelbindungen können wie bei einfachen niedermolekularen Olefinen mit organischen Persäuren nach P r ii es cli aj e w in Epoxydgruppen übergeführt werden. Diese Reaktion ist bei den natürlichen und synthetischen Kautschukarten bisher vor allem zur quantitativen Bestimmung der Doppelbindungen und zur Unterscheidung ihrer Stellung im Makromolekül (mittelständig-endständig) verwendet worden.
  • Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung und Gewinnung der reinen Polyepoxyde von Kautschuk aller Art. Bei Anwendung der bisher für diese Reaktion üblichen Persäuren (Benzopersäure, Peressigsäure) ist es sehr schwierig und umständlich, die entstehende Benzoe- bzw.
  • Essigsäure nach der Umsetzung zu entfernen. Diese Säuren sind in den Lösungsmitteln, die überhaupt in Betracht kommen, löslich und müssen also mit verdünnter, wäßriger Lauge herausgeholt werden. Dabei macht sich die Tendenz von Lösungen hochmolekularer Stoffe, mit wäßrigen Lösungen stabile Emulsionen zu bilden, sehr störend bemerkbar. Außerdem besteht die Gefahr, daß ein Teil der Epoxydgruppen zu Glykolen aufhydrolysiert wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Herstellung der Kautschukepoxyde in besonders glatter Weise mit Phthalomonopersäure durchgeführt werden kann. Die bei der Reaktion entstehende Phthalsäure kristallisiert bei geeigneter Wahl der Lösungsmittel aus und läßt sich unmittelbar abfiltrieren oder abzentrifugieren.
  • Die Phthalsäure hat auch den Vorteil, daß sie durch einfaches Erhitzen auf etwa 2300 C wieder in das Anhydrid umgewandelt und erneut zur Darstellung der Phthalomonopersäure verwendet werden kann.
  • Dies ist beiBenzoesäure und Essigsäure nichtmöglich.
  • Als Lösungsmittel für das ungesättigte Polymere kommen bevorzugt Chlorkohlenwasserstoffe in Frage, wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen, Perchloräthylen. Die Phthalomonopersäure kann in Äthern oder Estern gelöst sein, z. B. Diäthyläther, Diisopropyläther, Essigester.
  • Um ein Ausfallen des Polymeren aus der Lösung zu vermeiden, ist es zweckmäßig, die Persäurelösung allmählich zuzugeben. In dem Maße, wie die Bildung von Epoxydgruppen fortschreitet, wird auch die Löslichkeit des Polymeren in Äthern und Estern erhöht.
  • In dieser Hinsicht wirkt sich auch eine zusätzliche Maßnahme des vorliegenden Verfahrens günstig aus, nämlich daß man von möglichst niedermolekularen Polymerisaten ausgeht. Das geeignete Molekulargewicht von etwa 10 000 bis 50 000 kann durch Verwendung von Reglern bei der Polymerisation erzielt worden sein oder auch durch~ mechanischen bzw thermisch-oxydativen Abbau hochmolekularer Produkte.
  • Die Polyepoxyde werden nicht isoliert, sondern die Lösungen werden auf einen Trockengehalt konzentriert, der für den jeweiligen Anwendungszweck am geeignetsten erscheint. Normalerweise wird man die Lösungen auf einen Gehalt von 10 bis 200/0 einstellen. Diese Lösungen sind beständig und haltbar.
  • Läßt man jedoch das Lösungsmittel verdunsten, so vernetzt sich der zurückbleibende Polyepoxydfilm schon bei Raumtemperatur in - kürzester Zeit. Das Produkt wird in sämtlichen Lösungsmitteln unlöslich und quillt z. B. in Toluol zu einem transparenten, fest zusammenhängenden Film auf. Diese Eigenschaft der Polyepoxyde von Dienpolymerisaten ist für ihre technische Awendung von besonderem Nutzen.
  • Wieviel Prozent der vorhandenen Doppelbindungen man in Epoxydgruppen überführt, hängt von dem Verwendungszweck ab. Polyepoxyde mit 2 bis 1000/o Epoxydgruppen, bezogen auf die ursprünglich vorhandenenDoppelbindungen, sind für das beanspruchte Verfahren interessant. In denjenigen Dienpolymerisaten, die mittelständigeDoppelbindungen(1,4-Addition) und seitliche Vinyl- bzw. Isopropenylgruppen (1,2 Addition) enthalten, werden vorzugsweise nur die mittelständigen Doppelbindungen epoxydiert. Je mehr Epoxydgruppen in das Makromolekül eingeführt werden, desto härter und trockener, je weniger Epoxydgruppen, desto weicher, elastischer und klebriger wird der aufgetrocknete Film.
  • Die für das Verfahren benötigten Dienpolymerisate können aus allen Diolefinen mit konjugierten Doppelbindungen und 4 bis 6 C-Atomen hergestellt sein, z. B. Butadien. Isopren, Dimethylbutadien, Piperylen. Diese Diolefine können auch mit den verschiedensten Äthylenderivaten copolymerisiert sein, z. B. mit Styrol, Acrylnitril, Acrylsäureester, Methacrylsäureester, Fumarsäureester, Vinylidenchlorid, Vinylpyridin, Vinylmethylketon, Isobutylen, oder deren Gemischen. Bei Mischpolymerisaten kann der gewichtsmäßige Anteil des Diens von 2 bis 880/1 schwanken. Die Polymerisation kann nach allen bekannten Verfahren erfolgt sein, mit Alkalimetallen oder metallorganischen Verbindungen mit und ohne Lösungsmittel, mit anorganischen oder organischen Peroxyden in Block, Lösung oder wäßriger Emulsion mit Friedel-Krafts-Katalysatoren in Lösung.
  • Die für das Verfahren erforderliche Phthalomonopersäure kann in bekannter Weise aus Phthalsäureanhydrid und Wasserstoffsuperoxyd hergestellt werden (vgl. Bayer und Villinger, Ber., 34, S.763, und Böhme, Ber., 70, r1937], S. 379).
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Lösungen von Polydienepoxyden können zur Behandlung von Oberflächen der verschiedensten Materialien verwendet werden, wie zur Ausrüstung und Imprägnierung von Geweben aus natürlichen und synthetischen Faserstoffen. Die Epoxydgruppen reagieren z. B. mit den Hydroxylgruppen der Cellulose und bewirken dadurch eine feste Bindung der Ausrüstung an die Faser.
  • Ferner können sie über die Epoxydgruppen oder noch vorhandene Doppelbindungen die Haftung von Kautschuk- oder Kunststoffbeschichtungen an Geweben verbessern. Allmähliche Hydrolyse derEpoxydgruppen erzeugt hydrophile OH-Gruppen, die synthetischen Geweben antistatische Eigenschaften verleihen. Ferner sind die Polyepoxyde als Stabilisatoren für halogenhaltige Kautschuk-Kunststoff- und Lackfilme hervorragend geeignet. Sie können mit verschiedenen Harzen in Lösung verschnitten werden, z. B. mit Epoxyphenol- oder Methylolphenolharzen.
  • Folgende Beispiele sollen das Herstellungsverfahren näher erläutern: Beispiel I 27 g eines Natriumpolymerisates des Butadiens vom osmotischen Molekulargewicht 10000 bis 20000 wurden in 200 g Chloroform gelöst und unter Rühren mit 260 g einer ätherischen Lösung von Phthalomonopersäure versetzt, die nach der jodometrischen Titration einen Gehalt von 11,6°lo Persäure aufweist. Nach 2 Stunden war die Umsetzung beendet und jodometrisch keine Persäure mehr nachzuweisen. Die Lösung blieb 24 Stunden bei + 50 C stehen. Dann wurde von der ausgeschiedenen Phthalsäure abfiltriert, die Lösung auf einen Trockengehalt von 20010 eingeengt und durch Zentrifugieren geklärt.
  • Beispiel II 27 g eines Emulsionspolymerisates von Butadien wurden in 200 g Chloroform gelöst. Dieses Polymerisat war durch Anwendung schwefelhaltiger Regler auf ein Molekulargewicht von 10000 bis 20000 eingestellt und enthielt etwa 750/0 des Butadiens in 1,4-Stellung eingebaut. Unter Kühlung und Rühren wurden allmählich 550g einer ätherischen Lösung von Phthalomonopersäure eingetragen, deren Persäuregehalt jodometrisch zu 12,50/o ermittelt war.
  • Nach 2'/ Stunden war die Reaktion beendet. Die Lösung blieb 24 Stunden stehen. Dann wurde die auskristallisierte Phthalsäure abfiltriert und das Filtrat im Vakuum auf etwa 20 0/o Trockengehalt eingeengt.
  • Die dabei noch abgeschiedenen Reste von Phthalsäure wurden abzentrifugiert. Ausgestrichen ergab die Lösung einen hellen, klartransparenten Film.
  • Beispiel III 50 g eines Emulsions-Mischpolymerisates aus 65 0/o Butadien und 35e/o Acrylnitril von zähflüssiger Konsistenz wurden in 200 g Essigester gelöst. Dazu wurden tropfenweise unter Rühren 420 g einer Lösung von Phthalomonopersäure in Essigester (enthaltend 84g Persäure) gegeben. Nach 5 Stunden war die Epoxydation beendet. Die Lösung wurde im Vakuum auf 250 ccm eingeengt und dann zentrifugiert.
  • Beispiel IV Eine Probe von Naturkautschuk (heller Krepp) wurde auf einem enggestellten gekühlten Walzwerk 1 Stunde mastiziert. Von diesem mechanisch abgebauten Material wurden 34 g in Chloroform gelöst und dazu allmählich 600 g einer 7,30/obigen Lösung von Phthalomonopersäure in Äther gegeben. Nach 1 Stunde war die Reaktion beendet. Es wurde auf 200 ccm eingeengt und die Phthalsäure abzentrifugiert.
  • In dem so hergestellten Polyepoxyd des Naturkautschuks waren 50 °lo der Doppelbindungen in Epoxydgruppen übergeführt. Die ausgestrichene Lösung trocknete zu einem schwach getrübten, fast klebfreien Film auf, der nach kurzem Erwärmen zu einer unlöslichen, elastischen Folie vernetzte. In Toluol quoll diese Folie, behielt aber ihre Form und auch eine gewisse Festigkeit.
  • Beispiel V Eine Probe eines Emulsions-Mischpolymerisates auf 75 O/o Butadien und 25 °/o Styrol wurde thermischoxydativ auf eine Deformationshärte von 250 (gemessen mit dem Defogerät nach Bader) abgebaut.
  • 50 g dieses Materials wurden in 200 g Chloroform gelöst und 600 g einer 7,50/oigen Lösung von Phthalomonopersäure in Äther tropfenweise unter Rühren innerhalb 2 Stunden zugegeben. Die Lösung wurde auf 200 ccm eingeengt und die ausgeschiedene Phthalsäure abzentrifugiert.

Claims (8)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen von Polyepoxyden aus Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Diolefinen mittels organischer Persäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymeren mit Phthalomonopersäure in organischen Lösungsmitteln umsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Polymerisate oder Mischpolymerisate von Diolefinen mit konjugierten Doppelbindungen verwendet.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Polymere von Diolefinen mit 4 bis 6 C-Atomen verwendet.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Mischpolymerisate Polymerisate aus Diolefinen und Monoolefinen und/oder deren Derivaten verwendet.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, da durch gekennzeichnet, daß man 2 bis 1000/o de vorhandenen Doppelbindungen der Polymerisate von Diolefinen epoxydiert.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel für die Polymerisate Chlorkohlenwasserstoffe verwendet
  7. 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel für Phthalomonopersäure Äther und/oder Ester verwendet.
  8. 8. Verfahren nach den Ansprüchen I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man Polymerisate von Diolefinen mit niedrigem Molekulargewicht verwendet.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1 146 113.
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