DE1111085B

DE1111085B - Verfahren und Vorrichtung zum selbsttaetigen Be- und Entladen von Trockenkanalwagen

Info

Publication number: DE1111085B
Application number: DEV12546A
Authority: DE
Inventors: Karl Schaefer; Wilhelm Handke
Original assignee: KEMA KERAMIKMASCHINEN VEB
Current assignee: KEMA KERAMIKMASCHINEN VEB
Priority date: 1957-06-06
Filing date: 1957-06-06
Publication date: 1961-07-13

Description

Verfahren und Vorrichtung zum selbsttätigen Be- und Entladen von Trockenkanalwagen Zusatz zum Patent 1001633 Die Erfindung bezieht sich auf die besondere Ausbildung der im Patent 1001633 für Absetzwagen in der keramischen Industrie beschriebenen Be- und Entlademaschine zur Anwendung bei Trockenkanal-und Gerüstwagen, die auch in der Feuerfest-Industrie verwendet werden.
Nachdem in der keramischen, wie in der Feuerfest-Industrie die Kanaltrocknung allgemein immer mehr an Bedeutung gewinnt und die Vorteile der Be- und Entlademaschine schon von einem großen Teil der Industrie erkannt worden sind, stellt sich die Forderung ein, die Be- und Entlademaschine auch für die Be-und Entladung besonders von Trockenkanal- oder Gerüstwagen anzuwenden. Die Be- und Entlademaschine gemäß Patent 1 001 633 läßt sich aber in der dort beschriebenen Form nicht ohne weiteres auch hierfür benutzen. Gemäß der Erfindung werden die doppelseitigen Formlingsauflagen des in horizontaler Richtung verfahrbaren und heb- und senkbaren Hängegerüstes der Be- und Entlademaschine als Längsträger für die Aufnahme mehrerer Schichten Formlingsträger ausgebildet, wobei die festen doppelseitigen Formlingsauflagen am Maschinengerüst der Be- und Entlademaschine wegfallen. Die Formlingsauflagen werden dabei zweckmäßig in der Mitte ihrer Länge fest mit dem Hängegerüst verbunden. An Stelle der festen Formlingsauflagen für das Weitersetzen der aus einem Senkrechtförderer herausgehobenen Formlingsträger werden entsprechend ausgebildete Trockenkanal- oder Gerüstwagen benutzt.
In der Zeichnung ist die prinzipielle Ausbildung der Be- und Entlademaschine für die Besetzung oder Entleerung von Trockenkanal- oder Oerüstwagen dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 eine Seitenansicht der Belademaschine und des beladenen Trockenkanalwagens. Der Elevator hat gerade eine Schicht gehoben, und die Belademaschine ist zur Heraushebung dieser ersten Schicht in den Elevator eingefahren.
Abb. 2 zeigt die gleiche Seitenansicht in dem Augenblick, wo das Hängegerüst der Belademaschine die letzte bzw. vierte Schicht im Elevator und die drei bereits auf dem Trockenkanalwagen herausgesetzten Schichten zwecks Weitersetzens angehoben hat. In beiden Abbildungen ist die Belademaschine im Schnitl der Linie A-B der Abb. 3 dargestellt.
Abb. 3 zeigt die Stirnansicht zu Abb. 2.
Abb. 4 stellt den beladenen Trockenkanalwagen in Vorderansicht dar.
Auf dem vom Formstahlgerüst getragenen Kopfrahmen 1 fährt das Hängegerüst 3 der Belademaschine 8 horizontal hin und her, in dem etwa gegen Hubende durch die Kurven 7 und die zweiarmigen Schwingen 17 die Gleitschienen 18 mit den doppelseitigen Armen 4 gehoben oder gesenkt werden. Die doppelseitigen Arme 4 sind gemäß der Erfindung als lange Träger für die Aufnahme von z. B. vier Schichten Rahmen- oder Formlingsträger 5 ausgebildet, von denen in Abb. 2 zwei links und zwei rechts der Gleitschienen 18 aufliegen. -Der Trockenkanal- oder Gerüstwagen 6 wird in die Belademaschine 8 eingefahren und durch die Vorrichtung 16 arretiert. Beim ersten Arbeitstakt der Belademaschine 8 wird die von der Maschine aus dem Elevator 10 herausgehobene Schicht, z.B. 12, unmittelbar auf den Wagen 6 abgesetzt. Bei jedem weiteren Arbeitstakt der Maschine werden gleichzeitig mit dem Herausheben einer weiteren Schicht 13 bis 15 aus dem Elevator 10 auch die auf dem Wagen 6 befindlichen Schichten 12 jeweils um eine Absetzweite 9 weitergesetzt. Dabei wird die erste Schicht 12 durch den ganzen Wagen 6 hindurchtransportiert.
Wenn diese das Ende der Auflagen 19 bzw. die andere Wagenseite erreicht hat, also z.B. nach vier Schichten 12, 13, 14, 15 wie gezeichnet, ist der Wagen 6 beladen und wird über bekannte Transportmittel, z. B. die Schiebebühne, in den Trockenkanal eingefahren.
Nach dem Durchlauf durch den Trockenkanal wird der Wagen 6 mit den getrockneten Formlingen in eine gleichartig gebaute Entlademaschine eingefahren und arretiert. Beim ersten Arbeitstakt der Entlademaschine werden von der Maschine sämtliche Schichten im Wagen angehoben und um eine Absetzweite in dem Wagen zurückgesetzt. Dabei wird gleichzeitig die erste Schicht unmittelbar in einen Senkrechtförderer, wie Niederlaß, Senkgerüst, Elevator od. dgl., entladen bzw. eingesetzt und sinngemäß so weiter verfahren, bis der ganze Wagen entleert ist.
Die Steuerung des Be- und Entladevorganges erfolgt in Verbindung der Betätigung der Arretiervorrichtung 16 des Trockenkanalwagens 6. Nach Ausheben der ersten Schicht aus dem Elevator bleibt die Belademaschine in zurückgefahrener gehobener Stellung so lange stehen, bis ein neuer leerer Trockenwagen eingeschoben wird. Wenn der nächste Trockenwagen nicht rechtzeitig eintrifft, wird die gesamte Anlage stillgesetzt, nachdem eine Schicht von der Belademaschine abgehoben worden ist und die folgende im Elevator zur Abhebung bereitsteht.
Die Entlademaschine wird also sinnentsprechend so gesteuert, daß der einfahrende Trockenwagen in seiner Endstellung den Entlademechanismus einschaltet, der nach Aushebung der letzten Schicht aus dem Trockenwagen und Abnehmen aus dem nachfolgenden Fördergerät selbsttätig ausgeschaltet wird.
Durch die Ausbildung der Be- und Entlademaschine gemäß der Erfindung ist die Be- und Entladung von der Zeichnung entsprechenden Trockenkanal- und Gerüstwagen mit mehreren Schichten möglich. Dabei fallen die bekannten doppelseitigen festen Auflagen für die Formlingsträger am Gerüst der Be- und Entlademaschine weg. Ferner wird mit der Ausbildung der Be- und Entlademaschine gemäß der Erfindung in Verbindung mit entsprechenden Abfahrwagen, wie Trockenkanal- oder Gerüstwagen, eine weitere wesentliche Zeiteinsparung dadurch erzielt, daß noch mehr Schichten als mit dem Doppelschicht-Absetzwagen auf einmal abgefahren werden können, wodurch die Wegezeiten verringert und ein noch wirtschaftlicherer Transport erzielt wird. Die Be- und Entladung braucht dabei nicht unterbrochen zu werden, um etwa den Abfahrwagen nach einseitiger Beladung aus der Maschine herauszuziehen, auf einer Drehscheibe um 1800 zu drehen und dann nochmals mit der anderen Seite in die Maschine zu fahren. Der Abfahrer hat also die ganze Zeit der Be- und Entladung mit so viel Schichten, wie der Abfahrwagen faßt, zum Wegfahren und Wiederbringen eines be- oder entladenen Abfahrwagens zur Verfügung, so daß auch bei längeren Abfahrwegen nicht mehr Wagen und Fahrer eingesetzt zu werden brauchen. Durch die Be- und Entladung mehrerer Schichten Formlingsträger wird der Ablauf der einzelnen Arbeitsgänge noch unabhängiger vom periodischen Schichtenablauf des Fördergerätes, so daß viele Störungen, die die Produktion oder die Förderung der Formlinge unterbrechen, sich noch weniger auf die Leistung der gesamten Produktionsanlage auswirken.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum selbsttätigen Be- und Entladen von Trockenkanalwagen in der grobkeramischen und Feuerfest-Industrie mit mehr als zwei Formlingsschichten mittels einer Be- und Entladevorrichtung nach Patent 1001633, bei der die heb- und senkbaren frei tragenden Formlingsauflagen des fahrbaren Hängegerüstes für die Aufnahme von mehr als zwei Formlingsschichten ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zum Beladen die erste Formlingsschicht aus dem Senkrechtförderer (10) herausgehoben und vorübergehend auf den Auflagen (19) des Trockenkanalwagens (6) abgesetzt wird, nach Hochheben jeder weiteren Schicht auch diese auf die Auflagen (19) abgesetzt werden und daß bei jedem auf das erste Heraussetzen folgende Heraussetzen einer Schicht aus dem Senkrechtförderer (10) auf die Auflagen (19) die bereits auf den Auflagen (19) befindlichen Schichten mit angehoben und um einen Schichtabstand (9) weitergesetzt werden, bis der Trockenkanalwagen (6) beladen ist, und daß zum Entladen des Trockenkanalwagens (6) sinngemäß umgekehrt gearbeitet wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Maschinenbreite doppelten Formlingsauflagen (4) mit ihrem Mittelteil hinsichtlich der Maschinenlänge derart doppelseitig an den Gerüsthängestützen (18) angeordnet sind, daß sie in Förderrichtung vorwärts und rückwärts frei tragend vorstehen, von gleicher Länge wie die Auflagen (19) des Trockenkanalwagens (6) sind und zwischen sich Raum für das Einfahren des Trockenkanalwagens (6) lassen.