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Trockenmansarde für bedruckte Warenbahnen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Trockenmansarde für bedruckte Warenbahnen mit einer Spiralführung der Bahn,
wobei die Trockenluft über im unteren Teil der Mansarde angeordnete Düsenreihen
ausgeblasen, in Richtung der Erstreckung der Warenbahn durch letztere gebildete
Gassen bewegt und im oberen Teil der Mansarde aus den Warengassen wieder abgesaugt
wird. Trockenmansarden dieser Art sind bekannt, sie genügen jedoch den heutigen
Ansprüchen der Druckerei nicht mehr, weil ihre Trockenleistung zu gering ist. Um
möglichst große Längen der Warenbahn belüften zu können, wird Heißluft parallel
zur Warenbahn in die Gassen eingeblasen. Um bei den heute üblichen, verhältnismäßig
hohen Geschwindigkeiten der Warenbahnen eine genügende Aufwärmung erzielen und die
trocknungshemmende Laminarschicht in ausreichendem Maße beseitigen zu können, muß
die Geschwindigkeit der Heißluft verhältnismäßig hoch sein. Demzufolge müssen Gebläse
hoher Leistung benutzt werden, die in der Anschaffung teuer sind und deren Benutzung
unwirtschaftlich ist.
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Um die Trockenleistung zu heben, ging man dann dazu über, Düsenmansarden,
wie sie für das Trocknen gleichmäßig feuchter Warenbahnen bekannt sind, auch zum
Trocknen bedruckter Warenbahnen zu benutzen. Diese fassen nur verhältnismäßig wenig
Ware und müssen mit hohen Temperaturen und hohen Luftgeschwindigkeiten betrieben
werden, um in der kurzen Durchlaufzeit eine ausreichende Trocknung bewirken zu können.
Viele Gewebe und Druckfarben vertragen jedoch keine hohen Temperaturen. Darüber
hinaus sind bedruckte Gewebe nur stellenweise und ungleichmäßig stark befeuchtet,
so daß sich der Trocknungsprozeß nach den feuchtesten Stellen richten muß, d. h.,
erst wenn diese Stellen trocken sind, kann die Ware der Hitzeeinwirkung entzogen
werden. Da unbedruckte bzw. schwach bedruckte Stellen während dieser Zeit nahezu
die Temperatur des Trockenmittels annehmen, leiden empfindliche Gewebe und Druckfarben,
wenn diese Temperatur zu hoch ist. Daher sind solche Düsenmansarden für die Druckerei
nur bedingt benutzbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mansarde zur Verfügung
zu stellen, die die vorerwähnten Nachteile nicht mehr aufweist, also den Erfordernissen
der Druckerei sowohl in bezug auf schonende Trocknung als auch auf höhere Wirtschaftlichkeit
Rechnung trägt. Zur Lösung dieser Aufgabe wird, ausgehend von der eingangs erwähnten
Trockenmansarde, erfindungsgemäß vorgeschlagen, die aus Einzelöffnungen bestehenden
Blasdüsen in symmetrisch zur Mittellinie der Warenbahn verlaufenden Reihen anzuordnen,
welche zwischen sich tiefe Kanäle für die Abströmung der Luft frei lassen, wobei
die Trockenluft aus den Düsen im wesentlichen senkrecht zur Warenbahn austritt.
Dadurch wird die trocknungshernmende Dunstschicht auch bei höchsten Druckgeschwindigkeiten
beseitigt und die von der Warenbahn zurückprallende Luft so umgelenkt, daß sie entlang
der Warenbahn streicht. Da keine isolierende Dunstschicht mehr vorhanden ist, trocknet
selbst ein verhältnismäßig schwacher Luftstrom die Bahnlängen zwischen den einzelnen
Düsen äußerst wirksam. Die Mansarde kann mit verhältnismäßig niedrigen Temperaturen
betrieben werden, die weder dem Trockengut noch den Druckfarben schaden.
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Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungs, beispieles schematisch
erläutert. Es zeigt Abb. 1 eine Trockenmansarde, von der Seite gesehen, Abb. 2 einen
Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 1, Abb. 3 einen Düsenkörper, von oben gesehen,
Abb. 4 einen Schnitt nach der Linie B-C der Abb. 3 in etwas vergrößertem Maßstab
und Abb. 5 einen Düsenkörper, von der Einblasseite aus gesehen.
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Die Warenbahn 1 durchläuft die Mansarde in Form einer etwa achteckigen
Doppelspirale, von schwachen Brechungen der Ware bei 2 bis 8 abgesehen, und bildet
außer waagerechten und senkrechten noch schrägliegende Fächer. Die unteren Schrägfächer
dienen der Düsenbeblasung, die oberen dem Absaugen der feuchten Luft. Die Düsenkörper
9 bis 16 ragen in die Schrägfächer hinein und leiten den Abluftstrom in Pfeilrichtung
(Abb. 1) schräg nach
oben in die Senkrechen Fächer, in denen eine
Gleich-und Gegenstrombelüftung der Warenbahn stattfindet. Der Auftrieb der Warmluft
unterstützt die Luftbewegung. In die oberen Schrägfächer ragen Absaugkörper 17 bis
23, die schräg nach unten gerichtete Absaugeöffnungen 24 in der Mitte der Warenbahn
aufweisen. Dadurch zwingen sie die Warmluft, möglichst in den Senkrechtfächern zu
bleiben, und die seitlich ausgewichene Warmluft muß erst wieder in die Warenfächer
hinein, ehe sie abgesaugt wird. In Abb. 2 sind der Deutlichkeit wegen nur der Düsenkörper
10 und der Absaugkörper 17 eingezeichnet.
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Einer der Düsenkörper 9 bis 16 ist in den Abb. 3 bis 5 dargestellt.
Er besteht aus einem Luftkasten 25 mit einer tief gerippten Decke 26. In den hoch
liegenden Rippenrücken befinden sich Düsenöffnungen 27 in entsprechenden Abständen
voneinander. Zwischen den Rippen entstandene Abluftkanäle 28 bis 34 laufen gegen
die Mitte zu leicht zusammen, damit einmal die Düsenöffnungen 27 so gegeneinander
versetzt sind, daß auf der vorbeilaufenden Warenbahn eine gleichmäßige Flächenblaswirkung
erzielt und andererseits der Abluftstrom gegen die Mitte der Warenbahn geführt wird
(Pfeilrichtung Abb. 2 unten, Abb. 3 oben), damit dieser möglichst im senkrechten
Warenfach bleibt und nicht nach den Seiten hin ausweicht. Auf der Seite, die im
Schrägfach (Abb. 1) tiefer zu liegen kommt, sind die Kanäle durch eine Wand 35 (Abb.
3) geschlossen, damit die Luft weitgehendst schräg nach oben abgedrückt wird (Abb.
1).
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Die Düsenkörper 9 bis 16 sind einblasseitig an einen Düsenluft-Verteilerkasten
36 angeschlossen. Dieser hat die Form eines verkehrt liegenden V-Buchstabens. Erträgt
zwei Lufterhitzer 37 und 38 (Abb. 2), an denen ein ebenfalls V-förmiger Einblaskasten
39 sitzt, der sich in Abb. 1 mit den Lufterhitzern 37, 38 und dem Verteilerkasten
36 nahezu deckt. Oben ist ein Einblasstutzen 40 angeschlossen. In diesem befindet
sich eine Klappe 41 (Abb. 2), welche je nach ihrer Stellung die Luft in den Einblaskasten
39 und aus diesem durch die Lufterhitzer 37, 38 in den Düsenluft-Verteilerkasten
36 oder aber unmittelbar in den letzteren leiten kann. Die Zwischenstellungen der
Klappe 41 ergeben im Verteilerkasten 36 eine Mischluft, deren Temperatur durch Veränderung
der Klappenstellung in bekannter Weise leicht beeinflußt werden kann.
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Dem Bewegen der Luft dient ein Ventilator 42 (Abb. 1 und 2), welcher
aus einem Mischluftraum 43 ansaugt. An diesem sind zwei Sammlerkästen
44,
45 V-förmig angeschlossen, von denen aus die Absaugkörper 17 bis 23 in
die oberen Schrägfächer der Warenspirale ragen.
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Am Mischluftkasten 43 befindet sich noch eine Öffnung 46, deren Querschnitt
mittels Jalousieklappen od. dgl. regelbar ist. Durch diese Öffnung tritt die Zuluft
ein. In gleichem Maße wird durch einen Kanal 47 die Fortluft abgedrückt, welche
die Feuchtigkeit abführt.
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Die Mansarde ist in bekannter Weise mit einem wärmeisolierenden Mantel
48 umkleidet. Ein Raum 49 ist für die Warenkühlung vorgesehen, und die getrocknete
Ware wird durch einen Ableger 50 in üblicher Weise abgelegt.