-
Elektromagnetische Einstellvorrichtung für Drucktypenträger, insbesondere
für Telegrafengeräte Die Erfindung bezieht sich auf eine elektromagnetische Einstelleinrichtung
für Typenräder bzw. sektorförmige Typenträger, insbesondere für Telegrafengeräte,
bei der die Einstellschritte auf Grund von mehrstelligen binären elektrischen Informationen
nach Wegsummen zusammengesetzt werden. Derartige Einrichtungen zum Auswerten von
zeichendarstellenden Impulskombinationen, die nach einem Wegsummenverfahren arbeiten,
sind in der Fernschreibtechnik bekannt. Dabei wird aus Wegen, die den einzelnen
Kanälen der Impulskombinationen zugeordnet sind, eine Summe gebildet, die zur Einstellung
eines mechanischen Gliedes, beispielsweise der Drucktypenträger, dient. Zur Bildung
der Wegsumme sind in der Hauptsache Hebelanordnungen vorgesehen worden, auf deren
einzelne Hebel Elektromagnete einwirken, die von den empfangenen Impulsen erregt
werden. Hierbei führt das eigentliche Stellglied eine Längsbewegung aus. Zur Umwandlung
dieser Längsbewegung in eine Drehbewegung zur Einstellung von Typenrädern sind ebenfalls
entsprechende Mittel bekanntgeworden.
-
Es sind ferner Einstellvorrichtungen bekanntgeworden, bei denen mehrere
hintereinander geschaltete Magnetsysteme auf ein gemeinsames Stellglied im Sinne
einer Längsbewegung einwirken. Um mit diesen Systemen mehrere definierte Stellungen
des Stellgliedes zu erreichen, stehen die Größen der Längsverschiebung, die durch
die einzelnen Magnetsysteme erreichbar sind, in einem bestimmten Verhältnis, z.
B. verhalten sie sich wie 0:1: 2: 4: 8 usw. Mit einer derartigen Einstelleinrichtung
kann man, wenn die Information in einem 2- aus 5-Code ankommen, zehn definierte
Stellungen erzielen, wobei die Abstände zwischen den einzelnen Stellungen jeweils
gleich groß sind. Soll eine derartige Einrichtung zur Einstellung von Typenrädern
oder segmentförmigen Typenträgern verwendet werden, so muß man auch hier eine Anordnung
vorsehen, welche die Längsbewegung in eine Drehbewegung umwandelt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine nach dem Wegsummenverfahren
arbeitende Einstellvorrichtung zur Einstellung von Typenrädern bzw. sektorförmigen
Typenträgern anzugeben, bei der eine direkte Einstellung möglich ist. Gemäß der
Erfindung ist jedem Schritt der Information ein elektrischer Drehmagnet zugeordnet
und diese Drehmagnete sind hintereinander angeordnet; in diese Magnetsysteme taucht
die als gemeinsamer Anker ausgebildete verlängerte Achse des Typenrades bzw. Typenträgers.
Die Elektromagnete sind einzeln erregbar und bewirken bei Erregung verschiedene
Drehungen der Achse. Es ist zweckmäßig, die Magnetsysteme so auszubilden, daß sie
eine Links- oder Rechtsdrehung bewirken können, so daß die Einstellung mit möglichst
geringen Strecken möglich ist. Man kann so die einzeln abzudruckenden Zeichen, z.
B. Ziffern, um eine bevorzugte Ziffer entsprechend der Häufigkeit ihres Auftretens
beim Abdrucken anordnen. So kann man die Null an derjenigen Stelle des Trägers vorsehen,
die im Ruhezustand in Druckstellung ist; rechts und links neben der Null befinden
sich dann die nächsthäufigsten Ziffern, z. B. die 5 und die 7.
-
Die Erfindung hat neben dem Vorteil der Direkteinstellung der Typenträger
den weiteren Vorteil, daß im Gegensatz zu den bekannten Einstelleinrichtungen, bei
denen Tauchmagnete, Hebel, Zahnräder oder Zahnstangen verwendet werden, ein wesentlich
geringerer Raumbedarf vorhanden ist.
-
Die Erfindung wird an Hand der Fig. 1 bis 10 beispielsweise näher
erläutert. Es zeigt Fig.l eine Ansicht des Druckwerkes mit Beleg und Druckplatte,
Fig.2 das Zeichendruckwerk im Schnitt, Fig.3 ein Drehmagnetsystem für 60° Ausschlag
in bestromtem Zustand, Fig. 4 ein Drehmagnetsystem für 45° Ausschlag in bestromtem
Zustand, Fig.5 ein Drehmagnetsystem für 30° Ausschlag in bestromtem Zustand, Fig.
6 einen vergrößerten Ausschnitt der Verbindungsglieder der Drehmagnete,
Fig.
7 die Verbindungsglieder der Drehmagnetsysteme in stromlosem Zustand von unten,
Fig.8 die Verbindungsglieder der Drehmagnetsysteme in erregtem Zustand von unten,
Fig.9 eine schematische Darstellung des Typen-Sektors, Fig.10 ein Schema der Wegsummeneinstellung.
Das Ausführungsbeispiel ist als schwingendes Druckwerk ausgebildet und besteht im
wesentlichen aus dem Gehäuse 1, in dem die Drehmagnetsysteme untergebracht sind,
sowie dem Druckrohr 2 und dem Drucksektor 3.
-
Die Drehmagnetsysteme sind zur besseren Erläuterung in den Fig. 2
bis 8 einzeln dargestellt. Das Drehmagnetsystem gemäß Fig. 3 ist für einen Drehwinkel
bis zu 90° geeignet. Da für den vorliegenden Zweck nur eine Drehung bis 60° benötigt
wird, ist der Ankerweg durch Anschläge auf 60° begrenzt. Das Drehmagnetsystem gemäß
Fig.4 kann Drehungen bis zu 45° ausführen, während das Drehmagnetsystem nach Fig.5
einen Drehwinkel des Ankers von 30° zuläßt. Das letztere System kann ebenfalls mit
Anschlägen versehen sein, so daß der Ankerweg auf 15° begrenzt ist.
-
Diese drei Magnetsysteme werden zum Aufbau der fünf benötigten Drehmagnetsysteme
verwendet, und zwar ein Drehmagnetsystem mit 60° Drehwinkel mit einer Drehrichtung
nach links, ein Drehmagnetsystem mit 45' Drehwinkel mit einer Drehrichtung nach
rechts, ein Drehmagnetsystem mit 30° Drehwinkel mit einer Drehrichtung nach rechts
sowie je ein Drehmagnetsystem mit 15° Drehwinkel für eine Drehung nach links bzw.
nach rechts.
-
Die Drehmagnetsysteme bestehen jeweils aus dem Statorring 6, den Polen
7, auf welche die Spulen 8 aufgeschoben sind und den Polschuhen 9, die ein Abrutschen
der Spulen verhindern und die Polfläche vergrößern. Die Drehmagnetsysteme haben
je nach Drehwinkel zwei, vier oder sechs Pole. Dementsprechend sind auch die Drehanker
10, 11 und 12 zwei-, vier- bzw. sechspolig ausgebildet. Die Drehanker sind mit sichelartigen
Ansätzen 13 versehen, die im stromlosen Zustand vor den Polschuhen liegen, so daß
ein schnelleres Einschwenken in der gewünschten Drehrichtung erreicht wird.
-
Außer dem untersten Drehmagneten 14 besitzen alle Drehmagnete jeweils
eine Bodenscheibe 15 und einen Ringmantel 16 (Fig.7). Außerdem ist auf ihr
die Kontaktfeder 20 befestigt. Der Ringmantel 16 ist über den Statorring
6 geschoben und auf diesem verstellbar befestigt; er trägt die beiden Anschläge
21 und 22 sowie den Federnippel 23.
-
In Fig. 6 sind die Bodenscheibe 15 und der Ringmantel 16 auseinandergezogen
dargestellt. In zusammengeschobenem Zustand liegt jedoch der Anschlag 17 in gleicher
Höhe zwischen den beiden Anschlägen 21 und 22, und die Zugfeder 24 ist in den beiden
Federnippeln 19 und 23 eingehängt und liegt auf dem Flanschring 18 auf. Außerdem
liegt die isoliert angeordnete Kontaktfeder 20, die abgebrochen gezeichnet
ist, zwischen den Anschlägen 17 und 21, so daß sie nach vollzogenem Ankerweg den
Anschlag 21 berührt und mit diesem Kontakt gibt.
-
Die Fig. 7 und 8 lassen noch deutlicher die zwischen den Magnetsystemen
liegenden Zwischenglieder erkennen. Sie stellen eine Ansicht von unten gegen die
Bodenscheibe 15 dar. Die Kontaktfeder 20 ist auf der Rückseite mit einer Isolierplatte
25 versehen, damit ein Stromübergang zum Anschlag 17 verhindert wird.
-
Die in Fig.2 dargestellte Anordnung enthält fünf Drehmagnetsysteme;
am unteren Ende befindet sich das Drehmagnetsystem 14, das nach Fig. 3 aufgebaut
ist. Der Drehanker 10 dieses Magnetsystems ist auf die Hohlachse 4, die über den
Flansch 5 mit dem Gehäuse 1 fest verbunden ist, geschoben und auf dieser drehbar
gelagert. Auf dem Drehanker 10 befindet sich die Abdeckplatte 26 aus Isoliermaterial,
die eine Beschädigung der Spulen 8 verhindern soll. über die Bolzen 27 ist der Drehanker
10 mit der Bodenscheibe 15, die am Statorring 6 des Drehmagneten 28 befestigt ist,
verbunden. Zum Drehmagneten 28 gehört der Drehanker 11, der ebenfalls auf die Hohlachse
4 geschoben und auf dieser drehbar gelagert ist. Dieser Drehanker ist über die Bolzen
29 mit der Bodenscheibe 15 des Drehmagneten 30 verbunden. Der Drehanker
12 des Drehmagneten 30 ist über die Bolzen 31 mit der Bodenscheibe
des Drehmagneten 32 verbunden und dessen Drehanker 33 über die Bolzen 34 an der
Bodenscheibe 15 des Drehmagneten 35 befestigt. Der Drehanker 36 trägt die Abdeckscheibe
37, die der Bodenscheibe 15 entspricht. Mit dem Drehanker 36 ist das Druckrohr 2
fest verbunden, auf dem der Richtsektor 38 und der Typensektor 3 sitzen.
-
Die Spulen der einzelnen Magnetsysteme sind über die durch das Hohlrohr
4 geführten Zuleitungen 39 mit der Stromquelle verbunden. Diese Zuführungsleitungen
sind zwischen den Bolzen 27, 29, 31 und 33 spiralförmig eingelegt, so daß sie die
Drehbewegungen der Drehanker nicht behindern. Für die Zuleitung der obersten Kontaktfeder
20 ist je ein besonderes Langloch 40 in dem Hohlrohr 4 und in das Druckrohr 2 vorgesehen.
-
Die Drehrichtung der einzelnen Magnetsysteme und die Verteilung der
abzudruckenden Zeichen sind so gewählt, daß sich eine lückenlose und gleichmäßige
Darstellung der Zeichen auf dem Drucksektor ergibt. Diese Auswahl hängt von dem
verwendeten Code ab; im vorliegenden Fall sind die Zeichen in einem 2-aus-5-Code
verschlüsselt.
-
Fig.9 zeigt einen Drucksektor, der von der Null ausgehend nach links
und rechts um je 75° gedreht werden kann. Die Ziffern sind so verteilt, daß für
die am häufigsten abzudruckenden Ziffern, nämlich die Null, die Fünf und die Sieben,
die kleinsten Bewegungen erforderlich sind. Die in Fig. 10 dargestellte Tabelle
zeigt einen Plan, aus dem ersichtlich ist, welche Magnetsysteme bei den einzelnen
Ziffern erregt werden müssen. Die oberste Zeile gibt die Nummer des betreffenden
Magnetsystems an, in der darunterliegenden Zeile ist angegeben, nach welcher Richtung
und um wieviel Grad eine Drehung bei der Erregung des betreffenden Magneten erfolgt.
Die übrigen Angaben der Tabelle sind ohne weiteres verständlich.
-
Die Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung ist nun folgende: Durch
die zwischen je zwei Drehmagnetsystemen liegenden Zugfedern 24 werden alle Drehanker
in die Grundstellung, d. h. an die Anschläge 22, gezo-
gen. In dieser Lage
befindet sich die Null in der Druckstellung. Bei jedem abzudruckenden Zeichen werden
nun zwei bestimmte Magnete der fünf Systeme erregt, so daß sie ihre betreffenden
Drehbewegungen ausführen, und zwar soweit, bis die An-
Schläge 17
mit dazwischenliegenden Kontaktfedern 20 an den Anschlägen 21 anliegen. Damit stellt
sich der Typensektor 3 auf die in der Tabelle angegebene Winkelstellung ein, und
das betreffende Zeichen kann abgedruckt werden.
-
Durch die Kontaktfeder 20 wird überprüft, ob die Drehanker der erregten
Drehmagnetsysteme bis zum Anschlag ausgeschwenkt sind. Wenn der Drehanker eines
erregten Systems nicht ausgeschwenkt oder ein anderer Drehanker von einer vorhergehenden
Einstellung noch ausgeschwenkt ist, dann wird dies durch die Kontaktfeder 20 angezeigt,
so daß der Abdruck der falsch eingestellten Zeichen verhindert wird.
-
Nach Einstellung des Typensektors auf das abzudruckende Zeichen wird
das ganze Druckwerk durch einen (nicht eingezeichneten) Elektromagneten oder mechanischen
Antrieb in Pfeilrichtung um die Bolzen 41 und 42 (Fig. 1 und 2) geschwenkt, so daß
der Richtkeil 43 in einen entsprechenden Schlitz des Richtsektors 38 eingreift und
den Typensektor 3 genau ausrichtet. Der Abdruck des eingestellten Zeichens erfolgt
auf dem vor der Druckplatte 44 liegenden Beleg 45. Der Typensektor kann entweder
durch eine Farbrolle eingefärbt werden, oder es kann ein Farb- oder Kohleband vor
dem Beleg angeordnet sein, eine Technik, die hinreichend bekannt ist und daher hier
nicht näher beschrieben zu werden braucht.
-
Es ist auch möglich, daß Druckwerk fest anzuordnen und den Abdruck
mittels eines Druckhammers vorzunehmen. In diesem Fall muß dann der Richtkeil 43
jeweils vor dem Anschlagen des Druckhammers in den entsprechenden Schlitz des Richtsektors
38 eingeführt werden. Wie aus Fig. 9 zu ersehen ist, enthält der Drucksektor mehr
als zehn Zeichen, nämlich noch das Minuszeichen. Dieses muß dann entweder in einem
1-aus-5-Code oder 3-aus-5-Code dargestellt werden, da der 2-aus-5-Code nur zehn
verschiedene Möglichkeiten zuläßt.