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Anlage zum Extrahieren von pflanzlichen oder tierischen Stoffen, insbesondere
von Zuckerrübenschnitzeln, zerkleinertem Zuckerrohr oder Zellulose Zusatz zur Zusatzpatentanmeldung
B 50912 IVc,/12c (Auslegeschrift 1071 052) Gegenstand der Zusatzpatentanmeldung
B 50912 IV ei 12 c ist eine Anlage zum Extrahieren von pflanzlichen oder tierischen
Stoffen, insbesondere von Zuckerrübenschnitzeln, zerkleinertem Zuckerrohr oder Zellulose,
bei der in einem turm artigen Behälter rotierende Fördermittel zusammen mit an der
Behälterwand angebrachten Staublechen oder Staugliedem zum Transport des Extraktionsgutes
angeordnet sind und im Stauschatten mindestens eines der Staubleche ein zum Abziehen
des Saftes dienender, rotierender Siebzylinder vorgesehen ist, dessen Drehachse
radial zur Behälterachse verläuft und der mit einem getrennt vom Siebzylinder gelagerten
und unabhängig von ihm verstellbaren Abstreifer zusammenwirkt. Die rotierenden Siebzylinder
sind vorzugsweise in dem Raum zwischen der mit Rührflügeln ausgerüsteten Rührzone
und der mit den Fördermitteln für das Extraktionsgut versehenen Extraktionszone
angeordnet. Jeder Siebzylinder ist dabei frei tragend an der Behälterwand gelagert,
und der mit ihm zusammenwirkende Abstreifer ist vorzugsweise an dem Staublech befestigt,
in dessen Stauschatten sich der Siebzylinder befindet und das einerseits getrennt
vom Siebzylinder an der Behälterwand gelagert und unabhängig von ihm verstellbar
ist.
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Die vorbeschriebene Ausbildung nach der Zusatzpatentanmeldung B 50912
IV ei 12 c ermöglicht eine den jeweiligen Betriebsverhältnissen angepaßte, wahlweise
Einstellung der Breite des zwische dem Siebzylindermantel und Abstreifer befindlichen
Spaltes, so daß durch entsprechende Verengung des Spaltes die kleinen Öffnungen
des Siebzylinders von Fremdstoffen frei gehalten werden können. Wenn der Abstreifer
an dem Staublech angeordnet ist, in dessen Stauschatten sich der Siebzylinder befindet,
so übt die mit der Spalteinstellung verbundene, im allgemeinen nur geringe Winkelverstellung
des Staubleches keinen nennenswerten Einfluß auf die Strömungsverhältnisse im Behälter
aus. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß Teile des Extraktionsgutes, wie Schnitzel
od. dgl., immer wieder um den unteren Teil des Siebzylinders herum mit nach oben
gezogen werden und dadurch ein ungestörtes Abziehen der angereicherten Extraktionsflüssigkeit
auf der ganzen Siebfläche beeinträchtigen.
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Um diesen Mangel zu beseitigen und zugleich den frei tragend an der
Behälterwandung gelagerten, rotierenden Siebzylinder von einem durch den Abstreifer
auf ihn ausgeübten einseitigen Druck zu entlasten, werden gemäß der Erfindung mehrere
vorzugsweise gleichmäßig über den Umfang des rotierenden Siebzylinders verteilt
angeordnete und einzeln für sich
verstellbare Abstreifer vorgesehen. Es hat sich
gezeigt, daß es bereits genügt, zwei mit Bezug auf den Siebzylinder diametral gegenüberliegende
Abstreifer mit letzterem zusammenwirken zu lassen, weil schon dadurch eine einseitige
Druckbelastung des Siebzylinders vermieden wird. Es können aber auch mehr als zwei
Abstreifer vorgesehen und diese gleichmäßig über den Umfang des Siebzylinders verteilt
angeordnet werden. Zugleich wird durch die Anbringung von zwei oder mehr mit dem
Siebzylinder zusammen wirkenden Abstreifern verhindert, daß Schnitzel od. dgl. um
den unteren Teil des Siebzylinders herum mit nach oben gezogen werden. Dadurch wird
ein stets freier Abzug der angereicherten Flüssigkeit gewährleistet. Schließlich
erlaubt die Anordnung mehrerer Abstreifer eine bessere Reinigung des Siebzylindermantels
bzw. eine bessere Freihaltung seiner kleinen Öffnungen, insbesondere auch deswegen,
weil die Abstreifer einzeln für sich verstellbar sind und infolgedessen die Spalte
zwischen ihnen und dem Siebzylindermantel in ihrer Breite unterschiedlich eingestellt
werden können.
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Vorzugsweise sind die Abstreifer an der dem Siebzylinder zugewandten
Längskante je eines für sich verstellbaren Staubleches angeordnet. Wenn, wie dies
in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen wird, die Abstreifer ihrerseits an
den zugehörigen Staublechen verstellbar gelagert sind, so kann die Breite des Spaltes
zwischen den Abstreifern und dem Siebzylindermantel sowohl durch eine entsprechende
Einstellung
der Staubleche als auch durch die zusätzliche Verstellung
der Abstreifer um ihre Verstellachse an der dem Siebzylinder zugewandten Längskante
der Staubleche einreguliert werden. Dies ermöglicht nicht nur eine bessere Anpassung
der Spaltbreite an die jeweiligen Betriebsbedingungen, sondern macht auch eine zu
starke Verstellung der Staubleche überflüssig, durch die gegebenenfalls die Strömungsverhältnisse
im Behälter, insbesondere im Bereich des Siebzylinders, ungünstig beeinflußt werden
könnten.
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Eine sehr gute Anpassung der Abstreifer an den rotierenden Siebzylinder
ergibt sich auch dann, wenn die Abstreifer aus mehreren nebeneinanderliegenden,
an dem zugehörigen Staublech befestigten federnden Platten bestehen. In diesem Fall
ist eine verstellbare Lagerung der Abstreifer an den zugehörigen Staublechen überflüssig.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen
veranschaulicht.
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Dabei zeigt Fig. 1 die für die Erfindung wesentlichen Teile eines
Extraktionsbehälters in schaubildlicher Darstellung, Fig. 2 die verstellbare Lagerung
zweier auf einer gemeinsamen Lagerplatte angeordneten Staubleche und Fig. 3 ein
Staublech mit einem Abstreifer anderer Ausführung.
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In der Längsachse des aufrecht stehenden Extraktionsturmes mit der
zylindrischen Behälterwand 1 ist die Hohlwelle 2 angeordnet, an deren unterem Ende
dicht über dem Boden 5, in der sogenannten Rührzone, umlaufende Rührflügel 3 angebracht
sind. In diese Zone wird das entsprechend vorbereitete und pumpfähig gemachte Extraktionsgut
eingeführt. Zwischen der Rührzone und der Extraktionszone mit den an der Hohlwelle
2 angebrachten Förderflügeln 4 befindet sich ein freier Raum, in welchem vorzugsweise
mehrere rotierende Siebzylinder 6 zum Abzug des Rohsaftes vorgesehen sind. Jeder
dieser Siebzylinder 6 ist über ein Stopfbüchsenlager 7 frei tragend an der Behälterwand
1 gelagert. Seine Drehachse verläuft radial zur Hohlwelle 2. Der Siebzylinder 6
wird von einem auf einer Konsole 8 angeordneten Motor 9 über Keilriemen 10 und Riemenscheiben
11 angetrieben. Der Abzug des Rohsaftes aus dem Inneren des Siebzylinders 6 erfolgt
über das Rohr 12.
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Mit dem Siebzylinder 6 arbeiten mehrere Abstreifer 15 zusammen, die
gleichmäßig über den Umfang des Siebzylinders verteilt angeordnet sind. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel sind zwei solcher Abstreifer 15 vorgesehen, die mit Bezug auf
den Siebzylinder 6 diametral gegenüberliegen und einzeln für sich verstellbar sind.
Im vorliegenden Fall sind die beiden Abstreifer 15 jeweils an den dem Siebzylinder
6 zugewandten Längskanten der Staubleche 14 angeordnet, die für sich verstellbar
sind. Zu diesem Zweck sind die beiden Staublechel4 auf je einem Tragrohr 17 angebracht,
das, wie aus Fig. 2 hervorgeht, an dem der Behälterwand 1 zugekehrten Ende einen
mit bogenförmigen Schlitzen 18 versehenen Flansch 19 aufweist, der zur drehverstellbaren
Befestigung an einer für die Tragrohre gemeinsamen,
an der Behälterwandung 1 befestigten
Lagerplatte 16 dient. Die durch die Schlitze 18 hindurchgreifenden und von der Außenseite
des Turmes zu betätigenden Befestigungsmittel sind nicht dargestellt. Die Abstreifer
15 sind bei 20 an den Staublechen 14 angelenkt und können über ein nicht dargestelltes
Gestänge von der Außenseite der Behälterwandung, 1 her verstellt werden. Die Einstellung
des Spaltes 13 zwischen den Abstreifern und dem Siebzylinder kann also sowohl durch
Verstellen der Staubleche 14 bzw. ihrer Tragrohre 17 als auch durch Verstellen der
Abstreifer 15 gegenüber den zugehörigen Staublechen vorgenommen werden.
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In Fig. 3 ist gezeigt, wie die Abstreifer 15 auch aus mehreren federnden
Platten 21 bestehen können, die nebeneinanderliegend bei 22 an dem zugehörigen Staublech
14 befestigt sind. Diese Ausbildung eines Abstreifers ist auch bei dem oberen Abstreifer
15 in Fig. 1 angedeutet. Da die federnden Platten eine gute Anpassung an den Siebzylinder
ergeben, ist für sie keine verstellbare Lagerung an dem zugehörigen Staublech vorgesehen.