DE1106870B - Verfahren zur Herstellung einer Elektrode aus Tantal oder Niob fuer Elektrolytkondensatoren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Elektrode aus Tantal oder Niob fuer ElektrolytkondensatorenInfo
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- H01G9/0525—Powder therefor
Description
- Verfahren zur Herstellung einer Elektrode aus Tantal oder Niob für Elektrolytkondensatoren Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Elektrode mit großer wirksamer Oberfläche aus Tantal oder Niob für Elektrolytkondensatoren, die aus einem massiven Kern, vorzugsweise aus dem gleichen Metall, besteht, auf dem eine poröse gesinterte, höchstens etwa 1/4 mm starke Schicht aus Tantal oder Niob aufgebracht ist. Eine solche Elektrode kann nach der Formierung durch elektrolytische Oxydation als Anode mit einer Kathode, die aus einem Metall, z. B. Silber oder Nickel, besteht, das nicht durch den Elektrolyten korrodiert wird, zu einem Elektrolytkondensator zusammengebaut werden. Auch ist mit zwei solcher Elektroden ein bipolarer Elektrolytkondensator erzielbar.
- Um eine Elektrode mit großer Oberfläche zu erhalten und somit eine hohe Kapazität eines mit dieser Elektrode hergestellten Kondensators zu erzielen, wird die Elektrode vielfach durch Sintern aus Tantal- und Niobpulver hergestellt, weil ein Ätzverfahren, wie es bei Kondensatoren mit Aluminiumelektroden üblich ist, bei diesen Metallen keine hinreichende Oberflächenvergrößerung ergibt. Die Formgebung der Elektroden aus Tantal oder Niob erfolgt bekanntlich durch Pressen. Üblicherweise wird das Metallpulver nach Zusatz eines Bindemittels um einen Kern herumgepreßt, der vorzugsweise aus dem gleichen Metall besteht. Bei Massenfertigung ist das Aufbringen einer Metallpulverschicht mit einer Stärke von weniger als etwa 1/2 mm durch einen Preßvorgang nicht einwandfrei durchführbar. Infolgedessen weist die gepreßte Elektrode nach ihrer Sinterung und Formierung lange Kapillarporen auf, in denen der Widerstand des Elektrolyten bei einer Anwendung in einem Kondensator so groß sein kann, daß bei Erhöhung der Frequenz einer angelegten Spannung der Widerstandsteil der sich ergebenden Impedanz in den weiter innen liegenden Teilen der Poren den kapazitiven Teil derart übersteigt, daß der Beitrag dieser Teile der Poren zur Kapazität des Kondensators immer geringer wird. Dies hat eine starke Frequenzabhängigkeit des Kondensators zur Folge, die bei gegebener Kapazität pro Volumeinheit der porösen Schicht dadurch verringert werden kann, daß dafür Sorge getragen wird, daß die Poren so kurz sind, daß der Widerstand in den Poren niedrig genug wird, um die beschriebenen Nachteile zu beseitigen.
- Es ist ferner bereits bekannt, Aluminium-Wickelkondensatoren dadurch herzustellen, daß ein Träger aus nichtmetallischem, faserigem Material mittels des Schoopschen Spritzverfahrens mit einer Al-Schicht von einer Stärke von etwa 25 bis 125 #t versehen wird, die durch Formierung oberflächlich in eine dielektrische Schicht umgewandelt wird.
- Zum Erzielen einer wenig frequenzabhängigen Kapazität ist bei der Verwendung von Tantalpulver, aus dem durch Sintern eine Elektrode hergestellt wird, beispielsweise bei einer Schichtstärke von etwa 1/2 mm, eine Korngröße von weniger als etwa 50 #t nicht zulässig. Eine durch Pressen solcher Körner erzielte Anode mit einer Länge von 5 mm ergibt nach Sintern auf etwa 1900° C im Vakuum und nach Formierung bei 8 V, wenn sie in einem silbernen Kathodenrohr mit einem Innendurchmesser von 3,5 mm, das mit 25 n-Phosphorsäure als Elektrolyt gefüllt ist, angeordnet wird, einen Kondensator mit einer Kapazität von 2'4 RF bei 50 Hz und von 22 RF bei 5000 Hz. Wenn man jedoch von einem Tantalpulver mit einer Korngröße von etwa 1 #t ausgeht, so ergibt sich bei sonst gleichen Abmessungen und gleicher Behandlung ein Kondensator mit einer Kapazität von 35 #tF bei 50 Hz und von 27 RF bei 5000 Hz.
- Hieraus ergibt sich, daß mit dem groberen Pulver ein weniger frequenzabhängiger Kondensator erhalten wird. Die Kapazitätsverringerung in dem erwähnten Frequenzbereich ist nämlich nur 8'°/o im Vergleich zu 24% bei dem feineren Pulver. Andererseits ist jedoch bei Verwendung des groberen Pulvers die Kapazität sowohl bei 50 wie bei 5000 Hz niedriger als bei der Verwendung des feinen Pulvers. Außerdem ist zum Aufbau der wirksamen Schicht aus dem groben Pulver etwa 50 mg, aus dem feinen Pulver aber nur etwa 35 mg Tantal erforderlich; aus diesem Grunde ist die erzielte Kapazität je Gewichtseinheit Tantal bei dem groben Pulver ungünstiger als bei dem feinen Pulver.
- Es hat sich jedoch herausgestellt, daß beim Aufbringen des Tantalpulvers oder des Niobpulvers in einer Schichtstärke von höchstens etwa 1/4 mm die Ver-1vendung von Tantal- oder N iobpulver erfindungsgemäß mit einer Korngröße von 1 u oder weniger einen Kondensator ergibt mit einer Kapazität, die überraschenderweise wenig von der Frequenz abhängig ist. Überdies ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß der Wert der Kapazität pro Volumeinheit günstiger ist als bei den oben beschriebenen Kondensatoren.
- Ein Kondensator mit einer Anode, die mit einer derartigen Schicht nach der Erfindung versehen ist und sonst einen Aufbau besitzt wie die vorstehend beschriebenen Kondensatoren, zeigt eine Kapazität von 14.5 hF bei 50 Hz und eine Kapazität von 13,5 @,F bei 50Ö0 Hz. Im Vergleich zum Kondensator, dessen Anode durch Aufpressen einer Schicht aus dem gleichen Tantalpulver, jedoch mit einer Stärke von 1,!2 mm hergestellt ist, ist die Kapazitätsverringerung im Frequenzbereich von 50 bis 5000 Hz von 24% auf 711/o herabgefallen. Zwar ist infolge der Verringerung der Schichtstärke die Kapazität bei 50 bzw. bei 5000 Hz auf etwa 40 bzw. 50°/o abgefallen, aber diese Werte wurden mit einer Verringerung der Tantalpulvermenge von 35 auf 13 mg erzielt, so daß die Kapazität je Gewichtseinheit bei der 1/4 mm starken Schicht noch etwas günstiger ist.
- Eine derartige Schicht läßt sich durch Pressen schwer herstellen. Durch das Schoopsche Spritzverfahren wäre eine solche dünne Schicht zwar anzubringen; man bekommt auf diese Weise aber eine ganz andere Struktur als durch Sintern von Metallpulver und hat iferdies die Korngröße nicht in der Hand. Mit dem Schoopschen Spritzverfahren läßt sich Zwar ebenfalls ein wenig von der Frequenz abhängiger Kondensator herstellen, jedoch ist dann der Kapazitätswert pro Volumeinheit wesentlich kleiner als bei Elektroden nach der Erfindung.
- Die Aufbringung einer Suspension erwies sich als besonders geeignet zum Erzielen der gewünschten dünnen Schichten. Ein derartiges Verfahren, bei dem eine Schicht auf einen Kern aufgebracht und dann gesintert wird, ist im übrigen zum Herstellen von Elektroden mit großer wirksamer Oberfläche für Elektrolytkondensatoren bereits vor mehr als 20 Jahren vorgeschlagen worden. Dieses Verfahren hat jedoch damals keinen Eingang in die Praxis gefunden, weil bei dem seinerzeit für die Herstellung von Elektrolytkondensatoren in industriellem Umfang ausschließlich in Frage kommenden Aluminium einfachere Verfahren, insbesondere das Ätzverfahren, zur Verfügung standen. Außerdem traten bei Kondensatoren mit geätzten Aluminiumelektroden die vorstehend erläuterten Probleme nicht oder nur in stark verringertem 1-Iaße auf, während das Ätzv erfahren bei Tantal und -'Viob keine genügende Oberflächenvergrößerung ergibt.
- Das eingangs genannte Verfahren zur Herstellung einer Elektrode mit großer wirksamer Oberfläche aus Tantal oder Niob für Elektrolytkondensatoren weist somit nach der Erfindung das Kennzeichen auf, daß die Pulverschicht aus einer Suspension des -Metallpulvers mit einer Korngröße von 1 #t oder weniger in an sich bekannter Weise auf den Kern aufgebracht und anschließend gesintert wird.
- Das Aufbringen kann nicht nur durch Eintauchen des Kernes in die Suspension, sondern auch auf elektrophoretischem Wege erfolgen.
- Beispielsweise wird 3 g Tantalpulver mit einer Korngröße von etwa 1 #x in 1,15 cin3 einer verdünnten Lösung von 1 g Polystyrol in 11,5 cm2 Benzol suspendiert. Mit dieser Suspension wird ein Tantalkern mit einer Schicht von 0,1 mm versehen, die bei einer Länge der Schicht von 5 mm etwa 5 mg Tantal enthält. Bei sonst gleichem Aufbau, wie bei den vorstehend beschriebenen Kondensatoren, ergibt sich jetzt ein Kondensator mit einer Kapazität von 10 g,F bei 50 Hz und von 9,7 g,F bei 5000 Hz. Die Kapazitätsverringerung zwischen 50 und 5000 Hz, die von 24% bei einer Schichtstärke von 1/2 mm auf 7% bei einer Schichtstärke von 1/4 mm herabgefallen war, ist somit weiter auf 3% bei einer Schichtstärke von 0,1 mm herabgesetzt. Außerdem ist die Kapazität je Gewichtseinheit Tantal, die bei einer Schichtstärke von 1/2 mm und von 1/4 mm etwa 1 RF je Milligramm betrug, auf 2 RF je Milligramm erhöht, d. h. etwa verdoppelt.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung einer Elektrode mit großer wirksamer Oberfläche aus Tantal oder Niob für Elektrolytkondensatoren, die aus einem massiven Kern, vorzugsweise aus dem gleichen Metall, besteht, auf dem eine poröse gesinterte, höchstens etwa 1/4 mm starke Schicht aus Tantal oder Niob aufgebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulverschicht aus einer Suspension des Metallpulvers mit einer Korngröße von 1 [, oder weniger in an sich bekannter Weise auf den Kern aufgebracht und anschließend gesintert wird.
- 2. Elektrolytkondensator mit einer nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 hergestellten Elektrode. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 295 223; französische Patentschrift Nr. 1091097; britische Patentschriften Nr. 656 635, 734 067; USA.-Patentschriften Nr. 1906 691, 2 104 018, 2 280 789, 2 283 723, 2 299 228, 2 361378, 2 461410, 2578667.
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- 1958-03-01 DE DEN14742A patent/DE1106870B/de active Pending
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