DE1106577B - Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus einer Platin-Rhodium-Legierung, z. B. Spinnduesen fuer Glas - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft eine Oberflächenbehandlung von aus Platin-Rhodium-Legierungen hergestellten Gegenständen, wie Vorrichtungen zur Handhabung von geschmolzenem Glas, beispielsweise Formen und Werkzeugen zur Verformung von Glas oder Spinndüsen zur Herstellung von Glasfasern.

Man hat zur Herstellung vieler Arten von Spinndüsen für die Erzeugung künstlicher Fasern Legierungen des Platins mit einem Gehalt an bis zu etwa 50% Rhodium vorgeschlagen, welche in großem Umfang die für diesen Zweck erforderlichen Eigenschaften, wie Härte und Korrosionsfestigkeit, in sich vereinigen.

Bei \^rorrichtungen zur Handhabung von geschmolzenem Glas, ζ. B. Glasspinndüsen, ist jedoch für eine zufriedenstellende Arbeitsweise eine weitere Eigenschaft wichtig: Die mit dem geschmolzenen Glas in Kontakt befindliche Oberfläche soll von ihm nicht benetzt werden. Diese Forderung wird von den bisher verwendeten Platin-Rhodium-Legierungen nicht in zufriedenstellender Weise erfüllt. Es ist andererseits bekannt, daß Platin-Gold-Legierungen eine beträchtliche Beständigkeit gegen die Benetzung durch geschmolzenes Glas aufweisen; diese Legierungen besitzen jedoch, insbesondere bei den hohen Temperaturen von Glasschmelzen, keine ausreichende mechanische Festigkeit.

Es wurde nun gefunden, daß die gewünschten Eigenschaften der Härte und der Nichtbenetzung durch geschmolzenes Glas vereinigt werden können, indem man auf galvanischem Wege oder nach einer beliebigen anderen geeigneten Methode auf einen Körper aus einer Platin-Rhodium-Legierung, beispielsweise den Teil einer mit geschmolzenem Glas in Kontakt kommenden Vorrichtung, wie einer Spinndüse zur Herstellung von Glasfasern, der Form einer Presse od. dgl., einen bestimmten Doppelüberzug aufbringt.

Gemäß der Erfindung wird der aus der Platin-Rhodium-Legierung bestehende Körper mit Platin überzogen und dann auf die Platinschicht ein Goldüberzug aufgebracht, worauf man den Körper auf Diffusionstemperatur erhitzt, was vorzugsweise erfolgt, indem man ihn in einen Ofen von etwa 800° C einbringt und die Temperatur allmählich auf etwa 1200° C erhöht. Als Folge der Wärmebehandlung diffundieren die Metalle ineinander, wobei sich in den verschiedenen Grenzzonen feste Lösungen bilden und auf diese Weise sichergestellt wird, daß die Überzüge fest aneinander und an der Platin-Rhodium-Oberfläche haften.

Die Überzüge aus Platin und Gold können eine Dicke im Bereich von etwa 0,0025 bis 0,025 mm aufweisen; gute Ergebnisse sind mit Schichten von etwa 0,013 mm Dicke erzielt worden.

Darüber hinaus haben Versuche mit Platin-Rho-

Verfahren zur Herstellung

von Gegenständen aus einer

Platin-Rho dium-Legierung,

z. B. Spinndüsen für Glas

Anmelder:

Engelhard Industries Incorporated,
Newark, N. J. (V. St. A.)

Vertreter: Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Gaußstr. 6

Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 25. Oktober 1957

James Spencer, Cranford, N. J. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden

dium-Legierungen mit einem Rhodiumgehalt von 10 bis 40 Gewichtsprozent gezeigt, daß die erhaltenen Oberflächen eine Kombination von Eigenschaften aufweisen, welche die Einzelkomponenten nicht besitzen. Die Oberflächen wirken auf geschmolzenes Glas außerordentlich abstoßend, was auf dem vorwiegenden GoIdgehalt der äußeren Schicht beruht, in welcher etwas Platin, aber praktisch kein Rhodium enthalten ist, während gleichzeitig die Härte über den Wert erhöht ist, den die ursprüngliche Platin-Rhodium-Legierung annehmen würde, wenn man sie ohneüberzugsbehand-

4-0 lung oder beim Überziehen mit nur einer der Komponenten der gleichen Wärmebehandlung unterwerfen würde.

Es wird angenommen, daß dieses Ergebnis auf der Bildung fester Lösungen beruht, die in der Nähe der Oberfläche eine graduelle Anreicherung an Gold aufweisen, während tiefer im Metall ein zunehmender Rhodiumgehalt vorliegt. Die Platinzwischenschicht verhindert eine unerwünschte Diffusion zwischen dem in der Legierung enthaltenen Rhodium und dem GoId-Überzug und wirkt auf diese Weise gleichzeitig als Puffer und als Binder zwischen der Platin-Rhodium-Legierung und der Goldschicht.

Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche weitere Ausführungsformen möglich.

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Claims (2)

3 4 Patentansprüche: einer solchen Legierung mit Platin und anschlie-

1. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen ßend mit Gold überzogen wird, worauf eine Diffu-

aus einer Platin-Rhodium-Legierung, insbesondere sionsglühbehandlung vorgenommen wird.

Vorrichtungen zur Handhabung von geschmolze-

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-

nem Glas, wie Formen und Werkzeugen zur Ver- 5 zeichnet, daß die Legierung auf etwa 800° C er-

formung von Glas oder Spinndüsen für Glas, da- hitzt und dann die Temperatur allmählich auf etwa

durch gekennzeichnet, daß ein Grundkörper aus 1200° C gesteigert wird.

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