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Gegen Lichtabbaü stabilisierte Form-und Uberzugsmasse auf Grundlage
von kettenverlängerten Polyurethanharzen Aus Polyoxyverbindungen und organischen
Polyisocyanaten-hergestellte Polyurethane eignen sich für viele Anwendungszwecke.
Es hat sich indessen gezeigt, daß die Polyurethane bei Vorliegen eines ungunstigen
Verhältnisses von Oberfläche zum Volumen z. B. in Fasern, Filmen und Überzügen bei
längerer Einwirkung von Sonnenlicht abgebaut werden. Man nimmt an, daß ultraviolettes
Licht mit Wellenlängen von etwa 3700 A diesen Abbau vieler Polyurethane verursacht,
wenn auch andere Polyurethane stärker durch Licht längerer Wellenlängen angegriffen
werden. Ein solcher Abbau zeigt sich in der Abnahme des Elastizitätsmoduls bei 300°/Oiger
Streckung und der Zerreißfestigkeit von Filmen sowie in einer Abnahme der Flexibilität
von Überzügen. Es wurden bereits viele organische Verbindungen zur Absorption ultravioletter
Strahlung beschrieben. Diese Verbindungen haben sich jedoch bei Verwendung in Polyurethanen
nicht als völlig zufriedenstellend erwiesen, indem sie entweder nicht homogen mit
diesen mischbar sind oder nur einen beschränkten Schutz gewähren.
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Aufgabe der Ernndung ist die Schaffung neuer Form-und Überzugsmassen
auf Grundlage von kettenverlängerten Polyurethanharzen mit verbesserter Widerstandsfähigkeit
gegen einen durch ultraviolettes Licht, insbesondere mit Wellenlängen zwischen etwa
3500 und 4000 Å, verursachten Lichtabbau.
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Die erfindungsgemäßen Polyurethanmassen enthalten mindestens ein
kettenverlängertes Polyurethan, mindestens 0, 1 bis 3, 0°/0 eines 2, 2'-Dihydroxybenzophenons,
das im wesentlichen alle Wellenlängen des ultravioletten Lichts zwischen 3500 und
4000 A stark absorbiert, sowie mindestens 0, 1 bis 2, 0 °/o einer einer der folgenden
Formeln entsprechenden phenolischen Verbindungen, die im weiteren einfach als »
Promotor « bezeichnet werden :
in welcher R ein Wasserstoffatom oder einen niedrigen Alkylrest und Y einen niedrigen
Alkylrest oder einen Phenylrest bedeutet ;
in welcher E einen niedrigen Alkylrest, G eine-S-Grup-
pierung oder eine niedrige
Alkylengruppierung der Struktur -CH-R bedeutet, worin R wie oben denniert ist, und
Ri ein Wasserstoffatom oder einen niedrigen Alkylrest mit nicht mehr als zwei Kohlenstoffatomen
darstellt ;
in welcher J einen niedrigen Alkylrest, einen Phenylrest oder einen durch eine niedrigere
Alkylgruppe substituierten Phenylrest bedeutet ;
in welcher L einen Phenylrest, einen durch eine niedrigere
Alkylgruppe
substituierten Phenylrest oder eine-C (E) 3-Gruppe bedeutet ; E besitzt dabei die
vorstehende Bedeutung ;
worin X einen Benzylrest oder eine
darste11t, vorin R2, R3 und R4 jeweils Wasserstoffatom oder einen niedrigeren Alkylrest
bedeuten, wobei R2 und R3 Alkylenreste sein können, die einen 5-oder 6gliedrigen
Ring bilden ; T ist ein Phenylrest oder ein niedriger Alkylrest mit nicht mehr als
zwei Kohlenstoffatomen, und M ist ein Benzylrest oder
worin Rs und R6 jeweils Wasserstoffatom oder einen niedrigen Alkylrest darstellen,
wobei nicht zugleich R3, R4 und Rs in der gleichen Verbindung Wasserstoffatome sein
dürfen ;
worin R die vorstehend angegebene Bedeutung besitzt.
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Das kettenverlängerte Polyurethan wird zweckmäßig aus einem organischen
Polyisocyanat, einer organischen Polyoxyverbindung unter Verwendung von Wasser,
einer aliphatischen Polyoxyverbindung und einem Arylendiamin oder Hydrazin als Kettenverlängerungsmittel
in bekannter Weise hergestellt.
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Die Dihydroxybenzophenone entsprechen vorzugsweise einer der folgenden
Formeln :
worin Z Wasserstoffatom oder einen niedrigen Alkylrest, Z'Wasserstoffatom oder einen
niedrigeren Alkylrest und Z"einen niedrigen Alkylrest bedeutet. Natürlich können
in diesen Formeln sowie in den anderen vorstehend angegebenen Formeln zwei oder
mehr mit dem gleichen Symbol bezeichnete Reste gleich oder verschieden sein.
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Es wurde gefunden, daß die Dihydroxybenzophenone und die)) Promotoren
« synergistisch die Polyurethane stabilisieren. Die Verwendung des Dihydroxybenzophenons
oder des Promotors allein gibt nur eine beschränkte Stabilisierung. Werden diese
jedoch zusammen in den angegebenen Konzentrationen zur Anwendung gebracht, so erzielt
man eine ganz bedeutende Verbesserung der Stabilität. Einige der Promotoren (z.
B.
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2-Benzyl-6-tert. butyl-4-methylphenol, 2, 6-Diisopropylp-kresol, 2,
4-Dimethyl-6-tert. butylphenol und 4, 4'-Butyliden-bis-[6-tert. butyl-m-kresol])
verfärben nicht, weshalb die zunächst farblosen Polyurethanverbindungen selbst nach
langer Einwirkung von ultravioletter Strahlung nur eine leichte Verfärbung zeigen.
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Obwohl zu erwarten wäre, daß die Hydroxylgruppen in den stabilisierenden
Zusätzen mit den Polymeren reagieren, insbesondere wenn sie vor der Kettenverlängerung
zugegeben werden, hat die Praxis gezeigt, daß eine solche Reaktion nicht in wesentlichem
Ausmaß stattfindet und daß die stabilisierten Polymeren lange Zeit ohne Verlust
ihrer Beständigkeit gegen ultraviolettes Licht gelagert werden können.
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Infolge der synergistischen Wirkung in der Mischung können die Dihydroxybenzophenone
in viel geringeren Konzentrationen zur Anwendung kommen, als wenn sie allein zugegen
wären. So wird z. B. ein 0, 5°/O 2, 2'-Dihydroxy-4, 4'-dimethoxybenzophenonund 0,
5 °/O 2-Benzyl-6-tert. butyl-4-methylphenol enthaltender Polyurethanfilm ebenso
gut stabilisiert, als wenn er 3 °lO der Benzophenonverbindung ohne den Promotor
enthalten würde.
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Die stabilisierten Polyurethanmassen können nach verschiedenen allgemeinen
Verfahren hergestellt werden. So kann z. B. ein Polyurethan mit endständigen Isocyanatgruppen
durch Reaktion eines molaren Überschusses eines oder mehrerer organischer Polyisocyanate
mit einer oder mehreren organischen Polyoxyverbindungen hergestellt werden. Der
Promotor und das Dihydroxybenzophenon werden dann diesem Polyurethan einverleibt,
das alsdann mit Wasser, einem mehrwertigen aliphatischen Alkohol, einem Arylendiamin
oder Hydrazin kettenverlängert werden kann. So kann z. B. diese Kettenverlängerung
dadurch bewirkt werden, daß man das Polyurethan mit endständigen Isocyanatgruppen
als Film oder Überzug vergießt und es eine gewisse Zeit der atmosphärischen Feuchtigkeit
aussetzt. Bei der Herstellung von Formkörpern können die Polyurethane mit endständigen
Isocyanatgruppen in Anwesenheit des Promotors und des Dihydroxybenzophenons mit
einem aliphatischen mehrwertigen Alkohol oder einem Arylendiamin kettenverlängert
werden. Bei der Herstellung von Gebilden aus Elastomeren kann das Polyurethan mit
den endständigen Isocyanatgruppen zu dem gewünschten Endprodukt kettenverlängert
werden, worauf man den Promotor und das Dihydroxybenzophenon einwalzt. Aus einer
ein mit Hydrazin kettenverlängertes Urethan, den Promotor und das Dihydroxybenzophenon
enthaltenden
Lösung kann ein Faden gesponnen werden. Bei der Herstellung
von Formkörpem aus linearen, hochmolekularen Polyurethanen, z. B. Fäden, wird zweckmäßig
die Kettenverlängerung vor Einbringen des Promotors und des Dihydroxybenzophenons
durchgeführt.
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Im allgemeinen können die Stabilisierungsmittel (d. h. der Promotor
und das Dihydroxybenzophenon) einem fließfähigen Polyurethan durch Rühren einverleibtwerden.
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Die erhaltene Mischung wird dann mit Wasser, einem aliphatischen mehrwertigen
Alkohol oder einem Arylendiamin oder im Falle verdünnter Lösungen mit Hydrazin kettenverlängert.
Gemäß einer anderen Ausführungsform können die Stabilisierungsmittel nach erfolgter
Zugabe des Kettenverlängerungsmittels zugegeben werden. Bei der Herstellung von
mit Hydrazin kettenverlängerten Polymeren wird dies bevorzugt. Bei der Herstellung
eines Elastomeren kann das nicht stabilisierte, fließfähige Polyurethan zunächst
unter Bildung eines noch bearbeitbaren Feststoffs unvollständig kettenverlängert
werden, worauf man die Stabilisierungsmittel einwalzt ; die Kettenverlängerung wird
dann durch Einwalzen sterisch gehinderter Arylendiamine oder aliphatischer mehrwertiger
Alkohole und Aushärten der mit den Zusätzen versehenen Masse in einer erhitzten
Form beendet.
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Typische Beispiele für erfindungsgemäß zu verwendende Promotoren
sind : 2, 2'-Methylen-bis- (6-tert. butyl-4-methylphenol), 2, 2'-Methylen-bis-(6-tert.
butyl-4-äthylphenol), 2, 2'-Methylen-bis- (6-tert. butyl-4-phenylphenol), 2, 2'-Methylen-bis-
[4-methyl-6- (1, 1, 3, 3-tetramethylbutyl)-phenol], 4, 4'-Butyliden-bis- (6-tert.
butyl-m-kresol), 4, 4'-Bis- (6-tert. butyl-m-kresol)-sulfid, 2, 2'-Methylen-bis-(2,
4-dimethylphenol), 2-tert. Butyl-4- (4-tert. butyl-phenyl)-phenol, 2-tert. Butyl-4-phenylphenol,
2, 6-Dibenzyl-4-methylphenol, 2-Benzyl-4-methylphenol, 2-Benzyl-6-methylphenol,
2-Benzyl-6-tert. butyl-4-methylphenol, 2-Benzyl-6-tert. butyl-4-äthylphenol, 2,
4-Dimethyl-6- (l-methyl-1-cyclohexyl)-phenol, 2, 6-Diisopropyl-4-methylphenol, 2,
4-Bis- (1, 1-dimethylpropyl)-phenol, 2, 4-Dimethyl-6-isopropylphenol, 2, 4-Dimethyl-6-tert.-butylphenol
oder 2, 5-Di-tert. butyl-hydrochinon.
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Obwohl viele der Promotoren Antioxydationsmittel darstellen, sind
doch einige bekannte Antioxydationsmittel, z. B. 2, 6-Di-tert. butyl-4-methylphenol
und 2, 2'-Bis-(6-tert. butyl-4-methylphenol)-sulfid ungeeignet.
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In den erfindungsgemäß stabilisierten Polyurethanmassen erzielt man
offensichtlich die besten Ergebnisse, wenn der Promotor und das Dihydroxybenzophenon
in äquimolaren Mengen zugegen sind. Natürlich können auch Mischungen von zwei oder
mehreren der Promotoren verwendet werden.
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Ebenso gilt dies für Mischungen von zwei oder mehr Dihydroxybenzophenonen.
Da diese Dihydroxybenzophenone eine blaßgelbe Farbe besitzen, empfiehlt es sich,
zum Erzielen nahezu farbloser Polyurethanfilme oder -iiberzüge die Konzentration
des Dihydroxybenzophenons unter 1, 0 Gewichtsprozent des Polyurethans zu halten.
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DiebevorzugteKonzentrationbeträgt 0, 5 bis 1, 0 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Polyurethan.
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Zur Herstellung des Polyurethans können verschiedene polymere, organische
Polyoxyverbindungen verwendet sein einschließlich Polyalkylenglykoläther, Polyalkylenglykol-O-und-S-äther,
Polyalkylen-arylenglykoläther und Polyester, die eine Vielzahl von Hydroxylgruppen
enthalten. Das geeignete Molekulargewicht der polymeren Polyoxyverbindung hängt
von den Betriebsbedingungen und dem beabsichtigten Verwendungszweck des Polyurethanprodukts
ab. In der Regel liegt das Molekulargewicht der polymeren Polyoxyverbindung zwischen
etwa 400 und 6000, wobei ein Bereich zwischen etwa 400 und 2000 bevorzugt ist.
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Als Polyalkylenglykoläther können z. B. die in den britischen Patentschriften
731 071 und 733 624 und in der deutschen Patentschrift 1 046 303 beschriebenen verwendet
werden ; geeignete Polyalkylen-arylenglykoläther sind z. B. in der USA.-Patentschrift
2 843 568 beschrieben ; als hydroxylgruppenhaltige Polyester eignen sich z. B. die
in den deutschen Patentschriften 831 772, 938 933, 951 887, 1 055 229 und 1 075
315 beschriebenen.
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Zur Herstellung der endständige Isocyanatgruppen aufweisenden Polyurethane
können beispielsweise die in der deutschen Patentschrift 1 016 698 oder in Ann.
562 (1949), S. 75 bis 136, beschriebenen organischen Polyisocyanate verwendet werden.
Zur Durchführung der Erfindung geeignete, mit Hydrazin kettenverlängerte Polyurethane
sind in der belgischen Patentschrift 553 792 beschrieben.
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Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung. Sofern nicht anders
angegeben, bedeuten Teile Gewichtsteile.
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Die Zugfestigkeit (TB), die Bruchdehnung (EB) und der Elastizitätsmodul
bei 300''/iger Dehnung (Mgoo) wurden jeweils bei 25°C gemäß der ASTM-Methode D 412-51
T bestimmt. Die Werte TB und Moo sind in kg/cm2 angegeben.
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Die durch Belichten mit Ultraviolettlicht verursachte Alterung erfolgte
in einem Farbfadeometer, mit dem nach der Tentative Test Methode 16A-54 (1955 Technical
Manual and Year Book of the American Association of Textile Chemists and Colorists,
Bd. XXXI, S. 79 bis 82) gearbeitet wird.
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Beispiel Herstellung des als Ausgangsstoff dienenden Polymeren A
278, 7 Teile Toluylen-2, 4-diisocyanat und 1000 Teile wasserfreier Polytetramethylenglykoläther
(Molekulargewicht 1000) wurden 4 Stunden in einem trockenen Reaktionsgefäß, geschützt
vor atmosphärischer Feuchtigkeit, bei 80°C in Bewegung gehalten. Das dabei gebildete
Polymere besaß einen Gehalt an freien Isocyanatgruppen von 4a2°/o, eine Brookfield-Viskosität
bei 30° C von etwa 16500 cP und ein Durchschnittsmolekulargewicht von etwa 2000.
a) Zu 100 Teilen des Polymeren A wurden bei 60 bis 80° C unter Rühren 1 Teil 2-Benzyl-6-tert.
butyl-4-methylphenol und 1 Teil2, 2'-Dihydroxy-4, 4'-dimethoxybenzophenon zugegeben.
Das Molverhältnis des substituierten Phenols zu dem Dihydroxybenzophenon betrug
1 : 1. Die so erhaltene Mischung wurde auf eine flache Glasoberfläche ausgegossen
und 1 Woche der atmosphärischen Feuchtigkeit in Abwesenheit von direktem Sonnenlicht
zur Härtung ausgesetzt. Dabei erhielt man einen zähen, farblosen, durchscheinenden,
etwa 0, 36 bis 0, 46 mm dicken Film (B).
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Das Verfahren wurde wiederholt, wobei man jedoch das 2, 2'-Dihydroxy-4,
4'-dimethoxybenzophenon nicht zugab (Film C).
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Das Verfahren wurde wiederholt, wobei man jedoch das 2-Benzyl-6-tert.
butyl-4-methylphenol nicht zugab (Film D).
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Die Filme B, C und D wurden 80 Stunden in einem Fadeometer gealtert.
Der Film C wurde dabei so stark angegriffen, daß er nicht mehr weitergetestet werden
konnte.
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Die Alterung der Filme B und D wurde fortgesetzt. Nach insgesamt 120
Stunden im Fadeometer war der Film D so weit zerstört, daß eine weitere Prüfung
unmöglich war.
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Der Film B wurde weiter insgesamt 210 Stunden gealtert.
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Danach war er kaum verfärbt. Die folgende Tabelle I-A zeigt, daß das
2-Benzyl-6-tert. butyl-4-methylphenol allein
nur einen sehr geringen
Schutz gewährt ; das 2, 2'-Dihydroxy-4, 4'-dimethoxybenzophenon allein ergibt einen
begrenzten Schutz ; hingegen erzielt man mit der Kombination der beiden eine ganz
ausgezeichnete Stabilisierung.
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Tabelle I-A
1 4/o 2-Benzyl- |
6-tert.butyl- |
Zeit 1% 2-Benzyl- 1% Dihydroxy- |
Eigen- 4-methylphenol |
im Fadeometer 6-tert.butyl- benzophenon- |
schaft +1% Dihydroxy- |
in Stunden 4-methylphenol verbindung |
benzophenon- |
verbindung |
TB 0 428,9 418,3 445, 0 |
EB 0 590 570 595 |
M300 0 83, 6 80, 8 85, 8 |
TB 80 53, 4 309, 4 438, 7 |
Es80190770720 |
M300 80-63, 3 74, 5 |
TB 120-49, 2 376, 1 |
EB 120-430 730- |
M300 120 - 45,0 68,9 |
TB 150 - - 330,5 |
EB 150 800 |
M300 150 - - 71,7 |
TB 180 - - 355,0 |
EB 180 - - 810 |
M300 180 - - 68,9 |
TB 210 - - 182,8 |
Es210--810 |
M300 210 - - 65,4 |
Ein keinen Promotor oder Dihydroxybenzophenon enthaltender Kontrollfilm besaß eine
Zerreißfestigkeit von 61, 2 kg/cm2 nach nur 10stündiger Dauer im Fadeometer. b)
Das Verfahren wurde wiederholt, wobei jedoch 0, 5 Teile 2, 2'-Dihydroxy-4, 4'-dimethoxybenzophenon
und 0, 5 Teile 2-Benzyl-6-tert. butyl-4-methylphenol verwendet wurden (Film F).
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Das Verfahren wie bei Film F wurde wiederholt, wobei jedoch das-2-Benzyl-6-tert.
butyl-4-methylphenol weggelassen wurde (Film G).
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Der Film F und G wurde in einem Fadeometer 80, 120 und 150 Stunden
gealtert. Der Film G wurde 80 Stunden im Fadeometer gealtert. Die folgende Tabelle
I-B zeigt, daß die synergistische Mischung einen stark gesteigerten Schutz ergibt.
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Tabelle I-B
0, 5 °/o |
Dihydroxy- |
Zeit 0,5% benzophenon |
Eigen- |
im Fadeometer Dihydroxy- +0,5% |
schaft |
in Stunden benzophenon 2-Benzyl- |
6-tert. butyl- |
4-methylphenol |
TE 0 425, 4 414, 1 |
EB 0 560 580 |
M300 0 79, 4 84, 4 |
TB 80 207, 4 421, 9 |
EB 80 640 670 |
M300 80 52, 7 78, 7 |
TB 120-316, 4 |
EB 120-730 |
M300 120-70, 3 |
TB 150-316, 4 |
EB 150 - 820 |
M300 150 - 64, 0 |
-c) Das Verfahren wurde wie bei Film B wiederholt, wobei jedoch 3 Teile 2, 2'-Dihydroxy-4,
4'-dimethoxybenzophenon anstatt 1 Teil verwendet wurden und das 2-Benzyl-6-tert.
butyl-4-methylphenol weggelassen wurde.
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Der erhaltene Film I wurde 150 Stunden in einem Fadeometer gealtert.
Die erhaltenen Werte zeigen, daß der Film etwa in dem gleichen Ausmaß stabilisiert
wird wie der Film F. d) Führt man das Verfahren wie bei Film B und E unter Verwendung
eines der folgenden Promotoren in den angegebenen Mengen (Molverhältnis von Promotor
zu Dihydroxybenzophenon 1 : 1) an Stelle mit 2-Benzyl-6-tert. butyl-4-methylphenol
mit folgenden Promotoren aus, so erhält man im wesentlichen die gleichen Ergebnisse
: 1. 2, 6-Dibenzyl-4-methylphenol (1, 05 Teile), 2. 2, 4-Dimethyl-6-(1-methyl-1-cyclohexyl)-phenol
(0, 8 Teile), 3. 2-Benzyl-4-methylphenol (0, 72 Teile), 4. 2, 4-Bis-(1,1-dimethylpropyl)-phenol
(0, 85 Teile), 5. 2-tert. Butyl-4- (4-tert. butylphenyl)-phenol (1,08 Teile), 6.
2,5-Di-tert.butyl-hydrochinon (0,81 Teile), 7. 2, 2'-Methylen-bis-[2-methyl-4-tert.
butylphenol] (1, 24 Teile).
e) Wenn das Verfahren wie bei Film B und E an Stelle
mit 1 Teil 2-tert. Butyl-4-methyl-6-benzylphenol unter Verwendung einer der folgenden
phenolischen Verbindungen in den angegebenen Mengen (Molverhältnis von phenolischer
Verbindung zur Dihydroxybenzophenonl : 1) durchgeführt wird, so erzielt man keinen
besseren Schutz, als wenn 2, 2'-Dihydroxy-4, 4'-dimethoxybenzophenon allein verwendet
wird (s. vorstehend Film D, E) : 1. 2-tert. Butyl-4-methylphenol (0, 6 Teile), 2.
2- (1, 1, 3, 3-Tetramethylbutyl)-4-methylphenol (0, 81 Teile),
3.
2, 4, 6-Trimethylphenol (0, 5 Teile), 4. 2, 6-Di-tert. butyl-4-methylphenol (0,
8 Teile), 5. 2, 6 Diisopropylphenol (0, 64 Teile), 6. 4-Phenylphenol (0, 62 Teile),
7. 2, 6-Di-tert. butyl-4-phenylphenol (1, 08 Teile), 8. 2, 6-Di-tert. butyl-4- (4-tert.
butyl-phenyl)-phenol (1, 25 Teile), 9. Resorcin (0, 4 Teile). f) 100 Teile des Polymeren
A werden mit 15 Teilen Titanoxyd versetzt. Aus dieser Mischung nach den Verfahren
gemäß Film B, C und D hergestellte Filme sind bei einem Test nach dem Verfahren
von Film E gegen Ultraviolettlicht ähnlich wie die vorstehenden Filme B, C und D
stabil, wobei letztere kein Titanoxyd enthalten.
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Nahezu die gleichen Ergebnisse erzielt man bei Ersatz des Dihydroxybenzophenons
durch 2, 2'-Dihydroxy-4, 4'-dimethoxybenzophenon, 2, 2', 4, 4'-Tetrahydrobenzophenon
oder 5-tert. Butyl-2, 2'-4-trihydroxybenzophenon oder wenn das 2-Benzyl-6-tert.
butyl-4-methylphenol durch 4, 4'-Butyliden-bis- (6-tert. butyl-m-kresol), 2, 2'-Methylen-bis-
(6-tert. butyl-4-athylphenol), 2, 2'-Methylen-bis- (6-tert. butyl-4-methylphenol),
2, 2'-Methylenbis- [4-methyl-6- (1, 1, 3, 3-tetramethyl)-butylphenol], 2, 2'-Methylen-bis-
(4, 6-dimethylphenol), 4, 4'-Bis- (6-tert.-butyl-3-methylphenol)-sulfid, 2, 2'-Methylen-bis-
(6-tert.-butyl-4-phenylphenol), 6-Benzyl-2-tert. butyl-4-methylphenol, 2, 6-Diisopropyl-p-kresol,
2-tert. Butyl-4, 6-dimethylphenol, 2-Isopropyl-4, 6-dimethylphenol oder 2-tert.
Butyl-6-isopropyl-4-methylphenol ersetzt wird.
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Aus dem vorstehenden Beispiel ergibt sich, daß die Verwendung eines
Promotors und einer ultraviolettes Licht absorbierenden Dihydroxybenzophenonverbindung
eine beträchtliche Stabilisation des Polyurethans bewirkt.
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Jedes auf diese Weise stabilisierte Polyurethan eignet sich besonders
da, wo die Widerstandsfähigkeit gegenüber Sonnenlicht von Bedeutung ist, z. B. auf
dem Gebiet der Fasern, Fäden und Überzüge. Flüssige Polyurethane mit endständigen
Isocyanatgruppen (z. B. das Polymere A des Beispiels), denen die Schutzmischung
und ein Arylendiamin als Kettenverlängerungsmittel zugegeben wurden, sind wertvoll
als nicht schrumpfende Abdichtungsmaterialien und zum Überziehen von Geweben. Sie
können zu Dichtungen und kautschukartigen Formkörpern vergossen und verformt werden.
Auch können sie in Mischung mit Epoxyharzen zur Umhüllung und Verpackung elektronischer
Einrichtungen dienen. Lösungen in fiüchtigen inerten Lösungsmitteln von Polyurethanen
mit endständigen Isocyanatgruppen, welchen die Schutzmischung zugegeben wurde, eignen
sich zur Aufbringung klarer, glänzender Firnisse und Lacke.
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Überzüge dieser Art sind vollkommen hart, abriebbeständig und flexibel.
Sie können wegen ihrer außergewöhnlichen Widerstandsfähigkeit gegen ein Abblättern
auf Böden und als Möbelüberzüge Verwendung finden.
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Außerdem eignen sie sich ausgezeichnet als Lack für Naturholz, wenn
dieses im Freien verwendet werden soll, vor allem für Schiffsbauzwecke.