DE1105868B - Verfahren zur Herstellung von Tetrachloraethylen oder einer Mischung von Tri- und Tetrachloraethylen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Tetrachloraethylen oder einer Mischung von Tri- und TetrachloraethylenInfo
- Publication number
- DE1105868B DE1105868B DES56946A DES0056946A DE1105868B DE 1105868 B DE1105868 B DE 1105868B DE S56946 A DES56946 A DE S56946A DE S0056946 A DES0056946 A DE S0056946A DE 1105868 B DE1105868 B DE 1105868B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- catalyst
- tetrachlorethylene
- chlorine
- acetylene
- trichlorethylene
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/093—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
- C07C17/10—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/013—Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of halogens
- C07C17/02—Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of halogens to unsaturated hydrocarbons
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
Description
Man hat bereits verschiedene Versuche gemacht, um Acetylen mit Chlor direkt zu chlorieren.
Einige dieser Verfahren beruhen auf einer großen Geschwindigkeit in der Reaktionszone, meist unter
Bildung einer Flamme, schließen aber die Verdünnung der Chlor-Acetylen-Mischung mit inerten Gasen nicht aus.
Bei diesen Verfahren werden wesentliche Mengen an Nebenprodukten, wie Hexachloräthan und Chlorbenzol,
gebildet und im wesentlichen nur Tetrachloräthylen erhalten.
Bei anderen Verfahren wird die Chlor-Acetylen-Mischung mit inerten Gasen verdünnt und diese neue
Mischung über bei erhöhten Temperaturen gehaltene Katalysatoren geführt. Als Verdünnungsmittel werden
Stickstoff, Chlorwasserstoff und verschiedene organische Substanzen verwendet. Nach den in der französischen
Patentschrift 832 750 beschriebenen Verfahren werden entweder 1 Volumteil Acetylen mit 3 Volumteilen Chlor
und 12 bis 15 Volumteilen Stickstoff oder 1 Volumteil
Acetylen, etwa 3 Volumteile Chlor und 25 Volumteile Chlorwasserstoff zur Herstellung von Tetrachloräthylen
vermischt.
Es wurde auch bereits mit einem Chlorüberschuß gearbeitet. Ein solches Verfahren hat aber offensichtliche
Nachteile, da Chlor in den aus der Reaktionszone austretenden Gasen zurückbleibt. Außerdem erhält man bei
der technischen Durchführung des Verfahrens nur unerhebliche Anteile an Trichloräthylen, und die Bildung
von Tetrachloräthylen ist schließlich von der Bildung von unerwünschten Nebenprodukten, wie Hexachloräthan
und Hexachlorbenzol, begleitet.
Ganz allgemein erhält man nach den bekannten Verfahren nur Tetrachloräthylen, ohne daß wesentliche
Mengen von Trichloräthylen gebildet werden, häufig in Mischung mit Tetrachlorkohlenstoff. Außerdem werden
unerwünschte Nebenprodukte wie Gasruß, Hexachlorbenzol, teerige Produkte und chlorierte Derivate mit
mehr Kohlenstoffatomen gebildet. Schließlich ist die Ausbeute oft gering und die industrielle Lebensdauer der
verwendeten Katalysatoren kurz.
Auch die gleichzeitige Herstellung von Tri- und Tetrachloräthylen in zwei katalytischen Stufen ist bereits
bekannt. Bei diesem Verfahren werden Acetylen, Chlor, Chlorwasserstoff als Verdünnungsmittel und vorzugsweise
chlorierte Kohlenwasserstoffe miteinander vermischt und die gasförmige Mischung in zwei aufeinanderfolgenden
Stufen bei verschiedenen Temperaturen mit Katalysatoren behandelt, wobei die Temperatur der zweiten
Stufe höher ist. Vorzugsweise wird zu Beginn der ersten Stufe nur ein Teil des erforderlichen Chlors eingeführt.
Nach dem in der französichen Patentschrift 1 078 095 beschriebenen Verfahren zur Herstellung von Trichloräthylen
wird zunächst Acetylen in 1,2-Dichloräthylen
umgewandelt, dieses in bekannter Weise inTetrachloräthan Verfahren zur Herstellung
von Tetrachloräthylen
oder einer Mischung vonTri-
und Tetrachloräthylen
Anmelder:
ίο Societe d'Electro-Chirnie,
d'Electro-Metallurgie et des Acieries Electriques d'Ugine, Paris
Vertreter:
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald, Dipl-Chem. Dr. phil. H. Siebeneicher,
Dr.-Ing. Th. Meyer und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. J. F. Fues, Patentanwälte,
Köln I1 Deichmannhaus
Beanspruchte Priorität: Frankreich vom 19. Februar 1957 und 20. Januar 1958
Robert Thennet, Grenoble, Isere,
und Ludovic Parvi, Pont-de-Claix, Isere (Frankreich),
sind als Erfinder genannt worden
und dieses schließlich in Trichloräthylen übergeführt. Bei diesem Verfahren läßt man zur Herstellung von Dichloräthylen
aus Acetylen Kupfer (II) -chlorid in salzsaurer Lösung auf das Acetylen einwirken, das während der
Reaktion zu Kupfer (I)-chlorid reduzierte Kupfer (H)-chlorid wird in einer getrennten Verfahrensstufe mit verschiedenen
Mitteln, z. B. Chlor oder einer Mischung von Sauerstoff und Chlorwasserstoff, wieder oxydiert.
Es wurde nun festgestellt, daß Tetrachloräthylen oder
Mischungen von Tri- und Tetrachloräthylen, die nach Wunsch 0 bis 75 Gewichtsprozent Trichloräthylen enthalten,
durch direkte und vollständige Umsetzung von Chlor und Acetylen in Gegenwart eines sich bei der
Umsetzung bildenden organischen Verdünnungsmittels in einer einzigen Chlorierungsstufe ohne Bildung wesentlicher
Mengen von schweren Chlorierungsprodukten, wie Hexa-
chlorbenzol, Hexachloräthan oder Teerprodukten, hergestellt werden können.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Tetrachloräthylen oder von Mischungen
von Trichloräthylen und Tetrachloräthylen mit einem
109 579/429
3 4
Gehalt von 0 bis 75 Gewichtsprozent Trichloräthylen Pentachloräthan und gegebenenfalls Tetrachloräthylen
durch vollständige Umsetzung von Mischungen von Chlor und bzw. oder Trichloräthylen zurückgeführt und die
und Acetylen in einem organischen Verdünnungsmittel Katalysator aktivität in Abhängigkeit von der gewünschten
in Gegenwart von Katalysatoren, das dadurch gekenn- Zusammensetzung der rückgeführten Gase eingestellt,
zeichnet ist, daß man die aus Chlor, Acetylen und 5 Beispielsweise kann ein seiner Natur nach wenig aktiver
organischem Verdünnungsmittel bestehende Gasmischung Katalysator oder ein ursprünglich sehr aktiver Katalyin
einer einzigen Reaktionsstufe über eine in dichtem sator, dessen Wirksamkeit durch lange Anwendung
fließendem Zustand und bei einer konstanten Temperatur stark verringert ist, verwendet werden und so ein
zwischen 350 und 450° C gehaltene feste Katalysatormasse Gleichgewichtszustand erreicht werden, bei dem die
führt, wobei das Verhältnis von Chlor zu Acetylen io Aktivität der in fließendem Zustand gehaltenen Masse
entsprechend dem gewünschten Verhältnis von Tricolor- lange konstant bleibt und einem bestimmten Anteil an
äthylen zu Tetrachloräthylen angewendet wird und wobei Tetra- und bzw. oder Pentachloräthan in den Abgasen
das organische Verdünnungsmittel in seiner Zusammen- und daher im Verdünnungsmittel entspricht. Wenn also
Setzung den aus der Reaktionszone austretenden Abgasen die Aktivität eines hochaktiven Katalysators aus mit
entspricht und nicht mehr als 5 Chloratome je Molekül 15 Cuprichlorid oder Bariumchlorid imprägnierter Aktiventhält,
kohle nach etwa 100 Stunden nachläßt, was an der Es wurde darüber hinaus überraschenderweise gefunden, Bildung wesentlicher Mengen an Tetra- und Pentachlordaß
bei kontinuierlicher Rückführung der genannten äthan zu erkennen ist, stellt sich sofort sehr schnell ein
Nebenprodukte als Bestandteile des Verdünnungsmittels Gleichgewichtszustand ein, bei dem die aus der Reaktionssehr
schnell ein Gleichgewichtszustand erreicht wird, 20 zone austretende Menge an Dichloräthylen, Penta- und
bei dem die Menge, abgesehen von Tri- und Tetrachlor- Tetrachloräthan der eingeführten Menge entspricht und
äthylen* in der aus der Reaktionszone austretenden bei dem praktisch die gesamte Chlor-Acetylen-Mischung
gasförmigen Mischung vorliegenden Chlorderivate der in Tri- und Tetrachloräthylen umgewandelt wird.
Menge dieser Derivate entspricht, die in die Reaktionszone Es ist bekannt, daß die Anlagerung von Chlor an
eingeführt wird; nach Einstellung des Gleichgewichts sind 25 Acetylen sehr schnell erfolgt, während im Gegensatz dazu
also das eingeführte Chlor und Acetylen praktisch voll- die Dehydrochlorierung meist eine erhebliche Zeit von
ständig zu Tri- und Tetrachloräthylen umgesetzt. Das einigen 10 Sekunden erfordert. Die gemäß der Erfindung
Vorliegen von chlorierten Derivaten, wie Dichloräthylen erforderliche Behandlungszeit der Gase, d. h. der Durchoder
Tetra- und Pentachloräthan, in der Gasmischung gang der Gase durch die in fließendem Zustand gehaltene
am Ende der Reaktionszone schadet daher nicht. 30 Masse, schwankt in Abhängigkeit von der Katalysator-Bei
der Durchführung des erfindungsgemäßen Ver- aktivität. Bei einem Katalysator mit mittlerer Aktivität
fahrens hängen die Art und Zusammensetzung der aus der und einem mittleren Gehalt an Tetra- und Pentachlor-Reaktionszone
austretenden gasförmigen Mischung von äthan in den Abgasen von beispielsweise 25 bzw. 4°/0
der katalytischen Aktivität der in einem dichten fließenden kann sie unter Umständen weniger als 10 Sekunden
Zustand gehaltenen festen Masse, insbesondere von ihrer 35 betragen. Die Behandlungszeit kann aber auch ohne
dehydrochlorierenden Wirksamkeit ab. Nachteile länger sein.
Unter einem dichten fließenden Zustand versteht man Unabhängig von dem Grad der Aktivität muß die in
im Gegensatz zu einem verdünnten fließenden Zustand fließendem Zustand gehaltene Katalysatormasse eine
einen Zustand, bei dem sich die Dichte der fließenden solche Teilchengröße aufweisen, daß bei der ausgewählten
Masse wenig von der eines Pulvers unterscheidet. Die wie 40 Gasgeschwindigkeit ein flüssigkeitsartiger Zustand eineine
Flüssigkeit fließende Masse bleibt in dem Behälter, gehalten wird. Bei einer Gasgeschwindigkeit von 5 cm/Sek.
in den sie eingegeben wurde; lediglich die allzu feinen beträgt die Teilchengröße vorzugsweise 100 μ. und bei
Teilchen, die durch den gegenseitigen Abrieb der Körner einer Gasgeschwindigkeit von 25 cm/Sek. vorzugsweise
entstehen, werden durch den Gasstrom aus der fließenden 500 μ. Die Gegenwart von etwa 5 bis 10 °/0 feinerer
Masse mitgerissen; sie werden vorzugsweise durch einen 45 Teilchen ist nicht von Nachteil und verringert sogar den
Zyklon zurückgehalten und anschließend in die Masse Abrieb der Teilchen in der Masse.
zurückgeführt oder gesammelt. Gemäß einem weiteren wichtigen Merkmal der Erfindung
Wenn die in fließendem Zustand gehaltene Masse nur kann die Katalysatoraktivität in den gewünschten
eine schwache dehydrochlorierende Wirkung ausübt, Grenzen gehalten werden. Dies kann in verschiedener
erhält man am Auslaß aus der Reaktionszone bei sonst 50 Weise geschehen. Beispielsweise kann der gesamte
gleichen Bedingungen eine an Tetra- und bzw. oder Katalysator ersetzt werden, wenn seine Wirksamkeit
Pentachloräthan relativ reiche Gasmischung, z. B. mit unter die festgesetzte Mindestgrenze abgefallen ist. Nach
einem Gehalt von 30 °/0 Tetrachloräthan und 6 °/0 Penta- einer anderen Ausführungsform kann periodisch, beichloräthan.
Massen mit einer schwachen dehydrochlo- spielsweise alle 24 oder 48 Stunden, ein sehr geringer
rierenden Wirkung sind beispielsweise Aktivkohle mit 55 Anteil der Katalysatormasse (1 bis 10°/0 des Gesamteiner
geringen spezifischen Oberfläche, Fullererde und katalysators) entnommen und durch frischen Katalysator
Kieselsäuregel. Die dehydrochlorierende Wirkung dieser ersetzt werden. Es wurde gefunden, daß auf diese Weise
Substanzen kann durch Imprägnieren mit Kupfer (II)- die Katalysatoraktivität unbegrenzt innerhalb der gechlorid
verbessert werden. wünschten Grenzen gehalten werden kann und der VerWenn dagegen die in fließendem Zustand gehaltene 60 brauch an Katalysator wenigstens zwei- bis dreimal
Masse eine stark dehydrochlorierende Wirkung hat, geringer ist, als wenn der Gesamtkatalysator ersetzt wird,
enthält die aus der Reaktionszone austretende Gas- nachdem seine Aktivität zu schwach geworden ist.
mischung keine oder nur geringe Mengen an Tetra- und Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist es
bzw. oder Pentachloräthan. Solche Massen sind beispiels- möglich, die Menge der vom Gasstrom aus der Reaktionsweise
mit Kupfer (Il)-chlorid oder Bariumchlorid im- 65 zone mitgerissenen feinen Teilchen derart zu regeln, daß
prägnierte Aktivkohle. die dadurch mitgerissene Katalysatormenge mindestens Es ist bekannt, daß die Katalysatoren bei den Ver- gleich oder vorzugsweise etwas größer als die Katalysatorfahrenstemperaturen
ihre ursprüngliche Aktivität und menge ist, die durch die gleichzeitige Verringerung der
insbesondere ihre dehydrochlorierende Wirksamkeit nicht Katalysatoraktivität ausfällt. Die feinen Teilchen werden
lange behalten. Gemäß der Erfindung werden Tetra- und 70 in einem äußeren Behälter aufgefangen, der Überschuß
i 105868
5 6
gegenüber der zu entfernenden und also zu ersetzenden Die Abgase können in bekannter Weise isoliert werden.
Katalysatormenge wird mit der Menge an frischem Sie können auch Trichloräthylen enthalten, wenn bei
Katalysator vermischt, der zugegeben werden soll, und dem Verfahren nur Tetrachloräthylen gewonnen werden
diese Mischung in die fließende Schicht eingeführt. Bei soll; in diesem Fall wird das aus der Reaktionszone
dieser Arbeitsweise verwendet man vorzugsweise keine 5 austretende Trichloräthylen zurückgeführt. Die Abtren-Katalysatoren
mit geringer Abriebbeständigkeit, da nung der organischen Produkte kann beispielsweise in
sonst große Mengen feiner Teilchen mitgerissen werden, einfacher Weise durch Waschen bei Temperaturen von
was zu einem starken Katalysatorverbrauch führt, und etwa 1000C mit einer Lösung von Kondensationszwar
nicht wegen des Alterns des Katalysators, sondern produkten erfolgen, wobei anschließend die sich bildenden
wegen des physikalischen Abriebs. 10 Chlor wasserstoff dämpfe auf eine niedere Temperatur,
Die relativen Mengen an Chlor und Acetylen hängen z. B. von —2O0C, zur Kondensation des Hauptteils der
in erster Linie von den gewünschten Anteilen an Tri- und mitgerissenen organischen Dämpfe abgekühlt werden,
Tetrachloräthylen ab; die gesamte Umwandlung von bevor sie wieder verwendet werden. Wenn der Chlor-
1 Volumteil Acetylen in Trichloräthylen erfordert wasserstoff anschließend in Wasser absorbiert wird, kann
2 Volumteile Chlor, während die Gesamtumwandlung des 15 die geringe Menge an mitgerissenen organischen Bestandgleichen
Volumens Acetylen in Tetrachloräthylen 3 Vo- teilen leicht gewonnen und in den Kreislauf zurückgeführt
lumteile Chlor erfordert. werden.
Die Menge des gemäß der Erfindung verwendeten Die durch Waschen und bzw. oder Abkühlen konden-
Verdünnungsmittels ist, verglichen mit bekannten Ver- sierten Produkte werden gegebenenfalls getrocknet und
fahren, gering. Das Volumverhältnis von Verdünnungs- 20 anschließend in eine Rektifikationskolonne bis zu etwa
mittel zu Acetylen kann ohne jede Explosionsgefahr bis zwei Drittel ihrer Höhe eingeführt. Aus einem im unteren
auf 6 oder darunter verringert werden. Wie bereits Teil der Kolonne angeordneten Siedekessel werden
erwähnt, verwendet man bei der Durchführung des Dichloräthylendämpfe, die gegebenenfalls geringe Mengen
erfindungsgemäßen Verfahrens ein Verdünnungsmittel von Trichloräthylen mit sich führen, in den oberen Teil
aus Tetrachloräthylen und Dichloräthylen, wenn die 25 der Kolonne geschickt. Nach der Kondensation wird das
fließende Masse eine starke dehydrochlorierende Wirkung flüssige Dichloräthylen am Auslaß aus dem Reaktions-
hat. Im allgemeinen besteht das Verdünnungsmittel aus gefäß in einem zwischengeschalteten Lagerbehälter ge-
Tetrachloräthylen, Dichloräthylen, Tetra- und Penta- sammelt, aus dem es verdampft werden kann. Die am
chloräthan, wobei das Mengenverhältnis dieser Derivate Boden der Kolonne austretende Flüssigkeit enthält
von der Wirksamkeit der in fließendem Zustand gehaltenen 30 Trichloräthylen, Tetrachloräthylen und meist Tetra- und
Masse abhängt. Pentachloräthan. Die Flüssigkeit wird in eine andere
Mit Bezug auf die Temperaturen wurde festgestellt, daß Kolonne — bis etwa zu drei Viertel ihrer Höhe — gegeben,
das Verfahren nicht bei Temperaturen unter 350° C und am Kopf werden die Trichloräthylendämpfe, am
durchgeführt werden darf, da sonst die Behandlungs- Boden eines aus Tetrachloräthyle.n und meist Tetra- und
zeiten zu lang sind und zur Aufrechterhaltung der 35 Pentachloräthan bestehende Flüssigkeit abgetrennt. Diese
Reaktionstemperatur Wärme zugegeben werden müßte. Flüssigkeit wird zur Abtrennung des Tetrachloräthylens
Beim Arbeiten bei Temperaturen über 4500C hat vom Tetra- und Pentachloräthan und dem ursprünglich
man zwar den Vorteil einer noch kürzeren Behänd- vorhandenen Tetrachloräthylen nochmals destilliert und
lungszeit, in den Abgasen treten jedoch wesentliche letztere in die Reaktionszone zurückgeführt.
Mengen schwerer Produkte neben Chlor auf. Die Lebens- 40 Durch das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem das
dauer des Katalysators ist in diesem Falle zu kurz, und sogenannte Fließbettverfahren zur Anwendung gelangt,
es müßten zu große Mengen Tetra- und Pentachloräthan wird ein überraschender technischer Fortschritt erreicht,
rückgeführt werden. Die besten Ergebnisse erhält man der darin besteht, daß man die nach dem erfindungs-
innerhalb eines Temperaturbereiches von 370 bis 4000C. gemäßen Verfahren betriebene Anlage wenigstens mehrere
Die aus der Reaktionszone austretenden Gase genügen 45 100 Stunden fahren kann und darüber hinaus ohne Ab-
nicht, um die gesamten, durch die stark exo:herme bruch des Verfahrens eine progressive Erneuerung des
Reaktion frei gewordenen Wärmeeinheiten zu entfernen, Katalysators in üblicher Weise stattfinden kann, ohne
so daß die in flie3endem Zustand gehaltene Masse ab- daß Schwierigkeiten auftreten.
gekühlt werden muß. Ein wesentlicher Vorteil des er- Bei den bekannten Verfahren zur Herstellung der
findungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß infolge des 50 erfindungsgemäßen Mischung war es immer schwierig,
Zustandes der Katalysatormasse selbst bei technischen bestimmte relative Anteile an Tri- und Tetrachloräthylen
Vorrichtungen mit einem geringen Verhältnis von Ober- zu erhalten. Das Verhältnis zwischen den Anteilen des
fläche zu Volumen genügend Wärmeeinheiten durch die gebildeten Produktes und den Mengen, die theoretisch
Oberfläche der Vorrichtung, beispielsweise durch Ein- an diesem Produkt aus den Ausgangsstoffen erhalten
blasen von Luft, entfernt werden können und daher die 55 werden können, ist nicht das gleiche wie der Gesamt-
Verwendung von röhrenförmigen Anlagen mit Wasser- verbrauch an einem der Ausgangsstoffe, denn im ersten
umlauf, deren Anschaffung und Unterhaltung kostspielig Fall kann die gasförmige Mischung, die als Produkt
ist und die trotz ihrer komplexen Struktur die Einstellung erhalten wird, noch einen nicht verbrauchten Überschuß
einer homogenen Temperatur in der Reaktionszone nicht des Ausgangsmaterials erhalten, der zurückgewonnen
ermöglichen, vermieden werden kann. Die Abkühlung kann 60 werden kann und die Ausbeute verringert. Im zweiten
auch, wenigstens teilweise, durch Einspritzen des ge- Fall ist dagegen einer der Ausgangsstoffe bei der Reaktion
samten oder eines Teiles des Verdünnungsmittels in vollständig verbraucht worden, die Umsetzung als solche
flüssiger Form in das Innere der fließenden Masse erreicht kann jedoch sehr schlecht verlaufen sein und eine sehr
werden, vorzugsweise in den unteren Teil dieser Masse. schlechte Ausbeute zur Folge haben, was auf die Bildung
Ein zusätzlicher Vorteil liegt in der Wirtschaftlichkeit 65 von unerwünschten Nebenprodukten zurückzuführen ist.
der Anlage und des Katalysators auf Grund der ver- In der französischen Patentschrift 1 055 618 ist ein
ringerten Größe der Verfahrensvorrichtungen, die eine Verfahren zur Herstellung von Trichloräthylen und
erhöhte Produktivität infolge der kurzen Behandlungs- Perchloräthylen aus Acetylen und Chlor beschrieben,
zeiten und der großen Geschwindigkeiten in der Reaktions- d. h. ein Verfahren zur Herstellung der gleichen Endzone
haben. 70 produkte wie bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
7 8
unter Anwendung der gleichen Ausgangsstoffe. Das zur fahrens wird die Temperatur in der Reaktionszone durch
Erzielung des gewünschten Effekts angewendete Mittel Einstellen des auf die Außenwand des Reaktionsgefäßes
ist heute bereits als ungeeignet verworfen worden, denn gerichteten Luftstromes bei 375° C gehalten,
keine der bekannten großtechnischen Anlagen arbeitet Um ein Molverhältnis von 73 Mol Trichlorethylen zu
mehr nach diesem bekannten Verfahren, bei dem zur 5 27 Mol Tetrachloräthylen zu erhalten, geht man von
Umsetzung der gesamten Anteile an Chlor und Acetylen einer Reaktionsmischung mit einem Gehalt von 2,3 Mol
in einer ersten Reaktionszone Acetylen bei Temperaturen Chlor je Mol Acetylen aus.
unter 200°C nur mit einem Teil des Chlors in Berührung Zu Beginn des Verfahrens wird eine je Mol Acetylen
gebracht wird und dann in einer zweiten Reaktionszone 2,3 Mol Chlor und 6 Mol Tetrachloräthylen enthaltende
bei Temperaturen zwischen 200 und 4000C das restliche io Gasmischung in das Reaktionsgefäß eingeführt. Die aus
Chlor mit den aus der ersten Reaktionszone austretenden der Reaktionszone austretenden Gase haben folgende
Reaktionsprodukten umgesetzt wird. Zusammensetzung:
In der deutschen Patentschrift 809 812 ist ein Verfahren A q3 |^o1 Djdüorä.thylen
zur Herstellung von chlorierten Kohlenwasserstoffen q'3q Mq1 Trichlorethylen*
beschrieben, das ebenfalls zweistufig durchgeführt wird. 15 6'm Mol Tetrachloräthylen,
Auch hier erfolgt die Chlorierung nach und nach, wobei 025 Mol Tetrachloräthan,
in der ersten Sufe ein gesättigtes Athylenderivat erhalten 004 Mol pentachloräthan,
wird und in der zweiten Stufe durch Dehydrochlonerung 1 06 Md Chlorwasserstoff,
das gewünschte Produkt erhalten wird. Die additive
Chlorierung wird in flüssiger Phase durchgeführt (vgl. 20 Aus diesen Gasen trennt man den Chlorwasserstoff,
Zeilen 28 bis 32 und 107 bis 111 auf S. 2). Dabei werden das Trichloräthylen und eine verhältnismäßig große
die bei 8 eingeführten Chlorströme gelöst und durch. Menge Tetrachloräthylen ab und führt den restlichen Teil
7 Acetylen in die im Behälter 1 vorliegende Flüssigkeit nach Zusatz von Chlor und Acetylen in einem Verhältnis
eingeführt. von 2,3 Mol Chlor je Mol Acetylen in das Reaktionsgefäß
Auch dieses Verfahren wird in zwei Reaktionsstufen 25 zurück, wobei das Verhältnis der gesamten organischen
durchgeführt, während erfindungsgemäß in einer Stufe Moleküle zu Acetylen etwa 6 beträgt,
gearbeitet wird. Die aus der Reaktionszone austretende Mischung
Gegenstand der deutschen Patentschrift 734 024 ist ein reichert sich langsam an Dichloräthylen, Trichloräthylen,
Verfahren zur Herstellung von Tetrachloräthylen, das Tetrachloräthan, Pentachloräthan und Chlorwasserstoff
unter Flammenerscheinung arbeitet und bei dem eine 30 an und verarmt an Tetrachloräthylen. Diese Entwicklung
Verbrennung zwischen den umlaufenden Gasströmen bei setzt sich fort, bis nach etwa 48 Stunden praktisch ein
sehr hohen Temperaturen mit sehr großer Geschwindigkeit Gleichgewichtszustand im Reaktionsgefäß besteht. Jetzt
erfolgt. Bei diesem Verfahren, das ohne Lösungsmittel werden
durchgeführt wird, muß sorgfältig auf die Regelung der ο 30 Mol Chlor
Reaktionsgeschwindigkeit geachtet werden, und das ist 35 q'30 Mol Dichloräthylen
sehr schwierig. _ _ 4^9 Mol Tetrachlorethylen,
In der deutschen Patentschrift 734 027 ist ein Verfahren γ 15 Mol Tetrachloräthan und
zur Herstellung von Tetrachloräthylen beschrieben, bei 0 26 Mol Pentachloräthan
dem zunächst bei erhöhter Temperatur Chlor mit Tetrachloräthylen umgesetzt wird und das dabei erhaltene 40 je Mol Acetylen in die Reaktionsvorrichtung eingeführt.
Gemisch unter gleichzeitiger Zuführung von Acetylen Man erhält:
über feste poröse Katalysatoren geführt wird. Es ist η on ■»«■ 1 τ-»· -ui -±x. 1
·· τ u u ■ j· \r r , . r , , r , 0,30 Mol Dichlorethylen,
unmöglich, bei diesem verfahren einfach den festen nVi ■»«· ι τ- · ui -ja. ι
T-^i-LJ i- · Tr ot- ^i 2. ι >. λ. 0,61 Mol Trichloräthylen,
Katalysator durch einen Fließbettkatalysator zu ersetzen, . ,„ ,. , „ , ,, * .
um in einem Kreislaufverfahren Tri- und Tetrachlor- 45 ί'Τκΐ\ ?+ ΐ°rathylen,
..,, , u-j -u j-· j. Ai-i 1,15 Mol letrachlorathan,
athvlen nebeneinander m bestimmten Anteilen zu n'~,,, , π , ,, ..,,
,ν 0,26 Mol Pentachloräthan,
Ai_'j -i-fu j JiU T^j-iu-xi 1,39 Mol Chlorwasserstoff.
Auch das ν erfahren aus der deutschen Patentschrift
880 140 zur Herstellung von Trichloräthylen und Tetra- Bei diesem praktisch stationären Zustand werden
chloräthylen nebeneinander weist erhebliche Nachteile 50 0,61 Mol Trichloräthylen je 0,31 Mol Tetrachloräthylen
auf. Bei diesem Verfahren wird 1,2-Dichloräthan mit erhalten und dieser Zustand etwa 150 Stunden aufrecht-
Äthylen umgesetzt. erhalten. Danach wird das Verfahren abgebrochen. Der
Die Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen Gleichgewichtszustand hätte noch verlängert werden
erläutert: In den Beispielen 1 und 2 bestehen 73% der können, es wurde jedoch auf dem Versuchsweg festgestellt,
gesamten gebildeten Moleküle aus Trichloräthylen, im 55 daß eine Verlängerung des Verfahrens bis zu dem Moment,
Beispiel 3 78°/0 und im Beispiel 4 18,5%. in dem der gesamte Katalysator infolge seiner Alterung
•r, . -I1 ersetzt werden muß, einen Katalysatorverbrauch von
elsPle 15 bis 50 g/kg der Tri- und Tetrachloräthylenmischung
Es wird ein Reaktionsgefäß mit einer gerippten Außen- erfordert.
wand verwendet, um eine größere Oberfläche zum 60 Beismel 2
Wärmeaustausch mit der Atmosphäre zu erhalten. Das
Reaktionsgefäß enthält als Katalysator Aktivkohle mit Es wird zunächst wie im Beispiel 1 gearbeitet, um die
einer Teilchengröße von etwa 200 bis 300 μ, die zu 20 % gleichen Anteile Trichloräthylen und Tetrachloräthylen
ihres Gewichtes mit Kupfer (Il)-chlorid imprägniert ist. zu erzeugen. Während des stationären Zustandes werden
Während des ganzen Verfahrens wird der fließende 65 etwa 10 % Katalysator mitgerissen. Nachdem die Kataly-
Katalysator in der Reaktionsmischung in dichter fester satormenge durch Zufuhr von 10 % frischem Katalysator
Phase bei einer Raumströmungsgeschwindigkeit unter aufgefüllt ist, wird mit dem Verfahren fortgefahren.
Standardbedingungen von 225 m/Std. und einer linearen Am Ende einer kürzeren Zeit als im vorhergehenden
Geschwindigkeit, berechnet auf den leeren Behälter, Beispiel, etwa 24 Stunden, wird ein praktisch stabiler
von 15 cm/Sek. gehalten. WTährend des gesamten Ver- 70 Zustand erreicht.
Es soll Trichloräthylen in einer Menge von 78%,
bezogen auf das gesamte hergestellte Tri- und Tetrachloräthylen, hergestellt werden.
Es wird mit dem gleichen Reaktionsgefäß und Katalysator des Beispiels 2 gearbeitet. Die in das Reaktionsgefäß eingeführte Gasmischung enthält jedoch 2,20 Mol
Chlor je Mol Acetylen; die Raumströmungsgeschwindigkeit beträgt 270 m/Std., die lineare Geschwindigkeit
15 cm/Sek; die Reaktionstemperatur wird bei 395° C
gehalten.
Zunächst wird in das Reaktionsgefäß eine Gasmischung
eingeführt, die je Mol Acetylen 2,20 Mol Chlor und 6 Mol Tetrachloräthylen enthält. Wie im vorhergehenden
Beispiel wird schnell ein praktisch stabiler Zustand erreicht, bei dem die aus der Reaktionszone austretenden
Mengen an Dichloräthylen, Tetrachloräthan und Pentachloräthan den während der gleichen Zeit in die Reaktionszone
eingeführten Mengen entsprechen.
Kurz nach der Einstellung des Gleichgewichts werden 2,5 % frischer Katalysator in die Katalysatormasse
eingeführt; anschließend werden systematisch alle 2 Tage analoge Mengen an frischem Katalysator zugegeben, die
übrigens der Katalysatormenge entsprechen, die durch Mitreißen aus der Reaktionszone verloren geht.
Das Verfahren wird 400 Stunden nach Einstellung des Gleichgewichtszustandes abgebrochen. Die Beständigkeit
der während der ganzen Zeit beobachteten Ergebnisse ist ein Beweis dafür, daß das Verfahren noch eine erhebliche
längere Zeit hätte durchgeführt werden können.
Während der Gesamtdauer des Gleichgewichtszustandes wurde die molare Zusammensetzung der Gase innerhalb
der folgenden Grenzen gehalten:
Beim Eintritt in die Reaktionszone:
Acetylen 1
Chlor 2,20
Dichloräthylen 0,50 bis 0,60
Tetrachloräthylen 3,45 bis 4,00
Tetrachloräthan 1,20 bis 1,60
Pentachloräthan 0,30 bis 0,35
Beim Austritt aus der Reaktionszone:
Dichloräthylen 0,30 bis 0,60
Trichloräthylen 0,70 bis 0,72
Tetrachloräthylen 3,65 bis 4,20
Tetrachloräthan 1,20 bis 1,60
Pentachloräthan 0,30 bis 0,35
Chlorwasserstoff 1,20 bis 1,30
Zuerst wird in das Reaktionsgefäß eine Gasmischung eingeführt, die je Mol Acetylen
2,75 Mol Chlor,
0,50 Mol Dichloräthylen,
0,50 Mol Dichloräthylen,
3,15 Mol Tetrachloräthylen,
1,20 Mol Tetrachloräthan,
0,50 Mol Pentachloräthan
1,20 Mol Tetrachloräthan,
0,50 Mol Pentachloräthan
enthält.
ίο Auch in diesem Fall wird schnell ein praktisch stabiler
Gleichgewichtszustand erreicht, bei dem die aus der Reaktionszone austretenden Mengen an Dichloräthylen,
Tetrachloräthan und Pentachloräthan den in die Reaktionszone eingeführten Mengen entspricht.
is Man setzt dann wieder alle 24 Stunden der Katalysatormasse
1 Gewichtsprozent frischen Katalysator zu; die mitgerissene Menge wird so geregelt, daß sie diesen Zusätzen
entspricht.
In dieser Weise wird mehrere 100 Stunden ein stabiler
so Zustand aufrechterhalten und dann das Verfahren abgebrochen.
Auf Grund dieses langen Gleichgewichtszustandes kann mit Gewißheit angenommen werden, daß
dieser Zustand praktisch unbegrenzt aufrechterhalten werden kann.
Bei diesem stabilen Zustand schwankt die Zusammensetzung der Gasmischung innerhalb folgender Grenzen:
Beim Eintritt in die Reaktionszone je Mol Acetylen:
Chlor 2,75MoI
Dichloräthylen 0,08 bis 0,10 Mol
Tetrachloräthylen 3,90 bis 4,35 Mol
Tetrachloräthan 1,20 bis 1,60 Mol
Pentachloräthan 0,35 bis 0,40 Mol
Hexachloräthan Spuren
40
Beim Austritt aus der Reaktionszone:
Dichloräthylen 0,08 bis 0,10 Mol
Trichloräthylen 0,15 bis 0,20 Mol
Tetrachloräthylen 4,65 bis 5,10 Mol
Tetrachloräthan 1,20 bis 1,60 Mol
Pentachloräthan 0,35 bis 0,40 Mol
Hexachloräthan Spuren
Chlorwasserstoff 1,75 bis 1,78 Mol
Der molare Anteil des Trichloräthylens in dem gesamten hergestellten Tri- und Tetrachloräthylen schwankt
also zwischen 16 und 21 % und beträgt im Durchschnitt
0I0. Der Katalysatorverbrauch ist auf 2 g/kg der
erhaltenen Tri- und Tetrachloräthylenmischung gefallen.
50
Der molare Anteil des Trichloräthylens in dem gesamten hergestellten Tri- und Tetrachloräthylen schwankt
zwischen 78 und 79°/0.
Durch den systematischen Ersatz des Katalysators wurde der Katalysatorverbrauch auf 2,5 g/kg der hergestellten
Tri- und Tetrachloräthylenmischung verringert.
60
Es soll ein geringer Anteil an Trichloräthylen von 18 Mol Trichloräthylen je 100 Mol erhaltenem Produkt
hergestellt werden.
Es werden das Reaktionsgefäß und der Katalysator des vorhergehenden Beispiels verwendet; die eingeführte
Gasmischung enthält 2,75 Mol Chlor je Mol Acetylen; die Raumströmungsgeschwindigkeit beträgt 225 m/Std.,
die lineare Geschwindigkeit 15 cm/Sek.; die Reaktionstemperatur wird bei 380° C gehalten.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Tetrachloräthylen oder einer Mischung von Trichloräthylen und Tetrachloräthylen
mit einem Gehalt von 0 bis 75 Gewichtsprozent Trichloräthylen durch vollständige Umsetzung
von Mischungen von Chlor und Acetylen in einem organischen Verdünnungsmittel in Gegenwart
von Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus Chlor, Acetylen und organischem Verdünnungsmittel
bestehende Gasmischung in einer einzigen Reaktionsstufe über eine in dichtem fließendem
Zustand und bei einer konstanten Temperatur zwischen 350 und 450° C gehaltene feste Katalysatormasse
führt, wobei das Verhältnis von Chlor zu Acetylen entsprechend dem gewünschten Verhältnis
von Trichloräthylen zu Tetrachloräthylen angewendet wird und wobei das organische Verdünnungsmittel in
seiner Zusammensetzung den aus der Reaktionszone
109 579/429
austretenden Abgasen entspricht und nicht mehr als 5 Chloratome je Molekül enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine in fließendem Zustand gehaltene Katalysatormasse verwendet wird, die aus einem eine
starke dehydrochlorierende Wirkung ausübenden Katalysator, insbesondere aus mit Kupfer(II)-chlorid
oder Bariumchlorid imprägnierter Aktivkohle, besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine in fließendem Zustand gehaltene
Katalysatormasse verwendet wird, die eine schwache dehydrochlorierende Wirkung aufweist und vorzugsweise
Aktivkohle, Fullererde oder Kieselsäuregel darstellt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine kurze Berührungszeit von
vorzugsweise 5 bis 10 Sekunden zwischen der fließenden Katalysatormasse und den Gasen angewendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine homogengekörnte, fließende
Katalysatormasse verwendet wird, die vorzugsweise in Abhängigkeit von der Gasgeschwindigkeit eine
Teilchengröße zwischen 100 und SOO μ, hat.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein verhältnismäßig kleines Volumenverhältnis des Verdünnungsmittels zu dem in das
Reaktionsgefäß eingeführten Acetylen, vorzugsweise von etwa 6, angewendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Volumenverhältnis von Chlor
zu Acetylen zwischen 2 und 3 angewendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Reaktionstemperaturen zwischen
370 und 400° C angewendet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man einen geringen Anteil der
Katalysatormasse, insbesondere 1 bis 10°/0, in periodisch
festen Abständen, vorzugsweise innerhalb von 24 bis 48 Stunden, entnimmt und durch frischen
Katalysator ersetzt.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Menge der vom Gasstrom
mitgerissenen feinen Katalysatorteilchen derart regelt, daß sie der zu ersetzenden Katalysatormenge wenigstens
gleich oder etwas mehr ist.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die überschüssigen feinen
Katalysatorteilchen im Verhältnis zu der zu ersetzenden Katalysatormenge mit frischem Katalysator
mischt und dann in die fließende Katalysatormasse einführt.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man kontinuierlich eine Mischung
von Chlor mit als organische Verdünnungsmittel dienenden Dichloräthylen und stärker chlorierten
Produkten, insbesondere Tetra- und Pentachloräthan, wie sie aus der Reaktionszone austreten, in die
Reaktionszone einführt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 734 024, 734 027,809 812, 140;
französische Patentschrift Nr. 1 055 618.
Deutsche Patentschriften Nr. 734 024, 734 027,809 812, 140;
französische Patentschrift Nr. 1 055 618.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR732142 | 1957-02-19 | ||
FR756278A FR72820E (fr) | 1957-02-19 | 1958-01-20 | Procédé de fabrication de tri- et tétra-chloréthylène |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1105868B true DE1105868B (de) | 1961-05-04 |
Family
ID=26183091
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES56946A Pending DE1105868B (de) | 1957-02-19 | 1958-02-13 | Verfahren zur Herstellung von Tetrachloraethylen oder einer Mischung von Tri- und Tetrachloraethylen |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE564260A (de) |
CH (1) | CH369754A (de) |
DE (1) | DE1105868B (de) |
FR (2) | FR1168628A (de) |
GB (1) | GB850953A (de) |
NL (2) | NL255051A (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE734024C (de) * | 1940-08-07 | 1943-04-07 | Donau Chemie Ag | Verfahren zur Herstellung von Perchloraethylen |
DE734027C (de) * | 1937-02-23 | 1943-04-07 | Wacker Chemie Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Tetrachloraethylen |
DE809812C (de) * | 1949-04-26 | 1951-08-02 | Solvay | Verfahren zur Herstellung chlorierter Kohlenwasserstoffe |
DE880140C (de) * | 1953-05-07 | Diamond Alkali Company, Cleveland, Ohio (V. St. A.) | Verfahren zur Herstellung von Trichloräthylen und Tetrachloräthylen | |
FR1055618A (fr) * | 1952-05-09 | 1954-02-19 | Procédé de fabrication de trichloréthylène et de perchlorethylène à partir d'acétylène et de chlore |
-
0
- NL NL225051D patent/NL225051A/xx unknown
- BE BE564260D patent/BE564260A/xx unknown
- NL NL255051D patent/NL255051A/xx unknown
-
1957
- 1957-02-19 FR FR1168628D patent/FR1168628A/fr not_active Expired
-
1958
- 1958-01-20 FR FR756278A patent/FR72820E/fr not_active Expired
- 1958-01-29 CH CH5523358A patent/CH369754A/fr unknown
- 1958-01-30 GB GB318858A patent/GB850953A/en not_active Expired
- 1958-02-13 DE DES56946A patent/DE1105868B/de active Pending
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE880140C (de) * | 1953-05-07 | Diamond Alkali Company, Cleveland, Ohio (V. St. A.) | Verfahren zur Herstellung von Trichloräthylen und Tetrachloräthylen | |
DE734027C (de) * | 1937-02-23 | 1943-04-07 | Wacker Chemie Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Tetrachloraethylen |
DE734024C (de) * | 1940-08-07 | 1943-04-07 | Donau Chemie Ag | Verfahren zur Herstellung von Perchloraethylen |
DE809812C (de) * | 1949-04-26 | 1951-08-02 | Solvay | Verfahren zur Herstellung chlorierter Kohlenwasserstoffe |
FR1055618A (fr) * | 1952-05-09 | 1954-02-19 | Procédé de fabrication de trichloréthylène et de perchlorethylène à partir d'acétylène et de chlore |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL225051A (de) | |
FR72820E (fr) | 1960-07-22 |
BE564260A (de) | |
FR1168628A (fr) | 1958-12-11 |
GB850953A (en) | 1960-10-12 |
NL255051A (de) | |
CH369754A (fr) | 1963-06-15 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2614323C2 (de) | Verfahren zur Umwandlung von Isocyanatgruppen in einem organischen Isocyanat in Carbodiimidgruppen | |
DE2532027A1 (de) | Verfahren zur herstellung von chlorierten aethylenderivaten | |
DD232487A5 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von nitromethan | |
DE1468679B2 (de) | ||
DE2823660C2 (de) | ||
DE1468680C3 (de) | Verfahren zur Herstellung chlorfluorierter Derivate des Äthylens oder des Äthans | |
DE1542327A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Katalysatoren | |
DE2351947C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von tetrachlorierten Phthalsäuredinitrilen | |
DE2005259C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von p-Bromphenol | |
DE2614139B2 (de) | Verfahren zur ansatzweisen oder kontinuierlichen Herstellung von o, a, a, a', o ' a '-Hexachlorxylol | |
DE2702932A1 (de) | Verfahren zur herstellung von fluorreichen, organischen, ein oder zwei kohlenstoffatome enthaltenden verbindungen | |
DE1105868B (de) | Verfahren zur Herstellung von Tetrachloraethylen oder einer Mischung von Tri- und Tetrachloraethylen | |
DE1285467B (de) | Verfahren zur Oxychlorierung von aethylenischen Kohlenwasserstoffen | |
DE1250420B (de) | Verfahren zur Herstellung von halogenierten Kohlenwasser stoffen durch Chlorfluorierung bzw Bromfluorierung | |
DE880140C (de) | Verfahren zur Herstellung von Trichloräthylen und Tetrachloräthylen | |
DE3332017A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 3,4-dichlorbenzotrihalogeniden | |
DE857958C (de) | Verfahren zur Herstellung von Chloraethylenen nebst Chlorwasserstoff durch Pyrolyse der entsprechenden Chloraethane | |
DE1962894C3 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von stabilen Chlorparaffinen | |
AT215968B (de) | Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Tri- und Tetrachloräthylen | |
DE1493055C3 (de) | ||
DE1443470C (de) | Verfahren zur Entalkylierung von alkylaromatischen Kohlenwasserstoffen | |
DE1542327C (de) | Verfahren zur Herstellung von Kataly satoren \nm Monsanto Co St Louis, Mo (V St A.) | |
AT248394B (de) | Verfahren zur Abtrennung von Chlorwasserstoffgas aus einem bei der katalytischen Oxydation von Chlorwasserstoffgas mit einem Sauerstoff enthaltenden Gas erhaltenen Gasgemisch | |
DE1108681B (de) | Verfahren zur Herstellung von Tri- und Tetrachloraethylen | |
DE1289839C2 (de) | Verfahren zur herstellung von fluorchlormethanen |