DE1962894C3 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von stabilen Chlorparaffinen - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von stabilen ChlorparaffinenInfo
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- B01J19/2415—Tubular reactors
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description
Es ist schon eine große Zahl von Verfahren zur Herstellung von stabilen Chlorparaffinen mit höheren
Chlorgehalten durch Chlorierung von Paraffinkohlenwasser, loffen vorgeschlagen worden. Diese Verfahren
sehen im allgemeinen die Chlorierung von Paraffinkohlenwasserstoffen mit gasförmigem Chlor in Gegenwart
von Lösungsmitteln vor oder führen die Chlorierung diskontinuierlich im Chargenbetrieb durch.
Ein Grund, um die Herstellung von Chiorparaffinen kontinuierlich durchzuführen, liegt darin, daß man
möglichst hohe Raum-Zeit-Ausbeuten anstrebt, um bei völligem Umsatz des Chlors den benötigten Reaktionsraum
klein halten zu können. Kleine Reaktionsräume haben aber nur dann Vorteile, wenn man sie nicht, wie
im Chargenbetrieb, nach jeder Umsetzung entleeren und neu beschicken muß. Die kontinuierliche Herstellung
von Chlorparaffinen ist besonders dann vorteilhaft, wenn es gelingt, in kleinen Reaktionsräumen mit großen
Raum-Zeit-Ausbeuten zu arbeiten.
Kontinuierliche Chlorierungsverfahren sind bekannt, wie z. B. in den deutschen Auslegeschriften 11 80 72b,
11 93 024 und 11 97 069 beschrieben.
Im Verfahren nach der deutschen Auslegeschrilt 11 80 726 wird aus jeder Chlorierungsstufe praktisch
chlorfreier Chlorwasserstoff abgezogen. Das bedeutet, da das Chlor in jeder Stufe vollständig umgesetzt
werden muß, gegenüber dem Verfahren der Erfindung eine längere Verweilzeit sowie einen größeren Reaktionsraum
und damit eine geringere Raum-Zeit-Ausbeute. In gleicher Weise wirkt zusätzlich die Gleichstromführung
von Paraffin bzw. chloriertem Paraffin und Chlor.
Im Verfahren nach der deutschen Auslegeschnft 11 93 024 wird in gebogenen Reaktorrohren mit
anschließenden Trenntanks zur Trennung des Gas-Flüssigkeits-Gemisches
gearbeitet. Dieses Verfahren erfordert gegenüber dem Verfahren der Erfindung einen erhöhten apparativen und konstruktiven Aufwand
und belastet die nachfolgenden Stufen mit nicht zur Chlorierung zu verwendendem Chlorwasserstoff als
Ballastgas.
Beim Verfahren nach der deutschen Auslegeschnft 11 97 C69 ist das zur direkten Kühlung der Chlorierungsreakiion
in den Reaktorraum eingespritzte Wasser nur sehr schwierig und mit großem apparativem Aufwand
vom Reaktionsgut abzutrennen.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Verbesserung des kontinuierlichen Chlorierungsverfahrens zur
Herstellung von stabilen Chlorparaffinen.
Das Verfahren der Erfindung zur kontinuierlichen Herstellung von stabilen Chlorparaffinen mit Chlorgehalten
von etwa 35 bis etwa 65 Gewichtsprozent aus hochgereinigten Paraffinkohlenwasserstoffgemischen
auf Erdölbasis (Schmelzpunkt zwischen etwa 40 und etwa 500C, mittleres Molekulargewicht zwischen etwa
250 und etwa 400), ist dadurch gekennzeichnet, daß man die genannten Ausgangsstoffe mit Chlor im Gegenstrom
(Einleitung des Chlors in der letzten Stufe und des Paraffins in der ersten Stufe) in bekannten Blasensäulenreaktoren
kontinuierlich in mehreren Stufen umsetzt, wobei man die Chlorierungstemperatur durch automatische
Steuerung der indirekten Kühlung in der letzten Stufe über die Chlorgaszufuhr auf etwa 80 bis 12O0C
einstellt und einen Teil des Reaktionsproduktes jeweils in die vorhergehende Stufe zurückführt und die übrige
Menge des fertigchlorierten Chlorparaffins mit 35 bis 65 Gewichtsprozent Chlor dem System entnimmt und
wobei das aus der letzten Stufe austretende Restgas mit etwa 20 bis 50 Volumprozent Chlor und 80 bis 50
Volumprozent Chlorwasserstoff in einem bekannten adiabatisch arbeitenden HCI-Absorber geleitet wird
und das aus dem Absorber austretende Gas mit über 95 Volumprozent Chlor unter Verbrauch des Chlors im
Gegenstrom die vorhergehenden Stufen nacheinander durchströmt und das aus der ersten Stufe austretende
Restgas neben Chlorwasserstoff maximal 0.5 Volumprozent Chlor enthält.
Weiter ist das Verfahren der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung vorzugsweise
in drei Stufen durchführt und daß man die Umsetzung bei dreistufiger Durchführung bei 90 bis 100c C ausführt.
Ferner ist das Verfahren der Erfindung bei dreistufiger Durchführung der Umsetzung bei 90 bis 1000C
dadurch gekennzeichnet, daß man 70 bis 80 Gewichtsprozent des fertigchlorierten Produktes aus der dritten
Stufe in die zweite Stufe zurückführt.
Außerdem wurde gefunden, daß das Verfahren der Erfindung in drei Stufen bei 90 bis 1000C so
durchgeführt wird, daß das aus der dritten Stufe
austretende Restgas etwa 40 Volumprozent Chlor, das aus der zweiten Stufe austretende Restgas etwa 10 bis
15 Volumprozent Chlor das aus der ersten Stufe austretende Restgas maximal etwa 0,2 Volumprozent
Chlor enthält.
Das Verfahren der Erfindung wird beispielsweise wie folgt durchgeführt:
In einer Apparatur, entsprechend der Abbildung, bestehend aus den Blasensäulenreaktoren DCX bis
DC3 und den HCi-Absorbern DA 1 und DA 2, wird über einen Vorwärmer das Paraffinkohlenwasserstoffgemisch
in den Reaktor DCl in geregeltem Mengenverhältnis eingespeist. Zur Anchlorierung der Paraffinkohlenwasserstoffe
wird das Restgas aus Reaktor DC2 benutzt. Vom Fuß des Reaktors DCl wird das
Reaktionsprodukt kontinuierlich und geregelt in den Reaktor DC2 gepumpt. Außerdem wird dem Reaktor
DC2 ein Teil des Reaktionsproduktes aus Reaktor DC3 zugespeist. Chloriert wird im Reaktor DC2 mit frischem,
vom Chlorwasserstoff im HCI-Absorber DA 1 durch heißes Wasser befreitem Chlor. Vom Fuß des Reaktors
DC2 wird das Reaktionsprodukt in den Reaktor DC3 und ein Teil zur Reaktionsbeschleunigung in den
Reaktor DCl gepumpt. Der Reaktor DC3 wird mit frischem Chlor betrieben. Das am Fuß des Reaktors
DC3 austretende Reaktionsprodukt wird zu 60% als Fertigprodukt ausgetragen, während der Rest zur
Reaktionsbeschleunigung in den Reaktor DC2 zurückgepumpt wird.
Das ausgetragene Fertigprodukt wird in bekannter Weise zur Entfernung von gelösten Gasen mit Inertgas
ausgeblasen und anschließend mit Stabilisatoren versehen. Aus dem Reslgas, das aus dem Reaktor DCl
austritt, wird der Chlorwasserstoff im HCI-Absorber DA. 2 in kaltem Wasser absorbiert. Aus beiden
HCI-Absorbern wird etwa 30%ige Salzsäure abgezogen.
Zur indirekten Kühlung der auftretenden Reaktionswärme, etwa 360 kcal/kg umgesetztes Chlor, ist jeder
Biasensäulenreaktor mit Kopf- und Sumpf-Kondensator ausgerüstet.
Die in diesem und dem folgenden Beispiel verwendete Apparatur war mit Blasensäulenkolonnen von
300 mm Durchmesser ausgestattet. Die Kolonnen waren 4 m hoch. Die Reaktionskolonne DCl wurde mit
400 kg Paraffir./h beschickt. In beiden Beispielen wurde ein hochgereinigtes Erdölparaffin mit einem Schmelzpunkt
von +43°C und einem mittleren Molekulargewicht
von 310 verwendet.
In den Reaktor DC3 wurden 560 kg Chlor/h eingespeist.
Der HCI-Absorber DA 1 wurde mit der zur Absorption von etwa 97% des erzeugten Chlorwasserstoffs
erzeugten Chlorwasserstoffs notwendigen Wassermenge beschickt. Die Reaktionstemperatur in den
Reaktoren betrug 90 bis 1000C und der Druck 0,3 bis 0,5 aiü. Aus dem Reaktor DC3 konnten pro Stunde
etwa 670 kg wasserklares Chlorparaffin mit 42% Chlor erhalten werden. Das Restgas aus dem Reaktor DCl
enthielt 0,3 0,3 Volumprozent Chlor.
In der gleichen Apparatur, entsprechend dem Beispiel 1, wurden die Gasräume hintereinander geschaltet ohne
Zwischenabsorption des gebildeten Chlorwasserstoffs. Bei Betrieb dieser Anordnung konnten in die Reaktionskolonne DCl nur noch 250 kg Paraffin/h und in den
Reaktor DC3 nur noch 350 kg Chlor/h eingesetzt werden.
Das Beispiel 2 zeigt die Arbeitsweise nach dem Stand der Technik, wobei als Restgas ein Chlorwasserstoff mit
über 2 Volumprozent Chlor anfällt gegenüber nur 0,3 Volumprozent Chlor bei Beispiel I1 bei dem nach
dem Verfahren der Erfindung gearbeitet wurde. Durch die Maßnahme der Zwischenabsorption der Salzsäure
konnte die Raumzeitausbeute bei Beispiel 1 um etwa 60% gegenüber Beispiel 2 erhöht werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von stabilen Chiorparaffinen mit Chlorgehalten von
etwa 35 bis etwa 65 Gewichtsprozent aus hochgereinigten Paraffinkohlenwasserstoffgemischen auf Erdölbasis
(Schmelzpunkt zwischen etwa 40 und etwa 500C, mittleres Molekulargewicht zwischen etwa
250 und etwa 400), dadurch gekennzeichnet, daß man die genannten Ausgangsstoffe mit
Chlor im Gegenstrom (Einleitung des Chlors in der letzten Stufe und des Paraffins in der ersten Stufe) in
bekannten Blasensäulenreaktoren kontinuierlich in mehreren Stufen umsetzt, wobei man die Chlorierungstemperatur
durch automatische Steuerung der indirekten Kühlung in der letzten Stufe über die
Chlorgaszufuhr aui etwa 80 bis 1200C einstellt und
einen Teil des Reaktionsproduktes jeweils in die vorhergehende Stufe zurückführt und die übrige
Menge des fertigchlorierten Chlorparaffins mit 35 bis 65 Gewichtsprozent Chlor dem System entnimmt
und wobei das aus der letzen Stufe austretende Restgas mit etwa 20 bis 50 Volumprozent Chlor und
80 bis 50 Volumprozent Chlorwasserstoff in einen bekannten adiabatisch arbeitenden HCI-Absorber
geleitet wird und das aus dem Absorber austretende Gas mit über 95 Volumprozent Chlor unter
Verbrauch des Chlors im Gegenstrom die vorhergehenden Stufen nacheinander durchströmt und das
aus der ersten Stufe austretende Restgas neben Chlorwasserstoff maximal 0,5 Volumprozent Chlor
enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in drei Stufen
durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei 90 bis 1000C
ausführt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man 70 bis 80 Gewichtsprozent des
fertigchlorierten Produktes aus der dritten Stufe in die zweite Stufe zurückführt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der dritten Stufe austretende
Restgas etwa 40 Volumprozent Chlor, das aus der zweiten Stufe austretende Restgas etwa 10 bis 15
Volumprozent Chlor und das aus der ersten Stufe austretende Restgas maximal etwa 0,2 Volumprozent
Chlor enthält.
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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GB898071 | 1971-04-07 | ||
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ZA782685B (en) * | 1978-05-10 | 1980-01-30 | Klipfontein Org Prod Corp Ltd | Chlorination of paraffins |
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1971
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- 1971-05-17 US US00144095A patent/US3806320A/en not_active Expired - Lifetime
- 1971-08-04 BE BE770945A patent/BE770945A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE770945A (fr) | 1971-12-16 |
DE1962894A1 (de) | 1971-06-24 |
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US3806320A (en) | 1974-04-23 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8330 | Complete renunciation |