DE1105391B - Korrosionsinhibitor fuer als Kuehlmittel dienende Salzsolen - Google Patents

Description

• Korrosionsinhibitor für als Kühlmittel dienende Salzsolen Salzsolen werden im umfangreichen Maße in Kälteerzeugungs- bzw. Kühlanlagen als Wärmeentzugmittel verwendet. Hierbei ergibt sich das Problem, die Wandung der Behälter und Leitungen, mit denen die Salzsole in Berührung kommt, gegen Korrosion zu schützen. Die Erfüllung dieser Bedingung ist vor allem dann wichtig, wenn die Wände aus weniger korrosionsbeständigen Metallen oder Metallegierungen bestehen.
• Es sind bereits als Kühlmittel verwendete Salzsolen mit einem Gehalt an Polyhydroxyverbindungen, nämlich Glyzerin und Dextrin, bekanntgeworden. Die inhibierende Wirkung des Glyzerins gegen von der Salzsole ausgehende korrodierende Angriffe auf die Wandungen der die Salzsole enthaltenden bzw. führenden Einrichtungen war jedoch unzureichend. Mit einem Dextrinzusatz zu der Salzsole war der Nachteil verbunden, daß der Charakter der Salzsole als Lösung durch das hochmolekulare Produkt zu sehr verändert wird. Überdies neigt das Dextrin in der Salzsole zur Ausfällung. Der sich hierbei auf den Kühlwandungen absetzende Niederschlag beeinträchtigt jedoch sehr stark den Wärmedurchgang und damit auch den Kühleffekt.
• Es ist ferner ein Glyzerinpech enthaltendes Kühl-und Bohrmittel bekanntgeworden. Bei diesem ist jedoch kein Salzgehalt vorgesehen, so daß sich hierbei auch nicht das eingangs erwähnte Problem eines Korrosionsschutzes gegen stark salzhaltige Lösungen ergibt.
• Es wurde nun gefunden, daß überraschenderweise Polyglyzerine, insbesondere solche, die aus den Resten der Glyzerindestillation, und zwar aus der Unterlauge bei der Seifenherstellung oder aus dem Verseifungsglyzerin der Fettspaltung stammen, sehr wirksame Korrosionsinhibitoren in als Kühlmittel verwendeten Salzsolen darstellen. Die starke Schutzwirkung der Polyglyzerine im Vergleich zum »monomeren« Glyzerin kann vielleicht dadurch erklärt werden, daß im ersten Falle infolge des höheren Molekulargewichts die Bildung einer schützenden Adsorptionsschicht an den Kühlflächen begünstigt wird.
• Bei der Erzeugung der erfindungsgemäßen Salzsole kann so vorgegangen werden, daß die heißen Reste von der Glyzerindestillation, das Glyzerinharz, aus der Destillationsapparatur in einen Behälter mit heißem Wasser abgelassen werden. Nach teilweiser Abkühlung kann die erhaltene Glyzerinharzlösung auf eine Dichte von 20 bis 25' Be und der Salzgehalt auf 190/9 Na Cl gebracht werden. Vorteilhaft wird die Alkalität entweder durch Salzsäure oder Natronlauge auf einen pH-Wert zwischen 8,5 und 10 eingestellt.
• Zur Feststellung der Inhibitorwirkung der erfindungsgemäß verwendeten Polyglyzerine wurden kleine Eisenbleche in die mit den Polyglyzerinen versetzte Sole eingebracht. Zum Vergleich wurde auch der Korrosionseinfluß einer Kalziumchlorid enthaltenden Salzsole auf Eisenbleche unter sonst gleichen Bedingungen untersucht. Als Maßstab für die Korrosion wurde der Gewichtsverlust der Eisenbleche bestimmt. In der nachstehenden Tabelle sind die Versuchsergebnisse aufgeführt.

  Gewichts- Tempe-

  Material veränderung ratur Salzsolensorte

  in g/m2/Tag

  Eisen 0,018 -15o C mit Glyzerinharz

  Eisen 0;027 200 C mit Glyzerinharz

  Eisen 0,028 20' C mit Glyzerinharz

  Eisen 0,052 500 C mit Glyzerinharz

  Eisen 0,200 20' C mit Kalziumchlorid

  Die in der zweiten senkrechten Spalte der vorstehenden Tabelle wiedergegebenen Werte zeigen, daß die mit dem Glyzerinharz versetzte Salzsole praktisch keine Korrosionswirkung auf Eisen hat.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von Polyglyzerinen, insbesondere den aus den Resten der Glyzerindestillation, und zwar aus der Unterlauge bei der Seifenherstellung oder aus dem Verseifungsglyzerin der Fettspaltung stammenden, als Korrosionsinhibitor in als Kühlmittel dienenden Salzsolen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 309 862, 614 974; französische Patentschrift Nr. 770 658.