DE1104962B - Verfahren zur Herstellung von 2-Hydrazino-3-mercaptochinoxalin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 2-Hydrazino-3-mercaptochinoxalin

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DE1104962B
DE1104962B DEF30196A DEF0030196A DE1104962B DE 1104962 B DE1104962 B DE 1104962B DE F30196 A DEF30196 A DE F30196A DE F0030196 A DEF0030196 A DE F0030196A DE 1104962 B DE1104962 B DE 1104962B
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Germany
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hydrazino
mercaptoquinoxaline
hydrazine
chloroquinoxaline
reaction
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Dr Klaus Sasse
Dr H C Gerhard Domagk Dr
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D241/00Heterocyclic compounds containing 1,4-diazine or hydrogenated 1,4-diazine rings
    • C07D241/36Heterocyclic compounds containing 1,4-diazine or hydrogenated 1,4-diazine rings condensed with carbocyclic rings or ring systems
    • C07D241/38Heterocyclic compounds containing 1,4-diazine or hydrogenated 1,4-diazine rings condensed with carbocyclic rings or ring systems with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atoms
    • C07D241/40Benzopyrazines
    • C07D241/44Benzopyrazines with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to carbon atoms of the hetero ring

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von 2-Hgdrazino-3-mercaptochinoxalin Das 2-Mercapto-3-hydrazinochinoxalin läßt sich nach Angaben aus dem J. pharm. Soc. Japan, 79, S. 24 (1959), dadurch herstellen, daß man das 2,3-Dimercaptochinoxalin in alkoholischer Suspension mit Hydrazin umsetzt.
  • Dieses Verfahren besitzt eine Reihe von Nachteilen. Das 2,3-Dimercaptochinoxalin, sein intermediär entstehendes Hydrazinsalz und auch das 2-Hydrazino-3-mercaptochinoxalin sind in Alkohol sowie auch in Wasser oder anderen gebräuchlichen Lösungsmitteln praktisch unlöslich. Das heterogene Reaktionsgemisch liegt daher in breiartigen Suspensionen vor, aus denen auch unter Verwendung größerer Volumina an Verdünnungsmitteln der bei der Reaktion frei werdende Schwefelwasserstoff nur unter Auftreiben des Reaktionsgemisches entweicht, was besondere Beobachtung oder Hilfsmaßnahmen erfordert. Ein weiterer Nachteil des Verfahrens liegt darin, daß die Reaktion zwischen dem 2,3-Dimercaptochinoxalin und dem Hydrazin auch bei Verwendung äquimolarer Mengen der Komponenten nicht einheitlich auf der Stufe des 2-Hydrazino-3-mercaptochinöxalins stehenbleibt, sondern teilweise darüber hinaus zur Bildung des 2,3-Dihydrazinochinoxalins führt. Gleichzeitig bleibt in diesen Fällen nicht umgesetztes 2,3-Dimercaptochinoxalin zurück.
  • Arbeitet man mit überschüssigem Hydrazin, so ist zwar die erste Stufe der Reaktion vollständig, jedoch wird die Bildung des 2,3-Dihydrazinochinoxalins dabei begünstigt. In jedem Falle ist eine nur schwierig durchführbare Auftrennung des Reaktionsgemisches erforderlich. Da das Auftreten des Nebenproduktes und notwendige Reinigungsoperationen die Ausbeuten wesentlich herabsetzen, außerdem die Herstellung des als Ausgangsprodukt erforderlichen 2,3-Dimercaptochinoxalins aus dem 2,3-Dichlorchinoxalin nicht quantitativ verläuft, beträgt die Gesamtausbeute an 2-Hydrazino-3-mercaptochinoxalin, bezogen auf Dichlorchinoxaiin, im allgemeinen nicht mehr als 600/, der Theorie.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich das 2-Hydrazino-3-mercaptochinoxalin einheitlich und in Ausbeuten von bis zu 97°/o der Theorie, bezogen auf Dichlorchinoxalin, dadurch herstellen läßt, daß man das 2,3-Dichlorchinoxalin zunächst mit Hydrazin in das 2-Hydrazino-3-chlorchinoxalin überführt und dieses anschließend mit Alkalisulfiden oder Alkalihydrogensulfiden zum 2-Hydrazino-3-mercaptochinoxalin umsetzt. Der Reaktionsverlauf läßt sich formelmäßig folgendermaßen veranschaulichen: Die erste Teilreaktion (a) wird vorzugsweise in einem solchen Lösungsmittel durchgeführt, in dem entweder das 2,3-Dichlorchinoxalin oder das entstehende 2-Hydrazino-3-chlorchinoxalin wenigstens teilweise löslich ist und das weder mit dem Dichlorchinoxalin noch mit dem Hydrazin zu reagieren vermag. Als solches sind z. B. Methanol, Essigester, Dioxan oder Tetrahydrofuran geeignet. Um den bei der Reaktion frei werdenden Chlorwasserstoff zu binden, wird entweder ein zweites Mol Hydrazin verwendet oder man arbeitet in Gegenwart eines tertiären Amins, eines Alkali- oder Erdalkalioxydes, -hydroxydes bzw. -carbonats. Vorzugsweise wird das 2,3-Dichlorchinoxalin in eine vorgelegte Hydrazinlösung eingetragen und nicht umgekehrt verfahren, damit eine Reaktion zweier Moleküle 2,3-Dichlorchinoxalin mit dem gleichen Molekül Hydrazin unterbunden wird. Eine Umsetzung im Sinne der angegebenen Reaktionsgleichung setzt bereits bei Temperaturen unterhalb Raumtemperatur ein, wird aber günstiger-weise durch mäßiges Erwärmen auf Temperaturen unterhalb 100° C zu Ende geführt. Unter diesen Bedingungen wird ein Austausch beider Chloratome unter Bildung des 2,3-Dihydrazinochinoxalins auch in Gegenwart eines größeren Hydrazinüberschusses nicht beobachtet. Zur weiteren Umsetzung ist das rohe 2-Hydrazino-3-chlorchinoxalin, wie es direkt aus den Reaktionsgemischen anfällt, genügend rein. Die Ausbeute ist praktisch quantitativ.
  • Die Umwandlung des 2-Hydrazino-3-chlorchinoxalins in das 2-Hydrazino-3-mercaptochinoxalin (b) erfolgt mit Lösungen von Alkalisulfiden und Alkalihydrogensulfiden, z. B. von Na. S, N a H S, K2 S, K H S usw., unterhalb Temperaturen von 100° C überraschend glatt.
  • Dies war nicht ohne weiteres vorauszusehen, da durch den Eintritt eines Stickstoffatoms in 2-Stellung des Chinoxalinmoleküls die Reaktionsfähigkeit des Chloratoms in 3-Stellung bedeutend verringert wird. So gelingt es beispielsweise nicht, das 2-Anilino-oder 2-Dipropylamino-3-chlorchinoxalin unter analogen oder sogar verschärften Bedingungen in das 2-Anilino-bzw. 2-Dipropylamino-3-mercaptochinoxalin überzuführen.
  • Man arbeitet vorzugsweise mit wäßrigen Lösungen der Alkalisulfide oder Alkalihydrogensulfide, indem man in diesen das 2-Hydrazino-3-chlorchinoxalin suspendiert und unter den in den Beispielen beschriebenen Bedingungen bis zur praktisch völligen Auflösung erwärmt. Das freie 2-Hydrazino-3-chlorchinoxalin läßt sich durch Neutralisation bzw. schwaches Ansäuern der bei der Reaktion entstehenden Lösungen der Alkalisalze ausfällen und isolieren.
  • Das 2-Hydrazino-3-mercaptochinoxalin hat chemotherapeutische Bedeutung zur Behandlung bakterieller Infektionen, insbesondere wegen seiner guten Hemmwirkung gegenüber Proteus und Pyocyaneus. Beispiel 1 In eine Lösung von 50.g Hydrazinhydrat in 600 ml Dioxan werden bei Raumtemperatur in Anteilen 100 g 2,3-Dichlorchinoxalin eingetragen. Man rührt i/2 Stunde bei Raumtemperatur nach, erwärmt während einer weiteren 1/2 Stunde bis auf 70° C und hält diese Temperatur 1 Stunde aufrecht. Das abgekühlte Reaktionsgemisch wird mit viel Wasser versetzt, das dabei ausfallende 2-Hydrazino-3-chlorchinoxalin abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Ausbeute: praktisch quantitativ. F. 179° C (unter Zersetzung) (aus Alkohol). Das noch feuchte rohe 2-Hydrazino-3-chlorchinoxalin wird in 400 ml Wasser suspendiert und mit 210 ml einer 40°1oigen Natriumhydrogensulfidlösung versetzt. Man erhitzt anfangs schnell bis auf 60° C und dann während 1 Stunde weiter bis zum Sieden. Nach 3stündigem Kochen wird die noch warme Lösung von geringen unlöslichen Anteilen abgesaugt und das Filtrat mit so viel überschüssiger Salzsäure versetzt, daß beim Erwärmen auf etwa 80° C eine fast völlig klare Lösung entsteht. Diese wird erneut filtriert, mit Ammoniak neutralisiert und abgekühlt. Das dabei ausgefallene 2-Hydrazino-3-mercaptochinoxalin wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Ausbeute: 86 g (89 °/o der Theorie). F. > 300° C. Beispiel 2 In eine Lösung von 50 g Hydrazinhydrat in 600 ml 96°/oigen Äthanol werden bei Raumtemperatur in Anteilen 100 g 2,3-Dichlorchinoxalin eingetragen. Das Gemisch wird 1 Stunde bei 50 bis 60° C gerührt, dann kurz zum Sieden erwärmt und abgekühlt. Auf Zusatz von Wasser scheidet sich das 2-Hydrazino-3-chlorchinoxalin in praktisch quantitativer Ausbeute ab. Es wird abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Das noch feuchte Rohprodukt wird in einer Lösung von 65 g 60°/oigem Natriumsulfid in 600 ml Wasser suspendiert und das Gemisch 3 Stunden bei 60° C verrührt. Die noch warme Lösung wird von geringen Mengen ungelöster Bestandteile abgesaugt, mit so viel überschüssiger Salzsäure angesäuert, daß bei etwa 80° C eine praktisch klare Lösung entsteht, erneut abgesaugt, mit Ammoniakwasser neutralisiert und abgekühlt. Man saugt ab, wäscht mit Wasser und trocknet das gebildete 2-Hydrazino-3-mercaptochinoxalin bei etwa 100° C im Trockenschrank. Es kann durch Umkristallisieren aus Glykolmonomethyläther weitergereinigt werden. Ausbeute: 93,5 g (97% der Theorie). F. > 300° C.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von 2-Hydrazino-3-mercaptochinoxalin, dadurch gekennzeichnet, daß man 2,3-Dichlorchinoxalin mit Hydrazin zum 2-Hydrazino-3-chlorchinoxalin umsetzt und dieses mit Lösungen von Alkalisulfiden oder Alkalihydrogensulfiden behandelt.
DEF30196A 1959-12-28 1959-12-28 Verfahren zur Herstellung von 2-Hydrazino-3-mercaptochinoxalin Pending DE1104962B (de)

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