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Schaltungsanordnung für Fernsprechvermittlungseinrichtungen mit Relaiswählern
Der Aufbau von Fernsprechvermittlungseinrichtungen mit Relaiswählern ist in der
Regel so getroffen, daß je Vermittlungseinrichtung mehrere Verbindungssätze vorgesehen
sind, über die die Verbindung zwischen dem anrufenden und dem angerufenen Teilnehmer
hergestellt wird. Jeder Verbindungssatz ist mit Koppelrelais versehen, die den einzelnen
Teilnehmern zugeordnet sind. Bei den bekannten Vermittlungseinrichtungen sind jedem
Teilnehmer je zwei Koppelrelais zugeordnet, nämlich eines für ankommende und eines
für abgehende Gesprächsverbindungen. Der Aufwand an Koppelrelais je Teilnehmer beträgt
also zwei Stück mal der Anzahl der Verhindungssätze.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Schaitungsanordnung für Fernsprechvermittiungseinrichtungen
mit mehreren Verbindungssätzen mit Relaiswählern für ankommende und abgehende Verbindungen,
bei der man mit einer geringeren Anzahl von Koppelrelais je Teilnehmer auskommt,
was bei Vermittlungseinrichtungen in Anlagen mit vielen Teilnehmern eine ins Gewicht
fallende Einsparung bedeutet. Die Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, d'aß den Verhindungssätzen je ein einziges Koppelrelais je Teilnehmer
zugeordnet ist, das zur Anschaltung des zugehörigen Teilnehmers an den Z'erbindungssatz
sowohl bei abgehenden als auch bei aalkommenden Gesprächsverbindungen dient, und
daß jedem Teilnehmer selbst je ein Umschalterelais zugecrdnet ist, das zur Anschaltung
des Teilnehmers an den entsprechenden Gesprächsverbindungsweg dient.
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Der Aufwand an Koppelrelais je Teilnehmer beträgt bei der Schaltungsanordnung
gemäß der Erfindung also ein Stück je Verbindungssatz rund zusätzlich ein Umschalterelais
an der Teilnehmerstelle. Bei einer Anlage mit zehn Verbindungssätzen beträgt die
Einsparung an Relais gegenüber den bekannten. Einrichtungen je Teilnehmer neun Stück
und die Gesamteinsparung beispielsweise bei 100 Teilnehmern also 900 Stück.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt die zur Herstellung der Sprechverbindung zwischen zwei Teilnehmerstellen
TNI und TNII dienenden Schaltelemente, soweit sie für das Verständnis der Erfindung
erforderlich sind. Von einer Vermittlungseinrichtung VE, die im Schaltbild durch
eine strichpunktierte Linie von den Teilnehmerschaltungen getrennt ist, ist außer
den Verbindungsleitungen nur ein einziger Verbindungssatz VS dargestellt.
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Jeder Verbindungssatz hat so viele Koppelrelais, als Teilnehmer vorhanden
sind, von denen jedes je einem Teilnehmer zugeordnet ist. In der Zeichnung sind
die Wicklungen der Koppelrelais des Verbindungssatzes VS nicht dargestellt, sondern
nur Kontakte k 11, k 12 bis k 15 und k IIi bis k II5 der den Teilnehmerstellen
TIVI bzw, TNII zugeordneten Koppelrelais. Ein Sprechadernpaaral, bI bzw. all, bII
jeder Teilnehmerstelle TN I bzw. TN II ist durch Umschajtekontakte ui1, UI2 bzw,
uII1, uII2 eines jeder einzelnen Teilnehmerstelle zugeordneten Umschalterelais UI
bzw. UII an zwei getrennte Sprechaderngruppen (aI', b1' bzw. aI", bI" für die Teilnehmerstelle
TN I bzw. :@1I', .b iI' bzw. all"" b II" für die Teilnehmerstelle TNII) umschaltbar.
Die mit einem Strich indizierten Sprechadernpaare (z. B. a I', b I', all,
b II') aller Teilnehmerstellen sind über Kontakte (k I1, k12,
k II1, k II2) der zugehörigen Koppelrelais mit einem gemeinsamen Sprechadernpaar
a, b' verbunden und dienen als Verbindungsweg im abgehenden Gesprächsverkehr der
zugeordneten Teilnehmerstellen. Das Sprechadernpaar a ; b' ist an die Eingänge aller
Verbindungssätze der Vermittlungseinrichtung geschaltet. Der Eingang des in der
Zeichnung dargestellten Verbindungssatzes VS ist mit E und dessen Ausgang mit A
bezeichnet. Die Ausgänge aller Verhindungssätze sind an ein weiteres gemeinsames
Sprechadernpaar d', b" geschaltet. An diesem Sprechadernpaar ui', b" liegen
über Kontakte k I3, k 14 bzw. k 1.I., k114 der Koppelrelais die für den ankommenden
Gesprächsverkehr der zugeordneten Teilnehmerstellen vorzesehenen, mit zwei Strichen
indizierten,
Sprechadernpaare (z. B. aI", bI", oder all", b II") aller Teilnehmerstellen.
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In den Teilnehmerschaltungen sind in den Prüfadern cI bzw. cII die
Wicklungen (RI', TI bzw. RII', TII) zweier Teilnehmerrelais der Teilnehmerstellen
T.V I bzw. TNII sowie je eine Wicklung UI' bzw. UII' der betreffenden Umschalterelais
eingeschaltet. Bei Belegung einer Teilnehmerstelle werden durch entsprechende Schaltmaßnahmen
im Verbindungssatz VS in bekannter Weise Doppelbelegungen verhindert. Der Wicklung
U I' bzw. U II' des Umschalterelais ist ein eigener Ruhekontakt u13
bzw. tt 1I3 parallel geschaltet. Von der Teilnehmerschaltung ist in der 7_eichnung
schließlich noch eine zweite Wicklung RF' bzw. RII" eines Teilnehmerrelais dargestellt,
in deren Speisestromkreis auch eine Wicklung UI"bzw. 17 11" des Umschalterelais
eingeschaltet ist. Mit tIl und t12 bzw. tII1 und tII2 sind jene Kontakte der Teilnehmerrelais
T I bzw. T II bezeichnet, die zur Anschaltung der Wicklungen RI" und
UI" bzw. R II" und U II" an die Sprechadern der zugehörigen Teilnehmerstellen im
abgefallenen Zustand und zur leitenden Durchschaltung der Sprechadern im angezogenen
Zustand dienen.
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Die Wirkungsweise der Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung ist
im folgenden am Beispiel des Aufbaues einer Gesprächsverbindung von der Teilnehmerstelle
TR'I zur Teilnehmerstelle TNII erläutert Beim Abheben des Handapparates an der TeilnehmerstelleTNI
wird der Speisestromkreis der Wicklungen UI" und RF' geschlossen, und die Umschaltekontakte
ztIl und u12 werden in die strichliert angedeutete Lage umgelegt. Auf nicht näher
dargestellte Weise wird in einem freien Verbindungssatz VS das der Teilnehmerstelle
TN I zugeordnete Koppelrelais zum Ansprechen gebracht, dessen Kontakte k
11 und h 12 die Sprechadern a I' und b I' über die Verbindungsadern
a' und b' an den Eingang E des Verbindungssatzes VS schalten. Auf
nicht näher dargestellte Weise wird hierbei die durch den Kontakt kI" geschlossene
Prüfader cI in dem Verbindungssatz VS an Erde gelegt. Hierauf spricht in der Prüfader
c I das Teilnehmerrelais T I an und trennt mit seinen Kontakten t Il und
t I2 die Wicklungen U I" und R I" von den Sprechadern cuI bzw.
b I und schaltet dafür die Teilnehmerstelle TNI an den Eingang E des Verbindungssatzes
VS. Die Kontakte 2t Il und u12 behalten auch nach Abtrennung der Wicklung UI' von
der Sprechader ihre strichliert eingezeichnete Lage bei, da in der Prüfader cl nunmehr
die Wicklung UI' nach Öffnen ihres Überbrückungskontaktes u13 eingeschaltet ist.
Nunmehr kann an der Teilnehmerstelle TNI mit der Wahl begonnen werden, wobei das
der z. B. gewählten TeilnehmerstelleTNII zugeordnete Koppelrelais zum Ansprechen
gebracht wird, das daraufhin mit seinen Kontakten k IIl, h 1121 k 113 und
h 114 die Sprechadernverbindung zwischen der Teilnehmerstelle TNII und dem Verbindungssatz
VS und mit seinem Kontakt k 1I5 die entsprechende Prüfadernverbindung herstellt.
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In der Prüfader cII der Teilnehmerstelle TNII spricht das Teilnehmerrelais
TII an, wobei zugleich vom Verbindungssatz VS die TeilnehmerstelleTNII gegen eine
weitere Belegung gesperrt wird. Das Umschalterelais UII der TeilnehmerstelleTNII
kann jedoch nicht ansprechen, da seine in der Prüfader cII liegende Wicklung UII'
durch den Kontakt uII3 überbrückt ist. Daher bleiben auch die Kontakte uII1 und
u112 des Umschaltrelais UII in der gezeichneten Ruhelage. Somit ist die Teilnehmerstelle
TAT II über die nunmehr umgelegten Kontakte tIIl und tII2 des Teilnehmerrelais
T II, die Kontakte u 1I1 und u 112 sowie die Kontakte k 1I3 und k
114 an den Ausgang A
des Verbindungssatzes VS geschaltet. Damit ist aber auch
die Gesprächsverbindung mit der Teilnehmerstelle TN I hergestellt.