DE1103278B - Verfahren und Vorrichtung zum Messen und Regeln der Beschwerungsaufnahme eines Faserstoffes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Messen und Regeln der Beschwerungsaufnahme eines FaserstoffesInfo
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Description
Die Beschwerung eines Faserstoffes ist ganz allgemein ein Vorgang, bei dem ein Faserstoff mit einem
Mittel behandelt wird, welches nach der Behandlung auf bzw. in dem Faserstoff verbleibt. Beispielsweise
ist das Schlichten von Fadenscharen ein derartiges Beschweren, da die Schlichte nach Durchlaufen des
Schlichtetroges und der Trockenkammer auf bzw. in den Fäden haftet. Andere Beschwerungsverfahren sind
beispielsweise das Leimen von Papierbahnen und das Imprägnieren von Stoffbahnen. Es ist erwünscht, die
Beschwerungsaufnahme, d. h. das Verhältnis der Menge des Beschwerungsmittels zur Menge des beschwerten
Faserstoffes, weitgehend konstant zu halten. Mangels geeigneter Meßvorrichtungen war es aber
nicht möglich, die Beschwerungsaufnahme während des Behandlungsprozesses zu regeln. Man konnte
lediglich auf Grund von Erfahrungswerten angeben, daß unter Zugrundelegung bestimmter Betriebsverhältnisse sich in etwa die erwünschte Beschwerungsaufnahme
ergeben würde. Die tatsächliche Be- ao schwerungsaufnahme wurde erst durch Vergleich der
Gewichte des behandelten und des unbehandelten Baumes ermittelt.
Es ist verständlich, daß mit diesem Verfahren sowohl die Bestimmung als auch die Einstellung einer
gewünschten Beschwerungsaufnahme nur in sehr groben Grenzen möglich ist. Um diesen Nachteil abzuhelfen,
sind Verfahren zum Aufbringen einer bestimmten Menge eines Stoffes je Längeneinheit auf
eine laufende Materialbahn bekanntgeworden, bei denen einem den aufzutragenden Stoff enthaltenden
Trog stets eine durch die Bahngeschwindigkeit und die je Längeneinheit aufzubringende Stoffmenge bestimmte
Beschwerungsmenge zugeführt wird. Wird von der Materialbahn die gewünschte Stoffmenge
aufgenommen, bleibt das Gewicht des Troginhaltes konstant. Bei Abweichung der tatsächlich aufgebrachten
Menge von der gewünschten kann die sich ergebende Änderung des Troginhaltsgewichtes zum Berichtigen
der aufzubringenden Menge herangezogen werden. Stellt sich beispielsweise heraus, daß das
Gewicht des Troginhaltes abnimmt, so wird von der Materialbahn zuviel Beschwerungsmittel aufgenommen.
Eine Änderung der Beschwerungsaufnahme erfolgt dann in der Weise, daß das Beschwerungsmittel
verdünnt wird. Dadurch wird bei gleicher aufgenommener Flottenmenge von der Materialbahn weniger
Beschwerungsmittel aufgenommen. Solche Vorrichtungen sind jedoch verhältnismäßig kompliziert und
aufwendig.
Um die Messung der aufgenommenen Beschwerungsaufnahme zu erleichtern, ist es weiterhin bekanntgeworden,
die Beschwerungsflüssigkeit dem Auftragsbehälter aus einem Vorrats- oder Mischverfahren
und Vorrichtung zum Messen
und Regeln der Beschwerungsaufnahme
eines Faserstoffes
Anmelder:
Gebrüder Sucker G.m.b.H.,
Mönchengladbach,
Blumenberger Str. 143-145
Blumenberger Str. 143-145
Hans Kabelitz und Anton, von Kannen,
Mönchengladbach,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
gefäß mit einer Geschwindigkeit zuzuführen, die größer ist als die zur Aufnahme der Substanz durch
das Material jeweils notwendige. Der ablaufende Flüssigkeitsüberschuß wird dem Vorrats- oder Mischgefäß
wieder zugeführt. In diesem Vorrats- oder Mischgefäß wird der Pegelstand konstant gehalten. Zu
dem Zweck wird zunächst dem Vorratsgefäß ein Konzentrat mit gleichmäßiger Geschwindigkeit zugeführt,
die derjenigen Geschwindigkeit proportional ist, mit welcher das Beschwerungsmittel von dem Material
aufgenommen werden soll. Weiterhin wird diesem Vorrat im Vorrats- oder Mischgefäß ein A^erdünnungsmittel
zugegeben, wobei die Menge des zugeführten Verdünnungsmittels abhängig ist von der aufgenommenen
Beschwerungsmittelmenge bzw. der Menge der von dem Behandlungsgefäß überfließenden und in das
Mischgefäß zurückgeführten Flüssigkeit. Auch diese Vorrichtung erfordert einen verhältnismäßig großen
Aufwand.
Die Erfindung beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen und Regeln der Beschwerungsaufnahme
eines Faserstoffes, welche den Vorteil besonderer Einfachheit aufweisen und im Gegensatz zu
den bekannten Vorrichtungen ohne Schwierigkeiten auch noch nachträglich in bereits bestehende Vorrichtungen
eingebaut werden kann. Gemäß der Erfindung werden eine Längenmessung des durchlaufenden
Faserstoffes und eine Verbrauchsmessung des Behandlungsmittels gleichzeitig durchgeführt und die Meßwerte
abschnittsweise zueinander ins Verhältnis gesetzt. Zu dem Zweck ist es möglich, den einem
einstellbaren Längenabschnitt des durchlaufenden Faserstoffes entsprechenden Verbrauch an Beschwerungsmittel
zu messen. Es kann aber auch die einem
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einstellbaren Verbrauch an Behandlungsmittel entsprechende Warenlänge gemessen werden. In jedem
Fall ergibt sich der Quotient aus der Menge des verbrauchten Behandlungsmittels und der Länge des
hiermit behandelten Faserstoffes (konstante Breite des Faserstoffes vorausgesetzt) ein Maß für die
Beschwerungsaufnahme.
Es ist bereits darauf hingewiesen worden, daß die Beschwerungsaufnahme das Verhältnis der Menge des
Beschwerungsmittels zur Menge des Faserstoffes darstellt. Bezeichnet man die Beschwerungsaufnahme
mit AB, das Gewicht des aufzubringenden Beschwerungsmittels
mit Bg und das Gewicht der zu beschwerenden Ware mit Wg, so ist
Das Warengewicht Wg ist entweder aus dem
Metergewicht wg [g/m] bekannt oder kann, beispielsweise
bei Fadenscharen, aus der metrischen Numerierung Nm [m/g] und der Fadenzahl Fdz der Fadenschar
errechnet werden zu
Fdz
Nm
Ig Im].
Es ergibt sich also das Warengewicht
Wg = wt'L, (3)
wobei L die Länge der Ware in Metern bezeichnet. Weiterhin ist bei der Behandlung aber auch die Konzentration
K0 des Beschwerungsmittels bekannt, welche sich ergibt aus dem Verhältnis Beschwerungsgewicht
Bg zum Flottengewicht Flg. Demzufolge ist für das
Beschwerungsgewicht Bg die Formel anzusetzen:
K0 (4)
Setzt man in die Formel (1) die Werte für Bg und
Wg aus den Formeln (3) und (4) ein, so ergibt sich
die Beschwerungsaufnahme
Wg-L
Da während eines Behandlungsprozesses das Metergewicht der Ware sowie die Konzentration des Be
-. Dem-
handlungsmittels konstant ist, wird Ab ~
zufolge ist eine konstante Flottenmenge (FIg=const.)
AB ~ -j-, ä, h. die Beschwerungsaufnahme umgekehrt
proportional der Länge des durchlaufenden Faserstoffes. Werden dagegen Längenabschnitte gemessen,
so ist Aß ~ FIg, also direkt proportional dem verbrauchten
Flottengewicht. Aus Formel (5) läßt sich also bei einem vorgegebenen zu verbrauchenden
Flottengewicht einer bekannten Konzentration, einem bekannten Metergewicht der Ware und der erwünschten
Beschwerungsaufnahme die Länge der W^are errechnen, auf die das bekannte Flottengewicht verteilt
werden soll. Es ist dies nach Formel (5)
Ab-Wg
Setzt man für ws die Formel (2) ein, so erhält man
Setzt man für ws die Formel (2) ein, so erhält man
Ab · Fdz
als Länge der mit dem Flottengewicht zu beschwerenden Kette.
Es ist somit ohne Schwierigkeiten möglich, bei bekannter Konzentration und Warengewicht bzw. Nu-.
merierung und Fadenzahl zu errechnen, auf wieviel Meter Ware ein bestimmtes Flottengewicht verteilt
werden muß, um eine erwünschte Beschwerungsaufnahme zu erhalten.
Um bei der Messung der verbrauchten Behandlungsmittelmenge eindeutige Anfangsbedingungen zu erhalten,
ist es vorteilhaft, wenn der Behandlungsbehälter nach jeder Messung auf eine vorbestimmte Menge
an Behandlungsmittel aufgefüllt wird. Das ermittelte
ίο Meßwertverhältnis kann gemäß der weiteren Erfindung
auch zum Regeln der Beschwerungsaufnahme verwendet werden, indem dieses Verhältnis zur selbsttätigen
Veränderung des Abquetschdruckes verwendet wird. Ist beispielsweise das Verhältnis zu groß, d. h.
zu viel Beschwerungsmittel auf eine bestimmte Faserstoffmenge aufgebracht, so kann der Abquetschdruck
selbsttätig erhöht werden, so daß ein Teil des überschüssigen Behandlungsmittels aus dem Faserstoff
herausgequetscht wird.
Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung kann eine Vorrichtung dienen, bei der ein Längenmeßgerät
für die durchlaufende Warenmenge und ein Meßgerät zur Bestimmung der Menge des im
Behandlungsbehälter befindlichen Behandlungsmittels vorgesehen und derart miteinander verbunden sind,
daß abschnittsweise das Verhältnis ihrer Meßwerte unmittelbar ablesbar ist. Eine derartige Vorrichtung
ist beispielsweise in Fig. 1 dargestellt. Der zu beschwerende Faserstoff — in diesem Fall eine zu beschlichtende
Kettenfadenschar F — wird von dem Kettenbaum 1 durch den Schlichtetrog2 geführt, zwischen
den Quetschwalzen 3 und 4 die überschüssige Schlichteflüssigkeit abgequetscht, in der Trockenkammer
5 die Feuchtigkeit entfernt und über die Abzugswalzen 6a bis 6 c dem Wickelbaum 7 zugeführt.
Mit der Achse der Abzugswalze 6 a ist ein Längenmeßgerät 8 verbunden, welches, vorzugsweise als
Wiederholungszähler ausgebildet, über eine elektrisch betätigte Schaltkupplung, z. B. eine Magnetkupplung
9, eingeschaltet werden kann. Der Schlichtetrog 2 ist in bekannter Weise mit einer die Schlichte im
Kreislauf umwälzenden Pumpe 21 und einem in seiner Höhe verstellbaren Überlauf 22 versehen. In dem
Auffangbehälter 23 befindet sich das Meßgerät zum Bestimmen der Menge des im Schlichtetrog befindlichen
Behandlungsmittels. Diese Mengenmessung kann beispielsweise durch Messung des Gewichtes
durchgeführt werden. Bei bereits bestehenden Anlagen ist es jedoch schwierig, eine Gewichtsmeßvorrichtung
nachträglich einzubauen. In diesem Fall ist es vorteilhaft, das Meßgerät zur Bestimmung der Behandlungsmittelmenge
als Pegelstandsmesser auszubilden. Eine besonders einfache Form eines Pegelstandsmessers,
welche aus zwei in unterschiedlicher Höhe angeordneten Fühlorganen 24 und 25 besteht, ist in
der Zeichnung veranschaulicht. Diese beiden Fühlorgane ermitteln jeweils, ob sie von Flüssigkeit berührt
werden oder nicht. Es sind verschiedene Ausführungsformen derartiger Fühlorgane bekannt. Die
Fühlorgane können sowohl' ortsfest als auch ortsveränderlich angeordnet sein, so daß beispielsweise
der Abstand beider Fühlorgane voneinander oder der Abstand vom Boden des Auffangbehälters verändert
werden kann. Um den Flottenspiegel möglichst ruhig zu halten, ist vor dem Überlauf 22 ein Ablenkblech 26
vorgesehen.
Die Schlichtemenge im Trog wird durch ein Rohr 11 von einem nicht dargestellten Vorratsbehälter aus
ergänzt. In diesem Rohr 11 befindet sich ein Verschlußorgan 12, welches beispielsweise als Magnet-
ventil ausgebildet sein kann. Der Antrieb der Schlichtvorrichtung erfolgt von dem Motor 14 über das veränderbare
Übersetzungsgetriebe 15 und die Wellen 16 mit dem zugehörigen, nicht näher bezeichneten Getrieberädern.
Für den Kriechgang ist am veränderbaren Getriebe 15 ein Motor 17 angeordnet. Weiterhin
ist noch ein Steuergerät 18 vorgesehen, welches die Meß-, Steuer- oder Regelglieder zweckentsprechend
miteinander verbindet bzw. steuert.
Das Anpressen der Quetschwalzen 3 und 4 erfolgt über eine Walzenpreßvorrichtung 13, deren Aufbau
schematisch in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist. Zwischen einem Sollwertanzeiger 131 für den Kriechgang
und einem Sollwertanzeiger 132 für den Normalgang befindet sich der Istwertzeiger 133, welcher den
herrschenden Anpreßdruck anzeigt. Um den Sollwert, d. h. entweder nur den Sollwert für den Normalgang
oder den Sollwert für Kriechgang oder auch beide gemeinsam, zu verstellen, ist ein Verstellmotor 133
vorgesehen, welcher über eine Schnecke 134 und ein Schneckenrad 135 die mit Steuerkontakten in Wirkverbindung
stehenden Zeiger 131 und/oder 132 verstellt. Dieser Verstellmotor 133 wird von dem Steuergerät
18 mit Strom versorgt.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung nach der Erfindung ist folgende:
Mit Hilfe der Meßelektrode 24 wird dem Steuergerät 18 ein Kommando gegeben, wenn der Pegelstand
innerhalb des Auffangbehälters 23 bis unmittelbar unter diese Elektrode abgesunken ist. Dieses Steuerkommando
bewirkt ein Ansprechen der Magnetkupplung 9, so daß das Längenmeßgerät 8 mit der Welle
6 a verbunden wird. Das Meßgerät 8 läuft nun so lange, bis der Pegelstand unter die Elektrode 25 abgesunken
ist oder bis eine am Meßgerät 8 einstellbare Kettenlänge durch die Schlichtvorrichtung gelaufen
ist. Wird das Meßgerät 8 pegelstandsabhängig abgeschaltet, so löst ein von der Elektrode 25 über das
Steuergerät 18 gegebenes Signal die Magnetkupplung9.
Am Längenmeßgerät 8 ist sodann abzulesen, wieviel Meter des durchgelaufenen Faserstoffes mit der durch
den Abstand der Elektroden 24 und 25 gegebenen Beschwerungsmittelmenge versehen sind, so daß die
Meterzahl zugleich ein Maß für die prozentuale Beschwerungsaufnahme darstellt. Andererseits ist es
aber auch möglich, den Meßvorgang umgekehrt ablaufen zu lassen, indem das Zählwerk 8 eine bestimmte,
zuvor eingestellte Länge des durchlaufenden Faserstoffes mißt und nach Erreichen dieser Länge
mit Hilfe eines Endkontaktes eine Vorrichtung zum Ablesen des in diesem Augenblick vorhandenen Pegelstandes
im Auffangbehälter 23 auslöst.
Wie auch der Meßvorgang durchgeführt wird, in jedem Fall läßt sich die Beschwerungsaufnahme aus
der Höhendifferenz des Pegelstandes und der am Meßgerät 8 abzulesenden durchgelaufenen Länge ermitteln.
Es ist möglich, den Quotienten dieser beiden Werte am Steuergerät 18 mit Hilfe eines an sich bekannten
Gerätes anzeigen zu lassen. Dieser Wert kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung zum
Regeln der Beschwerungsaufnahme dienen, indem in Abhängigkeit von dem Meßergebnis der Abquetschdruck
zwischen den Walzen 3 und' 4 verändert wird. Ergibt beispielsweise die Messung der Beschwerungsaufnahme einen zu großen Wert, so erhält der Ver-
Stellmotor 133 für die Sollwertzeiger 131 und 132 von dem Steuergerät 18 einen Strom solcher Art, daß beispielsweise
bei Normalgang der Zeiger 132 auf einen höheren Wert eingestellt wird. Infolge der automatischen
Regelung des Anpreßdruckes in Abhängigkeit von der': Stellung des Sollwertzeigers 132 wird der
Zeiger 130, welcher den Istwert der Anpressung angibt, auf den neuen Sollwert nachgeführt, d. h., der
Anpreßdruck der Quetschwalzen wird vergrößert. Damit wird aber auch eine größere Menge Beschwerungsmittel
aus dem Faserstoff entfernt, so daß die gewünschte Beschwerungsaufnahme erreicht wird. In
gleicher Weise wird der den Kriechgangsollwert bestimmende Zeiger 131 verstellt, so daß die Vorrichtung
nach der Erfindung den weiteren Vorteil einer genauen Einstellung des Anpreßdruckes für den
Kriechgang ergibt, ohne daß zusätzliche Scheuerversuche erforderlich sind. Es ist möglich, für die
Verstellung des Kriechgangzeigers 131 einen getrennten Verstellmotor vorzusehen oder zwischen Motor
133 und den Zeigern 131 und 132 eine gegebenenfalls vom Geschwindigkeitsschaltgestänge der Maschine
betätigte Schaltkupplung anzuordnen.
Es ist vorteilhaft, den Stellmotor 133 mit Hilfe einstellbarer elektrischer Impulse zu steuern, vorzugsweise
in der Art, daß Impulslänge und Impulsabstand an den Einstellgliedern 181 und 182 des Steuergerätes
18 eingestellt werden. Die selbstätige Regelung der Beschwerungsaufnahme durch Veränderung des Abquetschdruckes
geht dann in der Weise vor sich, daß die Impulsgabe nur dann erfolgen kann, wenn das
Meßergebnis der Beschwerungsaufnahme von dem gewünschten Sollwert abweicht. Dies kann auf einfache
Weise dadurch geschehen, daß die von den Fühlern 24 und 25 des Pegelstandsmessers sowie den
Endkontakten des Meßgerätes 8 gelieferten Impulse zeitlich miteinander verglichen werden. Wird beispielsweise
das Signal der Pegelstandselektrode 25 früher zum Steuergerät 18 gegeben als das Endsignal
des Längenmeßgerätes 8, so bildet die Zeitdifferenz ein Maß für die Größe der Abweichung, und zwar in
diesem Falle in dem Sinn, daß zuviel Beschwerungsmittel auf die Faserstoffbahn aufgebracht worden
ist. Es muß also der Abquetschdruck erhöht werden. Wird dagegen die Nullstellung am Zählwerk, beispielsweise
von einem eingestellten Sollmeterwert her subtrahiert, früher erreicht als der durch die Höhe
der Elekrode 25 gegebene Pegelstand, so ist der Faserstoff mit zu wenig Beschwerungsmittel versehen,
und der Steuermotor 133 muß Impulse in entgegengesetzter Richtung erhalten, so daß der Walzenanpreßdruck
auf einen kleineren Wert verstellt wird. Dabei werden die Verstellimpulse, wie bereits oben
angedeutet, jeweils so lange gegeben, bis entweder von der Pegelstandselektrode 25 oder von dem Endkontakt
des Zählwerkes 8 das noch ausstehende Signal zum Steuergerät 18 gelangt. Durch die ebenfalls bereits
beschriebene Einstellmöglichkeit der Impulslänge und des Impulsabstandes kann eine Übersteuerung der
Quetschwalzenbelastungseinrichtung weitgehend vermieden werden.
Es ist bereits darauf hingewiesen worden, daß die Meßelektroden 24 und 25 des Pegelstandsmessers
nicht nur zur Ermittlung des Beschwerungsverbrauches, sondern auch zur Steuerung anderer Schaltvorgänge
herangezogen werden können. So wurde bereits ausgeführt, daß die Elektrode 24 zugleich zur Auslösung
der Magnetkupplung 9 dient und damit das Längenzählwerk 8 in Lauf setzt. Die Elektroden 24
und 25 können darüber hinaus dazu dienen, das in der Zuflußleitung 11 des Behandlungsmittels angeordnete
Magnetventil 12 zu steuern.
Da während des Meßvorganges kein Behandlungsmittel dem Schlichtetrog 2 zugeführt wird, das
Magnetventil 12 also geschlossen ist, muß die ver-
brauchte Schlichtemenge dem Trog wieder neu zugeführt werden. Hat der Pegelstand die Höhe der Elektrode 25 unterschritten, so wird durch das ausgelöste
Signal zugleich das Magnetventil 12 geöffnet und läßt so lange Behandlungsmittel in den Trog fließen, bis
der Pegelstand mindestens die Höhe der Elektrode 24 erreicht hat, welche beim Ansprechen das Magnetventil
12 schließt und nach dem Absinken des Pegelstandes unter die Höhe der Elektrode 24 einen neuen
Meß- bzw. Regelvorgang auslöst.
Bei einwandfreiem Ablauf der Messung bzw. Regelung wiederholt sich das Meßspiel des Längenmeßgerätes
selbständig, da, wie bereits oben ausgeführt worden ist, dieses Meßgerät als Wiederholungszähler
die eingestellte Länge laufend subtrahiert oder addiert. Jeweils bei Erreichen der eingestellten Länge wird
ein Kontakt gegeben, dessen Länge einstellbar sein und von einem Bruchteil eines Zentimeters bis auf
1 m Meßlänge ausgedehnt werden kann.
Ist nach einer Meßperiode der Zähler nur unvollkommen
abgelaufen, so kann ein an sich bekannter, am Zähler angeordneter Rückstellhebel dazu dienen,
den Zähler in seine Ausgangsstellung zurückzuschalten. Es ist aber auch möglich, den Zähler selbsttätig
in die Nullstellung zu führen, um bei unvollkommenen Meßperioden vom Bedienungspersonal unabhängig
zu sein.
Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der Abstand der Pegelstandsmeßelektroden 24 und 25
konstant, so daß stets eine bestimmte, durch den Abstand der Elektroden festgelegte Menge an Beschwerungsmittel
für die Messung bzw. der Beschwerungsaufnahme zugrunde gelegt wird und die der verbrauchten
Beschwerungsmenge entsprechende Länge am Längenmeßgerät 8 ablesbar ist. Dieser Meß- bzw.
Regel Vorgang kann jedoch auch umgekehrt durchgeführt werden, indem am Längenmeßgerät 8 stets
eine bestimmte Länge der durchlaufenden Faserstoffbahn eingestellt und der Abstand der Meßelektroden
24, 25 je nach der gewünschten Beschwerungsaufnähme verändert wird. Schließlich besteht aber auch
noch die Möglichkeit, die beiden vorerwähnten Meßverfahren miteinander zu kombinieren, indem grundsätzlich
bei der Vorrichtung der Abstand der Elektroden 24, 25 veränderbar ausgestaltet wird.
Claims (17)
1. Verfahren zum Messen der Beschwerungsaufnahme eines durch einen das Behandlungsmittel
enthaltenden Behandlungsbehälter geführ ten Faserstoffes, dadurch gekennzeichnet, daß eine Längenmessung
des durchlaufenden Faserstoffes und eine Verbrauchsmessung des Behandlungsmittels gleichzeitig
durchgeführt und die Meßwerte abschnittsweise ins Verhältnis gesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behandlungsbehälter nach jeder
Messung auf eine vorbestimmte Menge an Behandlungsmittel aufgefüllt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß einstellbare Längenabschnitte
des durchlaufenden Faserstoffes und der jedem Längenabschnitt entsprechende Verbrauch an Beschwerungsmittel
gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einem einstellbaren Verbrauch
an Behandlungsmittel entsprechende Warenlänge gemessen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschwerungsaufnahme des Faserstoffes durch in Abhängigkeit
vom Verhältnis der Meßwerte veränderbare Abquetschung geregelt wird.
6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Längenmeßgerät (8) für die durchlaufende Warenmenge und ein Meßgerät
(24, 25) zum Bestimmen der Menge des im Behandlungsbehälter befindlichen Behandlungsmittels
angeordnet und derart miteinander verbunden sind, daß abschnittsweise das Verhältnis ihrer
Meßwerte unmittelbar ablesbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Längenmeßgerät als Wiederholungszähler
ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßgerät zum Bestimmen
der Behandlungsmittelmenge als Pegelstandsmesser ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Pegelstandsmesser zwei in
unterschiedlicher Höhe angeordnete Fühlorgane vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Fühlorgane
einstellbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Wiederholungszähler
mit einem vom Pegelstandsmesser gesteuerten Schaltgerät (18) verbunden ist, welches zum
Ein- oder Ausschalten des Zählwerkes dient.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltgerät als elektrisch
betätigte Schaltkupplung (9) ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßgerät zum Bestimmen
der Menge des im Behandlungsbehälter befindlichen Behandlungsmittels mit einem in der
Zuflußleitung (11) des Behandlungsmittels angeordneten Verschlußorgan (z. B. Magnetventil 12)
in Steuerverbindung steht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwert der die
Quetschwalzen (3, 4) aufeinanderpressenden Vorrichtung (13) in Abhängigkeit von dem Verhältnis
der Meßwerte des Längenmeßgerätes und des Pegelstandsmessers selbsttätig veränderbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sollwertverstellung der
Walzenpreßvorrichtung ein Stellmotor (133) vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellmotor mit Hilfe einstellbarer
elektrischer Impulse steuerbar ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß Impulslänge und Impulsabstaiid
einstellbar sind.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 005 479.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 109 538/236 3.61
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DES56400A DE1103278B (de) | 1957-12-23 | 1957-12-23 | Verfahren und Vorrichtung zum Messen und Regeln der Beschwerungsaufnahme eines Faserstoffes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1103278B true DE1103278B (de) | 1961-03-30 |
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ID=7491077
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES56400A Pending DE1103278B (de) | 1957-12-23 | 1957-12-23 | Verfahren und Vorrichtung zum Messen und Regeln der Beschwerungsaufnahme eines Faserstoffes |
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DE (1) | DE1103278B (de) |
FR (1) | FR1218019A (de) |
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1957
- 1957-12-23 DE DES56400A patent/DE1103278B/de active Pending
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