DE1101377B - Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Hydrazin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem HydrazinInfo
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- DE1101377B DE1101377B DEF27272A DEF0027272A DE1101377B DE 1101377 B DE1101377 B DE 1101377B DE F27272 A DEF27272 A DE F27272A DE F0027272 A DEF0027272 A DE F0027272A DE 1101377 B DE1101377 B DE 1101377B
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B21/00—Nitrogen; Compounds thereof
- C01B21/082—Compounds containing nitrogen and non-metals and optionally metals
- C01B21/16—Hydrazine; Salts thereof
Description
Verdünnte wäßrige Lösungen von Hydrazin lassen sich auf dem Wege der fraktionierten Destillation nur
bis auf einen Gehalt von etwa 68°/0 Hydrazin konzentrieren,
da ein Wasser-Hydrazin-Gemisch dieser Zusammensetzung bei weiterer Destillation azeotrop übergeht.
Es sind eine Reihe von Verfahren bekannt, mit denen aus Hydrazinhydrat durch Entwässerung mit
Hilfe starker Basen, z. B. Natriumhydroxyd, wasserfreies Hydrazin hergestellt wird. Das gemeinsame und
charakteristische Merkmal dieser Verfahren ist, daß den wäßrigen Hydrazinlösungen so viel Ätznatron zugesetzt
wird, daß mindestens 1 Mol Base je Mol zu bindendes Wasser vorliegt. Die Trennung des Hydrazins von der
konzentrierten Lauge erfolgt grundsätzlich durch anschließende Destillation. In neueren Verfahren werden
bei dieser Destillation noch inerte Kohlenwasserstoffe zugesetzt, um die Gefahr explosiver Zersetzung während
der Destillation zu vermeiden.
Diese Verfahren besitzen den großen Nachteil, daß die vollständige Entfernung des Wassers aus den wäßrigen
Hydrazinlösungen nur bei gleichzeitiger Bildung von Alkali-, z. B. Natriumhydroxyd-Monohydrat,
NaOH-H2O, erfolgt, da sonst bei der anschließenden
Destillation keine vollständige Bindung des Wassers möglich ist. Das hat zur Folge, daß alle Apparateteile,
alle Leitungen, Armaturen usw. sich während des Prozesses mindestens auf der Temperatur des Schmelzpunktes
des Alkalihydroxyd-Monohydrates, z. B. von NaOH-H2O, das sind 640C, befinden müssen. Dies
bedingt eine starke Beeinträchtigung der Anwendbarkeit des Verfahrens, da selbst bei kurzfristiger Unterbrechung
des Prozesses die Gefahr der Verstopfung von Leitungen und Armaturen und damit von recht umständlichen
Reinigungsoperationen besteht. Außerdem ist der Umgang mit derart hoch konzentrierten Laugen wegen ihrer
Aggressivität mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden.
Eine weitere Folge der erforderlichen hohen Alkalihydroxydkonzentration
ist der Umstand, daß man das benutzte Ätzalkali vor dem Wiedereinsetzen entwässern
muß, und zwar in den meisten Fällen bis zum praktisch wasserfreien Ätzalkali, um nicht eine sehr große Menge
konzentrierter Lauge im Kreis umwälzen zu müssen.
Es ist auch ein Verfahren bekanntgeworden, bei dem Hydrazin in der Weise aus einer wäßrigen Hydrazinlösung
gewonnen wird, daß der Lösung Anilin zugesetzt und die Mischung destilliert wird. Das Anilin wirkt als
Schleppmittel für das Wasser; als Produkt der azeotropen Destillation wird also ein Anilin-Wasser-Gemisch erhalten,
während Hydrazin im Rückstand verbleibt.
Weiter ist die Entwässerung von Hydrazin-Wasser-Gemischen auf chemischem Wege bekannt, unter anderem
durch Zugabe von Alkalihydroxyd und Destillation des Gemisches.
Von einer technischen Anwendung dieser Verfahren Verfahren zur Herstellung
von wasserfreiem Hydrazin
von wasserfreiem Hydrazin
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen-Bayerwerk
Dr. Günter Henrich, Opladen,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
ist nichts bekanntgeworden, vermutlich ist eine Wirtschaftlichkeit
dieser Verfahren nicht zu erzielen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von praktisch wasserfreiem
Hydrazin aus wäßriger Hydrazinlösung, das darin besteht, daß der wäßrigen Hydrazinlösung je Mol zu
bindendes Wasser 0,2 bis 0,5 Mol Alkalihydroxyd zugesetzt, aus dieser Mischung das Hydrazin mit einem
Amin der Formel NH2R, wobei R ein Aryl- oder Alkylarylrest
ist, in flüssiger Phase extrahiert, der Extrakt von der wäßrigen Lösung getrennt und aus dem Extrakt
das Hydrazin, vorzugsweise durch Destillation, abgetrennt wird.
Unter diesen Umständen ist es möglich, die Trennung des Hydrazins von Wasser bei wesentlich niedrigeren
Alkalihydroxydkonzentrationen als bei dem bekannten Verfahren vorzunehmen. Während nach den bekannten
Verfahren auf jedes Mol zu bindendes Wasser immer mindestens 1 Mol NaOH angewandt werden mußte,
sind nach dem erfindungsgemäßen Verfahren überraschenderweise wesentlich geringere NaOH-Mengen für
den gleichen Zweck ausreichend.
Die Verwendung einer nur 0,2 bis 0,5 Mol Alkalihydroxyd enthaltenden Lösung hat zur Folge, daß das gesamte Verfahren einschließlich der Alkalihydroxydkonzentrierung mit einer bei Zimmertemperatur flüssigen Lauge durchgeführt werden kann.
Als Extraktionsmittel kommen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aromatische Amine, in erster Linie Anilin, aber auch die Toluidine und Xylidine in Frage. Die Arylamine besitzen hierbei noch den Vorteil, daß sie in der konzentrierten Alkalilauge fast unlöslich sind und nicht auf umständlichem Wege hieraus entfernt werden müssen.
Die Verwendung einer nur 0,2 bis 0,5 Mol Alkalihydroxyd enthaltenden Lösung hat zur Folge, daß das gesamte Verfahren einschließlich der Alkalihydroxydkonzentrierung mit einer bei Zimmertemperatur flüssigen Lauge durchgeführt werden kann.
Als Extraktionsmittel kommen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aromatische Amine, in erster Linie Anilin, aber auch die Toluidine und Xylidine in Frage. Die Arylamine besitzen hierbei noch den Vorteil, daß sie in der konzentrierten Alkalilauge fast unlöslich sind und nicht auf umständlichem Wege hieraus entfernt werden müssen.
Wenn die für das beschriebene Verfahren zur Verfügung stehende Extraktionsapparatur nicht die genügende
Zahl von Trennstufen besitzt, um den Hydrazingehalt der wäßrigen Phase auf einen vernachlässigbar
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kleinen Wert zu bringen, so wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren dieser Hydrazinanteil dadurch gewonnen,
daß man eine äquivalente Menge Aceton zugibt. Hierdurch wird das gesamte Hydrazin in Form
von in Alkalien unlöslichem Acethydrazon abgeschieden, das auf Dihydrazinsulfat aufgearbeitet' werden" kann.
Die Extraktion kann bei jeder Temperatur, bei der die beteiligten Phasen flüssig sind, durchgeführt werden,
wenn auch die besseren Ergebnisse bei einer erhöhten Temperatur von 60 bis 80° C erzielt werden.
Wenn die organische Phase nach der Extraktion noch Spuren Wasser enthält, die zu einem noch wasserhaltigen
Hydrazin führen wurden, so können diese Spuren nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sehr einfach dadurch
entfernt werden, daß man eine kleine Menge pulverisiertes Ätzalkali einrührt und anschließend durch Filtration
abtrennt. Diese Ätzalkalimenge kann zur Kompensierung gewisser Leckverluste u. ä. im Ätzalkalikreislauf
verwendet werden.
Die anschließende Trennung des Hydrazins vom Extraktionsmittel erfolgt durch eine fraktionierte Destillation,
bei der das Hydrazin als Kopfprodukt in wasserfreier Form gewonnen wird, während das als Sumpfprodukt
anfallende Extraktionsmittel wieder in den Prozeß zurückgeführt werden kann.
500 ml/h 64°/0 N2H4-Lösung in Wasser (entsprechend
100% Hydrazinhydrat) werden mit 1300 ml/h 50% NaOH gemischt und in einer vierstufigen Gegenstromextraktionsapparatur
mit 4000 g/h Anilin bei einer Temperatur von 70 bis 80° C extrahiert. Die ablaufende
Lösung enthält noch 0,91 % Hydrazin, der Anihnextrakt 7,0 % Hydrazin. Anschließend wird der Extrakt
mit 50 g pulverisiertem Ätznatron kräftig gemischt und das Ätznatron abfiltriert. Der Extrakt wird dann zur
Destillation in die untere Hälfte einer Trennkolonne gegeben, die eine beheizte Blase und einen Kühler mit
Rücklaufleitung besitzt. Man hält mit Hilfe der Heizung am Kopf der Kolonne ein Rücklaufverhältnis von
2,5 Teilen Rücklauf auf 1 Teil Destillatabnahme aufrecht und kann bei einer Kopftemperatur von 113,50C
300 g Destillat mit einem Gehalt von 97,1% N2H4
abnehmen. Das im Sumpf ablaufende Anilin enthält noch 0,09% N2H4.
Die extrahierte Natronlauge wird mit 24,5 g Aceton versetzt und etwa 30 g Acethydrazon als Öl hiervon
abgetrennt. Anschließend wird diese Lauge, die nunmehr keine wertvollen destillierbaren Bestandteile mehr enthält,
in einem Durchlauf verdampf er von 40 auf 50 % äüfkohzehteert" und wieder zur Alkahsierung des
Hydrazins verwendet.
Claims (5)
1. Verfahren zur Gewinnung von praktisch wasserfreiem Hydrazin aus. wäßriger Hydrazinlösung,
dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrigen Hydrazinlösung je Mol zu bindendes Wasser 0,2 bis 0,5 Mol
Alkalihydroxyd zugesetzt, aus dieser Mischung das Hydrazin mit einem Amin der Formel NH2R, wobei
R ein Aryl- oder Alkylarylrest ist, in flüssiger Phase extrahiert, der Extrakt von der wäßrigen Lösung
getrennt und aus dem Extrakt das Hydrazin, vorzugsweise durch Destillation, abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Extraktionsmittel Anilin eingesetzt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion bei erhöhter
Temperatur, vorzugsweise bei 60 bis 80° C, vorgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet/daß man einen gegebenenfalls vorhandenen
Restgehalt an Wasser im Extrakt durch Einrühren von festem Ätzalkali und anschließender
Filtration entfernt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der Extraktion den
gegebenenfalls noch in der Alkalilauge vorhandenen Hydrazinanteil dadurch entfernt, daß man nach
Zugabe der äquivalenten Menge Aceton das hierbei sich abscheidende Acethydrazon abtrennt und in
bekannter Weise aufarbeitet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 773 815, 2 773 814;
Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, 293 (1958), S. 264 bis 273.
USA.-Patentschriften Nr. 2 773 815, 2 773 814;
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© 109 529/634 2.61
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- 1959-12-04 BE BE585313D patent/BE585313A/xx unknown
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