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Antriebslagerung bei propellergetriebenen Fahrzeugen, insbesondere
bei Wasserfahrzeugen Die Erfindung betrifft ein den Propellerschub aufnehmendes,
elastisch gelagertes Getriebe oder eine entsprechend gelagerte Getriebemotoreinheit
für Wasserfahrzeuge oder andere propellergetriebene Fahrzeuge.
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Elastische Motorlagerungen müssen aus Schwingungsgründen im allgemeinen
sehr weich ausgeführt werden. Bei axialer Belastung durch den Propellerschub können
aus diesem Grunde an der Motorlagerung unzulässig große Federwege auftreten. Da
außerdem die Kraftwirkungslinie .des Propellerschubs nur sehr selten in die Lagerungsebene
des Motors und des Getriebes fällt, werden ,durch .den Propellerschub unerwünschte
Kippbewegungen des Motors und des Getriebes hervorgerufen, die zu unterschiedlichen
Belastungen der einzelnen Lager führen. Bei elastisch gelagerten Bootsmotoren ist
daher zur Übertragung des Propellerschubs auf den Bootskörper neben dem Drucklager
für das Getriebe oder den Motor ein besonderes Drucklager auf der Propellerwelle
erforderlich.
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Die Erfindung macht sich zur Aufgabe, die erwähnten Kippbewegungen
zu verhindern, weitgehend eine Belastung der elastischen Motorlagerung durch den
Propellerschub zu unterbinden, das sonst nötige Drucklager der Propellerwelle einzusparen
und der gesamten Lagerung des Motors, des Getriebes und der Propellerwelle ,eine
längere Lebensdauer zu verleihen.
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Die Erfindung .besteht darin, daß mindestens eine annähernd in der
Wirkungslinie des resultierenden Propellerschubs liegende Druck- bzw. Zugstrebe
vorgesehen ist, über die das Getriebe zur Übertragung des Propellerschubs mit dem
Fundament, insbesondere mit .dem Bootskörper, verbunden ist. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn zwei Streben vorgesehen sind, die symmetrisch zur Wirkungslinie des
resultierenden Propellerschubs angeordnet sind. Bei dieser Anordnung der Streben
fällt die Resultierende der von den Streben ausgeübten Reaktionskräfte genau mit
der Wirkungslinie des Propellerschubs zusammen, so daß jegliche Drehmomente fortfallen
und der gesamte Propellerschub ohne Drehmoment auf das Fundament, und zwar bei der
Anwendung der Erfindung bei einem Wasserfahrzeug auf den Bootskörper, übertragen
werden. Da die erfindungsgemäßen Streben in sich starr sind und auch starr am Getriebe
bzw. am Bootskörper angebracht sind, erhält die Propellerwelle durch diese Lagerung
gleichzeitig eine starre Fixierung in axialer Richtung, so daß Wellendichtungen
besonders gut angebracht werden können.
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Weiterhin hat die erfindungsgemäße Befestigung des Getriebes bzw.
der Getrnebemotorennheit die Vorteile, daß die nachträgliche Anbringung .der Streben
bedeutend einfacher ist als der Einbau eines Drucklagers an der Propellerwelle.
Außerdem ist die Überholung und Wartung der erfindungsgemäßen Streben einfacher
und die Lebensdauer ,dieser Streben größer als die eines solchen Drucklagers.
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In weiterer Ausgestaltung ,der Erfindung kann die Propellerwelle mit
dem über .eine oder mehrere Streben am Fundament angelenkten Getriebe über eine
Gelenkwelle verbunden sein, welche einerseits die Horizontal- und Vertikalbewegungen
des elastisch gelagerten Motors ausgleicht, andererseits den Propellerschub auf
das Getriebe weiterleitet. Weiterhin kann ;ede Strebe als Lasche od. dgl. mit Kugel-
oder Bolzengelenken, welche vorzugsweise mit Gummi- oder Kunststoffeinlagen versehen
sind, derart ausgebildet sein, daß die Propellerwelle in axialer Richtung fixiert
ist und das Getriebe b@zw. die Getriebeeinheit trotzdem gewisse Schwingungen ausführen
kann. Statt dessen kann die Strebe auch als federnder Stab ausgebildet sein, welcher
die Propellerwelle in axialer Richtung fixiert und trotzdem Schwingungen des Getriebes
bzw. der Getriebemotoreinheit zuläßt. Endlich können an Stelle einer oder mehrerer
Streben auch ein oder mehrere Zugseile, Ketten od. dgl. vorgesehen sein.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den drei Figuren der beigefügten
Zeichnung,zu entnehmen. Fig. 1 zeigt rein schematisch die anzustrebende Anordnung
der Streben am Getriebe im Verhältnis zum Propellerschub; Fig.2 zeigt die gesamte
Antriebseinrichtung mit den erfindungsgemäßen Streben bei einem Wasserfahrzeug;
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Strebe.
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Die schematische Darstellung nach Fig. 1 gibt die Lage des Motors
1 und .des Getriebes 2 und die Richtune
3 .des Propellerschubs
wieder. Der Motor 1 ist über elastische Lager 4 auf .dem Fundament gelagert. Das
Getriebe2 ist über .die erfindungsgemäße Strebes, und zwar hier eine Zugstrebe,
am Fundament des Bootskörpers abgestützt.
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Die Fig. 2 gibt die näheren baulichen Einzelheiten eines Antriebes
für Boote wieder. Der Motor 1 und das Getriebe 2 sind über elastische Lager, vorzugsweise
über Gummilager, die mit 6, 7 und 8 bezeichnet sind, im Bootskörper gelagert. Das
Getriebe 2 ist außerdem am Bootskörper über vorzugsweise zwei Zugstreben 5, die
symmetrisch zu beiden Seiten des Getriebes 2 angeordnet sind, am Fundament angelenkt.
An die Getriebeausgangswelle 9 schließt sich eine Gelenkwelle 10 an, die zwei Gelenke
11, 12 trägt. Mit der Gelenkwelle 10 ist die Propellerwelle 13, die den Propeller
14 trägt, verbunden.
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In Fig. 1 wird .der anzustrebende Idealfall gezeigt. Der Propellerschub
stimmt in der Richtung und in seiner Wirkungslinie mit der Lage der Zugstrebe 5
überein. Bei diesem. Idealfall werden sämtliche, vom Propeller herrührenden Schubkräfte
durch die Strebe aufgenommen. Der Motor und das Getriebe führen keine Kippbewegungen
infolge des Propellerschubs aus. Ihre weiche, elastische Lagerung kommt ganz der
Schwingungsdämpfung des Motors zugute.
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In Fig.2 stimmen die Richtungen des Propellerschubs .und der beiden
dort vorgesehenen Zugstreben 5 überein, jedoch fallen die Wirkungslinie und die
Achsen der Zugstreben in diesem Ausführungsbeispiel nicht zusammen. Die Streben
liegen jedoch symmetrisch zu der Wirkungslinie. Der größte Anteil des Propellerschubs
wird bei der Anordnung nach Fig. 2 von <den beiden Zugstreben 5, von denen in
Fig. 2 nur .eine sichtbar ist, aufgenommen; das Getriebe und der Motor sind weitgehend
von dem Propellerschub entlastet. Es werden sich nur geringe Kippbewegungen beim
Getriebe und Motor bemerkbar machen. Der Kraftfluß bei der Bootsanlage nach Fig.2
nimmt seinen Ausgang vom Propeller 14, verläuft über die Propellerwelle 13, das
Gelenk 12, die Welle 10, das Gelenk 11, die Getriebeausgangswelle9,.dasGetriebe2,
das Gelenk 15 zwischen Getriebe und Zugstrebe, die Zugstrebe 5 und das Gelenk 16
auf das Fundament des Bootskörpers.
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Die erfindungsgemäßen Streben können als Stangen, Laschen od. dgl.
mit Kugel- oder Bolzengelenken ausgebildet sein, welche vorzugsweise mit Gummi-oder
Kunststoffeinlagen versehen sind, oder auch als federnde Stäbe, die den Schub von
dem Getriebe auf den Bootskörper übertragen und die Propellerwelle in axialer Richtung
fixieren, während sie Schwingungen des Getriebes bzw. der Getriebemotoreinheit zulassen.
An Stelle einer Stange, Lasche oder eines federnden Stabes können zur Übertragung
des Schubs jedoch auch Zugseile od.,dgl. verwendet werden.
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In Fig. 3 ist eine Strebe in ihren Einzelheiten beispielsweise - dargestellt.
Die gezeigte Strebe besteht im wesentlichen aus einer rohrförmigen Stange 17, die
beidseitig über je ein Kugelgelenk 18, 19 mit dem Getriebe bzw. mit dem Bootskörper
verbunden ist. Die Kugelnder beiden Kugelgelenke nach Fng. 3 sind als Köpfe von
Schraubenbolzen ausgebildet. Die Schraubenbolzen besitzen einen konischen Schaft,
der in eine entsprechende Bohrung des Getriebes bzw. eines Teiles des Bootskörpers
eingepaßt und eingepreßt wird. Die Lagerung des kugelförmigen Schraubenkopfes erfolgt
nach Fig. 3 über zwei vorzugsweise aus Kunststoff :bestehende Lagerschalen 20, 21.
Die beiden Lagerschalen 20, 21 stehen unter dem Druck einer Schraubenfeder 22, die
von einer Gewindekappe 23 gegen die obere Kunststoffschale 21 gepreßt wird. Es sind
selbstverständlich auch andere Lagerungsmetho,den möglich, auch können die Lagerschalen
aus einem selbstschmierenden Material hergestellt sein.