DE1098920B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Chlor neben Alkalinitraten aus Alkalichloriden und Salpetersaeure - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Chlor neben Alkalinitraten aus Alkalichloriden und Salpetersaeure

Info

Publication number
DE1098920B
DE1098920B DEV16730A DEV0016730A DE1098920B DE 1098920 B DE1098920 B DE 1098920B DE V16730 A DEV16730 A DE V16730A DE V0016730 A DEV0016730 A DE V0016730A DE 1098920 B DE1098920 B DE 1098920B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
nitric acid
chlorine
alkali
column
production
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEV16730A
Other languages
English (en)
Inventor
Walter Singer
Dipl-Chem Karl-Heinz Schier
Dr Konrad Wagler
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Filmfabrik Wolfen VEB
Original Assignee
Filmfabrik Wolfen VEB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Filmfabrik Wolfen VEB filed Critical Filmfabrik Wolfen VEB
Priority to DEV16730A priority Critical patent/DE1098920B/de
Publication of DE1098920B publication Critical patent/DE1098920B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D9/00Nitrates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D9/04Preparation with liquid nitric acid
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride
    • C01B7/03Preparation from chlorides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Chlor neben Alkalinitraten aus Alkalichloriden und Salpetersäure Bei der Umsetzung von Alkalichloriden mit Salpetersäure entsteht Alkalinitrat und Chlor nach der Gleichung:
    3 \7a C1+4 H N 03-33 NaN O,2+N O Cl +C12+2 H20.
    Wie aus der Reaktionsgleichung ersichtlich ist, bildet sich als Nebenprodukt Nitrosylchlorid. Dieses reagiert mit Salpetersäure unter Bildung von Stickstoffdioxyd und Chlor.
    N O C1+2 H N03->3 N 02-1-H20-1-1/2 C12.
    Diese Reaktior ist allerdings von der Reaktionstemperatur und von der Konzentration der verwendeten Salpetersäure abhängig.
  • Es hat sich in der Praxis gezeigt, (daß bei der Umsetzung von Alkalichloriden mit Salpetersäure ein großer Teil des entstehenden Nitrosylchlorids in der Reaktionslösung enthalten ist, während das Chlor entweicht. Dies ist darauf zurückzuführen, daß Chlor in Salpetersäure wenig löslich, Nitrosylchlorid in Salpetersäure dagegen gut :löslich ist. Da eine .salpetersaure Lösung, die Chlorverbindungen enthält, andere Korrosionsefgenschaften besitzt als eine chlorfreie Salpetersäure, ist,die Wahl von geeignetem Material, aus .dem die Apparatur zur Herstellung von Chlor aus Alkalichl'oriden nach der obigen Gleichung in der Technik hergestellt werden kann, äußerst kompliziert. Während eine chlorfreie Salpetersäure Stähle besonderer Zusammensetzung nicht angreift, ist :das Arbeiten mit Chlorverbindungen enthaltender Salpetersäure fast ausschließlich nur in Apparaturen aus keramischem Material möglich.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile vermieden werden und eine chlorfreie, salpetersaure Reaktionslösung erhalten wird, wenn in ein Gemisch von Alkalichloriden und Salpetersäure heiße 100°/aige Salpetersäure eingeleitet wird. Diese Umsetzung wird in vorteilhafter Weise in einer modifizierten Pilzglockenbodenkolonne durchgeführt. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn der oberste Glockenboden eine große Pilzglocke besitzt und die Anzahl oder Pilzglocken pro Glockenboden nach unten zunimmt, so daß der unterste Glockenboden viele kleine Pilzglocken aufweist. Naturgemäß m.uß mit der größeren Anzahl der Pilzglocken pro Glockenboden die Größe der einzelnen Pilzglocken verringert wenden. Der Flüssigkeitsverschluß von Glockenboden zu Glockenboden wird durch gerade Fallrohre, deren Tauchung frei ist, erreicht. Die Durchlaßöffnungen des jeweils tieferen Glockenbodens werden im Durchmesser kleiner gewählt als die fdes darüberliegenden Glockenbodens. Mit dieser Abänderung kann gleichzeitig die Anzahl der Durchlaßöffnungen von oben nach unten zunehmen.
  • Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt derart, daß das Gemisch von Alkalichloriden mit Salpetersäure dem obersten Glockenboden der Kolonne kontinuierlich zugeführt wird. In den untersten Glockenboden wird nun dampfförmige Salpetersäure eingeleitet. Das Gemisch von Alkalichloriden mit Salpetersäure reagiert mit dem entgegenströmenden Salpetersäuredampf und wird mit dem Fortschreiten der Reaktion immer dünnflüssiger und fließt schließlich in ein unterhalb der eigentlichen Reaktionskolonne angeordnetes Auffanggefäß. Die erhaltene chlorfreie Reaktionslösung wird in diesem Auffanggefäß ständig am Sieden gehalten. Durch den entstehenden Dampf wird in ,der Kolonne eine Temperatur von 100 bis 120° C erhalten. Bei dieser Temperatur wird eine vollständige Entchlorierung erzielt. Die chlorfreie salpetersaure Reaktionslösung wird in bekannter Weise kontinuierlich aus dem Reaktionsgefäß abgezogen und in bekannter Weise aufgearbeitet. Bei der Umsetzung von Alkalichloriden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung aus besonderen Stählen zu errichten. Lediglich .die eigentliche Reaktionskolonne besteht in vorteilhafter Weise aus keramischem Material, da Idas bei der Reaktion gebildete Chlor in der Reaktionskolonne entsteht und Stahl angreifen würde. Das Chlor wird in bekannter Weise aufgefangen und aufgearbeitet. Bei .dem erfindungsgemäßen Verfahren hat es sich gezeigt, daß das Gemisch von Alkal.ichloriden mit Salpetersäure in vorteilhafter Weise bei einer Temperatur unterhalb von 30° C hergestellt und dazu eine höchstens 559/oaige Salpetersäure verwendet wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann diskontinuierlich und kontinuierlich durchgeführt werden. Die Umsetzung der Reaktionskomponenten erfolgt quantitativ, so daß eine gute Ausbeute gewährleistet ist. Beispiel 1 Eine vorstehend beschriebene Gloekenbodenkolonne von 60 mm Weite wird mit 1,25 g/Min. eines Gemisches von 4 Gewichtsteilen 50o/oiger Salpetersäure und 1 Gewichtsteil Kaliumchlorid bei 25° C beaufschlagt. Die Glockenbadenkolonne hat zwölf Böden.
  • Auf den unteren fünf Böden sind je drei Glocken angeordnet, während,die nächsten vier Böden je zwei Glocken und die oberen drei Böden je eine Glocke tragen. Der Durchmesser der Durchlaßöffnungen auf den unteren fünf Böden beträgt 4 mm, der 'auf den nächsten vier Böden 6 mm und der auf den oberen drei Böden 8 mm.
  • In den untersten Glockenbaden wird 100o/oiger Salpetersäuredampf von 86° C in einer Menge von 190 cm3/Min. gegeben. Man heizt das arblaufende Reaktionsprodukt zusätzlich so, idaß der entstehende Dampf im untersten Boden eine Temperatur von 110 bis 120° C herstellt, während oder oberste Boden eine Temperatur von mindestens 70° C aufweist. Das bei der Umsetzung gebildete Chlor entweicht oben aus der Kolonne und wird in bekannter Weise aufgefangen und aufgearbeitet. Man erhält eine Ausbeute von 0,474 Gewichtsteilen Clor, das entspricht 99,8°/o der Theorie. Die chlorfreie salpetersaure Reaktionslösung wird aus dem unterhalb der Kolonne angeordneten Reaktionsgefäß kontinuierlich abgezogen und in bekannter Weise aufgearbeitet.
  • _ Beispiel 2 Ein Gemisch aus 4 Gewichtsteilen 50o/o,iger Salpetersäure und 1 Gewichtsteil Natriumchlorild wird bei 25° C einer Kolonne mit zwölf Böden zugeführt. In den untersten Boden wird 100o/oiger Salpetersäuredampf von 86° C in einer Menge von 150 cm3/Min. eingeleitet. Die Aufarbeitung der Reaktionsprodukte erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben. Man erhält 0,6 Gewichtsteile Chlor; das entspricht einer Ausbeute von 99,29/o der Theorie.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Chlor neben Alk.afinitraten aus Alkallichloriden und Salpetersäure, dadurch gekennzeichnet, daß ein unterhalb von 30° C .hergestelltes Gemisch aus Alkalichloriden und höchstens 55'°/o-iger Salpetersäure in .den obersten Glockenboden einer Gdockenbodenkolonne eingeleitet und im Gegenstrom mit 1009/oigem Salpetersäuredampf, gegebenenfalls unter zusätzlicher Heizung der unterhalb der Kolonne in einem Auffanggefäß aufgefangenen salpetersauren Reaktionslösung, zur Reaktion gebracht wird.
  2. 2. Pilzgdoclienbodenkolonne zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Böden so ausgestaltet sind, daß die Anzahl der Pilze von oben nach unten ansteigt und die Durchlaßöffnungen des jeweils tieferen Glockenbodens einen kleineren Durchmesser aufweisen als die des darüberliegenden Glockenbodens. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 1 116 578.
DEV16730A 1959-06-18 1959-06-18 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Chlor neben Alkalinitraten aus Alkalichloriden und Salpetersaeure Pending DE1098920B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEV16730A DE1098920B (de) 1959-06-18 1959-06-18 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Chlor neben Alkalinitraten aus Alkalichloriden und Salpetersaeure

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEV16730A DE1098920B (de) 1959-06-18 1959-06-18 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Chlor neben Alkalinitraten aus Alkalichloriden und Salpetersaeure

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1098920B true DE1098920B (de) 1961-02-09

Family

ID=7575869

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEV16730A Pending DE1098920B (de) 1959-06-18 1959-06-18 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Chlor neben Alkalinitraten aus Alkalichloriden und Salpetersaeure

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1098920B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3210153A (en) * 1961-02-08 1965-10-05 Montedison Spa Process for the production of chlorine and alkali metal nitrate

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1116578A (en) * 1913-06-16 1914-11-10 Alexander G Duncan Still.

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1116578A (en) * 1913-06-16 1914-11-10 Alexander G Duncan Still.

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3210153A (en) * 1961-02-08 1965-10-05 Montedison Spa Process for the production of chlorine and alkali metal nitrate

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1098920B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Chlor neben Alkalinitraten aus Alkalichloriden und Salpetersaeure
DE1443616C3 (de) Verbessertes Verfahren zur Fluorierung und Polyfluorierung von Chlor enthaltenden niederen aliphatischen Halogenkohlenwasserstoffen
DE1159414B (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumsulfat
DE2013858A1 (de) Herstellung von Phosphorpentafluorid
DE2239131C2 (de) Verfahren zur Herstellung hochkonzentrierter Tetrafluoroborsäure
DE1091991B (de) Verfahren zur Herstellung von Chlor neben Alkalinitraten aus Alkalichloriden und Salpetersaeure
EP0064206B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan aus Blausäure und Chlor
DE809812C (de) Verfahren zur Herstellung chlorierter Kohlenwasserstoffe
DE677842C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumnitrat ueber das Doppelsalz KSO HNO
DE2362923C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Ammoniumrhodanid
DE483875C (de) Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Nitraten und eines Gemisches von Cl und NOCI aus Metallchloriden und waesseriger Salpetersaeure
DE974061C (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Kalisalpeter
DE3114989A1 (de) Verfahren zur herstellung von nikotinamid
DE949571C (de) Verfahren zur Herstellung von Ammoniumsulfat, insbesondere fuer Duengezwecke
DE491567C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumnitrat
DE545713C (de) Verfahren zur Herstellung von Guanidinsulfat aus Guanidinrhodanid
DE551437C (de) Duengemittel
DE931588C (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Salpetersaeure durch Umsetzung von Schwefelsaeure mit Salpeter
DE592052C (de) Herstellung von Alkalinitraten in trockner Form
DE1543898C3 (de) Verfahren zum Entwässern von ÄthylendiamJn
DE521292C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Bleichen von Rohschellack
DE951718C (de) Verfahren zur Entfernung von Chlorschwefel aus chlorschwefelhaltigen Dialkoxyphosphorsulfochloriden
DE543108C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff oder harnstoffhaltigen Produkten
AT214902B (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Kupfer-(I)-chloridlösungen
DE2532022A1 (de) Verfahren zur herstellung von chlor und magnesiumoxid aus magnesiumchlorid