-
Webmaschine mit Greiferschützen Die Erfindung bezieht sich auf .eine
Webmaschine mit Greiferschützen, einem Schußwerk, einer Fadengebereinrichtung für
den Schützen, einem Antrieb für das Schußwerk in zeitlicher Abhängigkeit von den
anderen Arbeitsgliedern der Maschine, weiter mit einer Vorrichtung zum Zentrieren
des Schußfadens relativ zu dem Bewegungsweg der Fadengebereinrichtung, ferner mit
einem Abschneidorgan für den Schußfaden.
-
Bei Webmaschinen der Greiferschützenbauart wird ,der Schuß- oder Webfaden
von einer auf der Schußseite der Maschine angeordneten Spule oder einem Ballen mittels
der in dem Schußwerkgehäuse befindlichen Fadengeber- oder -zubringereinrichtung,
zugleich Fadenrückholeinrichtung (Vorschubeinrichtung)abgezogen, die den Schußfaden
zu einem Greiferschützen hinführt, welcher dann durch das Fach geschlagen oder geschossen
wird. Nachdem der Schuß vollzogen ist, bewegt sich die Vorschubeinrichtung vorwärts
bis zu einem unmittelbar an der Gewebekante befindlichen Punkt und ergreift den
durch das Fach geschossenen Schußfaden, wonach dieser abgeschnitten wird. Die Vorschubeinrichtung
kehrt dann in eine Stellung zurück, wo sie das von der Spule ausgehende Ende des
Schußfadens in den nächsten Schützen einsetzt, während die Webmaschine den Rietanschlag
ausführt.
-
Bei der mit hoher Geschwindigkeit durchgeführten Arbeitsweise dieses
Webmaschinentyps wird ungefähr die Hälfte der Arbeitsspielzeit dazu gebraucht, um
den Schützen vom Schußwerk zum Fangwerk zu bewegen und den Schußfaden in das Fach
einzutragen. Um die Arbeitsspielzeit so kurz wie möglich zu halten, beginnt die
Vorschubeinrichtung ihre gegen die kante hin verlaufende Vorwärtsbewegung bereits,
während der abgeschossene Schützen roch auf dem Flug durch das Fach ist. Während
die Vorschubeinrichtung sich vorwärts bewegt, ist @es notwendig, den Schußfaden
abseits oder außerhalb .des Weges der V orschubeinrichtung (außerhalb der Schußlinie)
zu bewegen, um einen Fadenbruch zu vermeiden, wonach der Faden von neuem in seine
normale Lage (Schußlinie) gebracht werden muß, so daß er von der Vorschubeinrichtung
während des Schneidvorganges ergriffen werden kann. Eine Anordnung zum Verrükken
und Zurückbringen des Fadens ist bereits bekannt.
-
Die Versetzung und Rückführung des Schußfadens wird z. B. durch ein
Paar beweglicher oder verschwenkbarer, unmittelbar an dem äußeren Kettenfaden auf
der Schußseite der Maschine angeordneter Zentrierblätter vorgenommen.
-
Das Abschneiden des eingetragenen Schußfadens wird etwa durch ein
Paar scherenartiger Schneidblätter vollzogen. Die Lage von Schneidmesser oder Schere
bestimmt die Länge, in welcher das .abgeschnittene Ende des hindurchgezogenen Schußfadens
außerhalb des äußeren Kettenfadens auf .der Schußseite herausragt. Bei der die verschwenkbaren
Zentrierblätter benutzenden Anordnung sind die Schneaidmesser oder Scheren bisher
zwischen den Zentrierblättern und der zurückgezogenen Stellung der Vorschubeinrichtung
angeordnet worden, und das herausstehende, abgeschnittene Ende des hindurchgezogenen
Schußfadens ist somit von wesentlicher Länge, und es ist in den meisten Fällen länger
als für die folgenden, darauf zu vollziehenden Operationen notwendig.
-
Ein Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, einen solchen Mechanismus
einzubauen, daß Zentrieren und Versetzen des eingezogenen Schußfadens - zum V ermeiden
von Fadenbruch .durch die Vorschubeinrichtung während ihrer Vorwärtsbewegung - und
das Abschneiden des Schußfadens -durch ein doppelte Aufgaben erfüllendes Gerät vollzogen
wird, und dies hat den Vorteil, daß der eingezogene Schußfaden auf der Schuß.seite
an einem näher dem äußeren Kettenfaden gelegenen Punkt abgeschnitten werden kann,
als es bisher der Fall -war, so daß -die abgeschnittenen Enden .der Schußfäden auf
dieser Seite der gewebten Ware kürzer sind.
-
Dementsprechend besteht die Erfindung darin, daß wenigstens ein Teil
der Zentriereinrichtung zugleich Teil des Schneidorgans ist.
Die
herkömmlichen Schneidmesster oder Scheren arbeiten beim Schneiden von steiferen
Web- oder Schußfäden als Garn nicht immer befriedigend, wie z. B. beim Schneiden
von Draht oder schwereren Papierfäden, wenn die Webmaschine benutzt wird, um Drahtgewebe
oder Sackmaterial zu weben. Wenn der Faden nicht sauber und vollständig abgeschnitten
wird, so kann die Folge in einem Klemmen Liegen, das die Maschine zum Stillstand
bringt und erforderlich macht, daß der Bedienende die Hemmungen beseitigt.
-
Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, einen Schußfaden-Abschneidmechanismus
einzubauen, ,der bei verschiedenen Arten von Schußfäden wirksam und befriedigend
arbeitet, d. h. bei steifem Fadenmaterial, wie Draht oder Papier, ebenso wie bei
den herkömmlichen Fäden aus Wolle, Baumwolle oder anderen Fasern. Der Schnitt wird
bei jeder Art von Material besonders wirksam, wenn die Schneidstelle möglichst nahe
an der Stelle liegt, an d er das Schußmaterial zentriert wird. Bei der erfindungsgemäßen
Maschine ist diese Forderung -erfüllt, weil das eine Zentrierblatt selbst die eine
Schneidhälfte der Schneidvorrichtung bildet.
-
Eine andere Aufgabe der Erfindung liegt in einem Fadenzentrier- und
-schneidmechanismus, bei dem eines der verschwenkbaren Zentrierblätter eine doppelte
Funktion ausführt -und als eines ;der Schneidgl.ieder des Mechanismus wirkt.
-
Ein noch anderer Zweck der Erfindung ist in der verbesserten, weniger
bewegliche Teile enthaltenden Fadenzentrier- und -schneideinrichtung von ,einfacher
und preiswerter Bauart zu sehen, welche eine weniger genaue Einstellung für befriedigende
Arbeitswelse erfordert, als es bisher bei Maschinen dieses Typs der Fall war.
-
Weitere und zusätzliche, bisher nicht aufgeführte Aufgaben und Vorteile
wenden -im folgenden im Rahmender Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
klar, das 'in der Zeichnung :dargestellt ist.
-
Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine erfindungsgemäß ausgebildete Webmaschine
miit Greiferschützen, mit Blick gegen .das Schußwerk hin; Fi.g. 2 ist ein waagerechter
Schnitt durch das Schußwerk der Maschine gemäß Fig. 1, im wesentlichen nach Linie
2-2 in Fig. 1, in Blickrichtung der Pfeile; Fig. 3 :ist ein senkrechter Teilschnitt,
teilweise in Seitenansicht, nach Linie 3-3 in Fig. 2, in Blickrichtung der
Pfeile; Fig. 4 ist eine Teilansicht der die in Fig. 3 dargestellten Zentrierblätter
und der den Messerarm enthaltenden Einzelheit, in größerem Maßstab, wobei Zentrierblätter
und Messerarm in Fig. 3 in ihrer vollkommen offenen bzw. zurückgezogenen Stellung
gezeigt sind, während in Fig. 4 die Zentrierblätter in der Schließstellung dargestellt
sind, welche sie innehaben, wenn der Faden aus seiner normalen Stellung wegbewegt
wird, und Fig. 5 ist eine der Fig. 4 ähnliche Ansicht, zeigt jedoch die Beziehung
der Teile, nachdem sich die geschlossenen Zentrierblätter zur Zentrierung .des Fadens
und der Messerarm in Sclmeidstellung bewegt haben; Fi:g. 6 veranschaulicht ein anderes
Ausführungsbeispiel der Erfindung; Fig. 7 zeigt -eine weitere Stellung der Teile
.nach Fib. 6.
-
Die allgemeine Arbeitsweise und die üblichen baulichen und miteinander
zusammenwirkenden Teile einer Webmaschine der Greiferschützenbauart gemäß Fig. 1
können als bekannt vorausgesetzt werden. Big. 1 gibt die Schußseite d er Webmaschine
vollständig wieder, auf der gegenüberliegenden Fangwerkseite finden sich zahlreiche
gleiche oder entsprechende Teile. Die dargestellte Webmaschine besitzt auf der Schuß-
und Fangseite seitliche Rahmenteile 10, und diese sind,durch Ouerbalken 11 und 12
verbunden. Die Seitenteile 10 tragen auch den Kettenbaum 13, den Brustbaum 14, den
Warenbaum 15 sowie weitere, im folgenden beschriebene bekannte Glieder.
-
Der Kettenbaum 13 ist auf Armen 16 drehbar gelagert, welche durch
die Querbalken 11 und 12 gehalten und an ihren äußeren unteren Saiten durch Fußteile
16 a gestützt sind. Der Kettenbaum 13 besitzt .am einen Ende ein Zahnrad 17, das
mit einem Ablaßzahnrad 18 auf einer Welle 18a kämmt, welche in den Rahmenteilen
10 gelagert und durch eine geeignete, nicht gezeichnete, bekannte Ablaßvorrichtung
gesteuert :ist. Die Kette 19 ist auf dem Kettenbaum 13 aufgewickelt und wird von
dort abgelassen, um über eine Wipprolle 20 und -durch eine Fadenwächtereinrichtung
21 weitergeleitet zu werden. Die Kettenfäden gelangen von der Wächtereinrichtung
durch Schäfte 22, .an .denen sie ,geeignet angebracht sind, und darauf durch ein
Riet 23 auf der bezüglich des Webfaches gegenüber,der Wächtervorrichtung 21 liegenden
Seite. Die mit eingezogenen und angeschlagenen (verwobenen) Schußfäden ausgestatteten
Kettenfäden 19 laufen als Gewebe über den Brustbaum 14, die Geweberalle 24 und,den
Sand- oder Spannbaum 25 zudem Warenbaum 15. Das Fach 26 wird .durch Heben
und Senken von einzelnen Kettenfäden 19 mittels der Schäfte 22 gebildet, und die
letzteren werden jin vorbestimmter Weise durch eine Fachbildungsvorrichtung gehoben
unigesenkt, die als Ganzes mit 27 bezeichnet .ist.
-
Das Riet ist von der Lade28 getragen, die auch die Schützenführung
29 trägt. Die Lade28 ist mit einer Ladenwelle 30 wirkungsverbunden, die von der
Hauptwelle31 über indem Antriebsgehäuse32 untergebrachte Glieder angetrieben wird.
Die verschiedenen Teile oder Mechanismen -.der Webmaschine werden von :der Hauptwelle
31 angetrieben, die ihrerseits über eine Kupplung mit einem nichtdargestellten Motor
getnieblkich verbunden ist, der auf dem Rahmenteil 10 der Fangseite gelagert ist.
Die Hauptantriebswelle 31 erstreckt sich in das Schußwerkgehäuse33 hinein und betätigt
die Schußwerknockenwelle 34 (Fig. 2) über ein Zahnradgetriebe.
-
Die Nockenwelle 34 ist mit einer Welle 35 getriebli.ch verbunden,
die sich in das Fangwerk hinein erstreckt und mit einer nicht dargestellten Fangwerknocken-welle
wirkungsverbunden ist. Schuß- und Fangwerk sind somit in Synchronisation angetrieben.
-
Auf der Schußwerknockenwelle 34 sind verschiedene Nocken befestigt,
durch die der Vorschub (Zubringer des Fadens zum Schützen und zugleich Fadenrückholer)
und der in dem Schußwerk enthaltene Abschußmechansmus betätigt werden-Auf der Schußwerknockenwelle34
ist ferner ein N.ockenpaar.36 -und 37 (vgl. Fig. 2 und 3) befestigt, durch das .die
Zentri.erblätter und der Messerbalken der Zentrier- und Schneidvorrichtungbewegt
werden.
-
Ein Hebel-42 ist im Schußwerkgehäuse auf einem Zapfen 43 drehbar gelagert,
und das iuntene Ende dieses Hebels ist mit gespreizten Armen40, 41 ausgestattet,
deren freie Enden drehbare Rollen 38, 39 besitzen, ,die den Nocken folgen. Die Nockenrollen38,
39 laufen auf -den äußeren Nockenfiächen der Nocken 36 und 37, und die Drehung dieser
Nocken mit der Welle34
bringt den Hebe142 auf dem Zapfen 43 zum
Verschwenken. Der Lagerzapfen43 ist von einem Lagerbock44 getragen, der auf der
Oberfläche einer dem Gewebe zugekehrten Wand 45 des Schußwerkgehäuses gleitend angeordnet
ist. Der Lagerbock 44 ist auf der Seite mit einem Ansatz 46 versehen, der in einer
auf der Seitenwand 48 .des Schußwerkgehäuses gebildeten Nut 47 gleitet. Der Lagerbock
44 hat auf diese Weise die Möglichkeit, eine lineare Bewegung auszuführen, die -in
der einen Richtung durch einen an der Wand 45 angebrachten Anschlag 52 begrenzt
wird, wobei der Lagerbock 44 andererseits gegen seitliche Verschiehung durch eine
an der Wand 45 angebrachte Führung49 gehalten wird.
-
Der Lagerbock 44 besitzt an seinem dem Anschlag 52 abgekehrten Ende
eine Ausnehmung 51, um hier das eine Ende einer Druckfeder50 aufzunehmen, deren
entgegengesetztes Ende in einer einstellbaren Gewindehülse 53 befestigt ist, die
in die Stirnwand 54 des Schußwerkgehäuses eingeschraubt ist. Die Hülse 53 ist einstellbar,
um durch die Feder 50 eine gewünschte Federkraft auf den Lagerbock 44 auszuüben.
Die Anordnung befähigt den Lagerbock 44, sich gegen die Federkraft zu bewegen, um
den Lagerzapfen 43 des Hebels 42 zu verschieben, so daß eine Überlastungssicherung
entsteht, durch die ein Blockieren und ein Bruch des ganzen Mechanismus vermieden
wird.
-
Das obere freie Ende .des Hebels 42 ist durch einen Lagerzapfen 55
mit dem einen Ende eines Lenkers 56 gelenkig verbunden. Der Lenker 56 ist mit seinem
anderen Ende mittels eines Lagerzapfens 58 an einen Arm 57 angelenkt. Der Arm 57
ist .an einer Schwenkwelle 59 befestigt, die in Lagern in dem Schußwerkgehäuse
33 gehalten ist. Der dargestellte Arm 57 hat bei dem gezeichneten Beispiel einen
geschlitzten Teil, der gespreizt und auf Welle 59 aufgeklemmt ist. Die Welle 59
erstreckt sich durch die Seitenwand 48 hindurch und in .eine in der Außenseite der
Seitenwand befindlicheAusnehmung60 hinein. E.inZahnradsegment 61 ist auf dem Ende
der Welle 59 in der Ausnehmung 60 befestigt, um eine Schwenkbewegung mit der Welle
auszuführen. Dieses Zahnradsegment 61 kämmt mit dem Halsteail einer Stange 62, die
senkrecht in einer Führungsnut 63 gleiten kann, welche in der Seitenwand 48 gebildet
ist. An dem Schußwerkgehäuse angebrachte Deckplatten 64, 65 halten das Zahnradsegment
61 und die Stange 62 in der Ausnehmung 60 und der Nut 63 (vgl. Fig. 2 und 3).
-
Während des Betriebs verursacht eine Drehung der Welle 34 über die
darauf befestigten Nocken 36, 37 eine Schwingbewegung des Hebels 42 auf seinem Lagerzapfen43
und somit eine Schwingbewegung des Lenkers 56 und über -den Arm 57 eine Hin- und
Herschwingung .der Schwenkwelle59. Diese Schwingung der Schwenkachse59 verursacht
über Zahnradsegment 61 und Halsteil :der Stange 62 eine senkrechte Hinuni Herbewegung
.der Stange in der Nut 63, und diese Bewegungen stehen in zeitlicher Beziehung zu
den anderen arbeitenden Teilen der Webmaschine.
-
Die einzuschlagende Bahn nach Einschuß der Schützen durch,das Fach
ist in Fig. 3 mit 66 bezeichnet; die Schützen werden zunächst durch Führungen 67
und 68 und eine Nut in dem Gehäuse 69 zu .dieser Bahn gezwungen, bis sie in das
Fach eintreten.
-
Das Verschieben und Zurückschieben der durch .die Schützen in das
Fach eingezogenen Schoßfäden g,(-, schieht,durch ein Paar beweglicher oder verschwenkbarer
Zentrierblätter, die an den äußeren Kettenfäden auf der Schußseite der Maschine
angeordnet sind. Diese Zentrierblätter sind in der Zeichnung mit 70 und 71 bezeichnet,
und die unteren Enden der Blätter sind auf einem geneinsamen Lagerzapfen 72 verschwenkbar
angebracht, welcher durch die an dein Schußwerkgehäuse33 angebrachte Platte73 gehalten
ist. Wenn die Blätter 70 und 71 in oberer oder auseinandergespreizter Stellung sind,
liegen ihre oberen Enden beiderseits der Schützenbahn 66. Die Ausführung der oberen
Enden der Blätter 70 und 71 wird im einzelnen unten beschrieben.
-
Ein Messerarm 74 ist mit dem einem Ende durch Klemmelemente 75 an
der senkrecht auf und ab gehenden Stange 62 angebracht, so daß er unter einem rechten
Winkel von der Stange herausragt. Das freie Ende des Messerarmes 74 ist in Senkrechtrichtung
größer als der übrige TEil des M:es,serarmes; die Seitenfläche des freien Endes
des Armes 74 steht parallel neben den Zentrierblättern 70, 71 und ist in Berührung
mit der Seite des Zentri,erblattes 71.
-
Das freie Ende des Messerarmes 74 trägt einen Zapfen 76, der in Nutenkurven
77 und 78 hineinragt, welche in den Zentrierblättern 70, 71 gebildet sind. Die Züntrierblätter
werden in Arbeitsstellung relativ zu dem Zapfen 76 -durch federnde Haltemittel gehalten,
wie einen Spannring auf einem Ende des Zapfens und eine Scheibe 79 auf dem anderen
Ende, welche den gewünschten Kontaktdruck zwischen dem Zentrierblatt 71 und dem
äußeren Ende des Messerarmes 74 zu einem weiter unten geschilderten Zweck innehält.
-
Die Zentrierblätter 70 und 71 werden durch die senkrechte Hin- und
Herbewegung des Messerarmes 74 mit der Stan.ge62 betätigt. Wenn die Stange62 in
ihrer untersten, in Fig.3 dargestellten Stellung ist, ist der Zapfen 76 des Messerarmes
74 in den unteren Enden der Kurvenschlitze 77 und 78, und die Zentri,erblätter sind
in ihrer am weitesten auseinandergespreizten Stellung.
-
Wenn die Schwingbewegung des Hebels 42 und Lenkers 56 die Welle 59
in einer solchen Richtung verschwenkt, .daß das Zahnradsegment 61 .eine Aufwärtsbewegung
der Stange 62 verursacht, fährt der von dem Messerarm 74 getragene Zapfen 76 in
den Kurvenschlitzen 77 und 78 der Zentrierblätter aufwärts. Befindet sich Zapfen
76 zwischen den unteren und oberen Enden der Kurvenschlitze (Fig. 4), so sind -die
Zentrierblätter 70, 71 in Schließstellung, und beide sind in eine Stellung bewegt,
-in der der zwischen den Zentrierblättern hindurchgehende Schußfaden gegenüber seiner
normalen Stellung in Richtung :der Bahn 66 des Schützens versetzt ist. Die weitere,
von dem Zahnradsegment 61 und dem Schwinghebel 42 abgeleitete Aufwärtsbewegung der
Stange62 führt den von dem Messerarm 74 getragenen Zapfen 76 aus der in Fig. 4 gezeigten
Stellung in die in Fig. 5 gestrichelt dargestellte Stellung. In dieser sind die
Zentrierblätter noch geschlossen, aber sie sind beitde aus der versetzten Stellung
nach Fig.4 wegbewegt, um dien Faden auf die Schützenbahn 66 zu zentrieren. Die anschließende
Aufwärtsbewegung des Messerarmes führt den Zapfen 76 schließlich in die geraden
Abschnitte der Schlitze 77 und 78 an ihrem oberen Ende, und zwar aus der gestrichelten
Stellung nach Fi.g.5 in die ausgezogen gezeichnete Zapfenstellung ebenfalls nach
Fig. 5.
-
Das freie Ende des Messerarmes 74 besitzt an seiner oberen Kante einen
Messerblock 80. Dieser kann mit dem Messerarm 74 aus einem Stück bestehen, ist jedoch
vorzugsweise in der Form eines Einsatz- oder
Härtmaterials gebildet,
wie Wolframkarbid, das -aufgelötet oder -geschweißt oder in anderer Waise an der
oberen Kante des Messerarmes angebracht ist. Der Messerblock 80 ist gegen die äußere
Fläche des Zentrierblattes 71 hin unter vorbestimmter, durch die Scheibe 79 hervorgerufener
Druckkraft bewegbar, und wenn die Teile in der in Fig.5 gezeigten Stellung sind,
hat der Messerblock 80 den Schußfaden auf Grund einer Schneidwirkung zwischen ihm
und einem weiter unten beschriebenen Teil .des Blattes 71 abgeschnitten.
-
Das obere Ende des Zentrierblattes 70 ist an der einen Kante mit einem
Ausschnitt 81 versehen, während äie egenüberstehende Seitenkante des Zentrierblattes
71' mit einem Schlitz 82 ausgestattet ist. Wenn die Zentrierblätter 70 und
71 in der in Fig. 4 gezeigten Stellung sind, wird zier Schußfaden durch den Ausschnitt
81 des Blattes 70 in dem Schlitz 82 des Blattes 71 gehalten, und die Bewegung der
Zentrierblätter aus der Zentrierlinie 83 in die in Fig. 4 gezeigte Stellung verursacht
somit eine Verschiebung des Schußfadens aus der Linie der Schützenbahn 66 in eine
Stellung, in der die Fadenzubringer- und -rückholereinrichtung keinen Bruch des
Schußfadens verursachen kann, wenn sich diese Vorrichtung vorwärts gegen die Webkante
hin bewegt, während der abgeschossene Schützen noch auf dem Flug durch das Fach
ist.
-
Wenn ein Schützen seine Schußbahn in ,das Fach beginnt, ist der Zapfen
76 des Messerarmes 74 am unteren Ende der Kurvenschlitze 77 und 78 in den Zentnierblättern,
und die letzteren befinden sich in ihrer in Fig.3 gezeigten Spreizstellung, so daß
der Schützen und der Faden zwischen ihnen hindurchgehen können. Wenn der Schützen
seinen Flug durch das Fach26 hindurch beginnt, beginnen die Nocken 36 und 37 die
Stange62 zu heben. Diese Bewegung hebt den Messerarm 74 und :den Zapfen 76 in die
in Fig. 4 gezeigte Stellung. Der Zapfen 76 bewegt sich zuerst aufwärts durch die
unteren geraden Teile der Kurvenbahnen 77 und 78, ohne die Zentrierblätter zu bewegen,
und darauf bewegt er die Zentrierblätter in die Schließstellung und in eine relativ
zu der Zentrierl.inie versetzte Stellung, um den Faden zu verrücken. Wenn diese
Stellung erreicht ist, ist ein gewisser Aufenthalt in der Bewegung der Stange 62,
des Messerarmes 74 und der Zentrierblätter 70 und 71 vorgesehen, und zwar auf Grund
von Aufenthaltsabschnitten auf den Nocken 36 und 37. Wenn der abgeschossene Schützen
das Fangwerk erreicht hat und seine Bewegung abgebremst ist, spannt ein an sich
bekannter Spannmechanismus den Schußfaden. In diesem Moment verursachen die Nocken
36 und 37 die Aufwärtsbewegung der Stange 62 und des Messerarmes 74 aus der in Fig.
4 gezeigten Stellung mit dem Ergebnis, daß die Zentrierblätter 70 und 71 relativ
zu der Zentrierlinie 83 zentriert sind und der Faden wieder in gleicher Richtung
mit der Schützenbahn 66 steht, während der Zapfen 76 in den geraden oberen Abschnitten
der Kurvenschlitze 77 und 78 der Zentrierblätter ist.
-
Die oben beschriebene Vorschubeinrichtung (Fadenzubringer und -rückholer)
ergreift nunmehr den Faden, und .die Nocken 36 und 37 verursachen eine weitere Aufwärtsbewegung
des Messerarmes 74 und des Zapfens 76 in den geraden oberen Abschnitten der Kurvenschlitze,
während welcher sich der Messerblock 80 jin die in Fig.5 gezeigte Stellung bewegt
und den Faden auf Grund einer Abscherwirkung zwischen dem Messerblock
80 und der oberen Kante des Schl.itzes 82 in dem Zentrierblatt 71 abschneidet.
Nachdem der Faden abgeschnitten ist, verursachen .die Nocken 36 und 37 eine Abwärtsbewegung
des Messerarmes 74, so daß auch der Zapfen 76 .aus der in Fig. 5 gezeigten in die
in Big. 3 dargestellte Stellung bewegt wird, zu welcher Zeit der genannte Zapfen
in den unteren Enden der Kurvenschlitze ist und die Zentrierblätter in Spreizstellung
sind, so daß wieder ein Schützen beim nächsten Abschuß durch sie hindurchtreten
kann.
-
Der Faden wird unmittelbar an der der Kette zugekehrten Fläche des
Zentrierblattes 71 abgeschnitten, und diese Fläche liegt sehr nahe am äußeren Kettenfaden.
Folglich steht das abgeschnittene Ende des Fadens über den äußeren Kettenfaden nur
um einen Minimalabstand heraus, nämlich einen Abstand, der gleich ist der Dicke
des Messerblocks 80 und dem Abstand zwischen ihm und dem Kettenfaden. Der Faden
wird während des Abschneidens festgehalten, und deshalb wird der .abgeschnittene
Faden durch die Zentnierblätter oder durch andere Glieder während des Rietanschlages
des Fadens nicht wegbewegt, so daß der hier beschriebene Mechanismus besonders für
eine mit Drahtfäden (mit Draht) oder anderem, relativ steifem Material arbeitende
Webmaschine geeignet ist.
-
Die obere Fläche des Messerblocks 80 und die obere Kante des Schlitzes
82 in dem Zentrierblatt 71, welche die zusammenwirkenden Scherkanten bilden, können
bei einigen Fadenmaterialien während des Absehneidens parallel angeordnet sein.
Dagegen arbeiten bei anderen Materialien die Scherkanten wirkungsvoller, wenn sie
sich unter einem Winkel während des Schneidvorgangs treffen.
-
Die für das zuletzt erwähnte Fadenmaterial geeignete Stellung -der
Scher- und Messerkanten des Blockes 80 und .des Schlitzes 82 kann leicht .entweder
durch Verändern der Gestalt der Schlitzkante oder dadurch erreicht werden, daß die
Scherkante des Messerblocks unter einem Winkel angeordnet wird.
-
Bei dem Beispiel nach Fig.6 und 7 ist auf dem Arm 74 ein mit einer
gebogenen urigeschärften Fadenführungskante 86 versehener, nicht verschwenkbarer
Scherflügel 71' mittels einer Schraube 85 höheneinstellbar befestigt. Auf ihm ist
ein um,die Achse 72' vierschwenkbarer Scherflügel 70' gelagert, der unter der Wirkung
einer nicht dargestellten Feder in der in Fig.6 .gezeichneten Stellung gehalten
wird und einen mit zwei feststehenden Anschlägen 88, 89 zusammenarbeitenden Arm
90 aufweist.
-
In der in Fig.6 ausgezogen gezeichneten, unteren Stellung der Schere
70', 71' mag sich der gerade eingetragene Schußfaden in der gegenüber .der Schußlinie
83 versetzten Stellung 87 befinden, in der er durch eine außerhalb der Schußlinie
83 angeordnete, nicht gezeichnete Fa-denführungsöse gehalten wird und am Rand der
Schützenführung 92 anliegt. Werden Ann 74 und die Schere 70', 71' nach oben bewegt,
so trifft die Kante 86 auf den Schußfaden, so. daß dieser in Richtung auf die Schußknie
83 bewegt wird (vgl. die gestrichelt in Fig.6 angedeutete, mittlere Stellung der
Schere, in der der Arm 90 auf den Anschlag 89 trifft). Bei weiterer Aufwärtsbewegung
der Teile 70', 71' gelangt der in der Schußlinie 83 verbleibende Schußfaden in den
geschärften (geschliffenen) Bereich 93 des Flügels 71'. Der Flügel 70' wird gegen
die Federwirkung in die lediglich angedeutete Sehneidstellung A und schließlich
in eine nach dem Schnitt einzunehmende oberste Stellung B (Fig. 6) verschwenkt,
die zugleich der Fig.7 entspricht. Der Schußfaden ist nunmehr abgeschnitten.
Bei
weiteren abgewandelten Ausführungsformen sind beide Scherflügel verschwenkbar und
mit urigeschärften Kanten ausgebildet, die als Zentrierkanten entsprechend Kante
86 des Beispiels nach Fi,g. 6, 7 benutzt werden, und beide Seherflügel werden außerdem
nach der Zentrierung des Schußfadens zum Abschneiden verwendet. In diesem Fall bildet
die gesamte Zentriervorrichtung zugleich das Schneidorgan.