-
Behälter zum Weichen von Gerste in Trichterform Die Erfindung bezieht
sich auf eine verbesserte Ausführungsform von Behältern zum Weichen von Gerste in
Gestalt eines großen Trichters, dessen Oberteil eine zylindrische Form aufweist.
-
In der Mälzereitechnik kommt man immer mehr zu der Erkenntnis, daß
es wesentlich ist, der Gerste beim Weichvorgang Sauerstoff z. B. durch Belüftung
zuzuführen. In die aus einem zylindrischen Gefäß mit trichterförmigem Boden bestehenden
Weichen werden daher Belüftungssysteme eingebaut, mittels derer der unter Wasser
lagernden Gerste in dem Trichter Luft zugeführt wird. Außerdem wird die Gerste auch
innerhalb der Weiche mittels Pumpen oder Injektoren umlagert oder von einem Weichbehälter
in einen anderen umgepumpt.
-
Zur möglichst intensiven Belüftung des Weichgutes werden außerdem
auch in die trichterförmigen Weichbehälter am Boden Ringrohre oder Bodenbleche eingebaut,
die mit Luftaustrittslöchern versehen sind und durch die zusätzliche Luft eingeblasen
wird. Da bei dieser Konstruktion die notwendige Reinigung der Weichen sehr erschwert
ist, sind auch schon außerhalb der Weichbehälter Lüftungsringe od. dgl. angeordnet
worden, von denen aus die Luft dann durch Bohrungen bzw. Düsen in der Behälterwand
in den Behälter gelangt. Diese Konstruktion hat jedoch den Nachteil, daß schon aus
Kostengründen die Zahl der Düsen nicht beliebig erhöht werden kann, um eine möglichst
gleichmäßige Sauerstoffzufuhr auch zu den untersten Schichten der Gerste in. der
Weiche zu gewährleisten.
-
Grundsätzlich haben alle bekannten Vorrichtungen Nachteile hinsichtlich
der Gleichmäßigkeit der Behandlung. Das Weichgut liegt in dem Weichentrichter in
unterschiedlichen, Schütthöhen und ist damit auch unterschiedlichen Verhältnissen,
ausgesetzt. Hieran kann auch ein Umpumpen nichts ändern, da beim Umpumpen das Weichgut
immer unten am Weichenauslauf abgezogen und von. dort der nächsten Weiche von oben
zugeführt wird. Damit gelangt das in, der ersten Weiche unten im Trichter befindliche
Gut in der nächsten Weiche auch wieder in den unteren Teil des Trichters. Auch ein
teilweises Umpumpen innerhalb einer Weiche bringt wenig Erfolg; es hat sich nämlich
herausgestellt, daß bei diesem teilweisen Umpumpen gewisse Partien des Weichgutes
überhaupt nicht umgelagert werden, weil das Gut in .einem inneren spitzen Kegel
abläuft und große Teile des Gutes an der Weichenwandung, und zwar insbesondere am
Übergang zwischen dem trichterförmigen und dem zylindrischen Teil der Weiche in
Ruhe bleiben und erst dann abfließen, wenn der innere spitze Kegel entleert ist.
-
Die Erfindung bezieht sich daher auf die besondere Ausgestaltung eines
trichterförmigen Behälters zum Weichen von Gerste mit einer oberen zylindrischen
Wandung und einem trichterförmigen Boden sowie dem zugehörigen Belüftungssystem,
bei dem die Nachteile der bekannten Anordnungen vermieden sind.
-
Gemäß der Erfindung befindet sich in dem zylindrischen Teil des Weichbehälters
ein nach oben spitzes kegelförmiges Dach aus gelochtem Blech, dessen Außendurchmesser
um soviel geringer als der Durchmesser des zylindrischen Teils, der Weiche ist,
daß die eingeschüttete Gerste überall in dem Behälter in etwa gleich hoch lagert.
Das kegelförmige Dach und der trichterförmige Boden sind so ausgebildet, daß ihre
Neigungen dem natürlichen Böschungswinkel der Gerste entsprechen.
-
Durch den gemäß der Erfindung ausgebildeten Weichentrichter, wird
erreicht, daß der für die Belüftung maßgebende Weg der Luft durch das Keimgut an
allen Stellen der Weiche etwa gleich lang ist und so infolge gleicher Widerstände
auch die gleiche Belüftungsintensität gewährleistet ist. Außerdem wird auch durch
den Einbau des kegelförmigen Daches der häufig für die ungleiche Entwicklung des
Keimgutes verantwortlich gemachte unterschiedliche Lagerdruck ausgeglichen. Vor
allen Dingen wird aber auch durch das kegelförmige Dach vermieden., daß beim Umlagern
zuerst nur ein mittlerer spitzer Kegel des Weichgutes bzw. gegebenenfalls nur dieser
Teil allein ausläuft, weil ja nun das oben liegende Weichgut über die äußere Kante
des eingebauten Daches ablaufen muß.
-
Zur weiteren Förderung der intensiven Durchlüftung ist bei dem Weichentrichter
gemäß der Erfindung der ganze trichterförmige Boden mit einem an sich bekannten
Siebblecheinsatz versehen, durch den die Luft in den Behälter einblasbur ist. Hiermit
wird einerseits eine wesentlich gleichmäßigere Zufuhr der Luft zu allen Stellen
des Bodens erreicht, als es bei den bisher bekannten Belüftungsanordnungen am Boden
des Trichters der Fall ist, andererseits werden
aber die notwendigen
Reinigungsarbeiten. durch diese Anordnung nicht behindert.
-
Zur weiteren Verbesserung und Vereinfachung des Arbeitsganges ist
an den erfindungsgemäßen Weichentrichter entlang seines ganzen oberen Randes eine
ebenfalls bereits bekannte überlaufrinne angebracht, so daß der gesamte Behälterrand
als Überlauf dienen kann. Bisher war es bei den bekannten Weichbehältern üblich,
am Rande einen sogenannten Schwimmgerstenkasten mit Überlauf anzubringen. Die schwimmenden,
nicht verarbeitungsfähigen Gerstenkörner, die beim Einweichen oder Umpumpen an die
Wasseroberfläche gelangen, wurden bei diesen Vorrichtungen mittels sogenannter Kruken
über diesen Überlauf dem Schwimmgerstenkasten zugeführt und dort mit einem Siebeinsatz
aufgefangen. Es war also ein Abziehen der Schiv immgerste von Hand erforderlich.
Demgegenüber fließt bei dem mit Überlaufrinne ausgestatteten Weichentrichter das
wie üblich unten in der Mitte zugeführte Wasser nach allen Seiten über den Rand
hinaus in die überlaufrinne ab. und nimmt die Schwimmgerste selbsttätig mit. Vorzugsweise
wird die Überlaufrinne mit einem für die gesamte Anlage zentralen Schwimmgerstensammelbehälter
verbunden. Durch Formgebung der Rinne und bei einer ausreichenden Wassergeschwindigkeit
kann bei -der erfindungsgemäßen Vorrichtung daher die Schwimmgerste ohne jeglichen
Aufwand dem zentralen Schwimmgerstensammelbehälter zugeführt werden, so daß es auch
nicht mehr notwendig ist, die einzelnen Schwimmgerstenkästen an den Behältern zu
entleeren; vielmehr genügt die Entleerung des zentralen Schwimmgerstenkastens für
die ganze Anlage.
-
Weitere Vorteile und Einzelheiten des, erfindungsgemäßen Weichentrichters
ergeben sich aus der Beschreibung des in der Zeichnung schematisch im Querschnitt
dargestellten Ausführungsbeispiels.
-
Der Weichentrichter gemäß der Erfindung hat einen oberen zylindrischen
Teil 11 und einen trichterförmigen Bodenteil 12. In dem zylindrischen Teil 11 befindet
sich ein nach oben spitzes, kegelförmiges Dach 13 aus gelochtem Blech. Die Neigung
des kegelförmigen Daches 13 und des Trichterbodens 12 entsprechen dem natürlichen
Böschungswinkel der Gerste, welche infolgedessen unterhalb des Daches 13 die angedeutete
trichterförmige Oberflächenform 14 hat. Grundsätzlich bestimmt die überall gleich
hoch vorhandene Schütthöhe der Gerste im Behälter die Lage des Daches 13; zur Erreichung
günstigster Verhältnisse befindet sich der untere Rand 15 des kegelförmigen Daches
13 etwa in der Mitte zwischen dem oberen Rand 16 des Behälters und der Bodenöffnung
1?. Der Weg für die die Gerste durchdringende Luft ist an allen Stellen im Behälter
etwa gleich lang, so daß an allen Stellen die gleiche Lüftungsintensität gewährleistet
ist. Der gesamte trichterförmige Boden 12 hat die Form eines Siebblechs oder ist
mit einem herausnehmbaren Siebblecheinsatz 18 ausgerüstet; im ersteren Falle hat
der Behälter einen doppelten Boden. Die Luft wird durch das Rohr 19 zugeführt.
-
Entlang des oberen Randes 16 ist eine Überlaufrinne 20 angeordnet,
durch die das von unten durch den Rohrstutzen 21 dem Behälter zugeführte Wasser
zusammen mit der Schwimmgerste kontinuierlich ab= laufen kann.