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Anlage zum Entwässern von körnigem Gut, insbesondere Feinkohle
Die
Zum Entwässern von körnigem Gut, insbesondere von Feinkohle, weitgehend verwendeten
senkrechten Entwässerungstürme und -bunker mit Bodenentwässerung halten in der Praxis
bisher noch nicht zu allgemein befriedigenden Ergebnissen geführt. Trotz großer
Einwirkungszeiten war der Entwasserungserfolg mit derartigen Anlagen meist nur gering
oder nicht ausreichend.
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Es wurde nun erkannt, daß die Ursache für diese Mängel einmal darin
liegt, daß die unteren Schichten des zu entwässernden Gutes von den sich entwasseriden
oberen Schichten her dauernd wieder bewässert werden, so daß sich schließlich die
Restfeuchtigkeit zunehmend nach unten staut. Weiterhin wird bei der großen Schütthöhe
der bekannten senkrechten Bunker aber auch der Wasserdurchlauf nach unten durch
die starke ttherschichtung des Haufwerks sehr gehemmt. Bei diesen Bunkern ist außerdem
bekanntlich die mittlere Schütthöhe gleich der mittleren Turmhöhe und entspricht
somit dem lotrechten Wasserweg, d. h. der sogenannten statischen Entwässerungshöhe.
Bei einer guten Ausnutzung der Türme, d. h. bei zunehmender Schütthöhe, wird daher
der Wasserweg zur Siebfläche Immer länger, wodurch mit höher werdenden Türmen die
Entwässerungsschwierigkeiten wachsen.
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Es hat sich nun gezeigt, daß die Arbeitsweise und der Wirkungsgrad
der bekannten senkrechten Entwässerungstürme und -bunker mit vorzugsweise schräg
verlaufenden Entwässerungsböden wesentlich verbessert werden kann, wenn gemäß der
Erfindung derartige Entwässerungsanlagen durch eine oder mehrere schräg gestellte
Wände mit über diesen in geringem Abstand angeordneten Sieben in
mehrere
etagenweise übereinanderliegende Entwässerungszonen unterteilt werden. Bei einer
solchen Etagenentwässerung entspricht die wirksame statische Entwässerungshöhe der
jeweiligen Höhe des Schüttgutes in einer solchen Entwässerungszone und beträgt somit
nur noch einen Bruchteil der Turmhöhe. Auf der gleichen Grundfläche läßt sich daher
eine wesentlich höhere Entwässerungsleistung erzielen. Da jede Entwässerungszone
für sich betrieben wird, fällt der Wirkungsgrad derartiger gemäß der Erfindung aufgebauter
Entwässerungsanlagen nicht mehr wie bei den bekannten Bunkern mit wachsender Turmhöhe,
sondern bleibt unabhängig davon konstant. Dabei wird durch die Schrägstellung der
zusätzlichen Filterflächen die Entleerung der einzelnen Bunkerzonen und damit des
gesamten Turms erheblich vereinfacht.
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Man hat zwar bereits vorgeschlagen, den Wirkungsgrad der bekannten
Vertikalbunker durch zusätzliche Entwässerungsflächen zu verbessern, wie z. B. durch
Einbau von senkrechten Filterrohren an die Innenwände und in die Mitte der Bunker
sowie durch die Verwendung vertikaler und doppelwr Filterwandkreuze. Ein nennenswerter
Erfolg war diesen Maßnahmen jedoch nicht beschieden; da nämlich die ablaufende Feuchtigkeit
im wesentlichen der Schwerkraft folgt, d. h. nach unten abfließt, und die erwähnten
Filterflächen zu dieser Richtung parallel liegen, wird auf diesem Wege lediglich
das seitlich austretende Sickerwasser abgeführt. Auch diese Nachteile werden aber
bei der erfindungsgemaßen Etagenentwässerung durch die für den Fenchtigkeitsabfluß
wesentlich güllstigeren schrägen Entwässerungswände beseitigt.
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Im einzelnen sei die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen,
die in der Zeichnung dargestellt sind, erläutert. Es zeigt Fig. I und 2 je einen
Längsschnitt durch zwei verschiedene Vertikalbunkerformen, die mit etagenweise übereinanderl
iegenden ebenen Schrägentwässerungswänden gemäß der Erfindung ausgestattet sind,
Fig. 3 und 4 zwei verschiedene Vertikalbunker mit kegelförmigen Entwässerungswänden
je im Längsschnitt und im Grundriß sowie Fig. 5 und 6 zwei äußerlich gleiche, durch
senkrechte Wände in mehrere Kammern unterteilte Bunker mit entsprechend denFig.
I und 4 ebener bzw.pyramidenförmiger Etagenentwässerung jeder Kammer jeweils wieder
im Längsschnitt und im Grundriß.
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Bei der in Fig. I wiedergegebenen Anlage zum Entwässern von körnigem
Gut, vorzugsweise von Feinkohle, ist ein senkrechter Entwässerungsbunker I von beispielsweise
kreisförmigem Querschnitt mit trichterförmigem Boden 2 gemäß der Erfindung durch
etagenweise übereinander angeordnete ebene Schrägwände 3 in mehrere Zonen 4 unterteilt.
Jede dieser Wände ist mit in geringem Abstand dazu angeordneten Sieben 5, die auch
über dem Bodentrichter 2 vorgesehen sind, belegt und hildet an ihrer unteren Begrenzungskante
einen nicht dargestellten Stauwall. Von diesem wird das sich dort sammelnde abgetropfte
Wasser über eine Rohrleitung 6 an der Außenwandung des Bunkers einem die Austragöffnung
7 umgebenden Wasserkasten 8 mit Abfluß g zugeführt. Der Abstand der oberen und unteren
Begrenzungskaiite der einzelneii Entwässerungswände von den Seitenwandungen des
Bunkers ist dabei lediglich so groß zu wählen, daß weder die Beschickung der einzelnen
Etagen mit dem Naßgut noch die Entleerung des Trockenturms behindert wird. Die Neigung
der Wände ist vorzugsweise die gleiche wie die des ßunkerhodens und entspricht mindestens
dem Schüttwinkel des getrockneten Guts.
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Um weiterhin das einsvall(lfreie Nachströmen der Luft durch das zu
entwässernde (;ut zu aewährleisten, ist auch die Unterseite jeder E ntwässerullgswand
3 in der gleichen N\'eise wie deren Oberseite mit einem Siebboden Io belegt. Über
diesen tritt dabei die dem Bunker voll außen zuströmende Luft in die darunter befindliche
Bunkerzone eiii und kann über eine an die zugehörige Entwässerungswand angeschlosseneEntlüftungsleitung
abgesaugtwerden.
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Wie aus der Zeichnung bohne weiteres ersichtlich, entspricht die
wirksame statische Elltwässerungshöhe der erfindungsgemäß aufgei iauteii Trockentürme
jeweils dem lotrecbteii Abstand zweier über einanderliegender Entwässerungswände
und wird somit unabhängig von der Höhe des Turms, dessen Stehzeit daher bei gleichzeitiger
Steigerung der Entwässerungsleistung erheblich niedriger gewählt werdell kann.
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In der gleichen Weise lassen sich auch viereckige Entwässerungstürme
mit zwei Austragsöffnungen 7, die gegebenenfalls zur Beschickung eines Förderbandes
1 1 dienen können, ausbilden, was in Fig. 2 veranschaulicht ist.
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Die Ausführungsform der erfiudungsgemäßei Etagenentwässerung nach
Fig. 3 unterscheidet sich vor allem dadurch von den vorher beschriebenen, daß ihre
Entwässerungswände 12 einen Kegel- bzw.
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Pyramidenmantel mit je einem entsprechend wieder über und unter diesem
liegenden Siebboden 13, 14 bilden. Sämtliche im übrigen konzentrisch angeordneten
Kegel besitzen in ihrer Spitze Durchtrittsöffnungen 15 für die Entleerung des entwässerten
Guts aus den einzelnen Bunkerzonen 4, während die von einer Zulaufrinne I6 kommende
Kohlenwassertrübe über Verteilerarme I7 einer Aufgaberinne 18 am oberen Bunkerrande
zugeführt wird. Hierdurch ist die Gewähr gegeben, daß die Füllung des Bunkers stets
etagenweise von unten nach oben erfolgt.
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Am Wesen der Erfindung ändert sidl nichts, wenn die kegelförmigen
Entwässerungswände I2 entsprechend Fig. 4 mit der Spitze nach oben in dem Bunker
angeordnet werden. In diesem Falle erfolgt die Beschickung des Bunkers zweckmäßig
in dessen Mitte in Richtung der wieder in der Spitze der Entwässerungskegel vorgesehenen
Durclltrittsöffnungen I5, so daß sich die einzelnen Bunkerzonen ebenfalls nacheinander
von unten nach oben füllen.
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Die Anwendung der erfindungsgemäßen Etagenentwässerung ist schließlich
auch nicht an die bisher dargestellten Bunkerformen gebunden. Derartige zusätzliche
Entwässerungswände lassen sich viel-
mehr bei allen beliebigen Bunkern
vorsehen oder nachträglich einbauen, wie dies z. B. in den Fig. 5 und 6, jeweils
im Längsschnitt mit dem zugehörigen Grundriß, für zwei Bunker 19 veranschaulicht
ist, die durch senkrechte Wände 20 in mehrere Kammern 21 aufgeteilt sind. Dabei
wird jede Bunkerkammer für sich betrieben und kann etagenweise übereinander, wie
die Bunker nach Fig. I und 2, ebene Schrägentwässerungswände 3 (Fig. 5) oder ähnlich
der Ausführungsform nach Fig. 4 dem Querschnitt der Kammern angepaßte pyramidenförmige
Filterwände I2 enthalten (Fig. 6).