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Mörtelspritzgerät
Die Erfindung bezieht sich auf ein Mörtelspritzgerät vorzugsweise zum Aufbringen von Feinmörtel auf Wände, mit einem Füllbehälter, in der Nähe des Bodens des Füllbehälters angeordneten Luftdüsen, deren Achsen etwa den unteren Rand von in der Seitenwand des Füllbehälters angeordneten korrespond1e- renden Mörteldüsen treffen.
Bei bekannten Mörtelspritzgeräten ist man immer bestrebt gewesen, die Luft möglichst ungehindert von der Luftdüse zur Mörteldüse gelangen zu lassen, damit die volle Luftleistung zur Förderung des Mör- tels auf die Wand verwendet werden kann. Man hat daher die Achse der Düse der Luftleitung so gerichtet, dass sie durch die Mörteldüse hindurchgeht und überdies war man bestrebt, den unteren Rand der Mörtel- düse in Bodennähe des Füllbehälters zu verlegen und hat Stauräume und Wirbelräume nach Möglichkeit vermieden.
Es ist eine Ausführung bekannt, bei der die Achsen der Luftdüsen etwa den unteren Rand der Mörtel- düsen treffen. Damit jedoch keine Aufwirbelung auftritt, ist die Mörteldüse knapp über dem Boden des
Gerätes angeordnet.
Diese bekannten Mörtelspritzgeräte sind gut geeignet zum Aufbringen von Grobmörtel, insbesondere feuchter Konsistenz auf Wände, da bei diesen Mörtelarten die einzelnen Partikeln relativ hohes Gewicht aufweisen, daher anfänglich stark beschleunigt werden müssen, jedoch nach einer anfänglichen Beschleu- nigung schwer von ihrer Bahn infolge ihres Gewichtes abzubringen sind und ihre annähernd geradlinige
Flugbahn erst beim Auftreffen auf eine Wand beenden. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass diese moor- telspritzgeräte schlecht zum Aufbringen von Feinmörtel insbesondere von Feinmörtel nur erdfeuchter
Konsistenz geeignet sind. Ein derartiger Mörtel ist jedoch insbesondere für Isolierschichten notwendig. Für Isolierschichten darf der Mörtel nur so wenig Wasser enthalten, als zum Abbinden unbedingt benötigt wird.
Falls zu viel Wasser in der Mischung vorhanden ist, bilden sich in der Isolierschicht beim Verdun- sten des überschüssigen Wassers Poren, die die Isolierwirkung zunichte machen. Geeignete Feinmörtel- mischungen weisen jedoch überaus kleine Partikel auf.
Es zeigt sich nun in der Praxis, dass das Aufbringen von derartigem Feinmörtel auf zu isolierende
Wände mit den bekannten Mörtelspritzgeräten wesentliche Nachteile aufweist. Die volle Luftmenge fördert, da die Partikel elativ leicht sind, zu viel Mörtel. Der starke Luftstrahl ist hinter der Austrittsdüse etwa kegelförmig und bildet vor allem auf der Unterseite Wirbel. Durch diese Wirbelbildung werden die leichten Teilchen abgelenkt, so dass sich dadurch in der Praxis beim Arbeiten mit Feinmörtel etwa 20 % Mörtelverlust ergeben. Dieser Anteil des in diesem Fall besonders hochwertigen und teuren Mörtels geht verloren und fällt zu Boden.
Die übrigen Mörtelteilchen gelangen zur Wand, bilden jedoch infolge der vor allem für Grobmörtel schwerer Konsistenz bestimmten Spritzenausbildung eine zu dicke Auflagefläche.
Die Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch, dass unterhalb der Mörteldüse ein Wirbelraum angeordnet ist.
Der von den Düsen kommende Luftstrahl tritt dabei nur zu einem kleinen Teil direkt durch die zweckmässig auch kleiner als bei der Verwendung von Grobmörtel ausgebildeten Feinmörteldüsen. Ein Grossteil des Luftstrahles trifft auf die Wandfläche unter dem Rand der Lutteuse und wird dort in den Wirbelraum abgelenkt und gestaut. Im Wirbelraum entstehen dadurch Luftwirbel, die den dort befindlichen Mörtel auflockern und die Gefahr einer zu frUhen} "1örtelverfestigung und Verstopfung des Gerätes vermindern.
Die Teilchen können aus dem Wirbelraum nur mit einer aufwärts gerichteten Geschwindigkeitskompo-
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nente austreten. Überdies bewirkt der Wirbelraum, dass der Luftstrahl am unteren Düsenrand eine auf- wärtsgerichtete Richtung und stärkere Beschleunigung als der Luftstrahl am oberen Düsenrand erhält. Es hat sich praktisch herausgestellt, dass durch diese Massnahme auch die leichten Feinmörtelteilchen ge- radlinig bis zur Wand weiter befördert werden und nicht durch Wirbelbildungen hinter der Austrittsdüse abgelenkt werden, so dass praktisch die gesamte Mörtelmenge in einer erwünschten dünnen Schichte auf die Wand aufgetragen werden kann.
Die Schichte ist deshalb dünner, da nur ein Teil des Luftstrahles direkt zur Wand führt und ein grösserer Teil seine Energie in der Wirbelkammer verbraucht und damit den zu beschleunigenden Partikeln eine senkrecht aufwärts gerichtete Geschwindigkeitskomponente erteilt.
Überdies sind die Düsen kleiner als für Grobmörtel ausgebildet.
Es hat sich als zweckmässig herausgestellt, dass die Höhe des Wirbelraumes mindestens dem Durchmesser der Feinmörteldüse gleicht. Sie hängt von der Konsistenz des aufzubringenden Mörtels ab.
Um nun Geräte zu schaffen, die sich vorteilhaft sowohl für Feinmörtel als auch für Grobmörtel ver- wenden lassen, schlägt die Erfindung vor, dass Abdeckbleche mit kleinen hochgesetzten Düsen für Fein- mörtel vor grossen Düsen für Grobmörtel angeordnet werden, wobei der untere Rand der kleinen Düsen in die verlängerte Achse der Luftdüse gesetzt ist. Durch die Anordnung der kleinen Düse vor den grossen Grobmörteldüsen erreicht man überdies, dass die Entfernung der kleinen Feinmörteldüsen von den Luftdü- sen grösser ist als die entsprechende Entfernung der Grobmörteldüsen.
Dies ist erwünscht, da dadurch der
Stau- und Wirbelraum für Feinmörtel vergrössert ist, anderseits die Grobmörteldüsen so nahe bei der Luft- düse sind, dass beim Arbeiten mit Grobmörtel die volle Luftleistung ungebremst zur Verfügung steht.
Um das Mörtelspritzgerät für verschiedene Mörtelkonsistenzen einstellen zu können, wird vorge- schlagen, dass das Abdeckblech, wie an sich bekannt, höhenverstellbar ist. Dies kann durch mehrere Be- festigungsbohrungen am Abdeckblech oder Füllbehälter oder beispielsweise durch Langlöcher am Abdeckblech erfolgen.
Zweckmässig ist auch die Vorratshaltung verschiedener Abdeckbleche mit unterschiedlich grossen und hoch angeordneten Mörteldüsen, mit denen die Anpassung an eine bestimmte Mörtelsorte rasch und ohne versuchsweise Einstellung erfolgen kann. Die Austauschbarkeit der Mörteldüse hat überdies den Vorteil, dass bei Abnützung der Düsen durch Ausschleifen durch die Mörtelpartikel nicht das ganze Gerät sondern nur die Abdeckbleche mit den Düsen erneuert werden.
Die Erfindung ist an Hand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne sich darauf zu beschränken.
Fig. 1 zeigt in Schrägansicht ein Mörtelspritzgerät, Fig. 2 einen Schnitt durch den Spritz- und Stauteil eines für verschiedene Mörtelsorten bestimmten Gerätes, Fig. 3 einen analogen Schnitt durch eine Ausführungsvariante für nur eine Mörtelart und Fig. 4 eine Draufsicht auf ein Abdeckblech.
Gemäss Fig. 1 befindet sich am Füllkörper 1, der zur Aufnahme des Mörtels dient, ein Tragbügel 2 und eine aus einem Schlauch 10, einem Schlauchanschluss 9, einem Handgriff 3 mit handbetätigtem Einströmventil 7, einem Zwischenstück 4, welches über eine Muffe 8 mit dem Einströmventil verbunden ist, und einem Luftrohr 11, welches über eine Muffe 5 mit dem Zwischenstück verbunden ist, bestehende Luftzuleitung zu einem Luftverteiler 12 mit Luftdüsen 15. Die Luftdüsen weisen in einen Wirbelraum 13, der durch einen Wirbelraumboden 14 begrenzt ist. Vor Grobmörteldüsen 17 ist eine Abdeckplatte 19 mit Schrauben 20 befestigt, in der Feinmörteldüsen 18 eingearbeitet sind.
Die Luftdüsen 15 und die Abdeckplatte 19 sind so eingestellt, dass die Luftdüsenachse 16 etwa den unteren Rand 21 der Feinmörteldüse 18 trifft. Zur Höhenverstellung der Abdeckplatte 19 sind mehrere Bohrungen 23 vorgesehen.
Die geschilderten Details sind klar in den Schnitten der Fig. 2 und 3 zu ersehen. Fig. 3 zeigt dabei eine Ausführung, bei der keine Grobmörteldüse 17 sondern lediglich Feinmörteldüsen 18 direkt in der Wand des Füllkörpers 1 angeordnet sind. Der Wirbelraum 13 weist eine grössere Höhe auf als die Feinmörteldüse 18.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch eine Ausführung, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist, bei der eine Grobmörteldüse 17 und ein vor der Grobmörteldüse angeordnetes Abdeckblech 19 mit einer Feinmörteldüse 18 Verwendung findet. Der Abstand der Feinmörteldüse 18 von der Luftdüse 15 ist dabei grösser als der ent-
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trifft jedoch den unteren Rand der Feinmörteldüse 18.
Fig. 4 zeigt eine Abdeckplatte 19 mit Feinmörteldüsen 18 und Langlöchern 24 zur Verstellung der Höhenlage der Feinmörteldüse.
Die in den Zeichnungen gezeigten Ausführungen sind lediglich Ausführungsbeispiele, ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist. So ist es beispielsweise möglich, dass die vorzugsweise runden Feinmör-
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teldüsen durch eckige, quadratische usw. Düsen ersetzt werden. Es ist auch möglich, die Grobmörteldüsen nur durch eine Abdeckleiste teilweise abzudecken, so dass lediglich ein oberer Teil der Grobmörtet- düsen offenbleibt, der sodann eine halbkreisförmige Feinmörteldüse bildet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mörtelspritzgerät, vorzugsweise zum Aufbringen für Feinmörtel, mit einem Füllbehälter und in der Nähe des Bodens des Füllbehälters angeordneten Luftdüsen, deren Achsen etwa den unteren Rand von in der Seitenwand des Füllbehälters angeordneten korrespondierenden Mörteldüsen treffen, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der Mörteldüse (17 bzw. 18) ein Wirbelraum (13) angeordnet ist.