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Spitzer für Zeichenminen Die Erfindung betrifft einen Spitzer für
Zeichenminen in Füllbleistiften, mit dem man genau zentrische Spitzen von beliebiger
Länge erzeugen kann.
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Es sind bereits Spitzvorrichtungen bekannt, bei denen die Mine ohne
Eigendrehung an der als Schleiffläche ausgebildeten Innen- oder Außenwandung eines
Hohlzylinders oder eines Hohlkegels herumgeführt wird. Bei diesen Vorrichtungen
handelt es sich vornehmlich um zwei Arten, nämlich um solche, bei denen die Mine
im Halter freihändig geführt wird, und solche, bei denen der Minenhalter in einem
Pendellager gelagert wird.
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Bei den Spitzern mit freihändiger Führung des Minenhalters ist keine
Gewähr gegeben, daß man eine zentrische, nicht schief verlaufende Spitze erzielt.
Außerdem wirkt es sich nachteilig aus, daß schon eine ganz geringe Veränderung des
Neigungswinkels der Mine gegenüber der Schleiffläche zu einer sehr großen Änderung
der erzeugten Spitzenlänge im Sinne der Tangensfunktion führt. Der Nachteil, daß
schief verlaufende Spitzen und Spitzen von anderer als der gewünschten Länge entstehen
können, ist bei der Vorrichtung nach der Erfindung vollständig und exakt ausgeschaltet.
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Bei den bekannten Spitzern, bei denen der Minenhalter in einemPendellager
geführt wird, werden zwar zentrische und gleichmäßig lange Spitzen erzeugt, aber
stets nur in einer bestimmten Länge. Der Zeichner benötigt aber bei weichen Minen
kurze gedrungene Spitzen, bei harten Minen dagegen lange schlanke Spitzen. Da nun
die Spitzenlänge durch den Abstand zwischen Pendellager und Schleifring einerseits
und durch Form und Durchmesser des Schleifringes andererseits festgelegt ist, kann
man mit den bekannten Vorrichtungen dieser Art nicht nach Belieben kürzere oder
längere Spitzen erzeugen. Entweder müssen mehrere solche Spitzer mit verschiedenen
Abmessungen nebeneinander benutzt werden, oder es muß mindestens ein Teil, meist
der Schleifring, ausgewechselt werden, wie es beispielsweise im Gebrauchsmuster
1760 152, Anspruch 2, ausdrücklich erwähnt ist. Da man aber bei den 18 Härtegraden,
in denen Zeichenminen hergestellt werden, mit nur zwei Spitzenlängen schlecht auskommt,
braucht man zu den bekannten Vorrichtungen dieser Art eine größere Zahl von Schleifringen,
deren Auswechseln wegen des Grafitstaubes umständlich und zeitraubend ist.
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Alle Nachteile der bekannten Spitzer, wie schief verlaufende Spitzen,
ungewisse Spitzlängen, oder die Notwendigkeit, für jede andere Spitzlänge zusätzliche
Schleifringe zu benutzen, werden durch die Vorrichtung nach der Erfindung ausgeschaltet,
da mit ihr zwangläufig genau zentrische Spitzen jeder gewünschten Länge durch einfaches
Verstellen des Pendellagers für den Minenhalter erzeugt werden: Der Spitzbecher
mit dem Schmirgeleinsatz steht auf einer Grundplatte, auf der ein Ständer befestigt
ist, der das Pendellager senkrecht über dem Spitzbecher hält. Das Pendellager besteht
aus einer elastischen Platte mit einem Loch, dessen Querschnitt etwas kleiner ist
als der entsprechende Querschnitt des Stiftgehäuses. Das Pendellager hält dadurch
den Stift während des Spitzvorganges in einer bestimmten Höhe fest und verhindert
ein Drehen des Stiftes um seine eigene Achse. Das Pendellager ist in der Höhe durch
eine Klemmvorrichtung verstellbar. DieKlemmvorrichtung besteht aus einem Drucklager
mit Reibungsbelag, einem Gegenlager und einer Druckfeder. Druck- und Gegenlager
sind mit dem Pendellager fest verbunden. In Ruhestellung drückt die Druckfeder gegen
das Gegenlager und preßt das Drucklager gegen den Ständer. Soll das Pendellager
in der Höhe verstellt werden, drückt man gegen das Gegenlager, spannt die Druckfeder,
hebt das Drucklager ab und kann das Pendellager im Schlitz des Ständers höher oder
tiefer stellen.
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Beim Anspitzen von Hand wird der Stift unmittelbar über dem Spitzbecher
angefaßt. Dadurch bildet der Stift einen einseitigen Hebel. Die beiden Hebelarme:
Pendellager-Minenspitze und Pendellager-Angriffspunkt von Daumen und Zeigefinger,
sind nahezu gleich groß. Die mit der Hand aufzuwendende Kraft entspricht deshalb
fast unabhängig von der Stellung des Pendellagers dem Anpreßdruck der Mine an das
Schleifmittel und kann sehr feinfühlig eingehalten werden.
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Durch das im Ständer stufenlos verstellbare Pendellager kann der Kegelmantel,
den der Stift bei gleichem Grundkreis beschreibt, in der Höhe verändert werden.
Dadurch entstehen beim Rotieren des Stiftes in einem praktisch brauchbaren Bereich
stufenlos Minenspitzen jeder gewünschten Länge.
Der beschriebene
Spitzer für den Handbetrieb ist als Aufbaueinheit gebaut und kann auch automatisch
angetrieben werden. Zu diesem Zweck wird der Spitzer mit seiner Grundplatte auf
Aufnahmebolzen eines Getriebekastens gesteckt. Im Getriebekasten sind die Übersetzungsräder
und eine Handkurbel gelagert. Der Kraftfluß fließt von der Handkurbel über die Übersetzungsräder
in eine Welle, die aus dem Getriebe durch die Grundplatte in den Spitzbecher geführt
ist. Auf dieser Welle wird ein bei Handbetrieb nicht zu benutzender Mitnehmer aufgesetzt,
der die rotierende Bewegung auf den Stift überträgt. Beide Seitenflächen des Mitnehmers
bilden schiefe Ebenen, die zum Spitzbecherrand abfallen. Dadurch wird beim Rotieren
des Mitnehmers in beidenRichtungen der Stift nach außen und die Mine gegen das Schleifmittel
gedrückt.
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Damit der Schleifstaub die Welle nicht beschmutzt oder durch die Grundplatte
in das Getriebe eindringt, läuft die Welle in einem Staubrohr, das in die Grundplatte
eingelassen ist.
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Mit Hilfe des Getriebes kann die Mine besonders rasch, gleichmäßig
und sicher angespitzt werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer
Weise dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht des Spitzers mit geschnittenem
Pendellager, Spitzbecher und Getriebe, Fig.2 eine Seitenansicht des Spitzers mit
geschnittener Höhenverstellung des Pendellagers, Fig.3 eine Ansicht des Spitzbechers
mit dem Mitnehmer von oben.
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Auf der Grundplatte 1 ist der Spitzbecher 2 befestigt. Der Spitzbecher
trägt an seiner Innenseite ein Schleifmittel 3. Der Zeichenstift 4 hängt im elastischen
Pendellager 5, das dasRotieren des Stiftes 4 auf einem gedachten Kegelmantel ermöglicht.
Das Pendellager 5 wird über das Drucklager 6 mit dem Belag 7 durch die Druckfeder
8, die gegen das Gegenlager 9 drückt, gehalten. Das Pendellager ist im Schlitz 10
des Ständers 11 verschiebbar gelagert. Das Spitzaggregat wird mit Bohrungen in der
Grundplatte 1 auf Arretierzapfen 12 des Getriebekastens 13 gesteckt. Auf die Welle
14 wird der Mitnehiner 15 gesteckt, der auf die Stiftspitze 16 des Zeichenstiftes
4 aufsetzt. Das Staubrohr 17 schützt die Welle 14 und das Getriebe vor Schleifstaub.
Der Getriebekasten 13 nimmt die Handkurbel 18 und die Übersetzungsräder 19 und 20
auf. Der Getriebekasten 13 steht auf Gummipuffern 21, die ein Wegrutschen des Spitzers
während des Spitzvorganges verhindern.