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Blendenplatte, insbesondere zur Gesichtsfeldbegrenzung in optischen
Instrumenten, und Herstellungsverfahren Gegenstand der Erfindung ist eine Blendenplatte,
insbesondere zur Gesichtsfeldbegrenzung in optischen Instrumenten. Ferner hefaßt
sich die Erfindung mit einem Verfahren zur Herstellung einer solchen Blendenplatte,
bei der der lichtdurchlässige Teil aus mehreren Einzelteilen besteht.
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Die bisher benutzten Blendenplatten bestanden aus einer Glasplatte,
die an bestimmten Stellen ihrer Oberfläche zur Erzeugung der lichtabdeckenden Teile
mit einer dünnen lichtundurchlässigen Schicht versehen wurde. Diese Schicht wurde
etwa mit Hilfe eines fotomechanischen Verfahrens auf die Glasplatte aufgebracht.
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Aus der großen Empfindlichkeit der lichtabdeckenden Schicht gegenüber
mechanischen Einflüssen ergeben sich erhebliche Nachteile. Es werden beispielsweise
derartige Blenden vielfach in optischen Systemen mit Strichplatten, d. h. mit Glaskörpern,
die irgendwelche Teilungen, Markierungen od. ä. aufweisen, verkittet, und es resultieren
aus diesem Vorgang nicht selten Beschädigungen der empfindlichen lichtabdeckenden
Schichten. Die betreffenden Werkstücke werden dadurch unbrauchbar. Ferner ist eine
Nachbehandlung so hergestellter Blendenplatten, etwa ein Nachschleifen, unmöglich.
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Zur Beseitigung dieser Nachteile wird eine Blendenplatte vorgeschlagen,
die sich dadurch kennzeichnet, daß um den lichtdurchlässigen gläsernen Anteil der
Blende herum ein diesen Anteil begrenzender und an diesem haftender, den lichtabdeckenden
Teil der Blende bildender Kunststoff angeordnet ist.
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Aus der großen Zahl der heute vorhandenen und für den vorliegenden
Verwendungszweck geeigneten Kunststoffe hat sich eine Gruppe von Kunststoffen als
besonders vorteilhaft erwiesen. Es handelt sich hierbei um solche Stoffe, die heute
auch als Kitte zum Verkitten von Glasflächen in der Optik Verwendung finden, so
z. B. um die kalt oder bei mäßiger Wärme aushärtenden flüssigen Polyester-Harze.
Zur näheren Kennzeichnung sei bemerkt, daß es sich hierbei um Lösungen von ungesättigten
Polyestern in beispielsweise Styren, Diallylphthalat oder verwandten chemischen
Verbindungen handelt. Die Polyester leiten sich aus Reaktionen ungesättigter zweibasiger
Säuren oder Anhydride mit gewissen Alkoholen, z. B. Diäthylenglykol, her.
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Solche Kitte und auch Polymerisationskitte gehen - wie bekannt -
eine recht innige Verbindung mit der Glasoberfläche ein, und sie lassen sich darüber
hinaus in erwünschter Weise, z. B. durch Kienruß, anfärben.
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In der Darstellung der Fig. 1 ist als einfaches Ausführungsbeispiel
eine rotationssymmetrische Blende im Schnitt dargestellt. Es bezeichnet 1 den Kunststoff
und
2 den lichtdurchlässigen gläsernen Teil der Blen denplatte.
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In der Fig. 2 ist eine Vorrichtung gezeigt, mit deren Hilfe diese
Blende hergestellt werden kann. 3 kennzeichnet ein beispielsweise rotationssymmetrisches
Gefäß, auf dessen Boden der gläserne Teil 2 der Blende angeordnet ist. Der Kunststoff
1 wird in das Gefäß 3 in flüssiger Form eingebracht und das Aushärten des Kunststoffes
abgewartet bzw. bei Verwendung eines entsprechenden Kunststoffes durch mäßige Wärmezufuhr
dieser Vorgang unterhalten, wobei der Rand des Gefäßes gleichzeitig die Randform
der Blendenplatte mit bestimmt.
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Da sich die meisten für den vorliegenden Zweck geeigneten Kunststoffe
beim Aushärten zusammenziehen, wird nach dem Erstarren eine Nachbehandlung der Platte
durch Schleifen bzw. Polieren notwendig.
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Es hat sich herausgestellt, daß bei Verwendung von Kitten der Übergang
vom lichtdurchlässigen zum lichtabdeckenden Teil der Blendenplatte sehr scharf ist.
Nach dem Säubern bzw. Polieren der Blendenplattenoberflächen ist der Übergang zwischen
beiden Teilen der Platte nur an ihrer unterschiedlichen Färbung erkennbar. Die Festigkeit
und Struktur der bevorzugten Kunststoffe läßt ihre Verwendung in Verbindung mit
den gläsernen Bestandteilen der Platte zu vorliegendem Zweck als günstig erscheinen;
denn nach dem Erstarren der Kunststoffe sind die Blendenplatten gegenüber mechanischen
Einflüssen weitgehend unempfindlich. Ihre Behandlung erfordert nicht mehr Sorgfalt,
als im allgemeinen bei der Behandlung von optischen Gläsern notwendig aufzubringen
ist.
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Der Vorteil der vorliegenden Platten ist darin zu erblicken, daß
Kratzer bzw. Lädierungen der lichtabdeckenden
Blendenteile infolge
der ihr eigenen Tiefe ohne Einfluß auf die Güte der Blende sind. Darüber hinaus
ist ihre Fertigung denkbar einfach. Bei diesen Blenden ist die Begrenzung zwischen
dem lichtabdeckenden und dem lichtdurchlässigen Teil ebenso scharf wie bei den bekannten.
Gleiche Vorteile ergeben sich aus der Verwendung solcher Kunststoffe, die keine
Kitteigenschaften aufweisen. Es ergeben sich jedoch bei ihrer Verwendung Schwierigkeiten
bei ihrer Verbindung mit den gläsernen Bestandteilen der Blendenplatte. Es hat sich
jedoch gezeigt, daß - wahrscheinlich infolge Volumenkontraktion - bei zahlreichen
Kunststoffen ein Haften dieses Stoffes am Glas erreicht werden kann.
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In der Fig. 3 ist als weiteres Ausführungsbeispiel eine Blendenplatte
dargestellt, bei der mehrere gläserne, den lichtdurchlässigen Teil der Blende bildende
Einzelteile4, 5 und 5' vorgesehen sind. Mit 1' ist der Kunststoff bezeichnet. Die
Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch die angedeutete Ebene diese Platte.
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Auch hier ist das Verfahren zur Herstellung der Blende einfach. Die
Blendenteile 4, 5 und 5' werden in einer Vorrichtung auf eine Fläche gegenseitig
orientiert und der zwischen ihnen vorhandene freie Zwischenraum mit dem Kunststoff
ausgefüllt.
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Es können darüber hinaus selbstverständlich auch Blendenplatten mit
quadratischen lichtabdeckenden oder lichtdurchlässigen Blendenanteilen oder mit
anderen Formen hergestellt werden.
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In der Fig. 5 ist eine Vorrichtung zur Serienherstellung der Blendenplatte
der Fig. 3 dargestellt.
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Es ist in Anbetracht der anzustrebenden Gleichartigkeit der einzelnen
Blenden hierbei angebracht, die Vorrichtung 3', die zur Aufnahme des Kunststoffes
dient, nach Art einer Schablone auszubilden. Es wird deshalb zweckmäßig die Fläche,
in der die durchsichtigen Teile der späteren Blendenplatte zu liegen kommen, mit
Vertiefungen 7, 7' und 8 versehen, in die diese Teile hineinpassen. Hierdurch wird
die etwas mühselige und auch nicht in jedem Falle exakt mögliche Ausrichtung der
Glasteile erleichtert.
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Nachdem der Kunststoff ausgehärtet bzw. erstarrt ist, wird das Gebilde
- wie in der Fig. 6 angedeutet - auf seine erforderliche Tiefe d abgeschliffen und
poliert.
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Diese Maßnahme ist jedoch in dem Fall, in dem eine Schablone nicht
benutzt wird, an und für sich nicht erforderlich. Vielmehr wird es in solchen Fällen
hinreichend sein, daß die durchsichtigen Teile der Blende von vornherein die erforderliche
Tiefe aufweisen und nur die überstehenden Teile des Kunststoffes beseitigt werden
und die gesamte Blende gesäubert bzw. poliert wird.
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Die Blenden nach dem Erfindungsvorschlag lassen sich in einfacher
Weise mit Strichplatten verkitten. Es kann auch daran gedacht werden, die durchsichtigen
Teile der Blende selbst mit den gewünschten Strich-
marken od. ä. zu versehen. Diese
Maßnahme kann auf üblichen Wegen erfolgen.
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In weiterer Ausbildung der erfindungsgemäßen Blendenplatten ist es
mitunter - besonders dann, wenn die Platte dick ist - zweckmäßig, die Grenzflächen
des durchsichtigen Anteils der Blende so auszubilden, daß sie gegen die Blendenebene
geneigt sind.
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Solche Begrenzungsflächen wirken sich optisch in der Weise aus, daß
der hintere Rand des Kunststoffes, d. h. die Grenzlinie Glas-Kunststoff auf der
Seite der Platte, die dem Betrachter abgewendet ist, dem Auge des Betrachters entzogen
wird.