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Kupplung für Blasversatzrohre od. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kupplung für Blasversatzrohre
od. dgl. mit die Rohrbunde umfassenden, im Querschnitt etwa U-förmig ausgebildeten,
die Rohrenden zentrierenden Kupplungsschalen, welche in der eingebauten Rohrleitung
ständig etwa die gleiche Raumstellung einnehmen.
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Es ist bekannt, daß sich der Verschleiß von Blasversatzrohren ungleichmäßig
über ihren gesamten Innenumfang erstreckt. Die Rohre verlieren dadurch bereits nach
kurzem Gebrauch ihre ursprüngliche Kreisform. Selbst ein bei jeder Neuverlegung
der Blasleitung unter Zuhilfenahme von Drehmarken od. dgl. erfolgendes Drehen der
Rohre stellt keine sichere Gegenmaßnahme gegen diese Erscheinung dar.
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Infolge ungleichmäßigen Verschleißes der Ausströmöffnung der Rohre
kommen häufig beim Umbau der Rohrleitung von neuem Zonen hohen Verschleißes des
Ausströmendes des in Blasrichtung vorhergehenden Rohres in den Bereich von weniger
stark verschlissenen Zonen der Einströmöffnung des nachfolgenden Rohres. Die in
den Weg des Blasgutes frei hineinragenden Teile des Einströmendes werden bei den
hohen Blasgeschwindigkeiten sehr rasch völlig abgeschliffen, so daß es leicht möglich
ist, daß beispielsweise eine einzelne Verschleißzone an der Ausströmöffnung des
einen Rohres am Einströmende des nachfolgenden Rohres nach und nach einen sich über
dessen gesamten Umfang erstreckenden Verschleiß hervorruft.
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Der unterschiedliche Verschleiß aneinandergrenzender Rohröffnungen
hat jedoch noch eine weitere Ursache. Die aus wirtschaftlichen Gründen noch vertretbaren
Fertigungstoleranzen sind immer noch so groß, daß das Kuppeln der Rohre nicht unbedingt
zu einer genauen Zentrierung führt, sondern unter Umständen eine gewisse radiale
Versetzung der Rohrachsen eintritt. Diese Erscheinung wirkt sich im obigen Sinne
besonders ungünstig aus, wenn das nachfolgende Einströmende gegenüber dem vorhergehenden
Ausströmende nach oben versetzt liegt. Zwar würde eine umgekehrte Versetzung der
beiden Rohrenden ebenfalls zum Vorstehen des in Strömungsrichtung nachfolgenden
Rohrendes führen, jedoch an der Oberseite des Rohrquerschnittes, wo die Verschleißwirkung
des Blasgutstromes bekanntlich viel weniger stark ist, so daß in diesem Fall die
erwähnten Nachteile von untergeordneter Bedeutung sind.
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In der Praxis erfolgt aus Gründen der Arbeitsvereinfachung der Zusammenbau
der Blasversatzleitung im Streb meist in einer der Blasrichtung entgegengesetzten
Richtung, d. h., das jeweils anzubauende Rohr wird hierbei mit seinem Ausströmende
am Einströmende des bereits im Rohrstrang festgelegten Rohres befestigt. Hierbei
nimmt das anzubauende Rohr vor
dem Kuppeln durch sein Eigengewicht die tiefste Relativlage
zum anderen Rohr im Toleranzbereich ein, d. h., die Ausströmöffnung des anzubauenden
Rohres liegt von vornherein nach unten versetzt vor der Einströmöffnung des vorher
montierten Rohres. Diese Versetzung der beiden Rohrenden bleibt auch nach dem Anziehen
der Kupplung mehr oder weniger bestehen.
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Die Rohrsohle ist nahe dem Einströmende infolge unvermeidlicher Ahknickungen
im Mittel stets einem erheblich stärkeren Verschleiß ausgesetzt als der übrige Rohrumfang.
Deshalb ist der durch die radiale Versetzung der Rohrenden hervorgerufene zusätzliche
Verschleiß, der sich ebenfalls auf die Rohrsohle konzentriert, so besonders nachteilig
für die Haltbarkeit der Versatzrohre.
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Zur Beseitigung des außergewöhnlich großen Verschleißes am Einströmende
der Blasversatzrohre sind bereits Anordnungen bekanntgeworden, bei denen rohrförmige
Zwischenstücke in die Leitung eingebaut werden, die das Versatzgut zur Rohrachse
hin zusammendrängen, so daß das zu fördernde Gut mit dem Einströmende nicht in Berührung
kommt.
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Weiterhin ist es bekannt, Leitungen mit etwas kleinerem Durchmesser
des Ausströmendes als des Einströmendes zu verwenden, in die am Ausströmende eine
Düse aus Hartmetall eingebaut ist.
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Diese bekannten Anordnungen haben sich jedoch als nachteilig erwiesen,
da sie in der Herstellung außerordentlich aufwendig sind und die Montage sich sehr
schwierig gestaltet.
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Schließlich sind noch rohrförmige Zwischenstücke vorgeschlagen worden,
welche jeweils zwischen zwei miteinander zu kuppelnden Versatzrohren eingeschaltet
werden sollen.
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Der an das Ausströmende anzuschließende Teil des Zwischenstückes
hat einen etwas größeren Durchmesser als das Versatzrohr, und dieser Durchmesser
verjüngt
sich trichterförmig zum Einströmende des anzuschließenden Rohres hin auf dessen
Durchmesser.
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Hierdurch wird eine etwaige Abnutzung des Versatzrohres gegenüber
dem Zwischenstück zwar unschädlich gemacht, es bleibt das aufgezeigte Problem aber
am Übergang zwischen dem Ausströmende des Zwischenstückes und dem Einströmende des
sich daran anschließenden Versatzrohres bestehen, so daß durch die Anordnung eines
besonderen Zwischenstückes praktisch nichts erreicht wird.
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Bei einem Teil der in der Praxis verwendeten Kupp lungen von Blasversatzrohren
wird die Zentrierung der miteinander zu verbindenden Rohre durch eine Nut-und Federverbindung
od. dgl. bewirkt. Bei anderen Rohrverbindungen erfolgt die Zentrierung in der Kupplung.
Auf diese letztere Art von Rohrkupplungen bezieht sich die Erfindung im engeren.
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Die Erfindung geht davon aus, daß die Kupplungen beim Umbau einer
Blasversatzleitung in der Regel wieder in der gleichen Winkellage zur Senkrechten
wie vorher angeordnet werden, meist so, daß man sie von oben bedienen kann. Die
Kupplungen nehmen also in jedem Betrieb praktisch stets die gleiche Winkellage zur
senkrechten Mittelebene des Rohrstranges ein.
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Erfindungsgemäß wird die Kupplung mit zwei versetzt zueinander angeordneten
Zentrierflächen ausgestattet, derart, daß die das Ausströmende des einen Rohres
aufnehmende Zentrierfläche um ein geringes Maß nach oben gegenüber der das Einströmende
des anderen Rohres aufnehmenden Zentrierfläche versetzt ist. Auf diese Weise ergibt
sich eine radiale Versetzung der Mittelachsen der Rohre im Strang zueinander, so
daß, in Blasrichtung gesehen, eine Art abwärts führende Stufenbahn entsteht.
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Durch Anwendung der Erfindung wird erreicht, daß beim Ankuppeln eines
Rohres das jeweilige Einströmende auf keinen Fall höher liegt als das Ausströmende
des benachbarten Rohres, wobei es in bezug auf die Verschleißwirkung sogar günstiger
ist, wenn das Einströmende etwas tiefer in der Kupplungslage liegt, da die Rohrsohle
an der Einströmseite dann vom Versatzgut teilweise überflogen wird.
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Nach der Erfindung entspricht das Maß der Höhenversetzung der beiden
Zentrierflächen mindestens der Summe von Kupplungsspiel und Fertigungstoleranzen
der Rohrbunde sowie der diese aufnehmenden Kupplungsteile. Bei dieser Ausbildung
der Kupplung ergibt sich eine besonders hohe Sicherheit dafür, daß das Ausströmende
des einen Rohres mindestens ebenso hoch, in der Regel jedoch höher liegt als das
Einströmende des Nachbarrohres.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und im folgenden im einzelnen beschrieben:
Die beiden Blasrohre 1 und
2 sind mit gleichartigen Bunden 3, 3' versehen, die in Kupplungslage gegeneinander
durch das im Querschnitt etwa U-förmig ausgebildete Kupplungsteil 4 gepreßt werden,
wobei sie auf den Zentrierflächen der Kupplungsschale4 aufliegen. Das Kupplungsteil
4 hat Zentrierflächen 6, 7, von denen die Fläche 6 dem Bund 3 des Rohres 1 und die
Fläche 7 dem Bund 3' des Rohres 2 zugeordnet ist.
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Die Fläche 6 ist um ein geringes Maß radial nach oben relativ zur
Fläche 7 versetzt. Infolge dieser Ausbildung der Zentrierflächen 6, 7 liegt der
Bund 3' des in der durch den Pfeil 8 angedeuteten Blasrichtung dem Rohr 1 folgenden
Rohres 2 um ein geringes Maß tiefer als der Bund 3 des Rohres 1. Hierdurch ergibt
sich ein in Blasrichtung stufenförmig abwärts führender Verlauf der Rohrsohle im
Rohrstrang bzvr. der gedachten Rohrmittelachsen.
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Zur Betätigung der dargestellten Kupplung, die im einzelnen in an
sich bekannter Weise ausgeführt sein kann, dient beispielsweise ein in Rohrlängsrichtung
verschiebbarer Schließkeil oder -schieber 5, bei dessen Anziehen die Kupplungsteile
derart auf die schrägen Flanken der Rohrbunde od. dgl. drücken, daß die Bunde axial
gegeneinander gepreßt werden.
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Im Einsatz ist der Betätigungskeil oder -schieber 5 vom Bedienungsmann
praktisch stets auf der Oberseite der Rohre anzuordnen, wodurch die aus der Zeichnung
ersichtliche verschiedene Höhenlage der Zentrierflächen nach jedem Rohrumbau gewährleistet
ist. Wird eine andere Winkellage des Betätigungskeiles vom Betrieb verlangt, sind
die Zentrierflächen in entsprechend anderer Richtung radial zu versetzen.
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Vorteilhaft wird die Zentrierfläche an einem verstellbaren Glied
des Kupplungsteils angeordnet, so daß man die Lage der Stufe vom Ausström- zum Einströmende
relativ zum Kupplungskörper in radialer und in Umfangsrichtung verändern kann.