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Verfahren zur Herstellung eines Straßenbelages mit einem an die Reflexion
von Pflanzenbewuchsen angepaßten Reflexionsvermögen für Strahlen von Wellenlängen
von 1,5 ,a Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines
Straßenbelages mit einem an die Reflexion von Pflanzenbewuchsen angepaßten ReflexionsvermGgen
für Strahlen von Wellenlängen bis 1,5 f, unter Verwendung einer an sich bekannten
Schlämme gemäß Patent 801014 aus bituminösen Gemischen.
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Es ist bekannt, mit Hilfe der Infrarotstrahlung entferntliegende Gegenstände.,
Flächen od. dgl. auch im dunkeln dadurch sichtbar zu machen, daß die Infrarotfotographie
angewendet wird. In der Infrarotfoto,-aufnahme erscheinen alle Flächen mit Pflanzenbewuchs
weiß, während Bauwerke, Fahrbahnen u. dgl., sofern diese nicht weiß gestrichen sind,
mehr oder
minder dunkel bis schwarz aufgenommen werden. Die Wellenlänge der
Infrarotstrahlen beträgt nach den heute technischen Möglichkeiten 1,1 bis 2,5 #t,
wobei für die Infrarotaufnahme höchstens die Wellenlängen bis zu 1,5 #t erfaßt werden
können.
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Man hat schon versucht, eine gleiche Reflexion wie beim Pflanzenbewuchs
dadurch zu erreichen, daß man den Anstrichfarben od. dgl. bei Infrarotstrahlung
reflektierende Stoffe, wie Ba,riumsulfat, Magnesiumverbindungen, Selen u. dgl.,
beimengte. Es hat sich gezeigt, daß die bekannten Reflexionspigmente bei hellen
Farben eine zum Teil ausreichende Reflexionswirkung nach dem Auftragen aufweisen.
Bei dunkleren Farbtönen jedoch ist die Reflexionswirkung nach dem Auftrag recht
schwach und unzureichend. Dies trifft insbesondere bei Fahrbahndecken zu, die einer
Abmitzung durch den Verkehr unterliegen. Hinzu kommt, daß es auch auf die Bschaffenheit
des Binders für diese Fahrbahndecken ankommt; hierbei ist zu beachten, inwieweit
diese Binder einen Pigmentzusatz vertragen.
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Es ist weiterhin bekannt, bituminöse Anstrichemulsionen mit geringen
Mengen von Aluminiumpulver zu versetzen. Das Anätrichmittel, das durch den Zusatz
von bituminösen Bindemitteln ziemlich dunkel ausfällt, soll dadurch aufgehellt werden.
Für den Zweck der Aufhellung werden hierbei noch andere Pigmente als gleiclaw"r-tige
verwendet, z. B. Eisenoxydrot, Eisenoxydgelb, Chromoxydgrün u. dgl. Durch die 'Zugabe
von Zusätzen von Aluminiumpulver zu Asphaltlösungen oder Asphaltemulsionen soll
ferner eine wärmeisolierende Wirkung erreicht werden. Die mit den Dichtungs- bzw.
Isoliermitteln behandelten Flächen sollen zugleich ein metallisches Aussehen erhalten,
das für die Reflexion des Sonnenlichtes günstig ist. Die Abstrahlung der Wärme soll
durch das Zusetzen von Aluminiumpulver erhöht werden.
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11 Die Erfindung bezweckt, Straßenbeläge, Fahrbahndecken, insbesondere
Rollbahnen auf- Flugplätzen, gegen Infrarotfotographie vom Flugzeug aus unsichtbar
zu machen. Es hat sich hierbei gezeigt, daZ das Zusetzen von Aluminiumpulver zu
den bekannten bituminösen Emulsionen" das bereits für Zwecke de Aufhellung oder
für andere Zwecke vorgenommen worden ist, nicht allgemein ausreicht, um die gestellte
Aufgabe zu läsen. Dies gilt insbesondere für . den Straßenbelagstoff auf Basis von
Bitumenasphalt. Es wurde gefunden, daß die Zugabe von feinstkörnigem Aluminiumpulver
nur bei einem ganz bestimmten Straßenbelagstoff, nämlich bei dem bi:tuminäsen Mörtel
bzw. der Schlämme aus dem Gemisch, das auf kaltem Wege unter Wasserzugabe gemäß
'dem Päterit 801014 hergestellt worden ist, in dem Auftrag Infrarotstrahlen
zu reflektieren vermag. Durch Messungen war festzustellen, daß Mischungen beliebiger
Art, in denen Bitumen als Bindemittel verwendet wird, im Infrarotbereich keinerlei
Reflexion zeigen, wenn den Mischungen Aluminiumpulver zugesetzt war: Der Effekt
des Anpassens des Reflexionsvermögens für Strahlen von Wellenlängen bis 1,5 w an
die Reflexion des Pflanzenbewuchses läßt sich erst dann mit Sicherheit erreichen,
wenn als Binder sowohl für das Pigment als auch für das Aluminiumpulver eine emulgatorfreie,
auf kaltem Wege hergestellte Schlämme verwendet wird. Diese Schlämme wird in an
sich bekannter Weise dadurch gewonnen, daß die Gesteins-
Stoffe,
unter welchen sich Feinststoffe mit einer Körnung von 0 bis 0,09 mm befinden, zuerst
mit Wasser von der Temperatur dtv- Umgebung bis zur Erzielung guter Benetzung und
breiiger Beschaffenheit vermischt werden, dann allmählich das bituminöse Bindemittel
in warmflüssigem Zustand unter weiterem gutem Mischen zugesetzt und schließlich
weiteres kaltes Wasser bis zur Erreichung der gewünschten Dünnflüssigkeit zugemischt
wird.
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Die erfindungsgemäße Wirkung ist darauf zurückzuführen, daß das Bindemittel
nach dem Abdunsten des Wassers aus der Schlämme sich nicht zu einer zusammenhängenden
Schicht in der gesamten Dicke der aufgebrachten Schlämme verbindet, sondern mehrere
Schichten bildet, die wabenartig miteinander verbunden sind. Dadurch wird der Anteil
an schwarzen, nichtreflektierenden Bitumenteilchen im Vergleich zur Gesamtmasse
der aufgebrachten Schicht so gering, daß seine Absorption der Infrarotstrahlen gegenüber
der Reflexion der anderen Stoffe, wie Pigmente, Aluminiumpulver, Quarzsande und
Füller, gering wird.
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Im Gegensatz zu den bekannten Möglichkeiten, Flächen infrarotrefiektiered
zu machen, bringt der Erfindungsgegenstand besondere Vorteile hinsichtlich der Dauerhaftigkeit
und Wirtschaftlichkeit der Aufträge. Bekanntlich kann man infrarotrefiektierende
Anstriche mit viele transparenten Bindern, z. B. mit Kunststoff, Naturharzen u.
dgl., herstellen. Bei diesen Bindern wird die im Infrarotbereich sich einstellende
Reflexion hauptsächlich durch die Auswahl sogenannter pinfrarotrefiektierender Pigmente«
erreicht. Für die Tarnung von Großflächen im Infrarotbereich, wie z. B. Flugplätzen
oder sonstigen. Großanlagen., mit erheblichen großen Flächen ergeben sich hierbei
beachtliche Kosten auch bei Berücksichtigung eines massenweisen Verbrauchs. Es hat
sich ferner gezeigt, daß diese infrarotreflektierenden Anstriche sowohl auf Zement
als auch auf Asphaltbefestigungen, die unter Verkehr liegen, keine große Lebensdauer
haben.
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Die Erfindung gewährleistet dagegen ein wirtschaftliches Verfahren,
nachdem die verhältnismäßig billige Schlämme nach dem Patent 801014, die
lediglich geringe Zusätze an Pigmenten und Aluminiumpulver erhält, beispielsweise
in einer Menge von 4 bis 5 kg/m2 in den offenen Asphaltbelag eingegossen wird, wobei
durch Verkehrsbeanspruchung der Schlämmefilm über den einzelnen Splittkörnern abgerieben
wird, während der Mörtel aber zwischen den Körnern dauerhaft erhalten. bleibt und
somit reflektierend wirkt. Bei dieser Kombination erhält man einen Belag, dessen
infrarotrefiektierende Wirkung dauerhaft ist, der also diese Wirkung anhaltend beibehält,
und zwar trotz starker Verkehrsbeanspruchung bzw. gerade wegen einer solchen Beanspruchung.
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Im einzelnen geht man vorteilhaft so vor, daß der Schlämme Aluminiumpulver
von etwa 2 bis 5% beigemengt wird. Das Aluminiumpulver soll äußerst feinkörnig sein.
Die Korngröße soll zwischen 0 und 0,06 liegen. Um eine nachhaltige Bindung zwischen
dem Aluminiumpulver und den andienen festen Stoffe der Schlämme zu erhalten, kann
das Aluminiumpulver vorher mit einer wäßrigen Kasesnleimlösung umhüllt werden. Zugleich
ist es zweckmäßig, die Fahrbahndecke bzw. die Schlämme auch bei Tageslicht gegenüber
der Umgebung wenig abheben zu lassen. So kann man zur Aufhellung der Schlämme von
den Füllstoffe etwa 1 bis 10% durch Titandioxyd und etwa 2 bis 10% durch einen weiteren
geeigneten. Farbzusatz ersetzen.
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Eine vorteilhafte Zusammensetzung der infrarotreflektierenden Schlämme
gemäß der Erfindung ist folgende, wobei es sich bei den Prozentangaben um Gewichtsprozente
handelt:
18% Albino Bitumen, Penetration 200, |
10% Kalksteinmehl, |
10% Schlämmkreide, |
2% Titandioxyd, |
4% Chromoxydgrün, |
2% Aluminiumpulver 0 bis 0,06 mm, |
0,5 % Kaseinleim, |
53,5% Feinsand 0 bis 0,2 mm. |
100% |
Bei der Mischung in Form einer Paste werden etwa 25 bis 30 Teile Wasser auf 100
Teile des festen Stoffes, d. h. der vorstehend genannten Zusammensetzung verwendet.
Der Mischvorgang wird zweckmäßig entsprechend dem Verfahren des deutschen Patentes
801014 durchgeführt. Das so hergestellte Material ist eine versandfertige
Paste, die auf der Baustelle mit weiteren etwa 20 bis 30 Teilen zu verdünnen ist,
worauf die flüssiger gewordene Mischung auf den zu tarnenden Belag mittels Besen
oder Gummischwabbern aufgetragen wird.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann das Aluminiumpulver
auf eine gefärbte Schlämme aufgebürstet werden. Hierbei kommt man mit geringeren
Mengen an Reflexionsmitteln, nämlich weniger als 1% aus. Diese Reflexionsschicht
wird dann mit einer zweiten Schlämmschicht überzogen, der die Tagestarnfarbe beigeanengt
wird. Bei diesem Verfahren durchdringen die Infrarotstrahlen die oberste Schicht
und werden von der darunterliegenden Aluminiumschicht reflektiert. Man erreicht
auf diese Weise den gleiche Vorgang wie bei der Infra.rotreflexion der Pflanzen,
bei der die Strahlen die Chlorophyllhülle durchdringen und erst von denn Zellgewebe
unter der Chlorophyllhülle reflektiert werden.
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Bei Rollbahnen ist es weiterhin wichtig, daß die mit dem Reflexionsmittel
versehene Schlämme durch die starken Beanspruchungen der Flugzeuge, insbesondere
der Düsenflugzeuge, nicht beeinträchtigt wird, da die betreffenden Treibstoffe und
die hohe Temperatur und Geschwindigkeit des Düsenstrahles die Binder aufzulösen
und zu zerstören vermögen. Es hat sich ergeben, daß man eine Schlämme dann treibstoffbeständig
machen kann, wenn ihr Bindemittel wie folgt zusammengesetzt ist: 3 bis 60/a ölbeständiges
Gummi, 94 bis 97% Normenteer. Das Gummi muß vollständig im Teer gelöst sein. Dieses
Bindemittel ergibt in Verbindung mit Feinsand, Schiefermehl, Pigmenten und Wasser
und mit dem Zusatz von Aluminiumpulver eine treibstoffbeständige und bei Infrarotstrahlen
rerflektierend wirkende Fahrbahndecke.