DE4244665C2

DE4244665C2 - Mischung zur Herstellung einer Straßenmarkierung

Info

Publication number: DE4244665C2
Application number: DE4244665A
Authority: DE
Inventors: Hans-Juergen Schnupp
Original assignee: JOSCHU JOSEF SCHNUPP KG
Current assignee: JOSCHU JOSEF SCHNUPP KG
Priority date: 1992-04-08
Filing date: 1992-04-08
Publication date: 1994-08-18
Anticipated expiration: 2012-04-09
Also published as: DE4244665A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Mischung zur Herstellung einer Straßenmarkierung aus kunststoffgebundenen Materialien, das sich zur Aufbringung auf die Fahrbahnoberfläche mittels eines Ziehschuhs eignet, der Bestandteil eines fahrbaren Gerätes zur Aufbringung für Straßenmarkierungen auf die Oberfläche derselben ist.

Es sind bereits Straßenmarkierungen aus kunststoff-gebundenen Materialien bekannt. So sind in einem Prospekt der Firma Joschu Josef Schnupp KG, Mainzer Straße 6-8, D-5430 Montabaur-Horressen, Markierungen dieser Art beschrieben, die aus einem besonders hierfür entwickelten Material bestehen, aus denen haltbare, erhöhte Markierungsstreifen herstellbar sind. Die bekannte Mischung weist nach Erhitzen thermoplastische Eigenschaften auf, die es ermöglichen, die Markierung kontinuierlich mittels eines Ziehschuhes auf der Fahrbahn einer Straße genau dosiert aufzubringen.

Die bekannte Mischung zur Herstellung der Straßenmarkierung besteht aus einem Spezial-Kunststoff-Harzgemisch als Bindemittel, 17,80 Gew.-% Quarzsand mit Calciumcarbonat, 8,60 Gew.-% Titandioxid (Rutil) und einem Glasperlenanteil von 15,00 Gew.-%. Dieser Glasperlenanteil dient dazu, die Nachtsichtbarkeit und ein zusätzliches Retroreflexionsvermögen der daraus hergestellten Straßenmarkierung zu gewährleisten.

Ferner ist aus der US-PS 2 268 537 eine Straßenmarkierung bekannt, die im wesentlichen aus einem auftragbaren Reflexionsbindemittel und lichtdurchlässigen, relativ kleinen und sich selbst einstellenden Glasperleneinheiten besteht. Die Glasperleneinheiten sind im Reflexionsbindemittel in gewünschter Lage teilweise so flexibel eingebettet, daß sie gegen Abnutzung und Herausreißen durch Fahrzeuge geschützt sind.

Das Reflexionsbindemittel setzt sich aus einem nichtflüchtigen und einem flüchtigen Bestandteil zusammen, wobei der nichtflüchtige Bestandteil aus einem reflektierenden Pigment, z. B. Titandioxid, ferner aus einem natürlichen oder synthetischen Harz, z. B. Kolophonium oder Phenolharz, und einem nichtflüchtigen Öl, z. B. Leinöl, besteht, und das Volumenverhältnis von Pigment zum gesamten nichtflüchtigen Anteil weniger als 50% beträgt, wohingegen der flüchtige Bestandteil ein übliches Verdünnungs- oder Lösungsmittel, z. B. Xylol oder Aceton, sein kann.

Mit den vorgegebenen Zusammensetzungen können zwar haltbare Straßenmarkierungen hergestellt werden, wenn die verlangte Dosierung, insbesondere in bezug auf die jeweilige Öl- und Kunststoffbindemittelkomponente eingehalten wird. So wird bei Verwendung von zuviel Harz die Haltbarkeit der Straßenmarkierung schnell herabgesetzt, so daß infolge von Rissebildungen die erforderliche Biegbarkeit der Straßenmarkierung nicht mehr gegeben ist. Eine optimale Kunststoffbindemittel- und Öldosierung führt hingegen zu den verlangten Biegbarkeitseigenschaften, so daß die Straßenmarkierung mit den sich selbst einstellenden Glasperleneinheiten und dem Bindemittel den Anforderungen im Straßenverkehr und den Änderungen in den atmosphärischen Bedingungen gerecht wird. Die Kosten für eine derartige Straßenmarkierung sind jedoch hoch. Wenn, wie ausgeführt, das Volumenverhältnis von Pigment zum gesamten nichtflüssigen Anteil weniger als 50% beträgt, wird ein günstiges Abriebverhältnis von nur 0,01% erreicht, was aber nur durch einen hohen fachlichen Aufwand bewerkstelligt werden kann.

Die US-PS 2 574 971 offenbart eine schnelltrocknende, reflektierende Straßenmarkierungsfarbe, die im wesentlichen aus einem Trockenöllack mit einem brillant reflektierenden Pigment und zusätzlich aus einem Magnesiumsilikat-Pigment zur Bildung einer thioxotropen Verdickung besteht, wobei das Volumenverhältnis der biden Pigmente zueinander 25 bis 45% beträgt. Die Straßenmarkierungsfarbe enthält ferner einen Suspensionszusatz mit transparenten Glasperlen. Der so zusammengesetzte Farbansatz wird in einem einzigen Verfahrensschritt auf die betreffende Straßenfläche gespritzt und bildet danach auf dieser eine haltbare Straßenmarkierung, die ein relativ hohes Retroreflexionsvermögen und eine hohe Nachtsichtbarkeit für Autofahrer aufweist und den normalen Anforderungen in bezug auf Straßenabrieb und Wetterbedingungen genügt. Ein Nachteil bei dieser Straßenmarkierungsfarbe besteht darin, daß der Kunststoffharzanteil als Bindemittel mit 33 Gew.-% zu hoch liegt und demzufolge die Straßenmarkierungsfarbe gegenüber atmosphärischen Bedingungen weniger stabil ist und schnell rissig wird, weil sie nicht flexibel genug ist. Auch ist ihre Abriebfestigkeit herabgesetzt. Da ferner der Glasperlenanteil der Farbe unter 50 Gew.-% liegt, ist ihr Retroreflexionsvermögen und ihre Nachtsichtbarkeit für Autofahrer noch verbesserungsbedürftig.

Ebenfalls ist aus der US-PS 2 879 171 eine stark reflektierende Straßenmarkierungsfarbe bekannt. Sie besteht im wesentlichen aus einer Mischung mit etwa 1,5 bis 4 kg transparenter Glasperlen auf etwa 3,75 Litern einer stabilisierenden wässerigen, pigmentierte Überzugsteilchen enthaltenden Dispersion. Durch Schrumpfung des Überzugsmaterials werden die Glasperlen an der Oberfläche der Farbe in fester Lage zurückgehalten, sobald das Wasser der Dispersion verdunstet ist, wodurch der Hauptanteil der Glasperlen durch die Schrumpfung des getrockneten Überzugsmaterials bloßgelegt wird und dadurch in der Lage ist, Licht unmittelbar nach Auftragung des Überzugsmaterials zu reflektieren. Die dispergierte Phase der Dispersion auf der Basis von Nitrozelluloselack enthält 12 Gew.-% Titandioxid und weitere 9 Komponenten. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel setzt sich die dispergierte Farbe aus jeweils 25 Gew.-% Titandioxid und 25 Gew.-% Polystyrol als Bindemittel sowie 50 Gew.-% Xylol zusammen. Als Überzugsmaterial für die pigmentierten Teilchen der Dispersion kommen eine Reihe von organischen Substanzen, z. B. Methylzellulose, in Frage. Wie ersichtlich, hat die stark reflektierende Straßenmarkierungsfarbe einen komplizierten Aufbau und ist deshalb in der Herstellung aus verfahrenstechnischer Sicht recht teuer. Hinzu kommt, daß ein großer Teil der Glasperlen in der Farbe durch Abrieb schnell verloren geht und dadurch das Retroflexionsvermögen und auch die Nachtsichtbarkeit für Autofahrer verringert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Mischung der eingangs genannten Zusammensetzung derart zu verändern, daß dadurch das Retroreflexionsvermögen und die Nachtsichtbarkeit erheblich erhöht werden. Nicht zuletzt soll die neue Mischung auch hohe thermoplastische Eigenschaften aufweisen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Mischung zur Herstellung einer Straßenmarkierung verwendet wird, die aus einem Kunststoff-Harzgemisch von 16,00 Gew.-% als Bindemittel, 27,50 Gew.-% Quarzsand mit Calciumcarbonat, 6,50 Gew.-% Titandioxid (Rutil) und einem Glasperlenanteil von 50,00 Gew.-% besteht.

Die mit der erfindungsgemäßen Mischung erzielten Vorteile bestehen im wesentlichen darin, daß eine besonders hohe Nachtsichtbarkeit und ein zusätzliches, erhöhtes Retroreflexionsvermögen erzielt werden, und zwar durch den hohen Spezialglasperlenanteil in der erfindungsgemäßen Mischung. Überdies verleihen die hochwertigen Weißpigmente in der erfindungsgemäßen Mischung der auf die Straßenfahrbahn aufgetragenen Masse nach dem Abkühlen einen brillanten Weißgrad und tragen damit insbesondere zu der sehr hohen Nachtsichtbarkeit der Straßenmarkierung bei, was noch durch eine ausgewählte Siebfraktion von Reflexionsmaterialien gefördert wird. Darüber hinaus ist die aus der erfindungsgemäßen Mischung hergestellte Markierung auch noch bei Nässe und Regen gut sichtbar.

Die Erfindung wird im folgenden näher erläutert:

Die erfindungsgemäße Mischung der Herstellung der Straßenmarkierung, die aus kunststoff-gebundenen Materialien besteht, setzt sich zusammen aus

Kunststoff-Harzgemisch als Bindemittel
16,00 Gew.-%
Quarzsand mit Calciumcarbonat	27,50 Gew.-%
Titandioxid (Rutil)	6,50 Gew.-%
Glasperlen	50,00 Gew.-%
	100,00 Gew.-%

und hat, wie die bekannte Mischung, nach Erhitzen thermoplastische Eigenschaften, jedoch weist die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Mischung gegenüber der bekannten mit 50,00 Gew.-% einen mehr als dreifachen Anteil an Glasperlen auf, wodurch das Retroreflexionsvermögen der erfindungsgemäßen Straßenmarkierung zusätzlich erheblich erhöht wird. Da der Quarzsand das als Bindemittel dienende Spezial-Kunststoff-Harzgemisch ohnehin aufsaugt, konnte der Anteil am Quarzsand mit Calciumcarbonat in der erfindungsgemäßen Mischung um fast die Hälfte verringert werden.

Die erfindungsgemäße, eine thermoplastische Wirkung erzeugende Mischung wird als homogenes feinstes Pulver oder als Blockware geliefert. Diese Mischung wird in einem Schmelzkessel oder Behälter, wie er bei einem Gerät mit Ziehschuh zur Aufbringung von Straßenmarkierungen vorgesehen ist, zu einer heißen, fließfähigen Masse aufgeschmolzen, die dann nach Anbringen auf der Fahrbahn einer Straße mittels des Ziehschuhes zu einer Dauermarkierung mit hervorragender Tages- und Nachtsichtbarkeit führt. Das Aufschmelzen der erfindungsgemäßen Mischung erfolgt im zum Ziehschuh gehörenden Behälter bei einer Temperatur von etwa 150-200°C. Bewährt haben sich hierfür auch indirekt beheizbare Schmelzkessel mit horizontalen Rührwerken. Die durch die Erhitzung erzeugte Schmelze besitzt eine hervorragende, längere Fließfähigkeit und läßt sich sehr schnell und ohne höheren Heizaufwand problemlos auf die Straßenoberfläche auftragen. Die hochwertigen Weißpigmente (Rutil) in der erfindungsgemäßen Mischung führen nach Aufschmelzen der Mischung und Anbringen der geschmolzenen Masse auf einer Fahrbahn zu brillantem Weißgrad und verleihen dem durch Kunststoff gebundenen Material eine nachhaltige Nachtsichtbarkeit wegen der besonders ausgewählten Siebfraktion von Reflexionsmaterialien.

Die geschmolzene Masse der erfindungsgemäßen Mischung entwickelt auch eine hervorragende Haftung auf allen bekannten Schwarzdecken, jedoch ist für Betonoberflächen eine vorherige Grundierung erforderlich. Auf Straßenoberflächen hingegen aufgetragen, kühlt die Masse schnell ab, erstarrt dann und ist innerhalb von wenigen Minuten befahrbar.

Für kleinere Markierungsmaßnahmen kann das thermoplastische Material auch sehr gut von Hand verlegt werden. Eine derartige Handverlegung wird hauptsächlich dort angewandt, wo beispielsweise Pfeil- oder Buchstabenmarkierungen aufgebracht werden sollen.

Unter den mit der erfindungsgemäßen Mischung zur Herstellung der Straßenmarkierung erzielten Vorteilen ist insbesondere die hohe Nachtsichtbarkeit und das erhöhte Retroreflexionsvermögen hervorzuheben, wofür seit längerer Zeit ein erhebliches Bedürfnis zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bestand und aber trotz vielfacher Versuche bisher keine so einfache Lösung durch Erhöhung des Glasperlenanteils gefunden worden ist.

Claims

Mischung zur Herstellung der Straßenmarkierung, bestehend aus einem Spezial-Kunststoff-Harzgemisch von 16,00 Gew.-% als Bindemittel, 27,50 Gew.-% Quarzsand mit Calciumcarbonat, 6,50 Gew.-% Titandioxid (Rutil), und
einen Glasperlenanteil von 50,00 Gew.-%.