DE1459842B1 - Verfahren und Markierungsmaterial zum Markieren einer Fahrbahn - Google Patents
Verfahren und Markierungsmaterial zum Markieren einer FahrbahnInfo
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- DE1459842B1 DE1459842B1 DE1964M0062671 DEM0062671A DE1459842B1 DE 1459842 B1 DE1459842 B1 DE 1459842B1 DE 1964M0062671 DE1964M0062671 DE 1964M0062671 DE M0062671 A DEM0062671 A DE M0062671A DE 1459842 B1 DE1459842 B1 DE 1459842B1
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Markieren einer Fahrbahn unter kurzzeitigem Vorerwärmen der
Fahrbahn und Aufbringen eines erwärmten, pigmentierten, thermoplastischen, Zuschlagstoffe enthaltenden
Markierungsmaterials, das einen zusammenhängenden Film auf der Fahrbahn bildet und sich dann verfestigt,
sowie ein Markierungsmaterial zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Bisher erfolgte das Markieren von Fahrbahnen durch flüssige Farben, Kunststoffolien oder heiße, geschmolzene,
auspreßbare Substanzen. Die zum Trocknen der Farbmarkierungen erforderliche Zeit ist jedoch ziemlich
lang, so daß der normale Verkehrsfluß erheblich gestört wird. Kunststoffolienmarkierungen erfordern
eine zeitraubende Anbringung, sind teuer und können häufig aus ihrer richtigen Lage verschoben oder zerstört
oder durch Böswillige entfernt werden. Durch Aufbringen eines Kunststoffilms aus einem Reservoir
von geschmolzenem Kunststoff hergestellte Maikierungen erfordern vor dem Aufbringen eine zeitraubende
Vorbereitung, eine komplizierte Vorrichtung und stören den Verkehrsfluß während des Aufbringens und
anschließenden Abkühlens.
Aus der schweizerischen Patentschrift 368 203 ist f erner ein Verfahren zum Herstellen und Anbringen von Straßenmarkierungen bekannt, das darin besteht, daß Leichtmetall-Kleinteile, wie Aluminiumgranalien und -späne, in oder auf die zu markierenden Oberflächen aufgebracht werden. Dabei kann ein schon vorhandener Straßenbelag kurzzeitig aufgeweicht werden, und die Leichtmetall-Kleinteile können dann auf den erweichten Straßenbelag gebracht und glattgewalzt, eingedrückt oder eingestampft werden. Dieses Verfahren ist jedoch aufwendig sowie zeitraubend und stört den Verkehrsfluß während des Aufbringens und Abkühlens erheblich.
Aus der schweizerischen Patentschrift 368 203 ist f erner ein Verfahren zum Herstellen und Anbringen von Straßenmarkierungen bekannt, das darin besteht, daß Leichtmetall-Kleinteile, wie Aluminiumgranalien und -späne, in oder auf die zu markierenden Oberflächen aufgebracht werden. Dabei kann ein schon vorhandener Straßenbelag kurzzeitig aufgeweicht werden, und die Leichtmetall-Kleinteile können dann auf den erweichten Straßenbelag gebracht und glattgewalzt, eingedrückt oder eingestampft werden. Dieses Verfahren ist jedoch aufwendig sowie zeitraubend und stört den Verkehrsfluß während des Aufbringens und Abkühlens erheblich.
Aus den bekanntgemachten Unterlagen der deutschen Patentanmeldung Z 4 266 V/37 d ist ein gemusterter
Gußasphaltboden bekannt, der dadurch erhalten wird, daß man gebrochene Asphaltkörner in die
heiß aufgelegte Gußasphaltmasse einklopft und die Asphaltkörner nach dem Erweichen in der heißen Gußasphaltmasse
verstreicht. Dabei mag wohl ein gewisses Verfließen der in den Asphaltkörnern enthaltenen Pigmente
auftreten, doch findet kein Benetzen der Fahrbahn unter Ausbildung eines zusammenhängenden
Films auf dem Straßenbelag statt. Auch dieses Verfahren ist recht zeitraubend und stört den Verkehrsfluß
erheblich.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1100 666 ist
schließlich ein Verfahren zum Markieren einer Fahrbahn unter Auftragen einer Masse aus dickflüssigem,
geschmolzenem, pigmentiertem, thermoplastischem, harzhaltigem Markierungsmaterial auf die Fahrbahn
bekannt. Auch dieses Verfahren ist nicht geeignet, Markierungsstreifen zu ergeben, die in kurzer Zeit,
z. B. in weniger als 2 oder 3 Minuten auf einer Fahrbahn zu trocknen vermögen. Das Markierungsmaterial
wird erweicht, bevor es in Richtung auf die Fahrbahn befördert wird, und wird dann als zusammenhängende
Masse aus dickflüssigem geschmolzenem Material auf die Fahrbahn ausgepreßt. Wegen des zähflüssigen
Schmelzzustandes des aufgetragenen Materials wird ein sehr dicker Markierungsstreifen ausgebildet, der
sich nur relativ langsam abkühlt.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Markierung einer Fahrbahn
zu schaffen, durch das Markierungsstreifen hergestellt werden können, die äußerst schnell trocknen, so daß
der Verkehrsfluß während des Markierens der Fahrbahn kaum gestört wird. Außerdem ist es Aufgabe der
Erfindung, ein geeignetes Markierungsmaterial zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Oberfläche der Fahrbahn auf eine Temperatur von 66 bis 260°C erwärmt wird, unmittelbar danach das Markierungsmaterial auf die Fahrbahn in Form von Teilchen aufgetragen wird, die durch ein Sieb mit
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Oberfläche der Fahrbahn auf eine Temperatur von 66 bis 260°C erwärmt wird, unmittelbar danach das Markierungsmaterial auf die Fahrbahn in Form von Teilchen aufgetragen wird, die durch ein Sieb mit
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einer lichten Maschenweite von 0,84 mm hindurch- artiges Vorwärmen wird die Verbindung zwischen der
gehen und zu mindestens 80 Gewichtsprozent von aufgebrachten Markierung und der Fahrbahnobereinem
Sieb mit einer lichten Maschenweite von fläche verbessert. Es ist ferner möglich, die Fahrbahn
0,074 mm zurückgehalten werden und die bei Tempera- auf Temperaturen vorzuwärmen, die unter der
türen bis zu etwa 49° C nichtklebrig, frei fließend und 5 zum Schmelzen der organischen Bestandteile der
fest sind, deren thermoplastischen Bestandteile jedoch Teilchen erforderlichen Temperatur liegen, wenn
bei Temperaturen über 660C erweichen, und daß die man zugleich die Teilchen bei einer ausreichend
Teilchen während ihres Weges zu der Fahrbahn auf hohen Temperatur aufbringt, um ihre organieine
Temperatur über 660C erwärmt werden. sehen Bestandteile während der Abscheidung zu
Durch das Erwärmen der Teilchen während ihres io schmelzen, wobei vorzügliche, fest gebundene Markie-Weges
zu der Fahrbahn auf eine Temperatur von über rungen erhalten werden.
66° C erweicht die thermoplastische Phase der Teilchen, Das teilchenförmige Material dringt nach dem Er-
worauf die Teilchen die ebenfalls erwärmte Fahrbahn weichen der organischen Bestandteile und Benetzen der
benetzen, sich schnell mit dieser verbinden und inner- Fahrbahn unter Ausbildung eines zusammenhängenhalb
von Sekunden zu einem Film zusammenlaufen. 15 den Films in Poren oder Unregelmäßigkeiten der Ober-Oberflächen
von Straßen können so rasch und ohne fläche ein. Mindestens ein größerer Teil der organischen
wesentliche Störung des Verkehrs markiert werden. Bestandteile der Teilchen soll im geschmolzenen Zu-Nach
dem Verfahren nach der Erfindung können die stand eine kleinere Anfangsviskosität (unterhalb etwa
Markierungen auf Fahrbahnen in der Nähe von Ver- 1500 cP zu Beginn des Erwärmens auf 149°C, wenn sie
kehrssignalanlagen während der normalen Unterbre- 20 keine Pigmente und andere Bestandteile enthält, die bei
chung des Verkehrs durch das Signal aufgebracht 149° C nicht schmelzen) aufweisen, unabhängig davon,
werden. Die so aufgebrachten Markierungen können ob der organische Anteil oder die organischen Anteile
praktisch sofort (im Vergleich zu den nach bisherigen außerdem in der Wärme erhärten oder sich bei länge-Verfahren
angebrachten Markierungen) als Sicher- rem Erwärmen anderweitig verfestigen. Natürlich wird
heitsmarkierungen dienen und dem Straßenverkehr 35 die Vorwärmtemperatur der Fahrbahn und das Erwärausgesetzt
werden. Ferner sind die zum Aufbringen der men der Teilchen so abgestimmt, daß die organischen
Markierungen nach dem Verfahren nach der Erfindung Anteile der Teilchen nicht in nennenswertem Maße vererforderlichen
Lohnkosten gegenüber denen bei dem kohlt oder die geschmolzene Substanz aus der Markiefrüheren
Verfahren erheblich geringer, da Kennzeich- rung ausläuft.
nung und Umleitung des Verkehrs sowie Anwendung 30 Der zusammengelaufene Film wird innerhalb von
von Markierungsregeln unnötig sind. Sekunden bis zu etwa einer Minute fest und erreicht
Die thermoplastischen Bestandteile können erfin- einen nicht klebrigen Zustand, in dem er dem Verkehr
dungsgemäß ein Polykondensationsprodukt aus Kar- ausgesetzt werden kann, ohne wesentlich durch
bonsäure und Polyamid enthalten. Die Zuschlagsstoffe Schmutz verunreinigt oder erkennbar mitgerissen oder
bestehen erfindungsgemäß zweckmäßigerweise aus in- 35 auf die Räder von Kraftfahrzeugen übertragen zu
ertem, teilchenförmigem Material, dessen Schmelz- werden. Natürlich ist die rasche Erstarrung zu einem
punkt über der Temperatur liegt, auf die das Markie- nicht klebrigen Zustand (d. h. eine Verkürzung der
rungsmaterial während seines Weges zu der Fahrbahn Dauer der Klebrigkeit) besonders wichtig, wenn die
erwärmt wird, in einer Menge bis zu etwa 50% des Markierung an verkehrsreichen Stellen, z. B. an Fuß-Festvolumens
der gesamten Masse. 40 gängerüberwegen, angebracht werden soll. Auf der
Das inerte teilchenförmige Material kann aus durch- offenen Autobahn erlaubt der Verkehr im a'lgemeinen
sichtigen Glasperlen mit einem Durchmesser von etwa bei Mittel- oder Randlinienmarkierungen eine etwas
0,0075 bis 0,075 cm und einem Brechungsindex von längere Erstarrungszeit, nämlich bis zu etwa 2 oder
über 1,4 bestehen. sogar 3 Minuten, ohne größere Nachteile.
Weitere Merkmale der Erfindung sind im Unteran- 45 Bei Markierungsmassen, die durch Abkühlung fest
spruch 5 angegeben. werden, hängt die Zeit bis zur Erstarrung zu einem
Im einzelnen richtet sich die innerhalb des angegebe- nicht klebrigen Zustand natürlich von der Umgebungsnen
Temperaturbereichs zu wählende Temperatur für temperatur ab. Wenn die Fahrbahn, z. B. durch Infradas
kurzzeitige Erwärmen der Fahrbahn nach der für rotabsorption aus dem Sonnenlicht, eine erhöhte Temdie
Teilchen verwendeten organischen Phase (z. B. 50 peratur hat, ist eine längere Klebrigkeitsdauer zu erihren
Schmelz- und gegebenenfalls Härtungseigen- warten, bis eine Markierung, die thermoplastische
schäften usw.) sowie der Art der zu markierenden Fahr- Substanz enthält, für den Straßenverkehr geeignet ist.
bahn (z. B. dem Wärmerückhaltevermögen und der Gegebenenfalls kann man aber ein Kühlmittel (z. B.
Temperaturbeständigkeit der Fahrbahn, die aus Beton, Wasser, Luft oder sogar feste Substanzen, wie Glas-Asphalt
oder anderen Stoffen bestehen kann). Natur- 55 perlen oder Sand, von Umgebungs- oder tieferer Temlich
wird die Vorwärmtemperatur, auf die die Fahrbahn peratur) auf eine frisch angebrachte Markierung auferwärmt
wird, durch die Zusammensetzung der Fahr- bringen, um die Verfestigung zu beschleunigen. Gebahn
begrenzt und bestimmt damit die Wahl des aufzu- wohnlich erfolgt aber die Wärmeableitung in die Fahrbringenden
teilchenförmigen Materials, so daß nur bahn und die Umgebung so rasch, daß der aufgebrachte
Teilchen verwendet werden können, die beim Aufbrin- 60 Film innerhalb von Sekunden, insbesondere bei Umgegen
unter den Bedingungen der Vorerwärmung der bungstemperaturen unterhalb etwa 27 0C, fest wird und
Fahrbahn zusammenlaufen. Die meisten Fahrbahnen nicht mehr klebt. Natürlich kann die Wärmeableitung
vertragen aber Vorwärmtemperaturen bis etwa 2600C, mit einer Erhärtung in der Wärme od. dgl. kombiniert
die zum Zusammenlaufen der geschmolzenen organi- werden, um den Film innerhalb von Sekunden erstarren
sehen Bestandteile der Teilchen hoch genug sind. 65 zu lassen.
Ferner ist es vorteilhaft, eine z. B. aus Asphalt beste- Homogene Gemische organischer Substanzen, die
hende Fahrbahn auf eine Temperatur vorzuwärmen, bei dem Verfahren nach der Erfindung angewendet
bei der der Asphalt zu schmelzen beginnt; durch der- werden können, enthalten z. B. die folgenden Bestand-
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teile: (1) eine feste organische polymere harzartige Gewichtsteile
Substanz mit einem scharfen Schmelzpunkt innerhalb Weichgemachtes Polyamid, das bei 84 bis
des Bereichs von 66 bis 1490C, mit dem Kapillarrohr 94° C im Kapillarrohr schmilzt 43,75
bestimmt, und einer Schmelzviskosität bei 149 0C von Polyamid, das bei 122 bis 1270C im
weniger als 2000 oder bevorzugt 1500 cP, und (2) eine 5 Kapillarrohr schmilzt 43,75
feste organische monomerartige kristalline Substanz, Ketonharz 12,5
die auch einen scharfen Schmelzpunkt innerhalb des Chloriertes Naphthalin 5,0
Bereiches von 66 bis 149 0C, mit dem Kapillairohr bestimmt,
und eine Schmelzviskosität von weniger als Die obigen Bestandteile werden homogen mitein-200
oder bevorzugt weniger als 100 cP bei 149 0C hat. io ander vermischt, indem sie einfach geschmolzen und
(Mit schaifem Schmelzpunkt im Kapillarrohr ist ein etwa 1/2 Stunde bei ungefähr 1210C gerührt werden.
Temperaturbereich von nicht mehr als etwa 8° C, ge- Das fertige homogene Gemisch hat eine Viskosität wohnlich nicht mehr als 5,5°C, zwischen der ersten von 46OcP bei 1490C. Bei ungefähr 1210C beträgt die Neigung der Substanzteilchen in dem Kapillarrohr zum Viskosität etwa 1500 cP und bei 99° C etwa 10 000 cP. Durchsichtigwerden und der Temperatur gemeint, bei 15 Beim Abkühlen auf etwa 24° C verliert das Gemisch der sie vollständig durchsichtig werden.) seine Klebrigkeit praktisch sofort. Wenn es wieder auf
Temperaturbereich von nicht mehr als etwa 8° C, ge- Das fertige homogene Gemisch hat eine Viskosität wohnlich nicht mehr als 5,5°C, zwischen der ersten von 46OcP bei 1490C. Bei ungefähr 1210C beträgt die Neigung der Substanzteilchen in dem Kapillarrohr zum Viskosität etwa 1500 cP und bei 99° C etwa 10 000 cP. Durchsichtigwerden und der Temperatur gemeint, bei 15 Beim Abkühlen auf etwa 24° C verliert das Gemisch der sie vollständig durchsichtig werden.) seine Klebrigkeit praktisch sofort. Wenn es wieder auf
Die monomerartige Substanz in der organischen 66 0C erwärmt wurde, wird es nicht wieder klebrig. Das
Phase dient als Lösugsmittel für die harzartige Sub- Gemisch wird aber beim Erwärmen auf 68,3 0C wieder
stanz bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes klebrig.
der monomerartigen Substanz; dies bedeutet, daß die 20 Die beiden Polyamidbestandteile der obigen Mimonomerartige
Substanz beim Schmelzen die poly- schung sind Kondensationsprodukte von polymerisiermere
harzartige Substanz auflöst. In diesem Sinne sind ten Fettsäuren und Polyamiden, wie sie in der USA.-die
monomerartige Substanz und die polymere Sub- Patentschrift 2 379 413 offenbart sind. Je nach der
stanz miteinander verträglich, wobei sich die monomer- Fettsäure und dem Polyamin, die gewählt werden,
artige Substanz gewissermaßen als Weichmacher ver- 25 sowie dem Ausmaß der Umsetzung und den Endhält,
gruppen können Schmelzpunkt und Viskosität bei er-
Die hier angegebenen Viskositäten sind Brookfield- höhter Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes verViskositäten,
die mit einer Spindel Nr. 2 mit einer der ändert werden. Hier sind Produkte erforderlich, die
jeweils gemessenen Viskosität angepaßten Umdre- innerhalb des Temperaturbereiches von 66 bis zu 149 0C
hungszahl gemessen wurden. 30 schmelzen. Das weichgemachte Polyamid der obigen
Der relative Mengenanteil dieser beiden organischen Mischung ist selbst ein homogenes Gemisch, das nach
Substanzen in einer teilchenförmigen Masse ist wichtig. der Ball- und Ringmethode bei etwa 910C und im
Die monomerartige Substanz soll in ausreichender Kapillarrohr von etwa 84 bis 94° C schmilzt. Es hat
Menge verwendet werden, so daß die Fahrbahn rasch eine Viskosität bei 1490C von etwa 825 cP und bei
benetzt wird, wenn die teilchenförmige Masse darauf 35 1210C von etwa 3000 cP. Es ist ein inniges Gemisch
geschmolzen wird. Der Mengenanteil der monomer- von etwa 5 bis 15% eines Gemisches von o- und p-N-
aitigen Substanz in dem Gemisch muß aber so gewählt Äthyltoluolsulfonamid, das als niedermolekularer
werden, daß das Gemisch nicht bei Raumtemperatur Weichmacher wirkt, und dem Kondensationsprodukt
klebrig wird. Die Menge der monomerartigen Substanz von etwa 295 Gewichtsteilen dimerisierter Fettsäuren
sollte so begrenzt werden, daß das entstehende Ge- 40 aus Leinöl und etwa J8 Teilen monomerer Fettsäure
misch nicht länger als einige wenige Sekunden bis zu mit etwa 32 Teilen Äthylendiamin, die bei erhöhter
etwa einer Minute nach dem Abkühlen auf etwa 24° C Temperatur von etwa 200 bis 300° C umgesetzt wurden,
aus dem geschmolzenen Zustand noch klebrig bleibt. bis ungefähr die theoretische Menge Wasser bei der
Die abgekühlte Substanz soll dann bei Raumtempera- Kondensation entstanden war. Das erhaltene Konden-
tur und bis zu etwa 660C im nichtklebrigen Zustand 45 sationsprodukt hat ein Molekulargewicht von etwa
verbleiben. Wenn die Fahrbahnen unter normalen 3000, eine Aminzahl von etwa 4, einen verhältnismäßig
Bedingungen nicht besonders hohen Temperaturen scharfen Schmelzpunkt im Kapillarrohr von 104,4 bis
ausgesetzt werden, kann natürlich die Grenze der 107,8° C und eine Viskosität von etwa 130OcP bei
Nichtklebrigkeit bis zu der obersten Temperaturgrenze 149° C und von etwa 8000 cP bei 1210C.
herabgesetzt werden, die die Fahrbahn in ihrer Umge- 50 Das geradkettige Polyamid in der Mischung hat
bung jemals erreicht. Im allgemeinen kann die Menge einen Schmelzpunkt von etwa 1210C nach dem BaIl-
der monomerartigen Substanz in bezug auf die poly- und Ringverfahren und von 122 bis 127° C im Kapillar-
mere harzartige Substanz zwischen ungefähr 3 und 20 rohr. Seine Viskosität beträgt bei 149 0C etwa 350 cP
oder möglicherweise 25 Gewichtsprozent der Gesamt- und bei 121° C etwa 22000 cP. Es ist auch ein Konden-
menge der organischen Phase in der Teilchenmasse 55 sationsprodukt von polymerisierten Fettsäuren mit
schwanken. Polyaminen; sein Infrarotabsorptionsspektrum zeigt,
Es kann außerdem eine feste kristalline niedermole- daß es viele der Eigenschaften eines Polyamids hat, das
kulare (Molgewicht unterhalb etwa 500) oder mono- durch Umsetzung einer dimerisierten trocknenden ÖJ-
merartige Substanz vorhanden sein, die unter Auf- säure mit einem Alkylendiamin, wie Äthylendiamin,
lösung des Polykondensationsproduktes schmelzbar 60 entstanden ist, wharscheinlich mit einer niedermoleku-
ist. Viele organische Massen, einschließlich solcher, die laren aliphatischen Dikarbonsäure, wie Sebacin- oder
Epoxyharze in Verbindung mit Härtern und natürlich Maleinsäure, an den Enden Kondensationspolymeri-
fließfähig machenden monomerartigen Bestandteilen sates. Sein Molekulargewicht beträgt etwa 2100 und
(z. B. Phthalsäureanhydrid) enthalten, können verwen- seine Aminzahl 4.
der werden. 65 Das Ketonharz in der Mischung ist ein Kondensa-
Eine beispielhafte Zusammensetzung des organi- tionsprodukt von Formaldehyd mit Cyclohexanon mit
sehen Anteils des teilchenförmigen Materials ist folgen- einem Molekulargewicht von ungefähr 500 und einem
dermaßen: Schmelzpunkt von etwa 73,30C nach dem Ball- und
Ringverfahren und von 56 bis 670C im Kapillarrohr.
Wenn es allein gegen 1490C erwärmt wird, neigt es
zum Schäumen. In der Mischung dient es in vorteilhafter Weise zur Herabsetzung der Viskosität der organischen
Phase beim Schmelzen. Überraschenderweise verkürzt es die Klebrigkeitsdauer der Masse (im Vergleich
zu Massen, die es nicht enthalten) beim Abkühlen von der Schmelztemperatur auf etwa 24° C, setzt
aber die Temperatur herab, bei der die Masse beim Erwärmen über 24° C zu kleben beginnt. Bis zu etwa
40 Gewichtsprozent der organischen Phase können aus einem fließfähig machenden organischen Harz von verhältnismäßig
niedrigem Molekulargewicht unterhalb 1000 oder möglicherweise 1500 (z. B. dem Ketonharz)
bestehen, und doch kann die Viskosität bei 121° C bis zu 10 000 und bei 149°C 5000 cP betragen.
Das chlorierte Naphthalin in der Mischung ist ein Gemisch von Tri- und Tetrachlornaphthalin. Es ist eine
weiße kristalline, wachsartige feste Substanz mit etwa 50% Chlorgehalt. Sein Molekulargewicht beträgt ungefähr
255 und sein Schmelzpunkt ungefähr 93° C, nach dem BaÜ- und Ringverfahren bestimmt. Es schmilzt zu
einer sehr beweglichen Flüssigkeit, die eine sehr flache Viskositätscharakteristik'hat. Unterhalb des Schmelzkositätscharakteristik
(d. h. eine geradlinige Viskositätscharakteristik) beim Schmelzen hat. Chloriertes
Naphthalin ist für diesen Zweck sehr vorteilhaft und erhöht im kristallinen Zustand in überraschenderweise
die Bindung der Masse an eine Fahrbahn nach dem Verfahren nach der Erfindung.
Das Färben von erfindungsgemäß hergestellten Markierungen erfolgt durch Zusetzen von deckfähigen
Farbpigmentteilchen (gewöhnlich so fein, daß sie ein Sieb mit 0,044 mm lichter Maschenweite passieren, die
aber keine vergrößerten Teilchen enthalten, die nicht ein Sieb mit 0,84 mm lichter Maschenweite passieren),
z. B. Chromgelb (Zink-, Barium- oder Bleichromat), Titandioxyd oder anderen organischen Pigmenten und
Pigmentstreckmitteln sowie gegebenenfalls organischen Pigmenten, z. B. Phthalocyaninblau oder -grün, entweder
allein oder mit anderen Pigmenten kombiniert.
Bezogen auf das gesamte Volumen von organischer Phase und Pigmentbestandteilen (einschließlich Pigmentstreckmitteln)
in der teilchenförmigen Substanz werden gewöhnlich mindestens 5 oder möglicherweise
10 Volumprozent Pigment für eine ausreichende -Pigmentierung verwendet. Bis zu ungefähr 60 Volumprozent
Pigment, bezogen auf das Gesamtvolumen von
punktes ist es fest und kristallin; aber wenn es geschmol- 35 organischer Phase und Pigment, können verwendet
zen ist, wird es sofort sehr dünnflüssig. Ferner hat es werden, insbesondere wenn die Kosten herabgesetzt
einen sehr hohen Siedepunkt deutlich oberhalb 288° C werden sollen. Die Pigmente können mit den organi-
und zersetzt sich bis zum Sieden nicht. In der hier be- sehen Bestandteilen homogen vermischt oder können
schriebenen Masse dient es beim Schmelzen als Lösungs- als getrennte Bestandteile mit dem jeweiligen Gemisch
mittel für die Masse der polymeren harzartigen Sub- 30 vermischt werden. Bevorzugt wird aber mindestens ein
stanz der Mischung (z. B. als Lösungsmittel für die Teil des Volumens des Pigments (5 oder 10 Volum-Polyamidharze),
zur Herabsetzung der Viskosität der prozent, auf das Gesamtvolumen von Pigment und or-Schmelze
sowie der Temperatur, bei der die Masse beim ganischer Phase bezogen) mit mindestens einem orga-Erwärmen
klebrig wird, ändert aber überraschender- nischen Bestandteil der Masse homogen vermischt und
weise die Klebrigkeitsdauer der Masse beim Abkühlen 35 damit verbunden, um dadurch die Bindung des Pigvom
Schmelzpunkt auf etwa 24° C nicht wesentlich. ments durch die Masse zu erhöhen, wenn sie in Teil-
Eine interessante Beziehung zwischen den Schmelz- chenform auf eine Fahrbahn gesprüht wird. Bei dem
Viskositäten der einzelnen Bestandteile der organischen Pigmentzusatz ist dessen Wirkung auf die pigmentierte
Phase der teilchenförmigen Masse und denen des Ge- organische Phase der teilchenförmigen Substanz im
misches der organischen Bestandteile ist aus der folgen- 40 Hinblick auf die Schmelzviskosität zu beachten. Bevorden
Tabelle ersichtlich: zugt wird der Pigmentzusatz unterhalb der Grenze ge
halten, bei der das geschmolzene Gemisch von Pigment und organischer Substanz bei 149°C in eine viskose
Masse verwandelt wird, die eine Viskosität von mehr als etwa 100 Krebseinheiten hat. Weiße Fahrbahnmarkierungen
wurden mit ausgezeichnetem Erfolg mit der oben angegebenen organischen Mischung und ungefähr
10 Volumteilen Titandioxyd je 90 Volumteile der organischen Mischung hergestellt.
Die besten Ergebnisse wurden erzielt, wenn praktisch alle Teilchen des Markierungsmaterials von einem
Sieb mit 0,149 mm lichter Maschenweite zurückgehalten werden; obwohl auch Massen mit bis zu 20 Ge
Bestandteile
Weichgemachtes Polyamid, das
bei 84 bis 94° C im Kapillarrohr
bei 84 bis 94° C im Kapillarrohr
schmilzt
Polyamid, das bei 122 bis 127° C
im Kapillarrohr schmilzt
Ketonharz
Chloriertes Naphthalin
Gesamte organische Phase
Viskosität, Centipoise bei 149° C I bei 121° C
825 350
4 461
3 000
22000 5 900
Aus den obigen Werten ist ersichtlich, daß das homogene Gemisch der Bestandteile in der organischen
Phase so beschaffen ist, daß die Viskosität derselben
1 800 wichtsprozent Teilchen, die ein Sieb mit 0,149 mm
55 lichter Maschenweite passieren (und sogar ein Sieb mit 0,074 mm lichter Maschenweite passieren), noch ausgezeichnete
Ergebnisse liefern. Wenn eine große Menge Teilchen (z. B. mehr als 20 Gewichtsprozent) ein Sieb
mit 0,074 mm lichter Maschenweite passieren, tritt introtz der Anwesenheit eines größeren Teils von Bestand- 60 sofern ein Verlust auf, als einige dieser kleinen Teilchen
teilen, die einzeln vergleichsweise höhere Viskositäten beim Versprühen in zufälliger Richtung abgetrieben
beim Schmelzen haben, stark herabgesetzt wird.
Unabhängig von einer Erklärung hierfür wurde festgestellt,
daß mindestens 3 Gewichtsprozent der gesamten organischen Phase bis zu ungefähr 20 oder möglicherweise
25 Gewichtsprozent derselben aus einer kristallinen Substanz bestehen sollen, die eine sehr niedrige
Schmelzviskosität und bevorzugt eine wasserartige Viswerden und manchmal verkohlen oder durch die
Wärme an der Sprühöffnung verbraucht werden.
Übliche Mahlverfahren, einschließlich Abkühlen des Materials vor dem Mahlen, sind zur Herstellung der
teilchenförmigen Massen, die die obigen Anforderungen erfüllen, geeignet. Bevorzugt werden die organischen
Bestandteile und die Pigmente vor dem Mahlen
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innig miteinander vermischt, so daß sie dann einzelne (z. B. ab 20% des Volumens der Glasperlen in einer
Teilchen bilden, die jeweils die zur erfolgreichen Durch- Masse) liegen frei für die unmittelbare Reflexion. Die
führung notwendigen Bestandteile enthalten. eingebetteten Perlen hemmen die Abnutzung, d. h., sie
Ein überraschender Effekt kann erzielt werden, wenn schützen die organische Farbe vor zu rascher Abnut-
teilchenförmige Massen verwendet werden, die durch- 5 zung, und werden außerdem allmählich nach einem
sichtige Glasperlen enthalten. Im Gegensatz zu dem, gewissen Abrieb des darüberliegenden Films als Reflek-
was dem Stande der Technik nach zu erwarten gewesen toren freigelegt. Die hier verwendbaren Glasperlen
wäre, ergibt eine Markierungslinie, die durch Auf- haben einen größeren Brechungsindex als 1,4. Der
sprühen von durchsichtige Glasperlen enthaltenden Brechungsindex von Perlen auf Fahrbahnen sollte
Teilchen auf eine Fahrbahn aufgebracht wird, eine un- io bevorzugt etwa 1,5 betragen; aber für bestimmte Fälle
gewöhnliche Wirkung, wobei viele der Glasperlen in kann auch erfindungsgemäßes Fahrbahnmarkierungs-
der Masse nur teilweise in den aufgebrachten Film ein- material verwendet werden, dessen Perlen einen Bre-
gebettet sind und sofort in Verbindung mit ihrer gebun- chungsindex bis zu 2,0 oder darüber haben. Der Durch-
denen Oberfläche in dem pigmentierten, diffus reflek- messer der Perlen kann zwischen etwa 0,0075 und
tierendem Film als Reflektoren wirken. Bisher erfolgte 15 0,075 cm schwanken, wobei Perlen, die durch ein Sieb
das Aufbringen in zwei Stufen, nämlich Farbanstrich mit 0,42 bis 0,149 mm lichter Maschenweite hindurch-
tmd Aufstreuen der Perlen, wenn man sofort eine gehen, bevorzugt werden, insbesondere wenn die ande-
ReflexiOtt für Vetkehrsmarkierungen erreichen wollte. ren Teilchen auch in diesem Bereich liegsn. Eine brauch-
Es würde zwar auch -schön das Aufbringen von Farbe bare Reflexion wird erzielt, wenn das Volumen der
im Gemisch mit Perlen in einer Stufe durchgeführt, ae Glasperlen zwischen etwa 25 und 50 Volumprozent
doch wird hier die Reflexion erst später erreicht, wenn aller Bestandteile (einschließlich Perlen) des teilchen-
der Verkehr die die Glasperle bedeckende getrocknete förmigen Materials liegt, obwohl natürlich auch mit
Farbe abgenutzt hat. Einige Perlen sind zwar vollstän- kleineren Mengenanteilen an Perlen brauchbare Ergeb-
dig iö den Film eingebettet; aber eine große Anzahl nisse erzielt werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Markieren einer Fahrbahn unter kurzzeitigem Vorerwärmen der Fahrbahn und
Aufbringen eines erwärmten, pigmentierten, thermoplastischen, Zuschlagstoffe enthaltenden Markierungsmaterials,
das einen zusammenhängenden Film auf der Fahrbahn bildet und sich dann verfestigt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Fahrbahn auf eine Temperatur
von 66 bis 260° C erwärmt wird, unmittelbar danach das Markierungsmaterial auf die Fahrbahn in Form
von Teilchen aufgetragen wird, die durch ein Sieb mit einer lichten Maschen weite von 0,84 mm hindurchgehen
und zu mindestens 80 Gewichtsprozent von einem Sieb mit einer lichten Maschenweite von
0,074 mm zurückgehalten werden und die bei Temperaturen bis zu etwa 49° C nichtklebrig, frei fließend
und fest sind, deren thermoplastischen Bestandteile jedoch bei Temperaturen über 66°C erweichen,
und daß die Teilchen während ihres Weges zu der Fahrbahn auf eine Temperatur über 66° C
erwärmt werden.
2. Markierungsmaterial zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die thermoplastischen Bestandteile des Markierungsmaterials als Hauptanteil ein PoIykondensationsprodukt
aus Karbonsäure und Polyamid enthalten.
3. Markierungsmateiial zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuschlagsstoffe aus inertem, teilchenförmigen! Material, dessen Schmelzpunkt
über der Temperatur liegt, auf die das Markierungsmaterial während seines Weges zu der Fahrbahn
erwärmt wird, in einer Menge bis zu etwa 50% des Festvolumens der gesamten Masse bestehen.
4. Markierungsmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das inerte teilchenförmige
Material aus durchsichtigen Glasperlen mit einem Durchmesser von etwa 0,0075 bis 0,075 cm
und einem Brechungsindex von über 1,4 besteht.
5. Maikierungsmaterial nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die thermoplatischen Bestandteile ein festes, organisches, monomerisches
kristallinisches Material enthalten, das einen scharfen Schmelzpunkt zwischen 66 und 149° C hat und
eine Schmelzviskosität von weniger als 200 cP bei 149° C aufweist und das nach dem Schmelzen ein
Lösungsmittel für das Polykondensationsprodukt ist.
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