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Verfahren zum Laborieren von Manöverkartuschen Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren und die zugehörige Einrichtung zum Laborieren von Manöverkartuschen,
bei denen der Ladungsraum nach außen hin durch eine Dammschicht aus verfestigtem
Kork-, Sägemehl- oder dergleichen Grieß und/oder -pulver abgeschlossen ist.
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Bei den bisher bekannten Manöverkartuschen besteht diese Dammschicht
aus einem - oder mehreren Pfropfen bzw. Stopfen, die in einem besonderen Arbeitsgang
aus einem hartbaren Gemenge von Kork-oder Sägemehlgrieß einerseits und Harzen, Klebstoffen
u: dgl. andererseits hergestellt und nach dem Aushärten alsdann in einem besonderen
Einpreß- und Klebvorgang mit der Kartuschhülse verankert werden. Um die Haftkraft
zwischen der Innenwand der Kartusche und dem- Verdämmungspfropfen zu bessern, hat
man dabei die Hülsenwandung, im Bereich der -Klebstelle mit Rillen versehen. - ;
_ Manöverkartuschen der beschriebenen Art haben sich an sich gut bewährt, nur ist
ihre Herstellung,---und zwar bedingt durch das umständliche Einpressen und Einkleben
der Verdämmungspfropfen, vergleichs=-weise umständlich und nicht auf dem rationellen
Wege einer Fließfertigung möglich.
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Gemäß der Erfindung wird hier durch ein Laborierverfahren Abhilfe
geschaffen, das eine vollkontinuierliche Fließfertigung von Manöverkartuschen ermöglicht
und dessen Eigenart darin besteht, daß die Dammschicht durch Aufschütten eines fließ-
bzw. rieselfähigen Gemenges aus Kork- bzw. Sägemehl-oder dergleichen Grieß einerseits
und einem Kleber, beispielsweise einem Kunststoffkleber, andererseits auf die vorlaborierte,
d. h. mit der Pulverladung gefüllte und mittels einer Pappscheibe abgedeckelte Kartusche
aufgebracht, die so erzeugte Dammschicht alsdann durch einen Trockenprozeß erhärtet
und anschließend gegebenenfalls noch mit einer aus Lack od. dgl. bestehenden Schutzschicht
überzogen wird.
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Zweckmäßigerweise wird auch hierbei die Innenwand der Kartuschhülse
im Bereich der Dammschicht in an sich bekannter Weise aufgerauht und/oder gerillt,
um die Verklammerung zwischen Hülse und Verdämmungsmaterial möglichst vollkommen
zu gestalten. Von der Intensität dieser Verdammung hängt nämlich zu einem guten
Teil der schießtechnische Effekt einer Manöverkartusche ab. Ist die Verdammung ungenügend,
so ist die akustische und optische Wahrnehmung beim Abschuß einer solchen Manöverkartusche,
bei der ja das Geschoß als verdämmendes Element fehlt, dem echten, scharfen Schuß
nicht mehr ähnlich.
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Eine vollkontinuierlich arbeitende Anlage zur Durchführung des neuen
Verfahrens ist in einem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 der Zeichnung dargestellt,
während Fig.2"'eine nach dem neuen Verfahren hergestellte Manöverkartusche im Längsschnitt
veranschaulicht.
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Bevor auf die Einzelheiten des neuen Herstellungsverfahrens eingegangen
wird, sei zunächst, und zwar an Hand der Fig. 2, der grundsätzliche Aufbau einer
Manöverkartusche beschrieben, wie sie im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung
laboriert werden soll. Eine solche Manöverkartusche besteht zunächst aus einer Hülse
1, die mit einer gewissen vorgegebenen Menge von schüttfähigem Treibladungspulver
2 gefüllt ist. Diese Pulverschicht ist nach oben hin durch eine nach unten abgekantete
Pappscheibe 3 abgedeckt, auf die eine als schüttfähiges bzw. fließfähiges Gemenge
aufgebrachte Dammschicht 4 aus Kork- bzw. Sägemehlgrieß und/oder -pulver einerseits
und einem Kleber, beispielsweise einem Kunststoffkleber, andererseits folgt. Diese
Dammschicht wird nach dem Aushärten, das beispielsweise durch einen Trockenprozeß
bewirkt wird, noch mit einer aus Lack od. dgl. bestehenden Schutzschicht 5 überzogen.
Letztere hat die Aufgabe, die Verdammung gegen äußere Einflüsse und Einwirkungen
zu schützen und abzudichten sowie dem Ganzen ein vorteilhafteres, glattes und kompaktes
Aussehen zu verleihen. Am rückwärtigen Ende der Kartusche ist in eine Bohrung der
Hülse 1 eine Zündschraube 6 eingesetzt, die ein Zündhütchen und die sogenannte Anfeuerung
enthält. Von da aus wird der Zündvorgang auf eine als Übertragungsmittel dienende
Beiladung 7 weitergeleitet. Letztere besteht im gezeichneten Falle aus einer Zelluloidkapsel
mit einigen Gramm Schwarzpulver. Dieser Aufbau des Zündsystems gewährleistet eine
besonders sichere und gefahrlose Handhabung und Laborierung der Kartusche.
Eine
Anlage zur vollkontinuierlichen Fließfertigung der beschriebenen Manöverkartusche
ist in Fig. 1 der Zeichnung veranschaulicht, und zwar ist dort mit 8 ein Fließband
bezeichnet, auf das die leeren Kartuschhülsen 1 in der Zeichnung ganz rechts aufgebracht
werden. Das Fließband bewegt sich in Richtung der Pfeile 9, d. h. das obere
Trum des Bandes läuft von rechts nach links. Dabei kommen die leeren Kartuschhülsen
1 zunächst unter das Auslaufende eines Behälters 10, der schüttfähiges Nitrozellulosepulver
enthält. Hier wird in jede Kartuschhülse eine bestimmte, vorgegebene Pulvermenge
2 eingefüllt. Auf diese Pulverschicht wird dann die Pappscheibe 3 (Fig. 2) aufgesetzt.
Die weiterwandernde Kartusche gelangt dann unter den Auslauf eines zweiten Behälters
11, der eine fließ- bzw. schüttfähige Mischung aus Kork-bzw. Sägemehlgrieß und/oder
-pulver einerseits und einem Kleber, beispielsweise einem Kunststoffkleber, andererseits
enthält. Die Mischung wird in dem Behälter vorteilhaft durch ein nicht dargestelltes
Rührwerk in Bewegung gehalten. Aus diesem Behälter 11
wird nun ein bestimmtes
ebenfalls vorgegebenes Quantum der Korkmehl-Klebstoff-Mischung auf die abgedeckelte
Pulverladung aufgebracht. Auf diese Weise wird im Zuge der Fließfertigung die Dämmschicht
4 (Fig. 2) geschaffen, die dann unter einer Presse 12 nachverdichtet und egalisiert
wird. Die Rillen 4a (Fig. 2) an der Innenwand der Kartuschhülse bewirken dabei eine
gute Verklammerung zwischen der Dämmschicht 4 und der Hülse 1.
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Die laborierte Kartusche gelangt vom Fließband 8
nun in den
Trockenraum 13, der auch ein Durchlaufraum sein kann, und erhält nach dem
Durchtrocknen bzw. Aushärten der Dämmschicht noch eine Schutzschicht 5 (Fig. 2)
aus Lack od. dgl., die beispielsweise auf einem Drehtisch, und zwar ebenfalls im
Fließverfahren aufgespritzt oder sonstwie aufgebracht wird.
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Man erkennt, daß die Laborierung der Manöverkartusche im Falle der
Erfindung im Gegensatz zu den üblichen Verfahren in einem Fließverfahren, d. h.
auf besonders rationelle Weise, erfolgt.
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Im übrigen kann man das beschriebene Verfahren, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen, auf vielerlei Weise abwandeln. So könnte man z. B. an Stelle
von schüttfähigem Nitrozellulosepulver auch Streifenpulver verwenden. Auch könnte
man z. B. zwischen dem Einschüttbehälter 11 für die Verdämmungsmasse und der Nachdrückpresse
12 noch eine Rüttelvorrichtung zur Vorverdichtung der in die Kartuschhülse 1 eingefüllten
Materialien vorsehen.