DE1093719B

DE1093719B - Einrichtung zur Herstellung von Porzellantellern u. ae. runden keramischen Erzeugnissen

Info

Publication number: DE1093719B
Application number: DEA26946A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hugo Apfelbeck
Original assignee: HUGO APFELBECK DR ING
Current assignee: HUGO APFELBECK DR ING
Priority date: 1957-04-12
Filing date: 1957-04-12
Publication date: 1960-11-24
Also published as: DE1066473B

Description

Einrichtung zur Herstellung von Porzellantellern u. ä. runden keramischen Erzeugnissen Das Hauptpatent betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Porzellantellern und ähnlichen runden keramischen Erzeugnissen durch Pressung von schüttfähigem, trockenem Massemehl, das in dosierter Menge auf eine Matrize aufgebracht ist, dessen besonderes Kennzeichen darin besteht, daß das Massemehl so auf der Matrize verteilt wird, daß seine Schichtdicke an allen Stellen dasselbe Mehrfache der Dicke des fertig gepreßten Tellers oder ähnlichen Gegenstandes an diesen Stellen beträgt, und anschließend unter hohem Druck gepreßt wird.
Bei der Durchführung dieses Verfahrens ergeben sich gewisse Schwierigkeiten, einmal wegen der hohen Preßdrücke und außerdem hinsichtlich der Verteilung des Massemehls auf der Matrize. Diese Verteilung, die mittels einer umlaufenden und in der richtigen Weise geschnittenen Schablone erzielt wird, führt dazu, daß die Schichtstärke des Massemehls auf der Matrize an den einzelnen Stellen verschieden ist und beispielsweise im Bereich des Fußwulstes des Tellers besonders große Werte annimmt.
Das auf die Matrize geschüttete Massemühl ist also im Bereich des Fußwulstes des Tellers besonders hoch aufgeschüttet und bildet dort einen ringförmigen Massemehlwulst. Beim Niedersenken des den Teller pressend formenden Preßstempels legt sich dessen untere Fläche zunächst auf diesen ringförmigen Massewulst und schließt dadurch den Raum innerhalb des ringförmigen Wulstes ab. Beim weiteren Niedergehen des Preßstempels muß die hier eingeschlossene Luft durch das Massemehl des Wulstes nach außen entweichen, wobei sie Teilchen des Massemehls mitreißt. Ein Teil der eingeschlossenen Luft wird außerdem unerwünschterweise in das Massemehl mit eingepreßt. Dieser Nachteil wird vermieden, wenn die Einrichtung gemäß der Erfindung bei der Anwendung des Verfahrens nach dem Hauptpatent benutzt wird.
Die erfindungsgemäße Einrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Patrizen-Preßwerkzeug ein zweiteiliges Folgewerkzeug ist, welches aus einem ringförmigen Vorpreßstempel und einem der Innenfläche des Tellers entsprechenden Nach- oder Fertigpreßstempel besteht.
Der Gegenstand der Erfindung findet vorteilhafterweise Anwendung bei einer Drehtischpresse mit z. B. fünf Matrizen, so daß jede Matrize durch schrittweises Drehen des Drehtisches der Presse nacheinander zu der Dosier- und Aufgabevorrichtung für das Massemehl, zu der das Massemehl in der Matrize verteilenden Schablone, zu dem ringförmigen Vorpreßstempel zum Einebnen und Vorpressen des Massemehlwulstes oberhalb des Fußwulstes des Tellers, zum Fertigpreßstempel für die Endpressung und schließlich zu einer den mittleren Teil der Matrize anhebenden Vorrichtung, wo der gepreßte Teller od. dgl. abgenommen wird, gelangt.
In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Einrichtung schematisch dargestellt, und zwar im Rahmen von fünf Figuren, die sich auf die einzelnen Verfahrensschritte bei der Herstellung eines Tellers nach dem Hauptpatent beziehen.
Zu der erfindungsgemäßen Einrichtung gehört zunächst eine Matrize, die der Unterseite des zu pressenden Tellers entspricht und aus beiden Teilen 1 und 2 besteht. Der mittlere Teil 2 der Matrize ist kreisförmig. Die Trennfuge? zwischen den beiden Matrizenteilen 1 und 2 liegt unter der Mitte des Fußwulstes 8 des zu pressenden Tellers. Der mittlere Teil 2 kann gegenüber dem feststehenden und ihn ringförmig umgebenden Teil 1 angehoben werden, wie dies beispielsweise in Fig. 5 ersichtlich ist.
Die Matrize 1, 2 besitzt auf ihrem äußeren ringförmigen Teil 1 eine ringförmige Schneidkante 3, die den Außenrand des zu pressenden Tellers formt und beschneidet.
Fig. 1 zeigt das erste Stadium des Verfahrens, in dem das Massemehl 4 in dosierter Menge auf die Matrize 1, 2 aufgeschüttet worden ist.
Nach dem Aufschütten des Massemehls 4 wird, wie in Fig. 2 dargestellt, eine an dem Schaft 6 sitzende, rotierende Schablone 5 auf die Matrize 1, 2 herabgesenkt, um das Massemehl entsprechend den Bedingungen nach dem Hauptpatent zu verteilen. Dabei wird durch die Schablone 5 oberhalb des Fußwulstes 8 des Tellers ein Ringwulst gebildet.
Zum Einebnen des Ringwulstes oberhalb des Fußwulstes 8 wird dann im dritten Stadium des Verfahrens ein ebenfalls zur erfindungsgemäßen Einrichtung gehörender ringförmiger Vorpreßstempel 9 auf das durch die Schablone 5 verteilte Massemehl herabgesenkt. In Fig. 3 ist der Augenblick dargestellt, wo der ringförmige Vorpreßstempel 9 den Ringwulst oberhalb des Fußwulstes 8 bereits eingeebnet hat. Hierbei würde ein Zusammendrücken der im Innenraum 11 des Vorpreßstempels 9 eingeschlossenen Luft stattfinden, wenn nicht in der Wandung des Vorpreßstempels 9 Öffnungen 10 vorgesehen wären, durch die die eingeschlossene Luft nach außen entweichen kann.
Nach dem Einebnen des Ringwulstes oberhalb des Fußwulstes8 durch den ringförmigen Vorpreßstempel9 wird bei der folgenden Verfahrensstufe der Fertigpreßstempel 12 gegen die Matrize abgesenkt, der der Innenfläche des zu pressenden Tellers entspricht und mit einem Druck von mehr als 100 kg je cm2 das Massemehl 4 zu dem Rohteller 14 fertig preßt. Preßdrücke von etwa 150 bis 500 kg je cm2 haben sich als geeignet erwiesen.
In Fig. 5 ist schließlich das letzte Stadium bei der Durchführung des Verfahrens mit der erfindungsgemäßen Einrichtung zu sehen. Nachdem der Fertigpreßstempel 12 das Massemehl zu dem Rohteller 14 gepreßt hat und abgehoben worden ist, wird der Rohteller 14 durch Anheben des mittleren Teils 2 der Matrize durch einen Stempel 13 so weit hochgehoben, daß er sich mühelos, und ohne zu zerbrechen, von dem mittleren Matrizenteil 2 abheben läßt. Man erkennt auch in Fig. 5, daß der Rohteller 14 nicht mit seinem Wulst 8 in der entsprechenden Vertiefung der Matrize hängenbleiben kann, da die Trennfuge 7 zwischen den beiden Matrizenteilen 1 und 2 so liegt, daß der äußere Teil des Fußwulstes 8 des durch den mittleren Matrizenteil 2 angehobenen Tellers 14 frei liegt. Schließlich ist aus Fig.5 auch ersichtlich, wie die Schneidkante 3 den Außenrand des Tellers 14 abgeschnitten und geformt hat.
Die Anordnung von Entlüftungskanälen, die zweiteilige Ausbildung der Matrize derart, daß die Trennfuge in der Mitte unter dem Fußwulst des Tellers liegt, sowie die Anbringung einer den Tellerrand formenden und beschneidenden ringförmigen Schneidkante an der Matrize ist bei Pressen, die nicht mit der den Gegenstand des Hauptpatents bildenden Verteilung des Massemehls betrieben werden und die keinen ringförmigen `'orpreßstempel aufweisen, bekannt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Einrichtung zur Herstellung von Porzellantellern und ähnlichen runden keramischen l-#-rzeugnissen nach dem Verfahren nach Patent 1066 473, gekennzeichnet durch ein Patrizen-Folgewerkzeug, bestehend aus einem ringförmigen '\'orpreßstempel (9) zum Vorpressen und Einebnen des oberen ringförmigen Materialwulstes im Bereich des Fußwulstes (8) des Tellers (14) und einem der Innenfläche des Tellers (14) entsprechenden Fertigpreßstempel (12).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Vorpreßstempel (9) Luftaustrittsöffnungen (10) aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine zweiteilige Matrize (1, 2) mit einer kreisringförmigen Trennfuge (7) etwa in der Mitte unter dem Fußwulst (8) des Tellers (14).
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize bzw. ihr äußerer, ringförmiger Teil (1) eine den Tellerrand formende und beschneidende ringförmige Schneidkante (3) besitzt. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift N r. 13 020; französische Patentschrift Nr. 601941.