DE1092903B - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Vinylidenchlorid - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Vinylidenchlorid

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DE1092903B
DE1092903B DEF26185A DEF0026185A DE1092903B DE 1092903 B DE1092903 B DE 1092903B DE F26185 A DEF26185 A DE F26185A DE F0026185 A DEF0026185 A DE F0026185A DE 1092903 B DE1092903 B DE 1092903B
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DE
Germany
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vinylidene chloride
trichloroethane
phase
continuous production
temperature
Prior art date
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Pending
Application number
DEF26185A
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English (en)
Inventor
Dr Theodor Ploetz
Dr Hermann Richtzenhain
Dipl-Chem Paul Riegger
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Feldmuehle AG
Feldmuehle Papier und Zellstoffwerke AG
Original Assignee
Feldmuehle AG
Feldmuehle Papier und Zellstoffwerke AG
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Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/25Preparation of halogenated hydrocarbons by splitting-off hydrogen halides from halogenated hydrocarbons

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Vinylidenchlorid Die Erfindung betrifft die kontinuierliche Herstellung von Vinylidenchlorid aus Trichloräthan durch Abspaltung von Chlorwasserstoff mittels wäßriger Lösungen von Alkalihydroxyden oder Suspensionen von Erdalkalihydroxyden.
  • Diese Umsetzung ist an sich bekannt, z. B. aus der deutschen Patentschrift 529 604. Man arbeitet dabei so, daß das flüssige Trichloräthan in dem flüssigen alkalischen Mittel suspendiert und unter langsamem Erhitzen umgesetzt wird, wobei man schließlich die Temperatur so steigert, daß das gebildete Vinvlidenchlorid abdestilliert.
  • Die Erfindung betrifft demgegenüber ein Verfahren, bei dem sich das Trichloräthan in dampfförmigern Zustand mit dem wäßrig-alkalischen, Chlorwasserstoff abspaltenden Mittel umsetzen kann, um eine Beschleunigung der Umsetzung und eine Erhöhung der Ausbeute zu erreichen. j'berraschenderweise wurde nämlich gefunden, daß beim Einleiten von Trichloräthan in Dampfform in das alkalische Mittel praktisch keine Kondensation (Verflüssigung) stattfindet, sondern die Gasblasen erhalten bleiben und sich im Verlauf ihres Weges durch das Reaktionsgefäß vom Ausgangshalogenid in das Vinylidenchlorid umwandeln. Da die Lauge, um ein Sieden zu verhindern, mit wesentlich niedrigerer Temperatur zugeführt werden muß, als dem Siedepunkt der Chlorverbindung entspricht, wäre an sich ein Kondensieren des Ausgangshalogenids zu erwarten gewesen.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß man das Trichloräthan rein oder im Gemisch mit Wasserdampf in Dampfform im Gegenstrom zur wäßrig-alkalischen Phase durch das Reaktionsgefäß führt (Dampfphase von unten nach oben, wäßrige Phase von oben nach unten) und dabei die Temperatur der Ausgangsstoffe so wählt, daß keine Kondensation des dampfförmigen Ausgangshalogenids in der flüssigen Phase eintritt und die Kopftemperatur des Reaktionsgemisches über dem Siedepunkt des azeotropen Gemenges aus Vinylidenchlorid und Wasser liegt.
  • Das Verfahren nach der Erfindung ist also in einfacher Weise kontinuierlich durchzuführen. Eine fließende Arbeitsweise bei der Umsetzung einer Suspension des Ausgangshalogenids in der alkalischen Flüssigkeit ist zwar an sich schon in der deutschen Patentschrift 908 614 beschrieben, aus der aber die Möglichkeit einer Reaktion in der Phase Dampf-Flüssigkeit nicht zu entnehmen ist. Bei der Phasengrenze Flüssigkeit-Dampf liegt aber, bezogen auf die gleichen Mengen Ausgangshalogenid, eine um das Vielfache größere Berührungsfläche der beiden Phasen vor, an denen die Reaktion stattfindet, als an der Phasengrenze flüssig-flüssig, woraus sich die Beschleunigung der Umsetzung und die Erhöhung der Ausbeute ergeben.
  • Außerdem wird bei dem Verfahren gemäß der deutschen Patentschrift 908614 eine möglichst gute Raum-Zeit-Ausbeute angestrebt, was bedingt, daß auf dem Reaktionsturm ein Dephlegmator angebracht werden muß, der nicht umgesetztes Trichloräthan abscheidet, das in den Prozeß wieder zurückgeführt wird.
  • Aus der britischen Patentschrift 638 117 ist ein weiteres kontinuierliches Verfahren bekanntgeworden.
  • Man arbeitet dabei aber in einer Kaskadenapparatur unter Druck bei Temperaturen zwischen 115 und 1250 C in der Weise, daß selbst das gebildete Vinylidenchlorid noch flüssig anfällt. Eine solche Arbeitsweise erscheint aber gegenüber der gemäß der Erfindung wesentlich kostspieliger.
  • Der praktisch vollständige Umsatz ergibt nämlich auch eine sehr günstige Wärmebilanz, indem eine wiederholte Erhitzung des Ausgangshalogenids entfällt. Da die für den Ablauf der Reaktion erforderliche Wärmemenge bereits von dem dampfförmigen Ausgangshalogenid mitgebracht wird, ist eine sehr einfache apparative Ausführungsform der Reaktionssäule möglich, und es erübrigt sich eine zusätzliche Beheizung dieser Säule.
  • Um eine Vereinigung der sehr feinen Gasblasen zu größeren auf dem Weg durch die Flüssigkeit zu verhindern, kann die Säule entsprechende Einbauten, wie beispielsweise Drahtnetze, enthalten, die zu einer Zerteilung eventuell auftretender größerer Glasblasen führen.
  • An Stelle von reinem Dampf des Ausgangshalogenids kann auch dampfförmig ein azeotropes Gemenge aus Trichloräthan und Wasserdampf im Gleich- oder Gegen strom zur Lauge eingeblasen werden, was eine Herahsetzung der Temperatur der Lauge erlaubt Aus der USA.-Patentschrift 2 541 022 ist es bekannt, Vinylchlorid mittels einer hochkonzentrierten alkoholischen Lauge derart herzustellen, daß dieser unter. Rühren während 16112 Stunden tropfenweise Äthylendichlorid zugegeben wird. In einer zweiten Reaktionszone, die im wesentlichen dem Wärmeanstausch dient, wird eine kleine Menge mit dem gebildeten Vi nylchlorid und dem Alkohol mitgerissenen Äthylendichlorid durch im Gegenstrom zugeführte I,auge noch umgesetzt. Hieraus können jedoch irgendwelche Parallelen mit dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung nicht hergeleitet werden.
  • Beispiel 1 In ein mit 120/oiger Natronlauge gefülltes Glasrohr von 70 mm Durchmesser und 2 m Höhe werden durch eine Düse am Fuß des Rohres pro Stunde 3.6 kg in einem Verdampfer erzeugter Trichloräthandampf mit einer Temperatur von 140 bis 1500 C und einem Druck von 1,2 bis 1,7 atü fortlaufend eingeblasen. Gleichzeitig werden am oberen Ende des Rohres pro Stunde 7,4 1 12°/oige Natronlauge kontinuierlich zugegeben, die auf eine Temperatur von 700 C vorgewärmt ist.
  • Das am oberen Ende mit einer Temperatur von 83 bis 850 C austretende Dampfgemisch wird in einer Trend vorrichtung, die im wesentlichen ausWasserabscheider und Trennkolonne besteht, in seine Bestandteile Vinylidenchlorid, Wasser und Rest-Trichloräthan zerlegt. Es werden 2,27 kg sehr reines Vinylidenchlorid vom Siedepunkt 31,7 bis 31,90 C pro Stunde erhalten.
  • Am Fuß der Säule wird die bis auf 0,1 bis 0,30/o erschöpfte Lauge mit einer Temperatur von 850 C abgezogen.
  • Beispiel 2 In ein mit 100/obiger Natronlauge gefülltes Glasrohr von 70mm Durchmesser und 4,60m Höhe werden durch eine Düse am Fuß des Rohres pro Stunde 2,5 kg Trichloräthandampf mit einer Temperatur von 1500 C und einem Druck von 1,7 atü fortlaufend eingeblasen.
  • Gleichzeitig werden am oberen Ende des Rohres pro Stunde 7,3 1 10°/oige Natronlauge kontinuierlich zuge- geben, die auf 700 C vorgewärmt ist. Das Erzeugnis wird dabei schon so rein am Kopf der Säule entnommen, daß es nach Abtrennung des Wassers nur noch 35 g nicht umgesetztes Trichloräthylen enthält, das sich bei einer Differenz der Siedepunkte von 800 in sehr einfacher Weise abtrennen läßt. Auch hierbei wird am Fuß der Säule eine praktisch vollständig erschöpfte Lauge entnommen. Bei diesem Versuch werden 1,75 kg Vinylidenchlorid vom Siedepunkt 31,70 C pro Stunde erhalten.
  • Beispiel 3 In ein senkrechtes Rohr von 5 m Länge und 80 mm Durchmesser wird unten fortlaufend 120/oige Natronlauge von etwa 650 C eingepumpt und durch eine Düse Trichloräthandampf von einer Temperatur von 140 bis 1420 C und etwa 1,7 atü Vordruck mit einer Geschwindigkeit von 3,2 1 Tri pro Stunde (bezogen auf Flüssigkeit) eingeblasen. Die Temperatur der über einem Siphon abfließenden Lauge beträgt etwa 65 bis 700 C, sie ist bis auf unter 1 °/o erschöpft. Weiter befindet sich oben ein Ablaß für das dampfförmige Produkt, das anschließend kondensiert wird und nur noch 0,040/0 Trichloräthan enthält.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRUCHE: 1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Vinylidenchlorid durch Abspaltung von Chlorwasserstoff aus Trichloräthan mittels wäßriger Lösungen von Alkalihydroxyden oder Suspensionen von Erdalkalihydroxyden in der Wärme, dadurch gekennzeichnet, daß man das Trichloräthan rein oder im Gemisch mit Wasserdampf in Dampfform laufend dem Reaktionsbehälter zuführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man im Gegenstrom arbeitet, indem man die Dampfphase von unten nach oben und die wäßrige Phase von oben nach unten führt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperaturen der Ausgangsstoffe so wählt, daß keine Kondensation des Trichloräthandampfes in Gegenwart der tlüssigen Phase im Reaktionsbehälter eintritt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 541 022.
DEF26185A 1958-07-16 1958-07-16 Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Vinylidenchlorid Pending DE1092903B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2016077305A1 (en) * 2014-11-11 2016-05-19 Dow Global Technologies Llc Process for the production of ethylene, vinylidene, and hydrogen chloride from ethane

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US2541022A (en) * 1947-01-02 1951-02-13 Diamond Alkali Co Continuous process for manufacture of vinyl chloride

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US10023511B2 (en) 2014-11-11 2018-07-17 Dow Global Technologies Llc Process for the production of ethylene, vinylidene, and hydrogen chloride from ethane

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