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Entlastungszünder Vorliegende Erfindung betrifft einen Entlastungszünder,
der bei Befreiung des Zünders von einer auf diesem ruhenden Last zündet und die
Sprengladung im Augenblick zur Explosion bringt.
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Entlastungszünder dieser Art sind an sich bekannt, doch sind diese
bekannten Entlastungszünder in ihrer Bauart durch die Ausbildung mit Hebelgestängen
kompliziert und deshalb teuer. Auch sind diese bekannten Zünder in der Funktion
nicht sicher, insbesondere nicht wasserdicht. Die mechanischen Teile sind damit
Korrosionseinflüssen ausgesetzt und können bei Kälte leicht einfrieren.
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Diese Mängel zu beseitigen und einen in der Herstellung einfachen,
dabei aber wasserdichten, kältefesten, funktionssicheren Entlastungszünder zu schaffen,
ist Aufgabe vorliegender Erfindung.
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Gelöst wird diese Aufgabe im wesentlichen dadurch, daß in einem vorzugsweise
aus Blech bestehenden, topfförmigen Gehäuse mit einem Falz- oder Bördelrand ein
das Gehäuse etwa bis zur halben Höhe ausfüllender scheibenförmiger, vorzugsweise
aus Kunststoff bestehender Aufnahmekörper mit einem zentrisch angeordneten, an einer
Stelle vorspringenden im wesentlichen zylindrischen Ansatz, wobei die Wandteile
eine beträchtliche Stärke aufweisen und sich bis zur Höhe des Gehäuses erstrecken,
eingebettet ist, wobei der Aufnahmekörper oberhalb des Gehäusebodens radial von
einer Sackbohrung zur Aufnahme des Schlagbolzen, der Schlagbolzenfeder und der Zündeinrichtung
mit einer Übertragungsladung fast vollständig durchdrungen ist und senkrecht zu
dieser Sackbohrung der vorspringende Teil des zylindrischen Ansatzes, dessen freier
Zylinderraum zur Aufnahme eines Uhrwerks dient, zur Aufnahme und Lagerung eines
unter Federdruck stehenden, den Schlagbolzen sperrenden Zapfens eine durchgehende
Bohrung aufweist, wozu eine von dem Uhrwerk gesteuerte Schaltkulisse mit einem auf
den Zapfen sitzenden Sperrzapfemteller zusammenwirkend, den Zapfen verriegelnd angeordnet
ist, auf den Rand des Gehäuses eine abschließende, zentrisch eine durch Federdruck
vorstehende Druckplatte tragende Abdeckplatte abgedichtet aufgesetzt ist, wobei
die Abdeckplatte und die Druckplatte senkrecht von dem Sperrzapfen, diesen axial
beweglich führend vom Gehäuse abgedichtet und quer zu diesem von einem die Sperrlage
des Zapfens sichernden, entfernbaren Element durchdrungen sind, und von der Gehäusewand
und dem zylindrischen Ansatz des Aufnahmekörpers ein größerer ringförmiger Hohlraum
gebildet ist, der zur Aufnahme einer Sprengladung dient.
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Bevorzugte Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes sind dadurch gekennzeichnet,
daß die Sackbohrung zur Aufnahme des Schlagbolzens, der Schlagbolzenfeder und der
Zündeinrichtung mit der Übertragungsladung mit einem Schraubnippel und einer darin
angeordneten Rändelkopfschraube als Gegenlager für die Zündeinrichtung verschlossen
ist, wobei sich der Schraubnippel mit einem Flansch an der Außenwand des Gehäuses
und die Rändelschraube am Schraubnippel abstützt und zwischen dem Schraubnippelflansch
und dem Gehäuse und dem Schraubnippelflansch und dem Kopf der Schraube Dichtungsscheiben
angeordnet sind.
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Ferner besteht ein Merkmal darin, daß das z. B. mit einer Laufzeit
von 2 Stunden ausgelegte Uhrwerk in seiner ebenen Erstreckung parallel zur Ebene
des Gehäusebodens angeordnet ist.
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Weiter i:st hierzu ein Merkmal dadurch gekennzeichnet, daß als Schaltkulisse
eine waagerecht angeordnete, vom Uhrwerk drehbare, im verriegelten Zustand über
den Sperrzapfenteller des mit einer Schraubendruckfeder federbelasteten, axial beweglichen
Sperrzapfens greifende, mit einer im Rand angeordneten Ausneh:mung versehene runde
Scheibe dient, durch deren Ausnehmung der Sperrzapfenteller bei abgelaufenem Uhrwerk
nach oben durchtretbar ist.
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Weitere Einzelheiten sind hierzu dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe
Markierungen zur Kenntlichmachung der Laufzeit des Uhrwerkes aufweist, und diese
Markierungen durch ein beispielsweise mit Plexiglas dicht verschlossenes Fenster
in der Abdeckplatte sichtbar ist.
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Ferner sind Einzelheiten zur Erzielung der Sperrlage des Sperrzapfens
dadurch gekennzeichnet, daß in dessen Bereich ein zwischen der Druckplatte und der
Abdeckplatte lösbar, einliegender, das Durchdrücken der mit einem Auslösestift o.
ä. für das Uhrwerk verbundenen Druckplatte verhindernder Streifen z. B. aus Hartleder
angeordnet ist.
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Ein weiteres Merkmal kennzeichnet sich dadurch, daß der durch Federdruck
gegenüber der Abdeckplatte vorstehenden, senkrecht axial begrenzt beweglichen, durch
den Sperrzapfen geführten Druckplatte ein weiterer Führungszapfen zugeordnet ist,
der diametral
exzentrisch gegenüber dem Sperrzapfen in der Abdeckplatte
z. B. eingenietet und als Federelement für die Druckplatte um den Führungszapfen
eine Schrauhendruckfeder angeordnet ist, die sowohl an der Abdeck- als auch an der
Druckplatte ihre Widerlager findet.
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Eine weitere Einzelheit besteht darin, daß zwischen der im Falzrand
des Gehäuses abgedichtet einliegenden Abdeckplatte und dem vorspringenden Ansatz
des Aufnahmekörpers ein weiterer Dichtring angeordnet ist.
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Ferner besteht ein Merkmal darin. daß im Boden des Gehäuses beispielsweise
zwei Einfüllöffnunge.n für den Sprengstoff angeordnet sind und diese Öffnungen durch
aufklebbare Platten bündig verschließbar sind, wobei letztere auf den nach innen
durchgedrückten Randteilen der Einfüllöffnungen aufliegen.
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Durch diese Ausbildung des Entlastungszünders kann dieser billig bis
auf das Füllen des Sprengstoffes, das im allgemeinen in einem vom Herstellungsort
für den mechanischen Teil und der Zündeinrichtung des Entlastungszünders entfernt
liegenden Füllwerk erfolgt, einsatzfertig hergestellt werden. Nach dem Füllen des
Entlastungszünders müssen lediglich die Einfüllöffnungen durch Aufkleben von Metallplatten
o. a. verschlossen werden. Vor allem ist der Entlastungszünder wasserdicht, so daß
Funktionsstörungen durch Vereisen des mechanischen Teiles des Entlastungszünders
nicht möglich sind. Ferner wird durch die erfindungsgemäße Anordnung des Uhr--,verkes
eine besonders geringe Bauhöhe erzielt.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, daß das den Sperrstift nach
einer Laufzeit von beispielsweise 2 Stunden freigebende Uhrwerk auch nach Lösen
des 1Iartlederstreifens erst nach einmaliger Belastung durch die darüber anzuordnende
Last zu laufen beginnt.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Abb. 1 einen Entlastungszünder von vorn gesehen im Schnitt,
im entlasteten, jedoch gesicherten Zustand, A1>1>. 2 desgleichen im Schnitt X-Y
der Abb. 1. Der Entlastungszünder besteht aus einem topffö rinigen Blechgehäuse
1 mit einem Falzrand, in welchem ein aus Kunststoff bestehender Aufnahmekörper 2
angeordnet ist. Von diesem strebt zentrisch ein im wesentlichen zylindrischer, bis
in die Höhe des Falzrandes des Gehäuses 1 sich erstreckender Ansatz al>.
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Der Aufnahmekörper 2 weist ferner eine radiale Sackbohrung zur Aufnahme
eines Schlagbolzens 14, einer Schlagbolzenfeder 15 und einer Zündeinrichtung 19
mit einem Aufnahmestück 17 für das Zündhütchen 16 und einer Übertragungsladung 18,
z. B. Tetryl, auf. Diese Bohrung ist mit einem Schraubnippe131 und einer in letzteren
eingeschraubten Rändelkopfschraube 21 verschlossen, wobei sich der Schraubnippel
mit einem Flansch auf dem Gehäuse l und der Kopf 23 der Rändelschraube 21 am Schraubnippel
abstützen. Unter dem Flansch des Schraubnippels 31 und unter dem Kopf 23 der Rändelschraube
21 sind Dichtungen 22 und 32 angeordnet. Ferner weist die Rändelschraube ein abgesetztes
Ende 20 als Gegenlager für die Zündeinrichtung 19 auf.
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In einem freien Zylinderraum des vorspringenden Ansatzes des Aufnahmekörpers
2 ist ein mit Schrauben 13 befestigtes Uhrwerk 9 angeordnet, das mit einer Laufzeit
von zwei Stunden ausgelegt ist. Dieses Uhrwerk 9 steuert eine als Scheibe ausgebildete
Schaltkulisse 24, die mit einem unter Federdruck stehenden, mit einem Dichtungsring
8 abgedichteten Sperrzapfen 7 durch die S.perrzapfenteller 33 zusammenwirkt. der
den Schlagbolzen 14 verriegelt. Als Federelement für den Sperrzapfen findet eine
Schraubendruckfeder 29 Verwendung. Das Gehäuse 1 ist tnit einer im Falzrand einliegenden
Abdeckplatte 4 abgedeckt und durch Dichtungen 3, 28 und 30 abgedichtet.
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Diese Abdeckplatte 4 trägt eine senkrecht axial begrenzt bewegliche,
mit einer Schraubendruckfeder 11 belastete Druckplatte 5, die einerseits durch den
Sperrzapfen 7 und andererseits durch einen in der Abdeckplatte eingenieteten Führungszapfen
10 geführt ist.
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Damit die mit einem nicht gezeichneten Auslösestift für das Uhrwerk
9 verbundene Druckplatte 5 nicht unbeabsichtigt niedergedrückt werden kann, ist
im Bereich des Sperrzapfens 7 ein zwischen der Druck-und Abdeckplatte 5 und 4 lösbar
einliegender Hartlederstreifen 6 angeordnet.
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Um die Laufzeit des Uhrwerkes 9 kontrollieren zu können, ist die als
Scheibe ausgebildete Schaltkulisse 24 mit Markierungen 27 versehen, die durch ein
mit Plexiglas dicht verschlossenes Fenster in der Abdeckplatte 4 sichtbar ist. Zum
Füllen des Entlastungszünders mit Sprengstoff 12 sind im Boden des Gehäuses 1 Einfüllöffnungen
25 und 26 angeordnet, die durch aufgeklebte Metallplatten verschlossen sind, wobei
die Metallplatten in nach innen gedrückten Randteilen der Einfüllöffnungen 25 und
26 aufliegen.
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Die Funktion des Entlastungszünders ist folgende: Die Sicherung 6
wird herausgezogen. Der Entlastungszünder wird in der Erde verlegt, und eine Last
von etwa 5 kg Gewicht wird auf dem Druckteller des Entlastungszünders aufgebaut.
Durch den Druck der Last von 5 kg drückt sich der Druckteller 5 herunter. Das Uhrwerk
9, welches gespannt eingebaut ist. wird durch den Druck des Drucktellers 5 z. B.
auf eine Membran freigegeben und fängt an zu laufen. Nach etwa 2 Stunden ist das
Uhrwerk abgelaufen, kann aber nicht zur Auslösung gelangen, da die Last von 5 kg
den Bolzen 7 in der Sperrlage hält. Wird die über den Entlastungszünder gelegte
Last hochgehoben, so schnellt der Bolzen 7 unter der Kraft der Feder 29 hoch. Der
Schlagbolzen 14 ist befreit und schlägt unter der Kraft der Schlagbolzenfeder 15
auf das Zündhiitchen 16, dessen Feuerstrahl die Sprengkapsel 19 zündet und durch
die Stoßwirkung der Sprengkapsel die Übertragungsladung 18 und den Sprengstoff 12
zur Detonation bringt.
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Der Entlastungszünder wird mit Sprengstoff 12 und Übertragungsladung
18 geliefert und erst am Verlegeort durch Einsetzen der Sprengkapsel 19 scharf
gemacht.
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Für diesen z. B. für 5 kg Belastung ausgelegten Entlastungszünder
weist die Schraubendruckfeder 29 für den Sperrzapfen 7 eine Federkraft von 6 kg,
die Schlagbolzenfeder eine von 4 kg und die um den Führungszapfen angeordnete Druckfeder
11 für die Druckplatte 10 eine Kraft von 1 kg auf.