DE1090091B

DE1090091B - Verfahren zur Herstellung eines stabilisierten Halogensilber-Photomaterials auf Aluminium und seinen Legierungen

Info

Publication number: DE1090091B
Application number: DEI12793A
Authority: DE
Inventors: Dr Chem Hans-Rudolf Marfurt
Original assignee: Interalpina Handels & Verwaltu
Current assignee: Interalpina Handels & Verwaltu
Priority date: 1949-08-08
Filing date: 1957-02-05
Publication date: 1960-09-29
Also published as: AT175757B; BE496856A; FR1023898A; DE811175C; LU30231A1; NL154931B; FR1165387A; GB684513A; CH282098A

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines stabilisierten Photomaterials auf Aluminium und seinen Legierungen mit festhaftender, saugfähiger, aufgewachsener Oxyd-Trägerschicht und in diese eingelagertem Halogensilber.

Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung lichtempfindlicher Schichten auf Aluminium und seinen Legierungen bekannt, bei welchen man auf der Metalloherfläche eine saugfähige, festhaftende, aufgewachsene Oxydschicht erzeugt und in diese die lichtempfindlichen Stoffe, bestehend aus einem oder mehreren Silberhalogeniden, direkt oder indirekt und ohne Verwendung eines Bindemittels einlagert. Das auf diese Weise erhaltene Photokopiermaterial hat jedoch den Nachteil, daß es in lichtempfindlichem Zustand praktisch keine Lagerfähigkeit besitzt, weil es schon nach wenigen Stunden an Lichtempfindlichkeit einbüßt und außerdem zu starker Schleierbildung neigt.

Nach einem weiteren bekannten Verfahren läßt sich eine lagerfähige, nicht schieiernde Halogensüberschicht auf Aluminium erzeugen, wenn man die das Halogensilber tragende Schicht einer besonderen Vorbehandlung unterzieht und hernach eine Behandlung des Haiagensilbers mittels eines HydrokoUoides vornimmt, welch letzteres rein physikalisch einer Diffusion der Silbersalze an die Oberfläche der Trägerschicht entgegenwirkt. Auf diese Weise kann einer Verminderung der Halogensilbermenge in der Oxydschicht vorgebeugt und damit eine Abnahme der Lichtempfindlichkeit verhindert werden. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß zur Erzielung des gewünschten Stabilisierungseffektes zwei verschiedene Operationen notwendig sind, von denen die eine bei erhöhter Temperatur stattfinden muß, was eine wesentliche Verteuerung des Gesamtprozesses zur Folge hat.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Vermeidung der genannten Nachteile der bekannten Verfahren zur Herstellung lichtempfindlicher Schichten auf Leichtmetall bezweckt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man die Schicht vor, während oder nach der Bildung oder Einlagerung des Halcgensilbers mit der Lösung eines Stoffes behandelt, der in der Photographic mit Halogensilber und Gelatine (oder Kunststoffen) als Bindemittel als »Stabilisator« bekannt ist. Eine solche Lösung verhindert die empfindlichkeitsdämpfende Wirkung in der Oxydschicht.

Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß man die das Halogensilber enthaltende Schicht vor, während oder nach der Stabilisienmgsbehandlung außerdem mit einem an sich bekannten, die spektrale oder allgemeine Lichtempfindlichkeit von Verfahren zur Herstellung

eines stabilisierten

Halogensilber-Photomaterials

auf Aluminium und seinen Legierungen

Anmelder:
Interalpina,

Handels- & Verwaltungsgesellschaft,

reg. Treuhandunternehmen,

Vaduz (Liechtenstein)

Vertreter: Dipl.-Ing. P. Haertel, Patentanwalt,
Duisburg, Zieglerstr. 32

Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 2. März 1956

Dr. ehem. Hans-Rudolf Marfurt,

Ennetbaden (Schweiz),
ist als Erfinder genannt worden

Halogensilbergelatine erhöhenden Sensibilisator, z. B. l.l'-Diäthylpinacyanoljodid, behandelt. Es läßt sich die Schicht auch mit einem die spektrale Empfindlichkeit erhöhenden Stoff, z. B. mit einer Eosin-Lösuug bekandeln und man kann außerdem als Stabilisator und Allgemein-Sensibilisator für das Halogensilber einen beide Wirkungen ausübenden Stoff, wie z. B. 5 - (p - Dimethylaminostyryl) - 7 - methyl 1,3,4 - (oder 2,3,4 )-triazaindolizin verwenden.

Als Ausgangsmaterial zur Herstellung des Photokopiermaterials gemäß der Erfindung dient in bekannter Weise Aluminium oder eine Aluminiumlegierung, worauf chemisch oder anodisch nach einem bekannten Verfahren eine festhaftende, saugfähige, aufgewachsene Oxydschicht erzeugt wird. In diese Oxydschicht als Trägerschicht wird durch Eintauchen in eine Silberionen enthaltende Lösung mittels chemischer oder elektrolytischer Reduktion feinverteiltes metallisches Silber eingelagert und letzteres alsdann durch chemische Reaktion in Halogensilber übergeführt.

Das Halogensilber in der Trägerschicht wird nun mit einer Lösung behandelt, die eine organische Verbindung enthält, die auf rein chemischem Wege einer

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Desensibilisierung durch die Oxydschicht entgegenwirkt. Dieser Prozeß wird vorteilhaft bei Zimmertemperatur in stark verdünnter wässeriger Lösung durchgeführt. .VIs organisch-chemische Stoffe lassen sich viele in der Farbphotographie mit Halogensilbergelatine als »Stabilisatoren« bekannte Verbindungen verwenden, z. B. heterocyclische Verbindungen aus der Klasse der Triazole. Thiazole, Tetrazole und Imidazole und ihre Derivate, ferner verschiedene aromatische und aliphatisch^ Amine. Diese organischen Stoffe gelangen vorzugsweise in wässerigen 0.1- bis 0,05".«igen Lösungen bei Temperaturen zwischen 15 und 2Q^: C zur Anwendung. Die Einwirkungsdauer auf die Halogensilberschicht beträgt 3 bis 5 Minuten.

Derart vorbereitete Halogensilberschichten lassen sich nach erfolgter Schlußwässerung und Trocknung mehrere Monate lagern, ohne etwas von ihrer ursprünglichen Lichtempfindlichkeit einzubüßen, vorausgesetzt, daß die Lagerung sachgemäß unter Ausschluß jeder schädlichen Lichteinwirkung erfolgt.

Die photographische Aerarbeitmig dieses Photokopiermaterials entspricht derjenigen der normalen Kopierpapiere. Vorzugsweise werden aber nach Beendigung der photographischen Arbeiten die Poren der die Silbersalze enthaltenden Aluminiumoxydschicht durch eine Nachbehandlung mit siedenden wässerigen Kobalt- oder Xickelsalzlösungen geschlossen.

und Trocknung bei 30~ C ist ein hochsensibles, lagerfähiges Photokopiermaterial entstanden.

Beispiel 3

Eine Aluminiumfolie wird mit einer Oxydschicht versehen und in diese Halogensilber eingelagert. Die Halogensilberschicht wird zur Erlangung einer höheren Lichtempfindlichkeit in eine kalte wässerige Lösung getaucht, die 1 g Ι,Γ-Diäthylpinacyauoliodid im Liter

ο Wasser enthält. Xach 3 Minuten Tauchzeit wird die Folie kurz mit Wasser gespült und zur Erreichung einer guten Lagerfälligkeit 4 Minuten lang in eine O.l^o/ooige alkoholische Lösung von 1.5-Dimethylimidazol getaucht. Nach erfolgter Wässerung und Trocknung läßt sich das so erhaltene sehr lichtempfindliche Aluminiumphotokopiermaterial während längerer Zeit lagern.

Be

ι s ρ ι e · ι

Eine anodisch oxydierte Aluminiumplatte, in deren Oxydschicht mittels doppelter Umsetzung Halogensilbei· eingelagert worden ist, wird 5 Minuten lang in eine kalte Lösung von 0.05 g 6-Xitrobenzimidazolsulfat pro Liter Wasser getaucht. Xach erfolgter gründlicher Schlußwässernng und Trocknung bei 30~ C ist eine lagerfähige Photoplatte entstanden, die zu jeder Zeit im Kontaktverfahren belichtet und auf der anschließend das erhaltene latente Bild entwickelt und fixiert werden kann.

Beispiel 2

Ein Gegenstand aus einer Al-haltigen Legierung wird zwecks Herstellung einer Oxydschicht einer Oxydation unterworfen, in die Oxydschicht alsdann metallisches Silber eingelagert und letzteres halogeiiisiert. Die Halogensilberschicht wird 3 Minuten lang in eine kalte alkoholische Lösung getaucht, die Ο.ΙΎοο Imidazolalanin enthält. Durch anschließende 3 Alinuten lange Behandlung des Gegenstandes mit einer kalten 0,05°.'onigen Eosin-Lösung wird eine Erhöhung der Lichtempfindlichkeit erzielt. Xach guter Wässerung

Beispiel 4

Eine anodisch oxydierte Aluminiuinplatte, in deren Oxydschicht metallisches Silber oder eine Silberverbindung eingelagert worden ist, wird nach einem bekannten Verfahren halogeiiisiert, wobei man der Halogenisierungslösung 0,05⁰Am eines Stoffes aus der Gruppe der Aza-indolizine, z. B. 5(p-Dimethylaminostyryl)-7-methyl-i,3,4- (oder 2,3.4 )-triaza-rndolizin. zusetzt. Das Ergebnis ist eine gegenüber bekannten Verfahren sinsiblere, hochlichtempfmdliche Photoplatte, die eine sehr gute Lagerfähigkeit aufweist.

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Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung eines stabilisierten Photomaterials auf Aluminium und seinen Legierungen mit festhaftender, saugfähiger, aufgewachsener Oxydschicht und in diese eingelagertem Halogensilber, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schicht vor, während oder nach der Bildung oder Einlagerung des Halogensilbers mit der Lösung eines bekannten Stabilisators für Halogensilber behandelt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die das Halogensilber enthaltende Schicht vor, während oder nach der Stabilisierungsbehandlung außerdem mit einem an sich bekannten, die spektrale oder Allgemeinempnndlichkeit erhöhenden Sensibilisator behandelt.

3. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet., daß man die das Halogensilber enthaltende Schicht außerdem mit einem die spektrale Empfindlichkeit erhöhenden Stoff behandelt.

4. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Stabilisator verwendet, der gleichzeitig als Allgemein-Sensibilisator für das Halogensilber wirksam ist.

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