DE1089930B - Verspruehbares Haarfestlegemittel - Google Patents
Verspruehbares HaarfestlegemittelInfo
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Description
Es sind zahlreiche Präparate zum Wellen und Festlegen
des menschlichen Haares bekannt, und die meisten von ihnen basieren auf wässerigen, filmbildenden
Lösungen. Die Hauptkomponente solcher Lösungen sind entweder natürliche Gummen oder natürliche oder
künstliche Harze, welche beim Verdampfen der Flüssigkeit einen Film oder einen Überzug bilden. Zusätzlich
zu den natürlichen Gummen und Harzen sind verschiedene alkohollösliche Proteide, wie Gliadin, Zein usw., Gelatine,
Mischungen von Eialbumin, Casein und Natriumsilikat, anorganische harzartige Verbindungen, die durch Behandlung
von wasserfreiem Mononatriumphosphat mit Borax erhalten werden, und verschiedene wasserlösliche
polymere Acrylsäurederivate, verwendet worden.
Da natürliche Gummen, wie z. B. Karayagummi, Alginate, Akaziengummi usw., ausflocken, sehr hart
austrocknen und eine unerwünschte Steifheit und Sprödigkeit verleihen, wurde deren Verwendung durch
wasserlösliche synthetische Harze ersetzt, wie z. B. solche, die durch vollständige Verseifung oder Hydrolyse von
polymeren Acrylsäure- und a-Methacrylsäureestern und
-amiden erhalten wurden. Der Nachteil von Flüssigkeiten zum Wellen von Haaren oder Präparaten für die Haarformung,
die solche Harze enthalten, besteht darin, daß solche Präparate ohne die Anwesenheit von Ammoniak
oder einem Ammoniumsalz, wie z. B. Ammoniumcarbonat, keine Bleichmittel vertragen. Die letztgenannten Verbindungen
machen jedoch den harzartigen Film oder Überzug nach dem Verdunsten der Flüssigkeit oder des
Trägers leicht hygroskopisch. Dadurch werden die Filme oder Überzüge ldebrig und fettig im Griff. Je nach der
Natur des wasserlöslichen polymeren Acrylsäurederivates neigen überdies einige Derivate dazu, sich abzureiben und
von den Haaren in Form kleiner, wie Schuppen aussehender Flocken abzufallen, während andere wiederum
alkalische Medien für ein leichtes Entfernen aus dem Haar benötigen. Es ist bei den Friseuren und in der Schönheitspflege
bekannt, daß Ammoniak das Haar deutlich verseift, wodurch die Haare angegriffen werden und ihre
Lebensdauer verkürzt wird.
Es wurden auch alkoholische Lösungen von Schellack verwendet, und diese werden jetzt in begrenzten Mengen
in einem Treibmittelsystem verkauft. Der Nachteil von Schellack besteht darin, daß er mit alkalischen Mitteln
gelöst werden muß, wie z. B. Natrium- oder Kaliumhydroxyd, um vor dem Mischen in einem Aerosol-Druckgefäß
eine Lösung zu bewirken. Außerdem müssen die gleichen alkalischen Mittel zur Entfernung der Präparate
vom Haar verwendet werden.
Es sind auch schon verschiedene synthetische Polymerisate zur Verwendung in Haarpflegemitteln bekannt,
jedoch auf Grund ihrer Löslichkeitseigenschaften noch
nicht praktisch verwendet worden, da sie für das Aufbringen und bzw. oder Entfernen von den natürlichen
Versprühbares Haarfestlegemittel
Anmelder:
General Aniline and Film Corporation,
New York, N. Y. (V. St. A.)
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing. P. Wirth,
Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 9. November 1956
V. St. v. Amerika vom 9. November 1956
Daniel Boyd Witwer, Montclair, N. J.,
und William Morgan Perry, Bethlehem, Pa. (V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
Haarfasern nicht geeignet sind. Beispielsweise sind Gummen· und andere Polymerisate nicht in den Treibmitteln
für Aerosole löslich und können daher nicht in-Aerosolsprühmitteln
verwendet werden. Ebenso werden
manche Polymerisate durch Änderung der relativen Luftfeuchtigkeit verändert, und das Haar kann dann ein
steifes bzw. brettartiges oder auch klebriges Aussehen erhalten. Von den verschiedenen zugänglichen Polymerisaten
besitzt das Polyvinylpyrrolidon, im folgenden auch mit »PVP« bezeichnet, besondere Eigenschaften,
und dieses wird in Aerosolhaarpflegemitteln ständig verwendet. Wenn eine PVP-Alkohollösung in einem Aerosolsystem
auf menschliches Haar bei einer relativen Luftfeuchtigkeit
von weniger als 50 °/0 aufgebracht wird, so ist
die Neigung des erhaltenen Films zum Klebrigwerden stark vermindert, und ein solches Präparat ist daher für
alle Verbraucher geeignet. Wird jedoch die relative Luftfeuchtigkeit größer als 50%, insbesondere in feuchter
Atmosphäre, so nehmen aus Aerosolsystemen aufgesprühte PVP-Filme beträchtliche Mengen an Feuchtigkeit
auf. Diese Feuchtigkeit wird zurückgehalten und ergibt einen klebrigen Film. Auf Grund dieser Eigenschaft sind
Aerosolpräparate außerordentlich unerwünscht, wenn, wie es bei den meisten Verbrauchern, insbesondere bei
Frauen, der Fall ist, ein trockener Zustand des Haares gewünscht wird. Der Wassergehalt des PVP im Gleichgewichtszustand
hängt von der relativen Feuchtigkeit der Atmosphäre ab. Der Feuchtigkeitsgehalt ändert sich
linear mit der relativen Luftfeuchtigkeit, und der Prozent-
009 609/383
3 4
satz an Feuchtigkeit im Gleichgewicht ist etwa ein Drittel polymerisate verwendet, in denen die Ausgangsmonoder
relativen Luftfeuchtigkeit. So wird, wenn PVP einer meren in einem Verhältnis von 30 bis 60 Gewichtsprozent
relativen Luftfeuchtigkeit von 50 °/0 ausgesetzt wird, der N-Vinylpyrrolidon und 40 bis 70 Gewichtsprozent Vinylerhaltene
Film etwa 17 °/0 Feuchtigkeit enthalten. Um die ester stehen, Bei diesen Verhältnissen wird ein Mischstarke
Hygroskopie des PVP zu beseitigen, ist es schon 5 polymerisat erhalten, das in den niedrigmolekularen
bekannt, ein die Klebrigkeit verhinderndes Mittel, wie Alkoholen leicht löslich ist und das in allen zur Zeit verSchellack
und Celluloseacetatpropionat, zu verwenden. wendeten Treibmitteln bzw. deren Gemischen löslich ist,
Die erstgenannte Verbindung ergibt Filme, die bei hoher wobei Haarpflegemittel erhalten werden, deren Filme bei
Luftfeuchtigkeit undurchsichtig sind, und die letzt- hohen Feuchtigkeitsgehalten nicht undurchsichtig oder
genannten Produkte ergeben Filme, die in Äthylalkohol io klebrig werden. Die erhaltenen Filme sind glänzend, nicht
unlöslich sind. Carboxymethylcellulose, Celluloseacetat, klebrig und können durch ein Waschen oder Spülen mit
Polymethylmethacrylat, Polyvinylformiat sind als Mittel Wasser leicht entfernt werden.
gegen die Klebrigkeit unter sehr feuchten Bedingungen Die zur Herstellung der filmbildenden Haarpflege-
nicht wirksam. mittel verwendeten Mischpolymerisate können leicht
Ziel der Erfindung ist es nun, verbesserte Haarfestlege- 15 hergestellt werden, indem die beiden Monomeren in den
mittel zu schaffen, die die genannten Nachteile nicht angegebenen Gewichts Verhältnissen in üblicher Weise,
besitzen und welche außerdem neue und wünschenswerte gelöst in einem niedrigmolekularen Alkohol, polymerisiert
Eigenschaften besitzen. werden, so daß die Lösung direkt zur Herstellung eines
Es wurde gefunden, daß Präparate, die aus einer Aerosols verwendet werden kann. Die Mischpolymerisation
alkoholischen Lösung eines Mischpolymerisates aus 90 bis 20 kann in Substanz, in Emulsion oder in Lösung erfolgen.
25 Gewichtsprozent eines N-Vinylpyrrolidons und 10 bis Statt in niedrigmolekularem Alkohol können die Mono-75
Gewichtsprozent eines Vinylesters sowie einem Treib- meren auch in Wasser oder in organischen Lösungsmitteln,
mittel bestehen, neue und wertvolle Eigenschaften wie Benzol, Dioxan, Aceton, Methyläthylketon, Äthylenbesitzen,
die sie zum Festlegen des menschlichen Haares dichlorid, oder Mischungen solcher organischen Lösungsgeeignet
machen. Geeignete Aerosoltreibmittel sind z. B. 25 mittel gelöst oder dispergiert werden. Die Lösung oder
Monofluortrichlormethan, Dichlordifluormethan, Tetra- Dispersion der beiden Monomeren wird dann in üblicher
chlordifluoräthan, Trichlortrifluoräthan und Dichlor- Weise in Gegenwart eines Polymerisationskatalysators,
tetrafluoräthan, die unter der Handelsbezeichnung wie einem organischen Peroxyd, einer Persäure, Hydro-
»Freon« bekannt sind, sowie Gemische dieser Stoffe. Die peröxyden, z. B. Benzoylperoxyd, Lauroylperoxyd,
Mittel bilden nach dem Aufbringen auf menschliches 30 t-Butylperbenzoat, Hexoylperoxyd, Methyläthylketon-Haar
einen glänzenden Film, welcher praktisch unter den peroxyd, a-Azodiisobutyronitril, vorzugsweise in Abnormalen
Bedingungen der relativen Luftfeuchtigkeit Wesenheit von Luft, z. B. unter Stickstoff, erhitzt,
nicht klebt. Der erhaltene Film enthält, wenn er einer Beispiele für N-Vinylpyrrolidone, die in den obenrelativen Luftfeuchtigkeit von 50 % und mehr ausgesetzt genannten Konzentrationen mit einem Vinylester mischwird, nicht mehr als etwa 13°/0 Feuchtigkeit und ist 35 polymerisiert werden können, sind:
genügend wasserempfindlich, so daß er vom Haar durch N-Vinvl-2-pvrrolidon
ein einfaches Waschen entfernt werden kann Der 5-Methyl-N-vinyl-2-pyrrolidon,
Feuchtigkeitsgehalt des Mischpolymerisates im Gleich- 5-Äthyl-N-vinyl-2-pyxroHdon,
gewicht betragt nicht mehr als ,ein Viertel der relativen S.S-Ditnethyl-N-vinyl^-pyrroUdon,
Luftfeuchtigkeit. So enthalt em Film des Mischpoly- 40 S-Methvl-N-vinyl^-pyrroHdon,
mensates, der einer relativen Luftfeuchtigkeit von 52»/ 3-Äthyi-N-vmyl-2-pyiolidon,
ausgesetzt wird, etwa 13,4»/, Feuchtigkeit. Auf Grund ^Methyl-N-vinyl^-pyrroHdon,
dieser besonderen Eigenschaft der Mischpolymerisate ist ^Äthyl-N-vinyl^-pyrroKdon,
nicht klebt. Der erhaltene Film enthält, wenn er einer Beispiele für N-Vinylpyrrolidone, die in den obenrelativen Luftfeuchtigkeit von 50 % und mehr ausgesetzt genannten Konzentrationen mit einem Vinylester mischwird, nicht mehr als etwa 13°/0 Feuchtigkeit und ist 35 polymerisiert werden können, sind:
genügend wasserempfindlich, so daß er vom Haar durch N-Vinvl-2-pvrrolidon
ein einfaches Waschen entfernt werden kann Der 5-Methyl-N-vinyl-2-pyrrolidon,
Feuchtigkeitsgehalt des Mischpolymerisates im Gleich- 5-Äthyl-N-vinyl-2-pyxroHdon,
gewicht betragt nicht mehr als ,ein Viertel der relativen S.S-Ditnethyl-N-vinyl^-pyrroUdon,
Luftfeuchtigkeit. So enthalt em Film des Mischpoly- 40 S-Methvl-N-vinyl^-pyrroHdon,
mensates, der einer relativen Luftfeuchtigkeit von 52»/ 3-Äthyi-N-vmyl-2-pyiolidon,
ausgesetzt wird, etwa 13,4»/, Feuchtigkeit. Auf Grund ^Methyl-N-vinyl^-pyrroHdon,
dieser besonderen Eigenschaft der Mischpolymerisate ist ^Äthyl-N-vinyl^-pyrroKdon,
es nicht notwendig, Mittel, die em Klebngwerden ver- S-PheVs-iS-diäthylamin-äthyl-N-vinyl^-pyrrondon,
hindern, zuzusetzen. 45 S-Oxymethyl-N-viAyl^-pyrroHdon.
Es wurde weiterhin gefunden, daß bei Verwendung von J
Mischpolymerisaten, die aus 30 bis 60 Gewichtsprozent Beispiele für polymerisierbare Vinylester sind die
eines monomeren Vinylpyrrolidons und 40 bis 70 Ge- folgenden:
wichtsprozent eines monomeren Vinylesters erhalten Vinvlacetat
worden sind, Filme erhalten werden, die eine genügende 50 VinvMvkolat
Wasserempfindlichkeit besitzen, so daß sie vom Haar Vinvlchl rid '
entfernt werden können. Mischpolymerisate aus den Vinylformiat
genannten Monomeren in solchen Gewichtsverhältnissen Vinvlüroüionat
sind sowohl in niedrigmolekularen Alkoholen, wie z. B. Vmvlbutvrat '
Methanol, Äthanol und Isopropanol, löslich als auch in 55
den obengenannten Treibmitteln und deren Gemischen. Die mit den genannten Monomeren herstellbaren
Wenn es gewünscht wird, ein Haarpflegemittel oder ein Mischpolymerisate besitzen einen K-Wert nach
industrielles Präparat für Überzüge herzustellen, welches Fikentscher von 15 bis 60. Diese Werte gelten sowohl
bei allen Bedingungen der relativen Luftfeuchtigkeit für die wasserempfindlichen als auch für die wasser-
wasserunempfmdlich ist und das mehrere Waschungen 60 unlöslichen Mischpolymerisate. Der K-Wert wird nach
benötigt, bevor der Film entfernt wird, so kann das Ver- Fikentscher, »Cellulosechemie«, 13, S. 60 (1932), durch
hältnis der Monomeren auf 10 bis 50 % polymerisierbarer folgende Funktion definiert:
Vinylester und 50 bis 90 Gewichtsprozent polymerisier- nnnnvs πζ
bares N-Vinylpyrrolidon erhöht werden. Durch das Relative Viskosität = 10 u'UUi ■"- ~r u,uuuu/o -^
Verhältnis der polymerisierbaren Monomeren, das in 65 1 -f 0,0015 KC
weitem Maß variiert werden kann, können so wasserempfindliche und wasserunlösliche Mischpolymerisate Eine Definition des K-Wertes ist ebenso in »Modem erhalten werden, die alle in Alkohol und in Treibmitteln Plastics«, 23, S. 157 bis 161 (November 1945) gegeben, aus fluorierten Alkanen löslich sind. Für die Haarpflege- Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher mittel nach der Erfindung werden vorzugsweise Misch- 70 beschrieben.
bares N-Vinylpyrrolidon erhöht werden. Durch das Relative Viskosität = 10 u'UUi ■"- ~r u,uuuu/o -^
Verhältnis der polymerisierbaren Monomeren, das in 65 1 -f 0,0015 KC
weitem Maß variiert werden kann, können so wasserempfindliche und wasserunlösliche Mischpolymerisate Eine Definition des K-Wertes ist ebenso in »Modem erhalten werden, die alle in Alkohol und in Treibmitteln Plastics«, 23, S. 157 bis 161 (November 1945) gegeben, aus fluorierten Alkanen löslich sind. Für die Haarpflege- Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher mittel nach der Erfindung werden vorzugsweise Misch- 70 beschrieben.
Beispiel 1 lösung (Herstellung s. unten) zugefügt. Dann wurde ein
■ . Düseneinsatz am Behälter angebracht und dieser auf
In einem Aerosolbehälter aus Metall, der teilweise in Zimmertemperatur erwärmen gelassen,
ein Bad aus festem Kohlendioxyd und Aceton eingetaucht Das Aerosol wurde verwendet, um Glasplatten: einer war, wurden 40 g Dichlordifluormethan und 40 g Mono- 5 Größe von 20 χ 25 cm, eine abgeschnittene Strähne fluortrichlormethan kondensiert und 20 g einer alkoholi- menschlichen Haares und menschliches Kopfhaar zu sehen Lösung eines Mischpolymerisates aus N-Vinyl- besprühen. Die Platten besaßen einen kontinuierlichen 2-pyrrolidon und Vinylacetat (Herstellung s. unten) Film des Polymerisates, der schnell trocknete und einen gegeben. Dann wurden ein Düsen- und Ventileinsatz am nicht klebrigen,, durchscheinenden geruchlosen Film Behälter angebracht und die gesamte Vorrichtung in io lieferte. Das mit dem Aerosol besprühte Haar enthielt einem Messingbehälter zusammengehalten. Der Behälter einen klar durchscheinenden Überzug, der das Aussehen wurde nun durch Eintauchen in Wasser auf undichte des Haares glänzend machte. Es wurde beobachtet, daß Stellen untersucht und die Aerosolsprühflüssigkeit auf im Fall, in dem menschliches Kopfhaar besprüht und Zimmertemperatur erwärmen gelassen. Es wurden dann trocknen gelassen wurde, das Polymerisat als Haar-Glasplatten besprüht und Filme erhalten, die fast äugen- 15 fixativ wirkte, d. h; daß das mit dem Polymerisat überblicklich zu geruchlosen, klaren, etwas biegsamen, nicht zogene Haar dazu neigte, die ihm gegebene Form beiklebrigen Filmen trockneten. Die Filme wurden dann mit zubehalten."
ein Bad aus festem Kohlendioxyd und Aceton eingetaucht Das Aerosol wurde verwendet, um Glasplatten: einer war, wurden 40 g Dichlordifluormethan und 40 g Mono- 5 Größe von 20 χ 25 cm, eine abgeschnittene Strähne fluortrichlormethan kondensiert und 20 g einer alkoholi- menschlichen Haares und menschliches Kopfhaar zu sehen Lösung eines Mischpolymerisates aus N-Vinyl- besprühen. Die Platten besaßen einen kontinuierlichen 2-pyrrolidon und Vinylacetat (Herstellung s. unten) Film des Polymerisates, der schnell trocknete und einen gegeben. Dann wurden ein Düsen- und Ventileinsatz am nicht klebrigen,, durchscheinenden geruchlosen Film Behälter angebracht und die gesamte Vorrichtung in io lieferte. Das mit dem Aerosol besprühte Haar enthielt einem Messingbehälter zusammengehalten. Der Behälter einen klar durchscheinenden Überzug, der das Aussehen wurde nun durch Eintauchen in Wasser auf undichte des Haares glänzend machte. Es wurde beobachtet, daß Stellen untersucht und die Aerosolsprühflüssigkeit auf im Fall, in dem menschliches Kopfhaar besprüht und Zimmertemperatur erwärmen gelassen. Es wurden dann trocknen gelassen wurde, das Polymerisat als Haar-Glasplatten besprüht und Filme erhalten, die fast äugen- 15 fixativ wirkte, d. h; daß das mit dem Polymerisat überblicklich zu geruchlosen, klaren, etwas biegsamen, nicht zogene Haar dazu neigte, die ihm gegebene Form beiklebrigen Filmen trockneten. Die Filme wurden dann mit zubehalten."
einem nassen Finger gerieben und waren nicht so emp- Das verwendete Mischpolymerisat wurde wie folgt
findlich wie Filme, die Polyvinylpyrrolidon enthalten. hergestellt:
Das Aerosol wurde zum Besprühen von Haar verwendet. 20 · In .einem ■ 1-1-Pyrex-Dreihalskolben, der mit einem
Der nach dem Trocknen auf dem Haar erhaltene Film Kühler, einem Thermometer, einem mechanischen Rührer
war glänzend und gab dem Haar ein angenehmes Aus- und einem Einlaß für Stickstoff versehen war, wurden
sehen, wobei das Haar die Form und das Aussehen, das es 60,0 g destilliertes N-Vinyl-2-pyrrolidon, 40,0g destilliertes
beim Versprühen besaß, bewahrte. Dieses Mittel kann Vinylpropionat und 200 g wasserfreies Äthanol gegeben^
daher verwendet werden, um künstliche Locken im Haar as Der Kolben wurde mit Stickstoff durchgespült und die
festzulegen. Einlaßgeschwindigkeit des Gases auf etwa 30 Blasen pro
Bei Verwendung der alkoholischen Lösung wurden zwei Minute eingestellt. Der Kolben wurde unter Rühren
Schritte eingespart: 30 Minuten auf 60°C erhitzt und dann 0,1 g 2,2'-Azo-
1. das Sprühtrocknen zur Gewinnung des Polymerisates diisobutyronitril als Katalysator zugegeben. Der Kolben
und 30 wurde auf 80° C gehalten und insgesamt 12 Stunden
2. das Auflösen des Polymerisates in-Äthanol vor der gerührt. Die Reaktionsmischung ergab laut Analyse 3 °/0
Herstellung des Aerosols. zurückgebliebene ungesättigte Bindungen.
Das verwendete Mischpolymerisat wurde wie folgt Es- wurden weitere '0,1g 2,2'-Azodiisobutyronitril
hergestellt: zugegeben und der Kolben 3 weitere Stunden auf 80°C
In einen 2-1-Dreihals-SchHffkolben aus Pyrexglas, der 35 erhitzt. Das Produkt wurde gewonnen, indem die Hälfte
mit zwei Kühlern, einem mechanischen Rührer mit halb- der Reaktionsmischung durch Entfernen der flüchtigen
mondartigem Blatt, einem Thermometer und einem Stoffe im Vakuum gereinigt wurde. Das Produkt bestand
Stickstoffeinlaßrohr ausgerüstet war, wurden 139,0 g aus einem weißen, bröckligen, durchsichtigen Polymerisat.
(175 ecm) denaturiertes Äthanol, 83,25 g (0,75 Mol, Die andere Hälfte der Reaktionslösung wurde in Flaschen
80 ecm) destilliertes N-Vinyl-2-pyrrolidon, 64,65 g 40 gefüllt, um sie in diesem Zustand zu verwenden.
(0,75 Mol, 69,3 ecm) destilliertes Vinylacetat und 0,75 g Die Analyse zeigte, daß das Polymerisat 60 % Vinyl-
2,2'-Azodiisobutyronitril, gelöst in 30 ecm denaturiertem pyrrolidon und 40 °/0 Vinylpropionat enthielt. Eine Probe
Äthanol, gegeben. Der Kolben wurde mit Stickstoff des getrockneten Polymerisates ergab in 2-Butanon einen
durchgespült und die Zufuhrgeschwindigkeit auf etwa K-Wert von 33.
30 bis 60 Blasen pro Minute eingestellt. Dann wurde der 45 Beispiel 3
Kolben in einem Dampfbad auf 70°C erhitzt, dann das
Kolben in einem Dampfbad auf 70°C erhitzt, dann das
Dampfbad abgedreht und der Katalysator durch den In einem Aerosolrohr aus Glas (der Firma Fischer
Kühler zugegeben. Die Temperatur fiel auf 56° C, worauf Porter in Hatboro, Pennsylvania, USA.), das sich in
der Dampf wieder angestellt und der Kolben auf die einem Bad aus Aceton und festem Kohlendioxyd befand,
Rückflußtemperatur (etwa 76° C) erhitzt wurde. Das 50 wurden 20 g Trichlormonofluormethan und 20 g Dichlor-Erhitzen
und Rühren wurde 12 Stunden fortgesetzt, difmormethan kondensiert und dann 5 g einer 50°/„igen
worauf ein Teil des in Äthanol gelösten Produktes auf Lösung eines Polymerisates (Herstellung s. unten), gelöst
eine ausgewogene Pyrexschale gegeben wurde. Die Schale in wasserfreiem Äthanol, zugegeben. Das Rohr wurde
wurde 36 Stunden vor einem elektrischen Ventilator auf- verschlossen und ein Düseneinsatz angebracht. Das
gestellt, um den Alkohol abzudunsten. Ein Teil der 55 Aerosol im Rohr wurde auf Zimmertemperatur erwärmen
Lösung wurde als 50 °/oige Lösung in Äthanol verwendet. gelassen, wobei ein Auflösen aller Komponenten stattfand.
Das Produkt wog, wenn es bezüglich der flüchtigen Das fertige Aerosol wurde verwendet, um 8 Glasplatten
Bestandteile korrigiert wurde, 131,6 g, was einer Ausbeute einer Größe von 20 χ 25 cm sowie menschliches Kopfvon
89,2 °/0 der berechneten Menge entspricht. Die haar zu besprühen. Es wurde ein schnell trocknender,
Analyse des Produktes auf Stickstoff ergab 7,31 %, was 60 kontinuierlicher, klarer, zäher Film erhalten. Es wurde
nach einer entsprechenden Korrektur anzeigt, daß es 60 % festgestellt, daß das Haar durch den getrockneten Übergebundenes
N-Vinyl-2-pyrrolidon und 40 °/0 gebundenes zug des Polymerisates in Form gehalten wurde, was dessen
Vinylacetat enthält. Die Analyse auf flüchtige Stoffe fixierende Eigenschaft zeigt.
ergab 4,6 °/0 und die Analyse auf freies Monomeres 0,01 °/0, Das verwendete Mischpolymerisat wurde wie folgt
berechnet als N-Vinyl-2-pyrrolidon. 65 hergestellt:
. In einen Dreihalskolben, der mit einem Kühler, einem
Beispie λ Thermometer, einem Stickstoffeinlaß und einem mechani-
In einem Aerosolbehälter eines Inhaltes von etwa sehen Rührer ausgerüstet war, wurden 55,0 g N-Vinyl-
110 ecm wurden 25 g Trichlormonofluormethan und 25 g 2-pyrrolidon, 45,0 g Vinylpropionat und 200 g 2-Butanon
Dichlordifluormethan kondensiert und 6 geiner Reaktions- 70 gegeben. Der Kolben wurde mit Stickstoff durchgespült
und die Einlaßgeschwindigkeit des Gases auf etwa 30 Blasen pro Minute eingestellt. Der Kolben wurde unter
Rühren 30 Minuten auf 600C erhitzt und dann 0,1 g
2,2'-Azodiisobutyronitril zugegeben. Der Kolben wurde unter Rühren insgesamt 12 Stunden auf 30° C gehalten.
Das Polymerisat wurde aus der Reaktionsmischung gewonnen, indem 24 Stunden bei weniger als 0,2 mm Hg
im Vakuumexsikkator getrocknet wurde.
Das weiße, brüchige, durchscheinende Polymerisat wurde analysiert und gefunden, daß es 55°/0 Vinylpyrrolidon
und 45 % Vinylpropionat enthielt. Eine Probe des getrockneten Polymerisates gab in 2-Butanol einen
K-Wert von 30.
An Stelle der oben beschriebenen Mischpolymerisate können auch die folgendermaßen hergestellten Produkte
verwendet werden:
In einen 1-1-Dreihalskolben, der mit Rührer, Rückflußkühler und Thermometer ausgerüstet war, wurden 75 g
destilliertes Vinylacetat, 225 g destilliertes N-Vinyl-2-pyrrolidon
und 300 ecm 2-Butanon gegeben. Der Kolben wurde 5 Minuten unter Rühren auf 75° C erhitzt,
und nach 5 Minuten wurden 3 g 2,2'-Azodüsobutyronitril, gelöst in 37,5 ecm 2-Butanon, zugegeben. Der Kolbeninhalt
wurde gerührt und insgesamt 12 Stunden auf 700C gehalten. Das Produkt wurde gewonnen, indem das
2-Butanon abgedunstet wurde, wobei ein festes weißes, klares Polymerisat erhalten wurde, das 75% N-Vinyl-2-pyrrolidon
und 25% Vinylacetat enthielt. Das Polymerisat gab, in 2-Butanon gelöst, einen K-Wert von 17.
In einen Stahlautoklav wurden 73,80 g N-Vinyl-2-pyrrolidon,
20,80 g Vinylchlorid, 87,5 g 2-Butanon und 0,410 g 2,2'-Azodiisobutyronitril als Katalysator gegeben.
Der Autoklav wurde verschlossen, auf 600C erhitzt und mit einem emaillierten Rührer 20 Stunden gerührt.
Anschließend wurde auf Zimmertemperatur abgekühlt und in eine Falle aus Trockeneis ventiliert. Die Falle
zeigte keine Gewichtszunahme. Der Inhalt des Autoklavs wurde in eine ausgewogene Pyrexschale gegossen und in
einen Luftstrom gestellt, um das Lösungsmittel abzudunsten. Nach 18 Stunden blieb ein dicker Sirup zurück.
Dieser wurde in einen Vakuum-Exsikkator gegeben und das verbliebene Lösungsmittel entfernt. Das so erhaltene
Polymerisat war ein strohfarbenes, bröckliges Material und konnte leicht mit Mörser und Pistill pulverisiert
werden. Eine Analyse auf flüchtige Bestandteile ergab, daß die tatsächliche Ausbeute an trockenem Polymerisat
93% der Theorie betrug. Eine Analyse auf den Stickstoffgehalt im Polymerisat zeigte an, daß es 90 % N-Vinyl-2-pyrrolidon
und 10 % Vinylchlorid enthielt. Der K-Wert in Wasser betrug 22.
Um festzustellen, wie wesentlich die Gewichtsverhältnisse der Monomeren im Mischpolymerisat sind,
wurden mehrere Mischpolymerisate hergestellt, in denen der Gehalt an N-Vinyl-2-pyrrolidon von 20 bis 60%
variierte. Die Filme wurden einerseits auf eine Grasfläche aufgebracht und an der Luft getrocknet und dann die
Zeit gemessen, die zum Ablösen von der Glasfläche notwendig war. In einem anderen Versuch wurde der an
der Luft getrocknete und erhitzte Film in Wasser eingetaucht und 1 Stunde geschüttelt (wobei je 0 5 g Film
ecm Wasser verwendet wurden), worauf festgestellt wurde, ob sich der Film in Wasser löste oder nicht. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt:
VP/VA*) Gewichts prozent |
Zeit zum Ablösen von der Glasfläche |
Auflösung in Wasser |
60/40 55/45 50/50 45/55 40/60 30/70 20/80 |
1 Minute 1 Minute 2 Minuten 2 Minuten 2 Minuten 3 Minuten 10 Minuten |
löslich löslich löslich teilweise löslich teilweise löslich teilweise löslich nicht dispergierbar |
*) VP = N-Vinyl-2-pyrrolidon; VA =. Vinylacetat.
Aus der obigen Tabelle geht hervor, daß das Gewichtsverhältnis der Monomeren sehr entscheidend ist und daß
Mischpolymerisate außerhalb des genannten gewünschten Verhältnisses zu Filmen führen, welche unlöslich sind,
wodurch mehrere kräftige Waschungen notwendig sind, um diese zu entfernen. Mit anderen Worten bedeutet das,
daß das gewünschte Verhältnis, in dem alle oben angegebenen gewünschten Eigenschaften erzielt werden, bei
bis 60 Gewichtsprozent N-Vinyl-2-pyrrolidon und von bis 70 Gewichtsprozent Vinylester Hegt.
Claims (5)
1. Versprühbares Haarfestlegemittel, dadurch ge kennzeichnet, daß es aus einer Lösung eines Mischpolymerisats
aus 90 bis 25 Gewichtsprozent eines N-Vinylpyrrolidons und 10 bis 75 Gewichtsprozent
eines Vinylesters besteht, das in einem Gemisch aus einem niedrigsiedenden aliphatischen Alkohol und
einem ein Aerosol bildenden Treibmittel gelöst ist.
2. Mittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Mischpolymerisat aus 50 bis
90 Gewichtsprozent N-Vinylpyrrolidon und 10 bis 50 Gewichtsprozent eines Vinylesters enthält.
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in ihm enthaltene Mischpolymerisat einen
K-Wert von 15 bis 60 besitzt und aus 30 bis 60 Gewichtsprozent N-Vinylpyrrolidon und 40 bis 70 Gewichtsprozent
eines Vinylesters besteht.
4. Mittel nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Aerosoltreibmittel Trifluoräthylchlorid
enthält.
5. Mittel nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Mischpolymerisat aus einem
N-Vinylpyrrolidon und Vinylacetat enthält.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschriften Nr. 223 430, 314644; französische Patentschrift Nr. 1101 969;
Schweizerische Patentschriften Nr. 223 430, 314644; französische Patentschrift Nr. 1101 969;
britische Patentschrift Nr. 747 806;
»schimmel Briefs«, Nr. 233;
Keithler: »The Formulation of Cosmetics and Cosmetic Specialties, 1956, S. 230 bis 232.
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