Mittel zur Herstellung von Überzügen 1:5 ist bekannt, dass man viele Arbeiten zweckmässigerweise nur mit Händen durch führt, die durch Handschuhe geschützt sind, oder bei denen die Hand von einem sterilen Handschuh bedeckt wird. Der wichtigste Fall betrifft die klinische Verwendung. Der Arzt trägt. Gummihandschuhe, um die Infektions gefahr auszuschalten. Der Gummihandschuh lässt sich leicht desinfizieren. Es ist aber nicht leicht, derart dünne Gummihandschuhe her zustellen, dass durch sie das feine Tastgefühl der Finger, das bei Operationen erforderlich ist, nicht beeinträchtigt wird.
Gerade solche Ilandschuhe nützen sich aber rasch ab. Eine andere Schwierigkeit liegt darin, dass man für verschiedene Arbeiten verschieden dicke Handschuhe benötigt, die alle im Vorrat ge halten werden müssen. In Anstalten, in denen mehrere Personen von den Handschuhen Ge brauch machen müssen, sind auch noch An passungen an die Handgrösse erforderlich, was eine weitere Vermehrung der Vorratshaltung und damit eine zusätzliche Komplikation mit sieh bringt.
Was im vorstehenden von klinischen Be trieben gesagt ist, gilt für jede andere ärzt- lielie Praxis auch. Aber nicht nur Ärzte be nötigen derartige Handschuhe. Auch die In dustrie hat einen umfangreichen Bedarf danach. In chemischen Betrieben aller Art, in denen beispielsweise mit Stoffen gearbeitet wird, welche bei der Berührung mit der Haut ätzend wirken oder Ausschläge erzeugen kön- neu, benutzt man sie. Man gebraucht sie in Anlagen, die mit Farbstoffen zu tun haben, um die lästige Dauerfärbung der Haut zu ver meiden, in mechanischen Werkstätten usw.
Anderseits ist es auch oft notwendig, die zu bearbeitenden Gegenstände vor den Ein flüssen zu schützen, welche durch die Berüh rung mit der Hand zustandekommen können, beispielsweise in der Uhrenindustrie, wenn es darauf ankommt, Rostbildung an Uhrwerks teilen durch die Berührung mit der stets feuchten Hand zu verhindern.
Schliesslich wäre noch darauf hinzuweisen, dass Gummihandschuhe in elektrischen Betrie ben zu einem unentbehrlichen Arbeitsmittel gehören, und dass bei häuslichen Arbeiten und bei vielen andern Gelegenheiten Gummihand schuhe zweckmässig und notwendig sind, dass aber überall die eingangs erwähnten Schwie rigkeiten auftreten und dass daher der Ge brauch der Handschuhe lange nicht den Um fang erreicht hat, den er haben sollte, wenn die Vorteile ausgenützt werden würden, die er bietet.
Die vorliegende Erfindung macht sich zum Ziel, die geschilderten Schwierigkeiten zu überwinden. Sie betrifft ein Mittel zur Her stellung von Überzügen, das dadurch gekenn zeichnet ist, dass es aus einer Lösung eines aus einem oder mehreren Estern von ungesättigter Carbonsäure aufgebauten Polymerisates, des sen Säurezahl Null ist, in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel besteht. Das Mittel soll insbesondere zur Herstel lung von überzügen auf Händen verwendet werden und so die bisher verwendeten Gummihandschuhe ersetzen.
Das Mittel ge stattet, nach Wahl einen Überzug der ;re- w-ünschten Dicke zu erzeugen, wobei auch dünne Überzüge in Frage kommen, die sonst in Form von Gummihandschuhen gar nicht hergestellt werden können. Durch einen sol chen Überzug wird das Tastgefühl der Finger praktisch nicht beeinflusst. Da der Überzug passend hergestellt wird, fällt jedes Anprobie ren wie bei einem Gummihandschuh weg. Die Abnutzung eines Gummihandschuhes oder seine Beschädigung wird ausgeschaltet, und die Erneuerung des Überzuges ist einfach und billig. Dadurch werden dem neuen Mittel weite Anwendungsmöglichkeiten erschlossen.
Die Herstellung eines Überzuges auf den Händen mit einem erfindungsgemässen Mittel kann ganz einfach so erfolgen, dass man die Hände mit der Lösung befeuchtet, und dann das Lösungsmittel verdunsten lässt. Auf der Hand bleibt ein feiner Überzug aus dem ver wendeten Esterpolyinerisat zurück, der so geschmeidig ist, dass das Tastgefühl der Fin ger nicht verändert wird. Durch Wahl der Konzentration der Lösung kann man die Dicke des Überzuges nach Bedarf einstellen.
Auch durch Wiederholung der Befeuchtung, bei spielsweise durch mehrfaches Eintauchen der Hände in die Lösung mit zwisehengesehal- teter Verdunstung des Lösungsmittels, kann man die Dicke erhöhen. Ein derartiger Über zug ist in der Regel in Wasser und sauren wässrigen Flüssigkeiten unlöslich. Er kann aber unter Verwendung von Seife mit war mem Wasser abgewaschen werden. Von Kör perflüssigkeiten wird der Überzug in der Regel nicht angegriffen.
Es ist notwendig, dass die Esterpolynieri- sate keine freien Carboxylgruppen aufweisen, class also die Säurezahl gleich 0 ist. Die Gre- sclimeidigkeit des Überzuges würde durch die Gegenwart freier Carboxylgruppen stark be einträchtigt. Wenn freie Carboxylgruppen vorhanden sind, ist der Überzug nicht nur hart, sondern auch porös. Er kann auch schuppenartige Struktur annehmen, was be sonders unerwünscht ist..
Vorteilhaft benutzt man zur Herstellen g eines Mittels -eniäss Erfindung das Polt-mei-i- sat aus einem Acrylsäureester. Auch 11eth- acrylsäureesterpolimerisa.te haben sieh als ge eignet erwiesen. Die Carboxvlgruppen können mit aliphatisclien ein- oder mehrwertigen Al koholen oder auch mit aromatischen Oxyver- bindungen verestert sein.
Als fliiehtige organische Lösungsmittel kommen z. B. aliphatiselie Säureester, bei spielsweise Essigsä.ureester, in Frage. Ein ge eignetes Lösungsmittel ist Butylaeetat oder ein Gemisch von Butvlacetat und Äthanol.
Wenn der Überzag für ärztliche Zwecke Verwendung finden soll, kann man zii der Lösung noch ein Desinfektionsmittel hinzu fügen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung sei ein Ausführungsbeispiel angegeben.
6-15 Gewichtsteile eines Polvmet.liaervl- säureesters der Säurezahl 0 (z. B. das Marken produkt Plexisol 9365 ) werden bei Raum temperatur in 20 C#'ewiehtsteilen Butylaeetat gelöst. Die Lösung wird finit. 65 Gewichtsteilen Atha.nol versetzt.
Bei der Benutzung dieses Mittels zur Herstellung eines Überzuges auf der Hand kann nian \beispielsweise so vor gehen, dass nian eine entsprechende Menge der Lösung in die hohle Hand giesst und sie auf den Händen verreibt. Das Lösungsmittel ver dunstet rasch und lä13t einen geschlossenen, ; feinen, geschmeidigen, dichten Film auf der Hand zurück. Dieser Film ist durchsichtig, so dass man die Hand darunter erkennt, was für manche Zwecke vorteilhaft ist.
Uni die Fläche, welche von dein praktisch unsicht baren Film bedeckt ist, besser erkennen zii können, kann nian der Lösuno, einen Farb stoff zusetzen.