DE1087551B - Kombinierte Biege- und Vorschub-vorrichtung zum fortlaufenden sowie schrittweisen Umformen von Baendern in Schlitzrohre - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Beim Gegenstand der Hauptpatentanmeldung K 25631 Ib/7b handelt es sich um eine kombinierte Biege- und Vorschubvorrichtung zum Herstellen von Schlitzohren. Das Umformen des Bandes erfolgt dort fortlaufend sowie schrittweise mittels Arbeitsbacken, die durch Exzenter sowohl bis auf Banddicke gegeneinander als auch in Vorschubrichtung bewegt werden. Nach dem Schutzbegehren der Hauptpatentanmeldung haben die Backen einen sich über ihre Länge stetig ändernden Arbeitsquerschnitt, der im Einlaufbereich aus einer ebenen Fläche mit sich seitlich anschließenden Krümmzonen besteht, deren Radius gleich dem des fertigen Schlitzrohres ist. Diese ebene Fläche wird zunehmend schmaler, bis im Auslaufbereich des Backenpaars einerseits die Matrizenbacke nur noch einen halbschalenartigen Querschnitt vom Radius des Schlitzrohrs aufweist und die Patrizenbacke die Form eines dornartigen sowie eine Arbeitsfläche von weniger als 180° aufweisenden, schuhartigen Fortsatzes hat, der in das Schlitzrohr hineingreift und es in die halbschalenartige Matrize drückt.

Der offenbleibende Arbeitsspalt der Backen, der der Bandstärke entspricht, ist nun beim Gegenstand des Hauptpatents gerade. Die Streckung, die dasBand bei der Biegung erfährt, nimmt daher von der Mittellinie zu den Rändern hin zu, weil die Bandränder während ihres Aufbiegens aus dem flachen Band zum Rohrschlitz hin einen größeren Weg zurückzulegen haben als die Bandmitte. Die sich hieraus ergebende Dehnung der Bandränder bewirkt, daß das aus den Werkzeugen austretende Rohr krumm ist. Es krümmt sich beim Verlassen der Backen nach der dem Schlitz gegenüberliegenden Seite hin.

Mit der Zusatzerfindung soll diese Rohrkrümmung vermieden werden.

Erreicht wird dies dadurch, daß die Arbeitsflächen und damit der offenbleibende Arbeitsspalt der Backen eine gleichsinnige Krümmung erhalten, und zwar verläuft die Krümmung so, daß der Rohrschlitz auf der Innenseite der Krümmung gebildet wird. So wird das Band nicht nur an seinen Randteilen, sondern über seine volle Breite gleichmäßig gestreckt. Es besitzt beim Austritt aus den Backen also keine Spannungen mehr, die ein Verziehen des Schlitzrohrs zur Folge haben. Die für die Erzeugung geradliniger Rohre notwendige Krümmung der einander zugekehrten Backenflächen rechnerisch oder empirisch zu ermitteln, bereitet keine Schwierigkeiten.

Zum Stand der Technik ist hier folgendes zu bemerken:

Es ist beim Herstellen von Profilen aus Blech eine bekannte Tatsache, daß das »Aufstellen« des Bandes zu einem räumlichen Körper den Bandkantenbereich Kombinierte Biege- und Vorschubvorrichtung zum fortlaufenden sowie
schrittweisen Umformen von Bändern
in Schlitzrohre

Zusatz zur Patentanmeldung K25631 Ib/7b
(Auslegeschrift 1 083 207)

Anmelder:

Friedrich Kocks G.m.b.H.,
Düsseldorf, Berliner Allee 48

Dr.-Ing. Friedrich Kocks, Wermelskirchen,
ist als Erfinder genannt worden

aus geometrisch ohne weiteres ersichtlichen Gründen dehnt und daher ohne Kompensationsmaßnahmen zu krummen Profilen führt, deren offene Seite oder Nahtstelle am äußeren Umfang des Krümmungskreises liegt. Man pflegt daher diesen Störeffekt durch Krümmen des im Verformungsvorgang befindlichen Werkstücks zu kompensieren, indem man die offene Profilseite bzw. den Stoß der Bandkanten auf die zum Krümmungsmittelpunkt hinweisende Werkstückseite verlegt. So wird beispielsweise beim Ziehen von offenen Profilen die Ziehmatrize häufig aus zwei Einzelmatrizen zusammengesetzt, die gegeneinander abgewinkelt sind, so daß die den Bandkanten gegenüberliegende Seite gleichfalls eine Reckung erfährt. Es sind auch — ganz ähnlich wie hier — in sich gekrümmte Ziehtrichter bekannt, die denselben Zweck verfolgen. Auch bei Schlitzrohrwalzwerken pflegt man häufig die einzelnen Gerüste so gegeneinander zu versetzen, daß das aus dem Band hergestellte Rohr beim Walzen eine Gegenkrümmung erfährt, die bewirkt, daß die Rohre gerade aus dem Walzwerk kommen.

Mit Rücksicht auf diesen Stand der Technik wird für die im kennzeichnenden Anspruchsteil enthaltene Maßnahme nur in Verbindung mit der den Gegen-

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stand der Hauptpatentanmeldung bildenden Vorrichtung Patentschutz beansprucht.

In der Zeichnung ist ein Backenpaar nach der Hauptpatentanmeldung einem Backenpaar nach der Zusatzerfindung gegenübergestellt. Es zeigt

Fig. 1 in Seitenansicht ein Backenpaar, bei dem der von den Backen 1 und 2 eingeschlossene Spalt 3 gerade ist. Die gegenläufig zueinander schwingenden Werkzeuge 1 und 2 sind nahe dem Einlaufende an umlaufenden Exzentern 4 und 5 aufgehängt, während ihre Austragenden über Lenker 6 und 7 von Exzentern 8 und 9 gesteuert werden. Dies entspricht dem in der Hauptpatentanmeldung gegebenen Beispiel.

Fig. 2 zeigt die äußere Backe 2 in Ansicht von oben. Die Oberseite dieser Backe bildet eine flache Wanne, deren gewölbte Seitenteile sich im Auslaufbereich nähern; ihre Scheitellinie ist geradlinig, d. h., sie verläuft parallel zur Werkstückachse.

Bei dem in Fig. 3 in Seitenansicht dargestellten Ausführungsbeispiel der den Gegenstand der Zusatzerfindung bildenden Vorrichtung schließen die sonst in gleicher Weise wie die Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2 an umlaufenden Exzentern aufgehängten Bakken 10 und 11 einen Spalt 13 ein, der derart gekrümmt ist, daß die Arbeitsfläche der Innenbacke 10 eine konvexe und die Arbeitsfläche der Außenbacke 11 eine konkave Wölbung aufweist.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Kombinierte Biege- und Vorschubvorrichtung zum fortlaufenden sowie schrittweisen Umformen von Bändern in Schlitzrohre mit einem Paar durch Exzenter sowohl gegeneinander als auch in Vorschubrichtung bewegbarer Arbeitsbacken mit sich stetig ändernder Profilierung, durch die das Band zunächst eine zunehmend wannenartige und dann allmählich die Form des Schlitzrohrs erhält, nach Patentanmeldung K 25631 Ib/7 b, wobei die Rohre in geradem Zustand aus den Arbeitsbacken austreten, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsflächen der Backen (10., 11) gleichsinnig so gekrümmt sind, daß der Rohrschlitz an der Innenseite der Krümmung liegt.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 919405, 518 164;
   deutsche Patentanmeldung K 5924 Ib/7 b (bekanntgemacht am 6.12.1951);

   britische Patentschriften Nr. 548493, 461784;
   USA.-Patentschrift Nr. 2 248 088.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 009 588/167 8. SO