DE108705C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12C—BEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
- C12C1/00—Preparation of malt
- C12C1/067—Drying
- C12C1/10—Drying on fixed supports
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 6: Bier, Branntwein.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. April 1898 ab.
Der vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, eine Malzdarre zu schaffen,
welche von dem Einflufs der wechselnden Witterung völlig unabhängig und gegenüber
einer unter günstigen Verhältnissen arbeitenden Darre mit nur natürlicher Ventilation zu einer
erheblichen Mehrproduction befähigt ist. Nun hängt die Menge des pro Quadratmeter Hofdenfläche
innerhalb eines bestimmten Zeitraumes herstellbaren Malzes in erster Linie von der
Schnelligkeit ab, mit welcher der Feuchtigkeitsgehalt des Malzes auf der oberen Horde einer
zweihordigen Darre so weit erniedrigt werden kann, als es für den Charakter der zu erzeugenden
Malzsorte unter Berücksichtigung der Vermeidung von Glasmalzbildung nöthig ist. Die natürliche Ventilation ist stärker oder
schwächer, je nach der Aufsentemperatur und der Stärke und Richtung des Windes. Es ist
aber nicht immer möglich, diese Unterschiede dadurch auszugleichen, dafs man die Horden
stärker oder schwächer beschickt, da meist das Fertigwerden der Haufen auf der Tenne für
die Ladung auf die Horden allein ausschlaggebend ist. Die natürliche Folge hiervon ist,
dafs man in vielen Fällen ein Malz von geringerer Qualität erhält. Ist dagegen die Ventilation
bei sonst gleichen Verhältnissen und gleicher Beschickung der Horden eine stetige
oder bei wechselnder Höhe der Malzschicht auf den Horden eine entsprechend angepafste, so
wird auch die Qualität des fertigen Malzes eine stets gleich gute sein.
Um dieser Bedingung zu genügen,- sind nach
vorliegender Erfindung an der Darre folgende Einrichtungen vorhanden:
Wie aus den Fig. 1 bis 3 der beiliegenden Zeichnung hervorgeht, ist aufser der natürlichen
Ventilation eine künstliche durch Anbringung eines Ventilators im Dunstkamin hergerichtet. Die Anbringung eines Ventilators
an sich ist nicht neu und bereits vielfach üblich gewesen (vergl. insbesondere Patentschrift 29652);
hier dient aber der Ventilator nur zur Verstärkung des natürlichen Luftstromes, wie aus
dieser Patentschrift unzweifelhaft hervorgeht; von Anwendung sowohl natürlicher als auch
künstlicher Ventilation ist hierbei jedoch nicht die Rede. Da nun aber der Ventilatorbetrieb
nicht während der ganzen Campagne anzudauern braucht, da ferner der Fall eintreten
kann, dafs der Ventilatorbetrieb aus Sparsamkeitsrücksichten oder aus anderen Gründen
zeitweilig nicht gewünscht, also natürliche Ventilation bevorzugt wird, so macht sich eine
Einrichtung nothwendig, die eine natürliche Ventilation zuläfst, ohne dafs durch die Anbringung
des Ventilators im Dunstkamin der Querschnitt desselben verengt und dem Luftdurchgang
hinderlich wird.
Eine Darre, die sowohl mit natürlicher als auch mit künstlicher Ventilation arbeiten kann,
ist bereits in der Patentschrift 40104 beschrieben.
Hier war es zur Erzielung beider Ventilationsarten erforderlich, eine besondere Luftabsaugekammer
anzulegen, in der durch den seitlich angebrachten Ventilator eine Depression erzeugt
wird, infolge welcher ein Luftzug durch die Schwelkhorde . entsteht; das Trocknen und
Rösten des Malzes erfolgt also durch zwei verschiedene Luftströme, die einander entgegengerichtet
sind. Die Rösthorde ist in diesem
Falle von der Schwelkhorde völlig getrennt, und das Vortrocknen des Malzes geschieht
durch Durchsaugen eines Luftstromes, der in einer besonderen Mischkammer aus kalter
Aufsenluft und der aus dem Heizraum kommenden heifsen Luft zusammengesetzt wird.
Auf die Ventilationseinrichtung, bestehend aus der Verbindung dieser beiden Kammern, der
Luftmischkammer F und der Luftabsaugekammer C »zu dem Zwecke, um ein Gemisch
von kalter und heifser Luft durch die Schwelkhorde zu saugen und das Rösten des Malzes
ohne Ventilation, allein durch strahlende Wärme, vorzunehmen«, ist im Patent-Anspruch der
Patentschrift 40104 das Hauptgewicht gelegt. Die Anwendung künstlicher Ventilation erfordert
bei dieser Einrichtung erhebliche und ziemlich complicirte Maisnahmen, ohne welche die Anwendung
beider Ventilationsarten nicht denkbar ist. Diese Einrichtung hat jedoch den Uebelstand,
dafs bei Anwendung des Ventilatorbetriebes der Abzug der Luft ein einseitiger ist; es wird dadurch das Malz an verschiedenen
Stellen der Horde ungleich vorgetrocknet.
Dieser Einrichtung gegenüber bezweckt die vorliegende Erfindung, eine Vorrichtung mit
sowohl künstlicher auch auch natürlicher Ventilation zu schaffen, die bei jeder Malzdarre
mit Leichtigkeit angewendet werden kann und durch die ferner ein vollständig gleichmäfsiger
Luftstrom auf allen Stellen der Horden erzeugt wird. Diese Einrichtung besteht darin, dafs
im Darrgewölbe ein oder mehrere (in der beiliegenden Zeichnung vier) neben dem Dunstkamin
α verlaufende Kanäle b (vergl. Fig. 1,
2 und 3) angeordnet sind, die oberhalb des Ventilators c wieder in den entsprechend erweiterten
Kamin einmünden und von denen jeder durch einen Schieber d oder eine Drosselklappe
absperrbar ist. Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist kurz folgende:
Bei künstlicher Ventilation werden die Schieber d der Kanäle b geschlossen und die Luft
durch den Ventilator c abgesaugt. Ist dagegen bei natürlicher Ventilation der Ventilator c
aufser Betrieb gesetzt, so werden die Schieber d oder Klappen in den Kanälen b geöffnet
und die Luft kann ungehindert theils durch die Kanäle hindurch, theils auch durch die
Zwischenräume zwischen den Ventilatorflügeln in den Kamin α und sonach ins Freie entweichen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Bei Malzdarren eine Vorrichtung zur Herstellung von sowohl natürlicher als auch künstlicher Ventilation, dadurch gekennzeichnet, dafs neben dem den Ventilator (c) aufnehmenden Dunstkamin (a) im Darrgewölbe durch Schieber oder Klappen (d) absperrbare, oberhalb des Ventilators in den Kamin wieder einmündende Kanäle (b) angeordnet sind, durch die bei Aufserbetriebsetzung des Ventilators die Luft ohne Verengung des Querschnitts des Dunstkamins und somit ohne die Ventilation der Darre zu beeinträchtigen entweichen kann.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE108705C true DE108705C (de) |
Family
ID=378664
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT108705D Active DE108705C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE108705C (de) |
-
0
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