DE1086546B - Photoelektrische Belichtungs-messeinrichtung an einer Kamera - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf eine photoelektrische Belichtungsmeßeinrichtung an einer Kamera mit einer durch eine Steuerkurve vermittelten Kupplung zwischen den Kameraeinstellorganen und einem Nachführzeiger oder einem Meßwerk.

Es ist bekannt, einen elektrischen Belichtungsmesser über eine Steuerkurve mit den Einstellorganen der Kamera zu kuppeln. Um den mit der Belichtungsmeßeinrichtung erfaßbaren Lichtwertbereich möglichst auszudehnen, wurde vorgeschlagen, einem Belichtungsmesser mit mehreren Meßbereichen eine der Anzahl der Meßbereiche entsprechende Zahl von Nachführzeigern zuzuordnen.

Ein anderer Vorschlag rät zur Anordnung von mehreren Kurven, die sich teilweise überlappen und von denen jede einem Meßbereich des Belichtungsmessers zugeordnet ist.

In weiterer Ausbildung des zuletzt genannten Vorschlages sind die vom Nachführzeiger abgetasteten Kurvenstücke als Kontaktbahnen ausgebildet, während des Meßvorganges also stromführend.

Diese genannten Konstruktionen haben trotz des durch Bereichsumschaltung vergrößerten Gesamtmeßbereichs den Nachteil, daß die Grenzen des Meßbereichs für den Bedienenden nficht augenfällig werden. Die Ausbildung der abgetasteten Kurvenstücke als Kontaktbahnen hat den weiteren Nachteil, daß es schwierig ist, den Übergangswiderstand an der Abgriffstelle stets gleich zu halten. Dieser Umstand beeinträchtigt die Meßgenauigkeit der mit nur kleinen Strömen arbeitenden Meßeinrichtung wesentlich.

Um den Nachteil der möglichen Fehlmessung an den Grenzen des Meßbereichs zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen, die Steuerkurve an den Grenzen des Meßbereichs mit Kurvensprüngen zu versehen, um dem Bedienenden das Erreichen der Grenzstellung sichtbar zu machen.

Auch diese Lösung schließt die Möglichkeit einer Fehlmessung an den Grenzen des Meßbereichs nicht aus, da es im Interesse einer einwandf reien Bewegungs-Übertragung und wegen der notwendigen Umkehrbarkeit der Bewegungsrichtung der Steuerkurve nötig ist, der Steuerkurve auch an den Grenzen des Meßbereichs eine gewisse Neigung zu geben. Infolge dieser Notwendigkeit entstehen an den Grenzen des Meßbereichs Schrägflächen, die zusammengedrängt sämtliche Werte der normalen Steigung der Steuerkurve enthalten.

Es können also auch hier Fehler in der Einstellung entstehen, indem der Bedienende meint, richtig eingestellt zu haben, während in Wirklichkeit eine der Schrägflächen an den Grenzen des Meßbereichs abgetastet wird.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrich-Photoelektrische Belichtungsmeßeinrichtung an einer Kamera

Anmelder:

VEB Feinmeß Dresden,
Dresden N 23, Kleiststr. 10

Friedrich Winkler, München,
und Gerhard Seifert, Pirna/Elbe,
sind als Erfinder genannt worden

tung zu schaffen, die eindeutig die Grenzen des Meßbereichs kennzeichnet und Fehlmessungen der geschilderten Art ausschließt. Sie tut dies, indem sie die Steuerkurve auf einem Abschnitt ihrer Kurvenbahn mit Kontaktmaterial belegt, der angrenzt an dem Teil der Kurvenbahn, der dem von der Meßeinrichtung erfaßbaren Lichtwertbereich zwecks Einstellung zugeordnet ist, und indem sie diesen mit Kontaktmaterial belegten Abschnitt der Steuerkurve mit dem einen Pol des zur Messung verwendeten Photoelements und die die Steuerkurve abtastende Spitze eines mit den Stellmitteln der Kamera in Verbindung stehenden Tastorgans mit dem anderen Pol des Photoelements elektrisch verbindet. Der hierdurch beim Überschreiten der Grenzen des Meßbereichs eintretende Kurzschluß bewirkt augenblicklich das Zurückschlagen des Meßwerkzeigers in seine Ausgangsstellung. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist gelöst. Die Größe des Übergangswiderstandes zwischen dem Tastorgan und dem mit Kontaktmaterial belegten Kurvenabschnitt ist dabei von untergeordneter Bedeutung.

Durch die beschriebene Anordnung gewinnt man einen möglichst großen Drehwinkel der Steuerkurve für die Einstellung, was deren Genauigkeit vorteilhaft erhöht. Die Erfindung bevorzugt eine Ausführung, bei der das Einstellglied selbst das Kontaktmittel trägt oder bildet. Um die richtige Einstellung des Einstellgliedes (Steuerkurve) zum Meßwerk zu erleichtern, ist ebenfalls erfindungsgemäß zwischen dem als Steuerkurve ausgebildeten Einstellglied und dem Resultatglied des Summengetriebes ein justierbares Zwischenglied eingeschaltet.

Bezüglich der Ausnutzung der Vorteile der Erfindung ist es dabei gleichgültig, in welcher Weise die Einstellung der Belichtungswerte nach dem Ausschlag des Meßwerkzeigers erfolgt. Die Erfindung ist bei

009 569/161

Meßwerk- oder Bügeldrehung sowie bei der Verwendung eines Nachführzeigers od. ä. gleichermaßen wirksam.

Die Erfindung soll durch einige Ausführungsbeispiele im Prinzip dargestellt und erläutert werden. Hierbei ist auf alle Einzelheiten verzichtet worden, die nicht unbedingt zum Verständnis der Erfindung erforderlich sind. Es zeigt

Abb. 1 die Darstellung eines angenommenen Lichtwertbereichs und des Meßbereichs der Belichtungsmeßeinrichtung,

Abb. 2 ein Schema der erfindungsgemäßen Lösung mittels Kurzschluß über die Steuerkurve,

Abb. 3 bis 5 drei weitere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens in perspektivischer Darstellung.

Wie in Abb. 1 veranschaulicht, soll durch die Erfindung aus dem gesamten Lichtwertbereich ein dem Meßbereich der Belichtungsmeßeinrichtung entsprechender Bereich herausgegriffen werden. Bei einer Belichtungsmeßeinrichtung nach Abb. 2, deren Aufbau und Wirkungsweise bei Abb. 3 näher beschrieben ist, steht der gesamte Drehwinkel einer Steuerkurve erfindungsgemäß bis auf einen Winkel φ für den Meßbereich zur Verfügung. Dieser Drehwinkel φ erfaßt den Teil der Kurve, der für einen sicheren Übergang von ihrem kleinsten auf ihren größten Radius und umgekehrt gebraucht wird. Die Stromquelle 16 der Meßeinrichtung ist kurzgeschlossen, sobald die kontaktbelegte Tastspitze 8 a der Zahnstange 8 beim Drehen der Kurve 7 die Grenzen des Meßbereichs überschreitet und mit ihrem ebenfalls kontaktbelegten Kurvenstück7α (Drehwinkels) in Berührung kommt (Abb. 2).

In den Ausführungsbeispielen Abb. 3 bis 5 ist eine erfindungsgemäße Belichtungsmeßeinrichtung gezeigt, die in eine Kamera eingebaut ist. Aus dem im Kameragehäuse 1 gelagerten Objektiv bzw. Zentralverschluß 2 ragt ein Stift 3, an dem eine Zahnstange 4 mit ihrem justierbaren Glied 4a unter Wirkung ihrer Feder 4 & anliegt. Bei der Einstellung der die Belichtung beeinflussenden Faktoren wird diese Zahnstange 4 in ihrer Achsrichtung bewegt, wobei vorausgesetzt wird, daß diese Bewegung von einem vorzugsweise sämtliche Belichtungseinstellwerte erfassenden Summengetriebe abgeleitet ist. Diese Schubbewegung bewirkt über das Ritzel 5 eine Drehung der Welle 6 und damit der Steuerkurve, die sowohl als Topfkurve T (Abb. 3 und 4) als auch als Kurvenscheibe 7" (Abb. 5) ausgebildet sein kann und ein Kontaktsegment la! bzw. 7 a" besitzt. Nach Abb. 3 tastet eine Zahnstange 8' die Kurvenbahn der Steuerkurve 7' ab, während dies gemäß Abb. 4 durch einen Segmenthebel 9 und nach Abb. 5 durch einen Doppelhebel 10 geschieht. Diese aus Isoliermaterial hergestellten Konstruktionselemente 8', 9,10 sind an ihren Tastspitzen mit Kontaktstücken 8 a!, 9 a, 10 α belegt. Die Kurvensteigung wird durch die Zahnstange 8' bzw. den Segmenthebel 9 auf ein Meßwerkritzel 11 und damit auf einen Meßwerkbügel 12 als Drehbewegung übertragen (Abb. 3 und 4), während bei Verwendung des Doppelhebels 10 die Übertragung auf den Bügel 12 durch einen Stift 13 erfolgt. Bei den angeführten Ausführungsbeispielen ist zwischen dem Bügel 12 und dem Meßwerkzeiger 15 eine Torsionsfeder 14 kraft- und formschlüssig eingeschaltet. Durch die Drehung des Bügels 12 kann der von der Photozelle bewirkte Ausschlag des Zeigers 15 über die Torsionsfeder 14 so kompensiert werden, daß der Zeiger 15 wieder auf Null einspielt. Der Meßvorgang ist damit beendet und ein eine richtige Belichtung garantierender Lichtwert eingestellt.

Die Erfindung bezieht sich nicht nur auf die dargestellten Ausführungsbeispiele, sonderen sie kann universell für die Belichtungsmessung mit elektrischen Meßeinrichtungen verwendet werden. Bei der Anwendung der Erfindung für Belichtungsmesser im Zusammenhang mit photographischen Kameras können die Mittel zum Steuern der Meßeinrichtung auch in Verbindung mit anderen Verschlüssen, z. B. einem Schlitzverschluß, oder mit Organen zum Steuern der Blende bei fest eingebauten oder bei auswechselbaren Objektiven gekuppelt werden.

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Photoelektrische Belichtungsmeßeinrichtung ao an einer Kamera mit einer durch eine Steuerkurve vermittelten Kupplung zwischen Kameraeinstellorganen und einem Nachführzeiger oder einem Meßwerk, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (7) auf einem Abschnitt (7 a) ihrer Kurvenbahn mit Kontaktmaterial belegt ist, der angrenzt an dem Teil der Kurvenbahn, der dem von der Meßeinrichtung erfaßbaren Lichtwertbereich zwecks Einstellung zugeordnet ist, und daß dieser mit Kontaktmaterial belegte Abschnitt (7 a) der Steuerkurve (7) mit dem einen Pol eines zur Messung verwendeten Photoelements (16) und die die Steuerkurve (7) abtastende Spitze eines mit den Stellmitteln der Kamera in Verbindung stehenden Tastorgans (8 bis 10) mit dem anderen Pol des Photoelements (16) elektrisch verbunden ist.

2. Belichtungsmeßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschnitt (7a) der Steuerkurve (7) durch ein aus Kontaktmaterial bestehendes Kurvensegment gebildet wird.

3. Belichtungsmeßeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Steuerkurve (7) und dem Resultatglied (3) des Summengetriebes ein justierbares Zwischenglied (4) eingeschaltet ist.

4. Belichtungsmeßeinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (7) als Kurve mit axialer oder radialer Steigung ausgebildet ist.

5. Belichtungsmeßeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurve von einer Zahnstange (8) abgetastet wird, die die Kurvensteigung über ein Ritzel (11) auf das Meßwerk überträgt.

6. Belichtungsmeßeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der Zahnstange (8) ein Zahnsegment (9) verwendet ist.

7. Belichtungsmeßeinrichtung nach Anspruch 4, ■ dadurch gekennzeichnet, daß die Kurve von einem Doppelhebel (10) abgetastet wird, der die Steigung der Kurve auf das Meßwerk überträgt.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift K 22850IX/57 a (bekanntgemacht am 13. 12.1956) ;

deutsche Gebrauchsmuster 1 711 010, 1755 607.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen