DE1086163B - Verfahren zum Verdichten von Nitrocellulose - Google Patents

Verfahren zum Verdichten von Nitrocellulose

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DE1086163B
DE1086163B DEH37375A DEH0037375A DE1086163B DE 1086163 B DE1086163 B DE 1086163B DE H37375 A DEH37375 A DE H37375A DE H0037375 A DEH0037375 A DE H0037375A DE 1086163 B DE1086163 B DE 1086163B
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nitrocellulose
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water
fibrous
particles
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Vernon Robert Grassie
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Hercules Powder Co
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Hercules Powder Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B21/00Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
    • C06B21/0008Compounding the ingredient

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zum Verdichten von Nitrocellulose Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung einer Nitrocellulose, welche frei fließend ist, eine hohe Massedichte hat und auch verbesserte Löslichkeitseigenschaften aufweist, und auf ihre Verwendung bei der Herstellung von gegossenen doppelbasischen körnigen Treibsätzen.
  • Handelsübliche Nitrocellulose wird heute in faseriger Form hergestellt und verkauft. Die Massedichte des Produktes ist niedrig, was verhältnismäßig hohe Transportkosten verursacht. Dieser Nachteil wird teilweise durch Zusammenpressen der Nitrocellulose mit einer Ramme zur Vergrößerung der Faßfüllungen überwunden. Infolge des Zusammendrückens beim Verpacken ist für den Nitrocelluloseverbraucher das faserige Material sehr schwierig aus den Behältern zu entleeren. Ein zusätzlicher Nachteil der üblichen Handelsnitrocellulose ist die Neigung, zusammenzubacken und große, sich langsam lösende Klumpen zu bilden, wenn sie zu Lösungsmitteln in gewissen Lösungsanlagen zugesetzt wird.
  • Bisher haben Versuche zum Ändern der physikalischen Form der üblichen Nitrocellulose mit Lösungsmitteln das Auflösen der Nitrocellulose in dem Lösungsmittel und anschließendes Bilden einer Suspension oder einer Emulsion der erhaltenen Nitrocelluloselösung in Wasser umfaßt, wonach das Lösungsmittel durch verschiedene Mittel, wie z. B. Sprühtrocknen, Aufkochen der Emulsion usw., zum Fällen der Nitrocellulose in feiner Teilchenform entfernt wurde. Jedoch sind diese früheren Verfahren kostspielig und langwierig gewesen, und das erzeugte Produkt ist gewöhnlich von einer sehr feinen, sogar staubigen Teilchengröße. Große Mengen an Lösungsmittel mußten angewendet werden, um die Nitrocelluloselösungen herzustellen, und zwar in der Größenordnung von 2,5 bis 20 oder noch mehr Gewichtsteilen für jeden behandelten Nitrocelluloseteil. Dies benötigt Anlagen zum Umgehen und Wiedergewinnen großer Lösungsmittelmengen. Überdies enthalten diese bekannten Verfahren verschiedene langwierige unwirtschaftliche Behandlungsstufen, und während für einige Zwecke eine sehr feine Teilchengröße erwünscht oder notwendig ist, so ist doch für die meisten Zwecke die sehr feine und sogar staubige nach dem früheren Verfahren erzeugte Teilchengröße weder erwünscht noch notwendig.
  • Überdies ist bekannt, daß gegossene körnige Treibsätze nicht unmittelbar aus faseriger Nitrocellulose hergestellt werden können. Der Grund ist, daß eine ausreichend große Masse faseriger Nitrocellulose nicht in die Gießform gepreßt werden kann und auch weil die Lösungsmitteleinwirkung der Gießflüssigkeit auf faserige Nitrocellulose so schnell ist, daß Lösen und Verstopfen eintritt, bevor eine gleichförmige Verteilung der Gießflüssigkeit durch die ganze Masse erzielt werden kann. Demgemäß ist es bisher notwendig gewesen, faserige Nitroceilulose in kleine dichte, gleichförmige, völlig kolloidisierte Körnchen von einzelbasischem Treibsatz-Gießpulver nach Verfahren für rauchloses Pulver überzuführen, und bekannte Verfahren zur Herstellung solcher Körner sind langwierig und kostspielig.
  • Es ist daher ein Ziel der Erfindung, eine verbesserte Form von Nitrocellulose zu erzeugen, welche wirtschaftlicher transportiert, leichter aus den Behältern entleert werden kann und verbesserte Lösungseigenschaften besitzt.
  • Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Verändern der physikalischen Form von Nitrocellulose aus der faserigen in die körnige Form zu schaffen, welches wirtschaftliche und verfahrensmäßige Vorteile über bekannte Verfahren besitzt und im wesentlichen die Beschränkungen und Mängel der bisherigen Verfahren überwindet.
  • Diese und andere Ziele werden gemäß der Erfindung erreicht, welche, allgemein gesprochen, darin besteht, daß faserige Nitrocellulose unter Rühren in einem erwärmten wäßrigen Bad mit einem organischen flüssigen Lösungsmittel zusammengebracht wird, welches aktives Lösungsvermögen für die Nitrocellulose besitzt und ein niedrigstsiedendes azeotropisches Gemisch mit Wasser bildet, wobei dieses Lösungsmittel in einer Menge anwesend ist, um die faserige Struktur der Nitrocellulose ohne deren Auflösung aufzuweichen und zu zerstören, und wobei das Bad auf mindestens dem Siedepunkt des Wasser-Lösungsmittelazeotrops während der ganzen Berührungszeit zwischen Nitrocellulose und diesem Lösungsmittel gehalten wird, worauf im wesentlichen das ganze Lösungsmittel durch Destillation unter fortwährendem Rühren entfernt wird, um glatte, gehärtete, verdichtete und unregelmäßige Teilchen aus teilkolloidisierter Nitrocellulose zu bilden.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird faserige Nitrocellulose mit Wasser gemischt und verrührt, um einen wäßrigen Nitrocellulosebrei zu bilden. Nitrocelluloselösungsmittel wird dann unter Rühren zu dem wäBrigen Nitrocellulosebrei, welcher mindestens auf den Siedepunkt des Wasser-Lösungsmittel-Azeotrops unter Rückflußbedingungen erwärmt wird, in einer ausreichenden Menge zugesetzt, um die faserige Struktur der Nitrocellulose ohne ihre Auflösung zu zerstören, worauf dann im wesentlichen das gesamte Lösungsmittel durch Destillation unter ständigem Rühren und unter Bildung von glatten, gehärteten, verdichteten und unregelmäßigen Nitrocelluloseteilchen entfernt wird. Bei diesem Verfahren wird das organische Lösungsmittel auf der Nitrocellulose verteilt, wodurch sie erweicht und ihre faserige Struktur zerstört wird. Jedoch wird die Nitrocellulose nicht aufgelöst, und die so veränderten Teilchen werden durch im wesentlichen völliges Wegkochen des Lösungsmittels gehärtet. Rühren wird fortgesetzt, bis das Härten vollendet ist, um Zusammenbacken zu verhindern. Das angefallene Nitrocelluloseprodukt kann in der wasserfeuchten für Transport geeigneten Form gewonnen werden, oder das Wasser in dem Endprodukt kann mit Alkohol verdrängt werden, um eine alkoholfeuchte, für den Transport geeignete Nitrocellulose zu geben.
  • Wenn gewünscht wird, das Nitrocelluloseprodukt der Erfindung für die Herstellung von doppelbasischen Treibsatzkörnern zu verwenden, werden die glatten, gehärteten, verdichteten, unregelmäßigen Nitrocelluloseteilchen getrocknet, und eine bestimmte Menge der trockenen dichten Teilchen, vorzugsweise nach einem Sieben, um jegliche größere Teilchen daraus zu beseitigen, wird in eine geeignete Gießform gegeben und die beschickte Gießform unter Vakuum für eine geeignete Zeit gebracht. Eine bestimmte Menge an Gießflüssigkeit, welche Nitroglycerin und geeignete desensibilisierende Weichmacher enthält, mit oder ohne Stabilisatoren und/oder anderen Zusätzen, um die Brenngeschwindigkeit des anfallenden Treibsatzkorns beim Abfeuern zu regeln, wird dann in die Form eingeführt, um alle Hohlräume zwischen den Nitrocelluloseteilchen völlig auszufüllen und gerade die Nitrocelluloseteilchen zu bedecken. Die Mischung aus verdichteten Nitrocelluloseteilchen und Gießflüssigkeit wird dann in der Form gehärtet, vorzugsweise bei erhöhter Temperatur während einer geeigneten Zeitdauer, z. B. während 96 Stunden bei 60° C. Während des Härtens absorbieren die Nitrocelluloseteilchen alle Gießflüssigkeit, und infolge der lösenden Einwirkung der Gießflüssigkeit auf die Nitrocelluloseteilchen wird diese gequollen und völlig kolloidisiert, und die ganze Masse in der Form verdichtet sich und schweißt zusammen zu einer festen einheitlichen homogenen kolloiden Struktur entsprechend der Gestalt der Form. Nach dem Härten ist das gegossene Treibsatzkorn fertig zur Verwendung in der Rakete, für welche es bestimmt ist.
  • Nachdem die allgemeine Art der Erfindung dargelegt wurde, werden die folgenden Beispiele als besondere Erläuterung gegeben. Jedoch ist die Erfindung nicht auf die Beispiele beschränkt, sondern ist verschiedener Abänderungen innerhalb der Ansprüche fähig. Alle angegebenen Teile und Prozentsätze sind gewichtsmäßige.
  • Beispiel 1 105 Teile (Trockenbasis) faserige wasserfeuchte Nitrocellulose mit 1211/o Stickstoff, 1/2 Sekunde Viskosität, wurden mit 945 Teilen Wasser angeschlämmt. Der Brei wurde in einem dampfdichten, mit einem Rückflußkondensator ausgestatteten Gefäß erwärmt und gerührt. Nachdem die Temperatur 82° C erreicht hatte, wurden 111 Teile Methyläthylketon innerhalb 2 Minuten unter Rückfluß zugesetzt, um als organisches flüssiges Lösungsmittel für die Nitrocellulose zu dienen. Ein Kondensator wurde dann für die Entfernung des Lösungsmittels angebracht. Die Umfangsgeschwindigkeit des Rührwerks wurde auf 300 m/Min. gehalten, während das Lösungsmittel und Wasser aus dem Gemisch abdestilliert wurden, bis die Temperatur 100° C erreichte. 30 Minuten waren zur Vollendung der Destillation erforderlich. Das wasserfeuchte Produkt bestand aus kleinen, glatten, gehärteten, unregelmäßigen Teilchen. Die Massedichte war 520 g/1.
  • Beispiel 2 105 Teile (Trockenbasis) faserige wasserfeuchte Nitrocellulose mit 12% Stickstoff und 1/2 Sekunde Viskosität wurden mit 945 Teilen Wasser angeschlämmt. Der Brei wurde in einem dampfdichten, mit einem Rückflußkondensator ausgestatteten Gefäß erwärmt und gerührt. Sobald die Temperatur 82° C erreichte, wurden 133 Teile Methyläthylketon unter Rückfluß in 3 Minuten zugesetzt. Ein Kondensator wurde dann zur Entfernung des Lösungsmittels angebracht. Die Umfangsgeschwindigkeit des Rührwerks wurde auf 300 m/Min. gehalten, während das Lösungsmittel und Wasser aus der Mischung abdestilliert wurden, bis die Temperatur 100° C erreichte. 30 Minuten waren zur Vollendung der Destillation erforderlich. Das wasserfeuchte Produkt bestand aus glatten, harten, dichten, unregelmäßigen Teilchen von etwa 3 bis 6 mm in ihrer größten Abmessung. Die Massedichte war 705 g/1.
  • Beispiel 3 105 Teile (Trockenbasis) nichtjordanierte, faserige, wasserfeuchte Nitrocellulose mit 12,611/o Stickstoff und 22 Sekunden Viskosität wurden mit 595 Teilen Wasser angeschlämmt. Der Brei wurde in einem wasserdichten, mit einem Rückflußkondensator ausgestatteten Gefäß erwärmt und gerührt. Sobald die Temperatur 100° C erreicht hatte, wurden 144 Teile n-Butylacetat unter Kühlen der Mischung auf den Siedepunkt des Azeotrops, das ist 90,2° C, zugesetzt. Ein Kondensator wurde dann für die Lösungsmittelentfernung angebracht. Das Rühren wurde fortgesetzt, während das Lösungsmittel und Wasser aus dem Gemisch abdestilliert wurden, bis die Temperatur 100° C erreichte. 70 Minuten waren zur Vollendung der Destillation erforderlich. Das wasserfeuchte Produkt bestand aus glatten, harten, dichten, unregelmäßigen Teilchen. Die Massedichte war 672 g/1.
  • Beispiel 4 105 Teile (Trockenbasis) nichtjordanierte, faserige, wasserfeuchte-Nitrocellulose mit 12,6% Stickstoff und 22 Sekunden Viskosität wurden mit 945 Teilen Wasser angeschlämmt. Der Brei wurde in einem dampfdichten, mit Rückflußkondensator ausgestatteten- Gefäß erwärmt und gerührt. Sobald die Temperatur 90° C erreicht hatte, wurden 201 Teile Methylisobutylketon zugesetzt. Das Lösungsmittel, welches während seines Zusetzens zu dem erwärmten Brei abdestillierte, wurde durch den Rückflußkühler zu dem siedenden Gefäß zurückgeleitet. Der Siedepunkt der azeotropischen Mischung war 87,9° C. Der Kondensator wurde dann zwecks Lösungsmittelentfernung angebracht. Das Rühren wurde. fortgesetzt, während das Lösungsmittel und Wasser aus dem Gemisch abdestilliert wurden, bis die Temperatur 100° C erreichte. Die Umfangsgeschwindigkeit des Rührwerks während des Lösungsmittelzusatzes und seiner Entfernung war etwa 190 m/Min. Das wasserfeuchte Produkt bestand aus kleinen, harten, dichten, unregelmäßigen Teilchen. Die Massedichte war 655 g/1. Beispiel 5 105 Teile (Trockenbasis) jordanisierte, faserige, wasserfeuchte Nitrocellulose mit 12,6% Stickstoff und 22 Sekunden Viskosität wurden mit 945 Teilen Wasser angeschlämmt. Der Brei wurde in einem dampfdichten, mit einem Rückflußkühler ausgestatteten Gefäß erwärmt und gerührt. Sobald die Temperatur 91° C erreicht hatte, wurden 186 Teile Methylisobutylketon, welches 1 Teil 2-Nitrodiphenylamin enthielt, zugesetzt. Dieser Zusatz kühlte das Gemisch auf den Siedepunkt des Azeotrops, d'as ist 87,9° C. Ein Kondensator wurde dann zwecks Lösungsmittelentfernung angebracht. Das Rühren wurde fortgesetzt, während Lösungsmittel und Wasser aus der Mischung abdestilliert wurden, bis die Temperatur 100° C erreichte. 97 Minuten waren zur Vollendung der Destillation erforderlich. Das wasserfeuchte Produkt bestand aus glatten, harten, dichten, unregelmäßigen Teilchen. Die Massedichte war 665 g/1. Beispiel 6 Ein 9,5% Nitrocellulose-Wasser-Brei, welcher etwa 900 kg (Trockenbasis) faserige RS 1/2 Sekunde Nitrocellulose enthielt, wurde in ein etwa 15 0001 fassendes senkrechtes ummanteltes Gefäß aus nichtrostendem Stahl gepumpt. Das Gefäß war mit einem wassergekühlten Rückflußkondensator und einem sechsschaufeligen Turborührwerk, angetrieben mit einer Umfangsgeschwindigkeit von etwa 380 m/Min., versehen. Der gerührte Brei wurde auf 80°C in dem Gefäß mit Mantel- und Sprühdampf erwärmt. 1000 kg Methyläthylketon wurden in das Gefäß mit einer Geschwindigkeit von 70 kg/Min. gepumpt. Während des Lösungsmittelzusatzes wurde der Sprühdampf abgestellt, und der Manteldampf wurde nach Bedarf verwendet, um die Mischung auf dem Siedepunkt des Azeotrops, das ist 73,5° C, zu halten. -Das gesamte Kondensat wurde in das Gefäß zurückgeleitet. Das Lösungsmittel wurde dann durch Destillation während 30 Minuten unter Verwendung von Sprüh- und Manteldampf entfernt, bis die Temperatur 100° C erreichte. Das Rühren wurde während der Lösungsmittelzugabe und -entfernung fortgesetzt.
  • Die so verdichtete Nitrocellulose wurde aus dem Gefäß in Ablaufbehälter fallen gelassen, und nach Abtropfen des Wassers wurde denaturierter Äthylalkohol (2 B Formel) von 65° C durch die Nitrocellulose während 35 Minuten geleitet, wobei frischer Alkohol in die Gefäße in ausreichender Menge, um die Nitrocellulose bedeckt zu halten, gepumpt- wurde. Hierauf folgte eine gleiche Behandlung mit nichterwärmtem Alkohol während 35 Minuten. Das Produkt wurde 15 Minuten abtropfen gelassen und dann in Fässer verpackt. Das alkoholfeuchte Produkt bestand aus kleinen, glatten, dichten, unregelmäßigen Teilchen mit einer Massedichte von 496 g/1. Der Alkoholgehalt war 30%.
  • " Beispiel 7 150 Teile (Trockenbasis) wasserfeuchte, faserige Nitrocellulose mit 12,60% Stickstoffgehalt wurden nach üblicher vorhergehender Stabilisierungsbehandlung, aber vor dem jordanieren, mit 1350 Teilen Wasser in einem mit Rührwerk und Rückflußkondensator ausgerüsteten Gefäß angeschlämmt. Der Brei wurde auf 100° C unter Rühren erwärmt, worauf 308 Teile Butylacetat zu dem erwärmten gerührten wäßrigen Nitrocellulosebrei in etwa 2 Minuten zugesetzt wurden, wobei die Temperatur -der Mischung auf etwa 91° C sank, während der Siedepunkt des Butylacetat-Wasser-Azeotrops 90,2° C ist. Im wesentlichen das ganze Lösungsmittel wurde dann durch Destillation entfernt, während Erwärmen und Rühren fortgesetzt wurden, bis die Temperatur des Breis 100° C erreichte. Die Nitrocellulose wurde, ohne gelöst zu werden, aus ihrem Anfangszustand in glatte, gehärtete, verdichtete, unregelmäßige Teilchen übergeführt mit einer Massedichte von 704 g/1.
  • Beispiel 8 5000 g (Trockenbasis) wasserfeuchte, faserige Nitrocellulose mit 12,6% Stickstoff wurden nach der üblichen vorhergehenden Stabilisierungsbehandlung, aber vor dem jordanieren, mit 45 000 g Wasser in einem-75-1-Gefäß mit Mantel, ausgerüstet mit einem Kondensator und einem 30 cm Durchmesser Turborührwerk, angetrieben mit 200 Umdr./Min., gebracht. Die Mischung wurde auf 91° C durch Manteldampf erwärmt. 9510 g Methylisobutylketon wurden dann zu dem erwärmten wäßrigen Nitrocellulosebrei unter Rückflußbedingungen und Rühren zugesetzt, was etwa 15 Minuten erforderte. Die Destillation wurde dann unter stetigem Rühren während 90 Minuten ausgeführt, währenddessen die Destillationstemperatur allmählich auf den Siedepunkt von Wasser anstieg. Die Destillation unter Rühren wurde während noch weiterer 140 Minuten fortgesetzt.. Im wesentlichen das ganze Lösungsmittel wurde durch Destillation entfernt, und die Nitrocellulose wurde, ohne gelöst zu werden, aus ihrem anfänglichen faserigen Zustand in glatte, gehärtete, verdichtete, unregelmäßige Teilchen mit einer Massedichte (Trockenbasis) von 656 g/1 übergeführt. Nitrocellulose in ihrem anfänglichen faserigen Zustand, hergestellt aus entweder Baumwolllinters oder Holzzellstoff, hat eine Massedichte von etwa 128 bis 240 g/1.
  • Das so erhaltene verdichtete Produkt wurde abgesiebt, um größere Teilchen als von 20 Maschen zu entfernen, und -der Teil des Produkts, welcher durch ein 20-Maschen-Sieb hindurchging, wurde in einem Trog in warmer Luft bei etwa 60° C getrocknet, um das ganze Wasser zu entfernen. Das getrocknete Produkt enthielt im wesentlichen weniger als 1 Gewichtsprozent Gesamtflüchtiges. Etwa 150 g der angefallenen trockenen, verdichteten Nitrocelluloseteilchen wurden dann in einem rohrförmigen Celluloseacetatbecher von etwa 30 cm Länge und 4 cm innerem Durchmesser gebracht, welcher in geeigneter Weise in einer leicht entfernbaren Form aus starrem Material abgestützt war, welche mit einer mit Ventil versehenen Vakuumleitung an dem Boden und mit einer mit Ventil versehenen Gießflüssigkeitsleitung an der Spitze ausgerüstet war. Die gefüllte Form wurde unter einem Druck von weniger als 10 mm Quecksilber absolut während 16 Stunden gebracht. Während das Vakuum auf der beschickten Form aufrechterhalten wurde, wurde Gießflüssigkeit unter einem hydrostatischen Druck von etwa 0,7 bis 2 kg/cm2 in die beschickte evakuierte Form eingeführt, bis alle Zwischenräume zwischen den Nitrocelluloseteilchen mit der Gießflüssigkeit ausgefüllt waren und etwas Gießflüssigkeit in eine Vakuumfalle übergeflossen war, worauf die Zufuhr an Gießflüssigkeit abgestellt wurde. Das Vakuum wurde auf der Form während des ganzen Gießprozesses aufrechtgehalten, und als das Gießen vollendet war, wurden die Gießflüssigkeiten und Vakuumleitung von der Form abgenommen. Der Guß wurde dann in der Form bei 60" C während 96 Stunden gehärtet.
  • Der fertige Guß war nach der Entfernung aus der Form hart und gut verdichtet und enthielt etwa 150 g Gießflüssigkeit, so daß das Verhältnis von Nitrocellulose zu Gießflüssigkeit im wesentlichen 1 : 1 auf Gewichtsbasis war. Die Zusammenstellung der verwendeten Gießflüssigkeit war folgende:
    Gewichtsteile
    Nitroglycerin ...................... 72
    Triacetin (Glyceryltriacetat) ........ 27
    2-l#Titrodiphenylamin ................ 1
    Das gehärtete Treibsatzkorn wurde nach der Augenscheinnahme in Stücke von etwa 4 cm Länge geschnitten, welche erfolgreich in einem üblichen belüfteten Gefäß mit einem Düsendurchmesser von 0,25 mm abgefeuert wurden, um die folgenden normalen ballistischen Werte zu ergeben:
    Brenn-
    Druck in kg/ cm= geschwindig-
    Brennzeit keit
    in Sekunden 1/z Bahn
    Brennzeit
    P1 [ P2 I P3 I Max. in Sekunden
    r
    21,2 l 13,8 13,2 ` 21,2 I 9,63 I 0,104
    P1 bezeichnet den Druck, aufgenommen 1 Sekunde
    nach der Zündung,
    P., bei der Halbzeit des Verbrennens;
    P3 bezeichnet den Druck, aufgenommen 1 Sekunde
    vor dem Ende des Verbennens.
    Das belüftete, bei diesen und späteren Prüfungen benutzte Gefäß war ein üblicher feststehender Raketenmotor, ausgerüstet mit automatischen Einrichtungen für ein stetiges Aufschreiben in Form einer während des Verbrennens als eine Funktion der Zeit entwickelter Kurve. Solch belüftete Gefäße gehören zur Standardausrüstung in allen ballistischen Labors, welche sich mit der Auswertung von festen Treibsatzkörnern für Raketen oder Gasgeneratoren befassen.
  • Es ist zu beachten, daß die in diesem Beispiel verwendete Nitrocellulose nach einer vorhergehenden Stabilisierungsbehandlung, aber vor dem Jordanieren, genommen wurde. Demgemäß bedeutet dies, daß die \'Titrocellulose nicht dem üblichen jordanieren unterworfen wurde, gefolgt von der üblichen 4stündigen Sodakochung, einer Wasserwäsche, einer 2stündigen Neutralkochung, einer Wasserwäsche, einer 1stündigen Neutralkochung, einer Wasserwäsche, einer 1stündigen Neutralkochung und einer schließlichen Wasserwäsche. Die vollständige übliche Stabilisierungsbehandlung von Nitrocellulose,welche für feste Treibsatzkörner oder rauchloses Pulver verwendet werden soll, kann in Kürze wie folgt angegeben werden: Die Nitrocellulose wird nach dem Zentrifugieren und Eintauchen in Wasser einem 24 stündigen Säurekochen in einem wäßrigen Bad unterworfen, welches etwa 0,35 % Azidität, berechnet auf Schwefelsäure, enthält. Hierauf folgt eine Wasserwäsche, ein 8stündiges Neutralkochen in Wasser, eine Wasserwäsche, ein anderes 8stündiges Neutralkochen, eine Wasserwäsche, gefolgt vom Jordanieren, eine 4stündige Sodakochung, eine Wasserwäsche, ein 2stündiges Neutralkochen, eine Wasserwäsche und ein 1stündiges Neutralkochen, eine Wasserwäsche, ein 1stündiges Neutralkochen und schließliches Waschen mit Wasser. Dies entspricht der Vorschrift JANT-N-244 vom 31. Juli 1945, Joint Army-Navy Specification, Nitrocellulose, S. 3. Der Umstand, daß jordanierung und schließliches Stabilisieren nach dem jordanieren gemäß der Erfindung unterlassen werden kann, ist ein wichtiger Vorteil von ihr, wie sich aus dem folgenden Beispiel 9 ergibt. Beispiel 9 Ein Muster faseriger Nitrocellulose mit 12,6% Stickstoffgehalt nach dem Nitrieren, Zentrifugieren und Tauchen in Wasser wurde 12 Stunden in Säure (0,3 bis 0,4% Azidität als Schwefelsäure) gekocht, mit Wasser gewaschen, in Wasser 8 Stunden gekocht und mit Wasser gewaschen. Die 134,5° C-Wärmestabilitätsprüfung war 10 Minuten. Die Viskosität war 25,2 Sekunden. Völlig stabilisierte Nitrocellulose, welche für rauchloses Pulver oder als Treibsatzkorn verwendet werden soll, hat normalerweise eine Stabilität von 30 Minuten bei 134,5° C Wärmestabilitätsprüfung. 5000 g der obigen teilstabilisierten Nitrocellulose wurden mit 45 000 g Wasser in einem 75-1-Mantelgefäß, ausgerüstet mit einem Kondensator und einem Turbinenrührer von 36 cm Durchmesser, angetrieben mit 200, Umdr./Min., angeschlämmt. Der Brei wurde auf 91° C unter Verwendung von Manteldampf erwärmt. 9500 g Methy lisobutylketon, welche 50 g 2-1\Titrodiphenylamin enthielten, wurden dann zu dem erwärmten wäßrigen Nitrocellulosebrei unter Rückflußbedingungen und Rühren zugesetzt, was etwa 4 Minuten erforderte. Die Destillation wurde dann unter ständigem Rühren während 45 Minuten durchgeführt, während welcher Zeit die Destillationstemperatur allmählich auf 100° C anstieg. Die Destillation wurde noch weitere 10 Minuten fortgesetzt. Im wesentlichen das ganze Lösungsmittel wurde durch Destillation entfernt, und die Nitrocellulose wurde, ohne gelöst zu werden, aus ihrem anfänglichen faserigen Zustand in glatte, gehärtete, verdichtete, unregelmäßige Teilchen übergeführt, welche eine Wärmestabilität bei 134,5° C von 73 Minuten und eine Viskosität von 11 Sekunden haben. Gewöhnlicher einbasischer Treibsatz, hergestellt aus nach üblichen Verfahren völlig stabilisierter Nitrocellulose, hatte bei 134,5° C eine Wärmestabilität von 45 bis 50 Minuten. Beispiel 10 5000 g (Trockenbasis) wasserfeuchte, faserige Nitrocellulose von 1,2,6% Stickstoffgehalt nach dem Jordanieren und schließlichen Stabilisierten, wie im letzten Absatz im Beispiel 8 angegeben, wurden mit 45 000 g Wasser in einem 75-1-Mantelgefäß, ausgerüstet mit einem Kondensator und einem Turbinenrührer von 30 cm Durchmesser, angetrieben mit 200 Umdr./Min., angeschlämmt. Die Mischung wurde auf 91' C unter Verwendung von Manteldampf erwärmt. 10 240 g Methylisobutylketon, welche 50 g 2-Nitrodiphenylamin enthielten, wurden dann zu dem erwärmten wäßrigen Nitrocellulosebrei unter Rückflußbedingungen und Rühren zugesetzt, was etwa 15 Minuten erforderte. Die Destillation wurde dann unter ständigem Rühren während 90 Minuten durchgeführt, während welcher Zeit die Destillationstemperatur allmählich auf 100' C anstieg. Die Destillation unter Rühren wurde noch für weitere 30, Minuten fortgesetzt. Im wesentlichen das ganze Lösungsmittel wurde durch Destillation entfernt, und die Nitrocellulose wurde, ohne aufgelöst zu werden, aus ihrem anfänglichen faserigen Zustand in glatte, gehärtete, verdichtete, unregelmäßige Teilchen übergeführt. Das wasserfeuchte verdichtete Produkt wurde mit den folgenden Ergebnissen gesiebt:
    Gewichts-
    Klassiertes Siebmaschengröße prozent des Massedidite
    Muster Gesamt- g/1
    durch 1 auf musters
    1 10 14 29 623
    2 14 20 19 656
    3 20 35 17 704
    4 35 65 3 767
    Die verschiedenen abgesiebten Fraktionen wurden dann jede in einem Strom trockener, warmer Luft von etwa 60' C bis zu einem Gesamtflüchtigkeitsgehalt von wesentlich weniger als 1 Gewichtsprozent getrocknet, und Güsse wurden unter Befolgung des Verfahrens von Beispiel 8 daraus hergestellt, wobei die verschiedenen klassierten Muster einzeln und auch in Mischung verwendet wurden. Wesentliche Werte der hergestellten Güsse, einschließlich der Zündwerte im belüfteten Gefäß, folgen in Tabelle I:
    Tabelle I
    Zündwerte im belüfteten Gefäß Länge des
    Brenn- geschnittenen
    geschwindig- Bemerkungen Gießkorns,
    Verdichtete Massedidite verwendet
    Nitrocelluloseteilchen Brenn- ' kehr über die
    (9/1) Druck (kg/cm2) zeit 1/_ Bahn Güsse zum Zünden
    (Sek.) (Zoll) lm Gefäß ten
    P1 P2 P3 Max. I Brennzeit
    i (Sek.) (cm)
    10 bis 14 Maschen 624 nicht geprüft fest, etwas -
    porös
    14 bis 20 Maschen 656 24,5 21,2 20,0 42,8 # 4,10 0,122 fest und 2,5
    wohlver-
    dichtet
    20 bis 35 Maschen 704 24,1 21,3 23,5 44,4 8,14 0,123 fest und 5
    wohlver-
    dichtet
    35 bis 63 Maschen 768 zu kleine Muster -
    Gleichförmige
    Gewichtsteile von
    10 bis 14 Maschen @ fest und
    14 bis 20 Maschen 720 15,7 11,0 11,0 15,7 11,33 0,088 wohlver- 5
    dichtet
    Gleichförmige
    Gewichtsteile von
    14 bis 20 Maschen fest und
    20 bis 35 Maschen } 688 16,4 12,5 14,1 16,4 10,93 0,091 wohlver- 5
    dichtet
    Gleichförmige
    Gewichtsteile von
    10 bis 14 Maschen fest und
    20 bis 35 Maschen } 704 20,1 14,8 16,4 20,1 ( 9,25 0,108 wohlver- 5
    dichtet
    Die Zusammensetzung der Gießflüssigkeit in allen Fällen war die gleiche wie die von Beispiel 8, und in allen Fällen war das
    Verhältnis von verdichteten Nitrocelluloseteildien zur Gießflüssigkeit in den gegossenen Treibsatzkörnern etwa 1:1 gewichts-
    mäßig. Das bei den Zündprüfungen in dem belüfteten Gefäß verwendete Mundstück war 2,5 mm im Durchmesser bei allen
    Versuchen.
    Beispiel 11 5000 g (Trockenbasis) wasserfeuchte faserige Nitrocellulose mit 12,5% Stickstoffgehalt nach dem Jordanieren und schließlichen Stabilisieren gemäß dem letzten Absatz von Beispiel 8 wurden mit 45 000 g Wasser in einem 75-1-Mantelgefäß, ausgerüstet mit einem Kondensator und einem 30-cm-Turbinenrührwerk, angetrieben mit 20f1 Umdr./Min., angeschlämmt. Die Mischung wurde auf 91' C unter Verwendung von Manteldampf erwärmt. 8870 g Methylisobutylketon mit 50 g 2-Nitrodiphenylamin wurden dann zu dem erwärmten wäßrigen Nitrocellulosebrei unter Rückflußbedingungen und Rühren zugesetzt, was etwa 6 Minuten erforderte. Die Destillation wurde dann unter weiterem Rühren während 85 Minuten durchgeführt, während welcher Zeit die Destiilationstemperatur allmählich auf 100' C stieg. Die Destillation wurde noch weitere 30 Minuten fortgesetzt. Im wesentlichen das ganze Lösungsmittel wurde durch Destillation entfernt, und die Nitrocellulose wurde, ohne gelöst zu werden, aus dem anfänglichen faserigen Zustand in glatte, gehärtete, wasserdichte, unregelmäßige Teilchen übergeführt. Das wasserfeuchte Produkt wurde in 3 Teile geteilt. Der erste Teil wurde durch ein 10-Maschen-Sieb gesiebt, und alles hindurchgehende Gut wurde als Muster 1 bezeichnet. Der zweite Teil wurde durch ein 1.4-Maschen-Sieb gesiebt, und alles hindurchgehende Gut wurde als Muster 2 bezeichnet. Der dritte Teil würde durch ein 20-Maschen-Sieb gesiebt, und alles hindurchgehende Gut wurde als Muster 3 bezeichnet.
  • Diese drei Muster wurden dann getrocknet und zu Treibsatzkörnern im wesentlichen nach Beispiel 8 gegossen. Die Werte bezüglich der Teilchengrößeverteilung innerhalb jedes Musters, Massedichte und der Zündwerte hin belüfteten Gefäß folgen in Tabelle II.
    Tabelle II
    Zündwerte im belüfteten Gefäß Länge des
    Teilchengrößeverteilung Brenn- geschnittenen
    geschwindig- Bemerkungen Gießkorns,
    durch verwendet
    N Brenn- keit über die
    #° 10 bis 14 i 14 bis 20 20 bis 35 i 35 Masse- Druck (kg/cm2) zeit i zum Zünden
    dichte (Sek.) (Zoll) n Güsse im belüfteten
    Machken (g/1) Pi p2 p3 Max. Brennzeit Gefäß
    hindurchgehend (Sek.) (cm)
    1 25% 38% ` 34% 3% , 704 22,8 30,9 j 37,3 40,0 I 6,82 0,147 fest und 5
    wohlver-
    dichtet
    2 kein 51"/o 45% 4% 1 720 23,9 31,6 39,4 44,0 6,96 0,144 fest und 5
    j wohlver-
    dichtet
    3 kein kein ! 920/0 8"/o 736 24,6 1 28,1 34,3 35,9 7,71 0,130 fest und 5
    wohlver-
    dichtet
    Die Zusammensetzung der Gießflüssigkeit in allen Fällen war die gleiche wie die von Beispiel 8, und in allen Fällen war das
    Verhältnis von verdichteten Nitrocelluloseteilchen zur Gießflüssigkeit in den gegossenen Treibsatzkörnern etwa 1:1 gewichts-
    mäßig. Das bei den Zündprüfungen in dem belüfteten Gefäß verwendete Mundstück war 2,0 mm im Durchmesser bei allen
    Versuchen.
    Alle handelsüblichen Arten von Nitrocellulose ohne Begrenzung in bezug auf den Stickstoffgehalt oder die Viskosität werden durch die erfindungsgemäße Lösungsmittelgranulierung verdichtet. Während 12,6%ige stickstoffhaltige Nitrocellulose üblicherweise bei der Herstellung von gegossenen doppelbasischen Treibsatzkörnern verwendet wird, ist die Erfindung nicht hierauf beschränkt. Tatsächlich ist die Auswahl von Nitrocellulose in bezug auf den Stickstoffgehalt ein Mittel zum Regeln und Steuern der Verbrennungseigenschaften gegossener Treibsatzkörner, weil sowohl Verbrennungsgeschwindigkeit wie die Verbrennungstemperatur mit dem Stickstoffgehalt der Nitrocellulose in Wechselbeziehung stehen- (beim Konstantbleiben anderer Faktoren), Wobei sowohl Verbrennungsgeschwindigkeit wie Verbrennungstemperatur mit der Zunahme im Stickstoffgehalt der Nitrocellulose zunehmen.
  • Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus ist erwünscht, die Erfindung mit wäßrigen Breien durchzuführen, welche soviel faserige Nitrocellulose wie möglich enthalten, und die obere praktische Grenze von Nitrocellulose in dem Brei wird durch die Möglichkeit beherrscht, den Brei noch wirksam zu rühren. Im allgemeinen werden Nitrocellulose-Wasser-Breie, welche etwa 3 bis 15 Gewichtsprozent faserige Nitrocellulöse enthalten, verwendet und vorzugsweise mit etwa 7 bis etwa 12 Gewichtsprozent an Nitrocellulose. Obwohl eine Breikonsistenz von weniger als 3 Gewichtsprozent von- Nitrocellulose angewendet werden kann, wird dies zur Zeit nicht als wirtschaftlich erachtet. Ferner ist die Erfindung nicht auf ein Minimum von 15 Gewichtsprozent an Nitrocellulose in dem Brei beschränkt, weil die obere praktische Grenze durch die Möglichkeit, den Brei noch wirksam zu rühren, beherrscht wird. Die faserige zu verdichtende Nitrocellulose kann jordaniert oder in anderer Weise gewünschtenfalls zerkleinert sein, und solche Zerkleinerung macht es im allgemeinen möglich, die Menge an Nitrocellulose zu erhöhen, welche in dem Brei noch wirksam gerührt werden kann. Im allgemeinen werden etwas kleinere verdichtete Teilchen erzeugt, wenn jordanierte Nitrocellulose benutzt wird. Selbstverständlich ist jedoch Jordanieren oder eine entsprechende andere Zerkleinerung nicht notwendig für die Ausführung der Erfindung.
  • Lösungsmittelgranulierung und Verdichtung von Nitrocellulose gemäß der Erfindung hängen von der Wirkung eines aktiven Lösungsmittels auf faserige, in Wasser suspendierte Nitrocellulose ab. Die gewünschte Wirkung ist ein Weichmachen der Nitrocellulosefasern durch das Lösungsmittel, um ihren faserigen Charakter zu beseitigen, ohne tatsächlich eine meßbare Menge von Nitrocellulose aufzulösen. Organische flüssige zur Ausführung der Erfindung geeignete Lösungsmittel sind solche mit einem aktiven Lösungsvermögen für Nitrocellulose und vorzugsweise solche mit einem merklichen Dampfdruck bei oder unterhalb des Siedepunktes von Wasser. Die brauchbarsten Lösungsmittel sind solche, welche eine beschränkte Lösungsfähigkeit in Wässer besitzen und aus dem Brei mit Wasserdampf destilliert werden können. Vorzugsweise sollten solche Lösungsmittel ein niedrigstsiedendes azeotropisches Gemisch mit Wasser bilden. Geeignete Lösungsmittel schließen beispielsweise (aber nicht als beschränkende Angabe) die verschiedenen Ketone wie Methyläthylketon, Methylpropylketon, Methylisobutylketon u. dgl. und verschiedene Ester wie Äthylacetat, Propylacetat, Butylacetat, Äthylbutyrat, Isopropylbutyrat, Äthylpropionat, ß-Äthoxyäthylacetat u. dgl. ein. Butylacetat und Methylisobutylketon werden zur Zeit zum Verdichten von Nitrocellulose gemäß der Erfindung bevorzugt. Die Lösungsmittelbehandlung zum Verdichten von Nitrocellulose kann durch Zusatz des Lösungsmittels zu dem gerührten Brei von Nitrocellulose in Wasser, durch Zusatz von Nitrocellulose zu einer gerührten Mischung von Wasser und Lösungsmittel oder durch gleichzeitigen Zusatz von allen Bestandteilen unter Rühren in einem kontinuierlichen Verfahren bewerkstelligt werden.
  • Bei der Lösungsmittelkörnung und -verdichtung von Nitrocellulose gemäß der Erfindung wird das Verhältnis von aktivem organischem flüssigem Lösungsmittel zu Wasser in einem Bereich geregelt, worin genug Lösungsmittel auf der Nitrocellulose verteilt wird, um die dünnen faserigen Vorsprünge zu erweichen und zu gelieren, welche charakteristisch für 7 itrocellulosefasern sind, ohne tatsächlich einen meßbaren Anteil an Nitrocel.lulose aufzulösen. Zuwenig Lösungsmittel läßt die physikalische Form der Nitrocellulose unverändert oder nicht ausreichend geändert, was zu einem Produkt mit niedriger Massedichte führt. Zuviel Lösungsmittel verursacht Zusammenbacken des Produktes in große harte Klumpen. Noch mehr Lösungsmittel führt naturgemäß zu unerwünschtem Auflösen der Nitrocellulose. Der gewünschte Grad der Veränderung der physikalischen Struktur der Nitrocellulose soll ein Produkt ergeben, welches nach der Lösungsmittelentfernung aus glatten, gehärteten, verdichteten, unregelmäßig gestalteten Teilchen mit einer Massedichte von mindestens 400 g/1 besteht. Augenscheinlich wird das Erfordernis an Lösungsmittel, um dieses Ergebnis zu erhalten, etwas mit der Breikonsistenz, anfänglichen physikalischen Form der Nitrocellulose, Temperatur, dem Rührgrad und dem für das Verdichten ausgewählten Lösungsmittel schwanken. Im allgemeinen jedoch wurde gefunden, daß geeignete Produkte für die Zwecke der Erfindung durch Verwendung von etwa 15 bis 22% von entweder Butylacetat oder Methylisobutylketon, bezogen auf das vereinigte Gewicht von Wasser und Lösungsmittel in dem wäßrigen Brei, vorzugsweise von zwischen etwa 16 und 19 Gewichtsprozent erhalten werden. Die geeignete Mindestmenge an Methyläthylketon liegt in der Größenordnung von etwa 1 Gewichtsteil Methyläthylketon auf je 7,2 Teile Wasser in dem wäßrigen Nitrocellulosebrei. In gleicher Weise liegt die geeignete Mindestmenge an Äthylacetat in der Größenordnung von etwa 1 Gewichtsprozent Äthylacetat für je 9,5 Teile Wasser im wäßrigen Nitrocellulosebrei. Jedoch, gleichgültig welches Lösungsmittel für das Verdichten verwendet wird, ist es ein einfaches Hilfsmittel, einen vorläufigen Verdichtungsversuch unter Verwendung der hier angegebenen Mengen als Leitfaden auszuführen und den Grad der erhaltenen Verdichtung, bezogen auf die Erfordernisse hinsichtlich der Massedichte, zu bestimmen. Offenbar wird selbstverständlich Verdichtung, wenn durch erhöhte Massedichte des verdichteten Produktes gemessen, mit zunehmender Menge an angewendetem aktivem Nitrocelluloselösungsmittel sich verbessern, bis der Punkt erreicht ist, wo die- erweichten Teilchen zu großen Klumpen zusammenzubacken beginnen. Somit schafft die Erfindung eine Grundlage für die Dichtekontrolle in den erhaltenen Produkten. Das Auftreten des Zusammenbackens der weichgemachten Teilchen zu großen Klumpen bestimmt die obere brauchbare Grenze an aktivem Lösungsmittel, welches benutzt werden kann, um die physikalische Struktur der Nitrocellulose gemäß der Erfindung zu verändern.
  • Bei der Ausführung der Erfindung wurde gefunden, daß das Erweichen der Nitrocellulosefasern durch das aktive Nitrocelluloselösungsmittel sehr rasch auftritt, wenn Nitrocellulose und Lösungsmittel in Berührung miteinander in dem wäßrigen Brei gebracht werden. Demgemäß ist es wichtig, starkes Rühren in dem wäßrigen Brei von dem Augenblick an aufrechtzuerhalten, wenn die Nitrocellulose durch das aktive Lösungsmittel in dem wäßrigen Brei berührt wird, bis die weichgemachten Nitrocelluloseteilchen durch die Entfernung von im wesentlichen der Gesamtheit des Lösungsmittels erhärtet und verdichtet worden sind. Rühren verhindert ein merkliches Zusammenbacken der weichgemachten Nitrocelluloseteilchen zu Klumpen.
  • Alle gewünschten Zusätze wie Nitrocellulosestabilisatoren, Weichmacher oder andere erwünschte Stoffe, welche in dem für das Verdichten verwendeten Lösungsmittel löslich und in Wasser unlöslich sind, können mit dem Lösungsmittel eingeführt werden und werden sehr gleichförmig in dem Nitrocelluloseprodukt während des Verdichtens nach der Erfindung verteilt. Mehrere der Beispiele- erläutern diese Ausführungsweise.
  • Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Lösungsmittel zu dem wäßrigen Nitrocellulosebrei, welcher auf mindestens dem Siedepunkt des Wasser-Lösungsmittel-Azeotrops erwärmt wird, vorzugsweise unter Rückflußbedingungen zugesetzt, weil die Verteilung des Lösungsmittels auf der Nitrocellulose durch verringerte Löslichkeit des Lösungsmittels in Wasser unterstützt wird. Überdies besteht keine Neigung für die weichgemachten Teilchen der Nitrocellulose, sich wie Puffmais während der nachfolgenden Lösungsmittelentfernung aufzublähen, was in erheblicher Weise das Erreichen einer hohen Massedichte in dem verdichteten Nitrocelluloseprodukt unterstützt.
  • Härten der erweichten Nitrocellulose wird durch Abdampfen des Lösungsmittels durchgeführt, bis im wesentlichen das gesamte Lösungsmittel aus der Nitrocellulose entfernt ist. Dies kann etwa 20 Minuten bis 4 Stunden in Abhängigkeit von der verwendeten Anlage und dem benutzten Lösungsmittel erfordern. Wirksame Wiedergewinnung des Lösungsmittels zwecks Wiederverwendung in dem Verfahren ist für die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens notwendig und wird leicht durch Destillation erreicht.
  • Nach der Lösungsmittelentfernung muß das im Produkt vorhandene Wasser normalerweise durch einen Alkohol, wie Äthyl-, Isopropyl- oder Butylalkohol, ersetzt werden. Dies kann durch ein Verdrängungsverfahren in einer- Säule oder einem Gefäß erreicht werden. Die hohe Dichte der mittels Lösungsmittel gekörnten Nitrocellulose und das leichte Ablaufen von Flüssigkeiten von ihr ermöglichen vorteilhafterweise die hydraulischen Pressen oder Zentrifugen zu ersparen, welche normalerweise erforderlich sind, um den Flüchtigkeitsgehalt nach dem Dehydrieren mit Alkohol zu verringern. Ausreichende Flüchtigkeitsgehalte werden nach 5 bis 15 Minuten Abtropfzeit erhalten, wenn gekörnte Nitrocellulose entwässert wird.
  • Jedoch kann zur Verwendung für die Herstellung von gekörnten Treibsätzen auf die Entwässerung mit Alkohol normalerweise verzichtet werden. Nach der Lösungsmittelentfernung wird das in der verdichteten körnigen Nitrocellulose vorhandene Wasser durch einfaches Abtropfen, gefolgt von einem üblichen Trogtrocknen des feuchten Produktes in warmer Luft bei etwa 60° C, bis im wesentlichen alles Wasser entfernt ist, beseitigt.
  • Die trockenen, verdichteten Nitrocelluloseteilchen werden dann in eine Form von geeigneter Gestalt gebracht, welche der Gestalt des gewünschten körnigen Treibsatzes entspricht, und Gießflüssigkeit in die Form nach üblichen Gießverfahren einlaufen gelassen unter Einfüllen entweder von oben oder von unten, bis alle Zwischenräume zwischen den Teilchen mit der Gießflüssigkeit ausgefüllt sind, worauf das Gußstück gewöhnlich während mehrerer Tage bei etwa 60° C gehärtet wird, damit die Mischung erhärtet, sich verdichtet und zu einer festen einheitlichen homogenen Masse entsprechend der Gestalt der Form zusammenschweißt. Dies wird durch Lösungsmitteleinwirkung der Gießflüssigkeit auf die Nitrocelluloseteilchen zustande gebracht, welche die gesamte Gießflüssigkeit absorbieren mit sich daraus ergebendem Quellen und Kolloidisieren der Nitrocellulose zu einer homogenen Masse. Nach dem Härten ist der körnige Treibsatz fertig zur Verwendung in dem Raketenmotor, für welchen er bestimmt ist.
  • Der Gewichtsanteil von Nitrocellulose und Gießflüssigkeit in dem gegossenen körnigen Treibsatz wird im großen durch die Massedichte der verwendeten gekörnten Nitrocelluloseteilchen, der verwendeten Gießflüssigkeit aus Nitroglycerin und Stabilisator, mit oder ohne verschiedene desensibilisierende Weichmacher, gemäß der üblichen Technik beim Gießen doppelbasischer Treibsätze bestimmt.
  • Das körnige Nitrocelluloseprodukt der Erfindung besteht aus kleinen dichten unregelmäßigen Teilchen, welche, unter Vergrößerung betrachtet, glatte glasierte Oberflächen haben, welchen aber die faserigen Vorsprünge fehlen, welche der üblichen faserigen Nitrocellulose eine niedrige Massedichte und hohe Zusammendrückbarkeit geben. Im allgemeinen wird das verdichtete körnige Nitrocelluloseprodukt aus Teilchen mit einer verhältnismäßig weiten Unterschiedlichkeit der Größen bestehen, wie durch Siebanalyse bestimmt. Zur Zeit wird dies als ein erwünschtes Merkmal der verdichteten Nitrocellulose angesehen, weil die kleineren Teilchen helfen, die Zwischenräume zwischen größeren Teilchen auszufüllen und somit zu einem Produkt höherer Massedichte führen. Gewünschtenfalls können selbstverständlich die nach der Erfindung verdichteten Nitrocelluloseteilchen durch Sieben in verhältnismäßig enge Fraktionen mit Bezug auf die Teilchengröße klassiert werden, aber die Beispiele zeigen deutlich, daß eine solche Klassierung für die Erzeugung von gegossenen doppelbasischen körnigen Treibsätzen mit ausreichenden ballistischen Eigenschaften nicht notwendig ist. Es ist jedoch ratsam, jegliche Teilchen größer als 10 Maschen auszusieben, weil solche Teilchen gewöhnlich zur Ungleichförmigkeit in den gegossenen doppelbasischen körnigen Treibsätzen führen.
  • Es wurde jedoch gefunden, daß das verdichtete Nitrocelluloseprodukt derErfindung auf jede gewünschte Teilchengröße durch Naßverrnahlen, beispielsweise in einer Jordanmühle, zerkleinert werden kann, ohne die gewünschten Eigenschaften höher Massedichte, freien Fließens und verbesserter Löslichkeit zu verlieren. Solch Naßvermahlen zerkleinerten Materials hat besonderen Wert für solche Verwendungszwecke, welche Brei- oder Suspensionsbildung erfordern, beispielsweise Hydrosol-, Organosol- und Plastisölansätze, vielfarbige Lacksuspendierungsansätze und andere Verwendungszwecke einschließlich Verwendung als Explosivstoffe, bei welchen ein in Brei- oder Suspensionsform befindliches Produkt als vorteilhaft gefunden wurde.
  • Das verdichtete Material, entweder in wasserfeuchter oder alkoholfeuchter Form, fließt frei, ist verhältnismäßig nicht zusammendrückbar und hat eine Massedichte von etwa 400' bis 720 g/1 (Trockenbasis). Die chemischen Eigenschaften des gekörnten Nitrocelluloseprodukts sind die gleichen wie die üblicher faseriger Nitrocellulose.
  • Die höhere Massedichte der gekörnten Nitrocelluloseprodukte nach der Erfindung führt zu Ersparnissen beim Transport. Handelsübliche RS 1/z Sekunden Nitrocellulose aus Holzzellstoff hat beispielsweise eine lose Massedichte von etwa 192 g/1 und wird in Fässer auf eine Dichte von etwa 368 g/1 eingestampft. Körnige Nitrocellulose mit einer Massedichte der Größenordnung von etwa 480- bis 640 g/1 beispielsweise erlaubt eine wesentlich schwerere Faßbeschickung, als zuvor mit üblicher faseriger Nitrocellulose möglich war. Ferner kann körnige Nitrocellulose aus den Fässern sehr bequem ausgegossen werden. Die bisherige faserige Nitrocellulase muß aus dem Faß herausgegraben werden. Versuche zeigen, daß die körnige Nitrocellulose nach der Erfindung sich unter Bildung von Lack 1,5- bis 12mal so schnell wie übliche faserige Nitrocellulose in Abhängigkeit von der Art des angewendeten Rührens auflöst. Je schwächer das Rühren, um so größer ist der Vorteil der körnigen Nitrocellulose. Die Beseitigung des kostspieligen und mühsam gewöhnlich auf die Nitrocelluloseentwässerung folgenden Pressens oder Zentrifugierens und Blockbrechens ist ein wichtiger Vorteil der gekörnten N itrocellulose. Weil überdies das Verfahren der Erfindung bloß die Cellulosefaser erweicht, ohne einen meßbarenTeil der Nitrocellulose zu lösen, ist es augenscheinlich, daß viel weniger Lösungsmittel verwendet wird als bei Verfahren, welche ein Auflösen der Nitrocellulose erfordern. Ferner ist es augenscheinlich, daß das Verfahren der Erfindung einfacher und weniger langwierig als die Verfahren ist, welche das Auflösen der Nitrocellulose, Herstellen einer Emulsion oder Suspension der angefallenen Nitrocelluloselösung in Wasser und anschließendes Ausfällen der Nitrocellulose aus den emulgierten oder suspendierten Lösungstropfen erfordern. Der Hauptvorteil der Verwendung von gemäß der Erfindung verdichteter Nitrocellulose bei der Herstellung von gegossenen Treibsatzkörnern besteht in der Beseitigung des langwierigen, kostspieligen bisherigen Verfahrens des Umwandelns faseriger Nitrocellulose in gleichförmig gestaltete und geformte Körner aus völlig kolloidisiertem Material. Lösungsmittelverdichtung nach der Erfindung ist viel wirtschaftlicher als die üblichen Herstellungsverfahren von Treibsatzpulvern, welche durch sie ersetzt werden.
  • Die frei fließenden, sich schnell lösenden Nitrocelluioseprodukte hoher Dichte nach der Erfindung können für beliebige Zwecke verwendet werden, wofür handelsübliche Nitrocellulose benützt wird, z. B. für Lacke, Kunststoffe, Farben, Klebstoffe, Überzüge, Imprägnierungen, Treibsätze u. dgl.

Claims (3)

  1. PATENTANSPH#1'CHE: 1. Verfahren zum Verdichten von faseriger Nitrocellulose, dadurch gekennzeichnet, daß faserige Nitrocellulose in wäßriger Suspension unter Rühren mit einem organischen, flüssigen Lösungsmittel zusammengebracht wird, welches aktives Lösungsvermögen für Nitrocellulose besitzt und ein niedrigsiedendes azeotropisches Gemisch mit Wasser bildet, wobei so viel Lösungsmittel angewendet wird, daß die Nitrocellulose unter Zerstörung der faserigen Struktur nur aufgeweicht, aber nicht gelöst wird, daß dabei das Bad bis zum Siedepunkt des Wasser-Lösungsmittel-Azeotrops während der ganzen Zeit der Berührung zwischen der Nitrocellulose und dem Lösungsmittel erwärmt wird und daß dann im wesentlichen das gesamte Lösungsmittel durch Destillation unter stetigem Rühren entfernt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Lösungsmittel Athylacetat, Butylacetat, Methyläthylketon oder Methylisobutylketon ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel zu der erwärmten wäßrigen Nitrocellulosesuspension unter Rückflußbedingungen zugesetzt wird.
DEH37375A 1958-11-17 1959-09-09 Verfahren zum Verdichten von Nitrocellulose Pending DE1086163B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE977882C (de) * 1963-05-15 1972-01-20 Wasagchemie Ag Verfahren zur Herstellung von Feststoff-Treibsaetzen fuer Raketen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE977882C (de) * 1963-05-15 1972-01-20 Wasagchemie Ag Verfahren zur Herstellung von Feststoff-Treibsaetzen fuer Raketen

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