-
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Briefumschlägen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Briefumschlägen.
-
Es ist ein Herstellungsverfahren für Briefumschläge bekannt, mit dem
eine sehr hohe Produktionsziffer erzielt werden kann. Tatsächlich ist die Produktionsziffer,
in der mit diesem Verfahren und den zugehörigen Anordnungen Umschläge hergestellt
werden können, lediglich begrenzt durch die Geschwindigkeit, mit der an den aufeinanderfolgenden
Umschlagzuschnitten die beiden Klappen-Einfaltvorgänge, die zur Umwandlung der Zuschnitte
in Umschläge erforderlich sind, möglich ist. Diese Faltvorgänge bestehen für jeden
Zuschnitt in einem anfänglichen Einfalten der Seitenklappen und einem anschließenden
Umfalten der Bodenklappe zur Verleimung seiner Ränder mit den Seitenklappen.
-
Dies bedeutet, daß bei diesem bekannten Verfahren die Geschwindigkeit
der Umschlagherstellung weder durch das Aufbringen von Klebstoff auf die aufeinanderfolgenden
Zuschnitte für die Verklebung der Umschlag-Saumstellen noch durch die Gummierung
der Verschlußklappe irgendwie begrenzt wird. Dies beruht darauf, daß der Klebstoff
fortschreitend und im ganzen auf die Ränder der zu verklebenden Klappen als auch
der Verschlußklappe der aufeinanderfolgenden Zuschnitte aufgebracht wird, während
die Zuschnitte für jeden Arbeitsgang der Klebstoffaufbringung in einer langsambewegten,
dachziegelartig eng überlappten Anordnung zusammengefaßt werden, in der nur die
mit Klebstoff zu bestreichenden Klappenränder frei liegen und der Spreizwirkung
der Klebstoffauftragrolle oder des Klebstoffaufstreichers ausgesetzt sind.
-
Eine Schwierigkeit bei der Anwendung dieses bekannten Verfahrens liegt
jedoch darin, daß die eng überlappt angeordneten Zuschnitte, wenn die Ränder ihrer
vorlaufenden Bodenklappen mit einem Klebstoffauftrag versehen worden sind, vollständig
aus ihrer überlappten Lage auseinandergezogen werden müssen, wonach sie in umgekehrter
Richtung wie beim ersten Mal nochmals dachziegelartig übereinandergeschoben werden
müssen, bevor die nachlaufenden Ränder ihrer Verschlußklappen mit einem Klebstoffauftrag
versehen werden können.
-
Nach der Erfindung wird diese Schwierigkeit überwunden durch eine
Aufeinanderfolge von Arbeitsgängen, die bei der Herstellung von Umschlägen eine
nahezu gleich hohe Herstellungsgeschwindigkeit erreicht wie das vorstehend geschilderte
Verfahren, aber nur einen einzigen Arbeitsgang zum dachziegelartigen Übereinanderschieben
der Zuschnitte erfordert.
-
Die Erfindung geht aus von einer Reihenfolge von flach liegenden,
mit gegenseitigem Abstand bei nachlaufenden Verschlußklappen vorgeschobenen Zuschnitten,
wobei die Seitenklappen nach innen gefaltet, die teilgefalteten Zuschnitte in eine
dicht überlappte Anordnung zusammengefaßt werden, um die Ränder der nachlaufenden
Verschlußklappen nacheinander als Ganzes mit Klebstoff zu versehen, wonach die überlappte
Anordnung auseinandergezogen wird. Gemäß der Erfindung wird jedoch die Anordnung
nur so weit auseinandergezogen, bis der Rand der nachlaufenden Verschlußklappe des
vorderen Zuschnittes die vorlaufenden Ränder der nach innen gefalteten Seitenklappen
des folgenden Zuschnittes aufdeckt und freilegt, wodurch eine Anordnung der Zuschnitte
mit weiter Überlappung hergestellt wird, deren Vorschubgeschwindigkeit zum Auftragen
der Klebstoffstreifen auf die vorlaufenden Ränder der Seitenklappen der aufeinanderfolgenden
Zuschnitte beträchtlich niedriger ist als die Zuschnittgeschwindigkeit, mit der
die Seitenklappen der jeweiligen Zuschnitte nach innen gefaltet werden.
-
Es ist bereits ein Verfahren zum Herstellen von Briefumschlägen bekannt,
nach welchem das dachziegelartige übereinanderlegen oder Überlappen der bereits
teilgefalteten rautenförmigen Zuschnitte derart erfolgt, daß auf den Seitenklappen
Klebstoff zum Aufkleben der Bodenklappe gleichzeitig mit dem Klebstoff für die Verschlußklappe
des vorangehenden Zuschnittes aufgetragen werden kann.
-
Auch ist ein nur teilweises Auseinanderziehen von eng überlappt liegenden
Umschlagzuschnitten bereits bekannt. Zweck dieser Maßnahme ist bei dem bekannten
Verfahren, auf einer bereits mit Klebstoffauftrag versehenen Schließklappe Raum
für einen zusätzlichen
Klebstoffauftrag zu schaffen, um dem bei
dem Verfahren des Klebstoffaufstreichens im ganzen erzielten charakteristischen,
gleichmäßig breiten, stumpf endenden Klebstoffauftrag dasjenige Aussehen zu geben,
das bei einer Einzel-Klebstoffauftragung auf jede Verschlußklappe erzielt wird.
-
Demgegenüber betrifft das teilweise Auseinanderziehen der Zuschnitte
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung den Klebstoffauftrag auf die Seitenklappen,
die natürlich zwecks Aufbringens des Klebstoffauftrages auf die Verschlußklappe
vor ihrer im übrigen üblichen Bewegung in eng überlappte Stellung nach innen gefaltet
worden sind.
-
Beim Auseinanderziehen der Zuschnitte nach der Erfindung werden diese
bereits teilgefalteten Zuschnitte nacheinander beschleunigt und nur so weit auseinandergezogen,
daß der nachlaufende und bereits mit einem Klebstoffauftrag versehene Rand der Verschlußklappe
jedes Zuschnittes die vorlaufenden Ränder der eingefalteten Seitenklappen des nächsten
Zuschnittes freilegt. Auf diese Weise wird eine teilweise auseinandergezogene Folge
von Zuschnitten gebildet, die der Klebstoffauftragvorrichtung mit verhältnismäßig
geringer Vorschubgeschwindigkeit zugeleitet werden, verglichen mit der Geschwindigkeit,
mit der die Zuschnitte in die Maschine eingeführt werden. Die Klebstoffauftragvorrichtung
dreht sich mit einer dieser geringeren Zuschnittsgeschwindigkeit entsprechenden
Drehzahl. Infolge dieser verhältnismäßig geringen Vorschubgeschwindigkeit wird durch
diesen Vorgang die Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine nicht durch Abschleudern
des Klebstoffes von der sich drehenden Klebstoffauftragvorrichtung infolge der Fliehkraft
begrenzt. Bei den üblichen Herstellungsmaschinen bewegen sich die Zuschnitte bei
dieser Klebstoffauftragung immer mit der höchsten Vorschubgeschwindigkeit, die ihnen
in der Maschine erteilt wird, durch die Klebstoffauftragvorrichtung. Im Vergleich
zu diesen Maschinen wird also durch die vorliegende Erfindung eine schnelle und
wirksame Wirkungsweise ohne die Nachteile der bekannten Maschinen erzielt. Durch
das Verfahren nach der Erfindung wird die Umschlag-Herstellungsgeschwindigkeit auf
den drei- oder vierfachen Wert gegenüber den üblichen Verfahrensgängen erhöht.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
anschließenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung.
-
Fig. 1 ist ein Grundriß, der in schematischer Darstellung das Verfahren
und die Vorrichtung zur Herstellung von Umschlägen nach der Erfindung zeigt, wobei
im Interesse der Übersichtlichkeit einige Klebstoffbehälter und Klebstoff-Übertragungsrollen
weggelassen sind; Fig.2 zeigt einen lotrechten Schnitt nach der Längsmittelebene
II-II in Fig. 1, wobei die in Fig. 1 weggelassenen Teile eingezeichnet sind; Fig.
3 ist eine vergrößerte maßstäbliche Ansicht eines nach der Erfindung aus einem Zuschnitt,
wie er am rechten Ende der Fig. 1 sichtbar ist, hergestellten Umschlages; Fig.4
ist eine vergrößerte, maßstäbliche Teilansicht, in Fig.1 von unten gesehen, aus
der hervorgeht, wie die Zuschnitte fortlaufend aus ihrer eng überlappten Anordnung
in eine weit überlappte Anordnung auseinandergezogen werden.
-
Durch die Erfindung wird eine Fertigung von Umschlägen mit »Dreieckklappen«
oder »Diagonalsaum« in sehr großer Stückzahl aus Zuschnitten jeder üblichen Form,
beispielsweise der in Fig.1 gezeigten Form der Zuschnitte A erreicht. Jeder Zuschnitt
.-1 besteht aus der üblichen rechteckigen Grundfläche 1, die einander gegenüberliegende
dreieckige Seitenklappen 2, eine tiefe dreieckige Bodenklappe 3 und eine schmale
Verschlußklappe 4 besitzt. Es ist ersichtlich, daß eine Reihe von diesen oder anderen,
ähnlich geformten Zuschnitten flachliegend einer nach dem anderen mit hoher Geschwindigkeit
zugeführt wird, und zwar entweder von einem Zuführungsstapel (nicht dargestellt)
oder, im Falle von Zuschnitten mit etwa rautenförmiger oder rhombischer Gestalt,
von einer passenden Schräg-Stanzeinrichtung, die aus einem laufenden Papierband
fortlaufend Zuschnitte abtrennt. In beiden Fällen werden die aufeinanderfolgenden
Zuschnitte A durch die Wirkung von entsprechenden Zuführrollen od. dgl. (außer den
Rollen 5, 5 in Fig. 1 und 2 nicht dargestellt) schnell von rechts nach links in
Richtung auf die dargestellte Vorrichtung vorwärts bewegt, wobei sie einen gegenseitigen
Abstand aufweisen und die Bodenklappe 3 jedes Zuschnittes vor- und die Verschlüßklappe
4 jedes Zuschnittes nachläuft. Vorzugsweise wird jeder flachliegende Zuschnitt A
während seines anfänglichen, mit hoher Geschwindigkeit erfolgenden Vorrückens mit
Kerblinien 2a an der Grundlinie jeder Seitenklappe 2 und einer Kerblinie 3 a an
der Grundlinie der Bodenklappe 3 versehen.
-
Der anfängliche Arbeitsgang besteht in gleicher Weise wie bei dem
geschilderten bekannten Verfahren im Einwärtsfalten der Seitenklappen 2, 2 der mit
gegenseitigem Abstand vorwärts bewegten Zuschnitte A. Zu diesem Zweck besitzt die
dargestellte Vorrichtung übliche »Pflugschar-Falteinrichtungen« 6, 6 (nur in Fig.
1 dargestellt), die mit den üblichen schnellaufenden Transportrollen 7, 7 und passenden
Gegenrollen T, 7' versehen sind. Diese Rollensätze 7, 7' bewirken, daß jeder Zuschnitt
mit der gleichen hohen Geschwindigkeit weiter vorgeschoben wird wie am vorderen
Ende der Vorrichtung durch die Zuführrollen 5, 5. Die »Pflugschar-Falteinrichtungen«
6, 6 arbeiten in der üblichen und wohlbekannten Weise, wobei sie die Seitenklappen
2, 2 jedes Zuschnittes A nacheinander bei seinem Durchlauf durch die Faltvorrichtung
um die Kerblinien 2 a, 2 a zuerst aufrichten, sodann einwärts schwenken
und dann nach unten drücken, wobei der Zuschnitt die parallelen Seitenränder 8,
8 auf seinen beiden gegenüberliegenden Seiten erhält. Mit B ist in Fig. 1 ein solcher
Zuschnitt bezeichnet.
-
Der nächste Arbeitsgang, der an den aufeinanderfolgenden, teilweise
gefalteten Zuschnitten B durchgeführt wird, besteht in der fortschreitenden Zusammenfassung
der Zuschnitte in einer langsam vorlaufenden, eng überlappten Anordnung D (Fig.
1) zur reihenweisen Gummierung der nachlaufenden Ränder der Verschlußklappen 4.
Zu diesem Zweck besitzt die Vorrichtung, anschließend an die »Pflugschar-Falteinrichtungen«
6, 6 schnellaufende Rollen 9, 9, die mit der gleichen hohen Umfangsgeschwindigkeit
arbeiten wie die davorliegenden Rollen 5, 5 und 7, 7'. Diese Rollen 9, 9 sind in
passender Weise ausgespart, wie bei 10, 10 in Fig. 2 gezeigt ist, um jeden Zuschnitt
B freizugeben und seinen schnellen Vorschub zu unterbrechen genau in dem Augenblick,
in dem die Flächenteile 12, 12 der Bodenklappe, die unmittelbar vor den Seitenrändern
8, 8 liegen, auf eine Einrichtung zur langsamen Vorwärtsbewegung der Zuschnitte
auftreffen und von dieser erfaßt werden. Diese Einrichtung besteht im dargestellten
Beispiel aus einer unteren Rolle 11 und einem damit zusammenarbeitenden
Paar
von oberen, schmalen Rollen oder Scheiben 11', 11', welch letztere die aufeinanderfolgenden
Zuschnitte B nur unmittelbar angrenzend an die Seitenränder 8 erfassen. Die langsam
laufenden Rollen 11, 11' sind als eine Einheit in Richtung auf die schnelllaufenden
Rollen 9,9 zu und von diesen weg (s. Pfeile x in Fig. 2) einstellbar, um
den Abstand auf Zuschnitte von größeren oder kleineren Abmessungen in Richtung der
Bewegung der Zuschnitte durch die Vorrichtung umstellen zu können.
-
Die Rollen 11, 11' haben eine Umfangsgeschwindigkeit, die nur einem
sehr kleinen Bruchteil (im vorliegenden Falle bei den Zuschnitten A etwa ein Sechzehntel)
der Umfangsgeschwindigkeit der davorliegenden Rollen 9, 9 entspricht. Infolgedessen
wird die Vorwärtsgeschwindigkeit jedes teilweise gefalteten Zuschnittes B beim Auftreffen
auf die Rollen 11, 11' derartig schlagartig vermindert, daß der Zuschnitt fast vollständig
von dem darauffolgenden, sich noch schnell bewegenden Zuschnitt B überholt wird,
bevor der Letztere ebenfalls durch die Rollen 11, 11' abgebremst wird. Bei diesem
Überholvorgang, der eine Überlappung der einzelnen Zuschnitte bewirkt, ist dafür
gesorgt, daß jeder schnell bewegte Zuschnitt B unter die nachlaufende Verschlußklappe
4 des davor befindlichen, sich langsam bewegenden Zuschnittes geschoben wird, indem
die Berührungsfläche der langsam laufenden Rollen 11, 11' in einer etwas höheren
Ebene liegt als die Berührungsfläche der schnellaufenden Rollen 9, 9, wie dies in
Fig. 2 auch dargestellt ist.
-
Auf diese Weise wird durch die gemeinsame Arbeit der schnellaufenden
Rollen 9, 9 und der langsam laufenden Rollen 11, 11' die Reihe der aufeinanderfolgenden,
teilweise gefalteten Zuschnitte B nacheinander in eine langsam bewegte, eng überlappte
Anordnung D übergeführt. In dieser Anordnung liegt jeder Zuschnitt B über
dem darauffolgenden Zuschnitt B und deckt diesen mit Ausnahme eines freiliegenden
schmalen Teiles mit dem Überlappungsmaß S entlang dem Innenrand der nachlaufenden
Verschlußklappe 4 ab. Jenseits des Bereiches der Einstellung der Rollen 11, 11'
in Längsrichtung sind entsprechende Mittel zum Aufrollen oder Aufsprühen von Klebstoff
auf die nebeneinander freiliegenden, nachlaufenden Ränder der Verschlußklappen 4
zum Zweck des späteren Zuklebens der Umschläge vorgesehen. Diese Mittel bestehen,
wie dargestellt, aus einer unteren Walze 13 und einer oberen, kürzeren Walze 14,
die beide mit der gleichen niedrigen Umfangsgeschwindigkeit arbeiten wie die die
überlappung herbeiführenden Rollen 11, 11'. Hierdurch wird der langsame Vorschub
der Zuschnitte in der eng überlappten Anordnung D fortgesetzt. Die Umfangsfläche
der oberen Walze 14 wird ununterbrochen über eine Klebstoff-Übertragungsrolle
15, die mit einer Klebstoff-Zufuhrwanne 16 zusammenarbeitet (s. Fig.
2), mit Klebstoff für die Verschlußklappe versorgt. Dieser Klebstoff wird bei langsamen
Drehungen der Walze 14 dauernd und fortschreitend auf die freiliegenden, nachlaufenden
Ränder der Verschlußklappen 4 der Anordnung D verteilt, und zwar als breiter Streifen,
der in Fig. 1 gepunktet dargestellt ist.
-
Das vorstehend beschriebene Verfahren zum Auftragen von Klebstoff
auf die Verschlußklappen von in überlappter Anordnung befindlichen Umschlagzuschnitten
ist allgemein bekannt, wobei der Klebstoff kontinuierlich auf die freiliegenden
nachlaufenden Ränder der Verschlußklappen von Umschlagzuschnitten aufgesprüht oder
aufgerollt wird, die eng überlappt langsam vorgeschoben werden, und zwar entweder
am Anfang des Umschlag-Herstellungsvorganges oder an dessen Ende.
-
Dieser Vorgang läßt auf jeder Verschlußklappe der reihenweise stufenförmig
angeordneten Zuschnitte B einen klebstoffbedeckten Rand 17 entstehen, dessen Breite
über seine gesamte Länge gleich ist und der ausgesparte Enden besitzt. Der übliche
Abstand dieses Klebstoffrandes von den Seitenrändern 8, 8 des Zuschnittes ergibt
jenseits der Ecken der Klebstoffschicht die gegenüberliegenden, von Klebstoff freien
Randzonen 18, 18, die eine Fortsetzung des langsamen Vorschubes der Zuschnittschichten
ermöglichen, indem ein Paar von einen gegenseitigen Abstand aufweisenden oberen
schmalen Vorschubrollen oder Scheiben 20, 20, die mit einer unteren, die volle Länge
aufweisenden Walze 21 zusammenarbeiten, die genannten Flächenteile 18,18 der Zuschnitte
erfassen. Die Rollen 20 und die Walze 21 haben die gleiche langsame Umfangsgeschwindigkeit
wie die Rollen 11, 11' und die Walzen 13, 14.
-
Die letzten langsam laufenden Rollen 20, 21 steuern die Bewegung jenes
Zuschnittes B der Anordnung D
über ein waagerechtes Tragelement 22.
Dieses erstreckt sich, wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist, von der Nähe der
letzten langsam laufenden Rollen 20, 21 nach vorn in die Nähe der Grifffläche zwischen
einer unteren, die volle Länge aufweisenden Rolle 23 und einer damit zusammenarbeitenden,
mittig angeordneten schmalen Rolle oder Scheibe 24, die auf einer Welle 25 gelagert
ist. Die Grifffläche der Rollen 23, 24 weist von der Grifffläche der langsam laufenden
Rollen 20,21 einen Abstand auf, der nahezu gleich der vollen Länge der Zuschnitte
ist. Das bedeutet, daß dieser Abstand so groß ist, daß der vorderste und oberste
Zuschnitt (in den Fig. 1 und 4 mit C bezeichnet) der langsam bewegten Anordnung
D mit der Spitze seiner nachlaufenden Verschlußklappe von den langsam laufenden
Rollen 20, 21 genau in dem Augenblick freigegeben wird, in dem die vorlaufende Spitze
oder der Scheitel 26 der Bodenklappe von den Rollen 23, 24 erfaßt wird. Diese
Rollen 23, 24 sind gemeinsam in Längsrichtung (s. Pfeile y in Fig. 2) gegenüber
den letzten langsam laufenden Rollen 20,21 verstellbar, um diesen Abstand Zuschnitten
von größeren oder kleineren Abmessungen in Bewegungsrichtung der Zuschnitte durch
die Vorrichtung anpassen zu können.
-
Die den Rollen 23, 24 vermittelte Umfangsgeschwindigkeit ist nur etwa
halb so groß wie die den anfänglichen Bewegungsrollen 5, 5 sowie 7, 7' und 9, 9
vermittelte Umfangsgeschwindigkeit. Immerhin ist die Umfangsgeschwindigkeit der
Rollen 23, 24 ein Mehrfaches der sehr niedrigen Umfangsgeschwindigkeit, mit der
sich die Überlappungsrollen 11, 11', die Klebstoffauftragsrollen 13, 14 und die
letzten Vorschubrollen 20, 21 gemeinsam bewegen. Infolgedessen wird nacheinander
jeder vorderste Zuschnitt C der langsam bewegten Anordnung D nach Eintreten seiner
Spitze oder seines Scheitels 26 in die Grifffläche der Rollen 23, 24 in Vorwärtsrichtung
scharf beschleunigt. Diese Beschleunigung ist derart, daß jeder derart ergriffene
vordere Zuschnitt C um ein Maß d oder von der Stellung C zur Stellung
C in Fig. 1 in derjenigen Zeit bewegt wird, die erforderlich ist, um den
nachfolgenden Zuschnitt der Anordnung D unter dem Einfluß der langsam laufenden
Rollen 20, 21 um das überlappungsmaß S (Fig. 4) zu bewegen. Jeder nachfolgende Zuschnitt,
dessen Umrißlinie die in Fig. 1 dargestellte Lage C erreicht hat, wird in ähnlicher
Weise durch die Rollen 23, 24 beschleunigt und bewegt sich gleichmäßig
mit
dem vor ihm in der Lage C befindlichen Zuschnitt weiter. Dieses wiederholt sich
unbegrenzt bei jedem nachfolgenden vordersten und obersten Zuschnitt der Anordnung
D.
-
Es ist besonders zu bemerken, daß die schmale, mit mittlerer Geschwindigkeit
laufende Rolle oder Scheibe 24 einen Umfang hat, dessen Länge gleich dem Vorschubmaß
d ist Die Rolle 24 ist in passender Weise ausgespart, wie in Fig. 2 durch die Ziffer
27 gezeigt ist, wodurch ihr Umfang während jeder Umdrehung mit jedem Zuschnitt außer
Berührung kommt, während der feuchte, mit Klebstoff bedeckte Teil 17 der Verschlußklappe
des Zuschnittes unter ihr hindurchläuft. Auch ist besonders darauf hinzuweisen,
daß die Hauptaufgabe der mit mittlerer Geschwindigkeit laufenden Rollen 23, 24 lediglich
in der Einleitung der oben beschriebenen Beschleunigung in jeden vordersten Zuschnitt
der Anordnung D besteht. Dies bedeutet, daß der weitere gleichmäßige Vorschub jedes
Zuschnittes mit dieser höheren Geschwindigkeit nach der Beschleunigung durch die
Rollen 23, 24 am Scheitel 26 übernommen und weitergeführt wird durch zusätzliche
Sätze von Vorschubrollen, die entlang den Seitenrändern 8, 8 angreifen und sämtlich
mit der gleichen mittleren Umfangsgeschwindigkeit umlaufen wie die Rollen 23, 24.
-
Ein solcher Satz von mit Mittelgeschwindigkeit laufenden Rollen besteht
aus einer unteren, die volle Länge aufweisenden Rolle 28 und damit zusammenarbeitenden
oberen, schmalen Rollen oder Scheiben 29, 29. Diese sind, wie in Fig. 1 gezeigt
ist, näher bei den letzten langsam laufenden Rollen 20, 21 angeordnet als die Rollen
23, 24. Trotz dieser näheren Anordnung kommt ein Zuschnitt der Anordnung D bei Annäherung
in die Lage C nicht unter den Einfluß dieser mit Mittelgeschwindigkeit laufenden
Rollen 28, 29, bevor seine Beschleunigung durch die oben beschriebene Einwirkung
der mit Mittelgeschwindigkeit laufenden Rollen 23, 24 auf die vorlaufende Spitze
26 dieses Zuschnittes bewirkt worden ist. Dasselbe trifft auf die schmalen Rollen
25', 25' zu, die von der Welle 25 der Mittelrolle 24 getragen werden. Ein weiterer
Satz von mit Mittelgeschwindigkeit laufenden Rollen, bestehend aus einer die volle
Länge aufweisenden unteren Rolle 30 und damit zusammenarbeitenden oberen, schmalen
Rollen oder Scheiben 31, 31, ist jenseits der Rollen 23, 24 angeordnet und setzt
den Vorschub der aufeinanderfolgenden Zuschnitte mit der von den Rollen 23, 24 eingeleiteten
Mittelgeschwindigkeit fort. Ein dritter derartiger Satz dient dem gleichen Zweck
und besteht aus einer die volle Länge aufweisenden Rolle 32 und damit zusammenarbeitenden
oberen, schmalen Rollen oder Scheiben 33, 33. Dieser letztgenannte Satz von Rollen
ist gemäß Fig. 1 jenseits einer Falz-Klebstoffauftragestation G angeordnet, die
anschließend beschrieben wird.
-
Wie aus Fig.1 klar hervorgeht, hat die aufeinanderfolgende Beschleunigung
jedes vordersten und obersten Zuschnittes der eng überlappten, langsam bewegten
Anordnung D die Wirkung, daß genau die vorlaufenden Ränder 34, 34 der Seitenklappen
jedes Zuschnittes durch den nachlaufenden Rand 35 der Verschlußklappe des davor
befindlichen Zuschnittes freigelegt werden. Auf diese Weise wird die Zuschnittanordnung
D fortschreitend in eine weit überlappte Anordnung E übergeführt, die die beiden
verschiedenen, mit einem Klebstoffauftrag zu versehenden Flächen der aufeinanderfolgenden,
nebeneinanderliegenden Zuschnitte, nämlich die vorlaufenden Ränder der Seitenklappen
und den nachlaufenden Rand der Verschlußklappe, nahe nebeneinander freilegt. Die
Zuschnittanordnung E bewegt sich in die umlaufende Klebstoffauftragvorrichtung der
Station G mit einer Geschwindigkeit, die nur annähernd halb so groß ist wie die
höchste in der Maschine auftretende Geschwindigkeit der Zuschnitte, bei der die
Falt-Arbeitsgänge an den aufeinanderfolgenden, unter Abstand liegenden Zuschnitten
durchgeführt werden. Dementsprechend wird an der Station G irgendeine passende,
rotierende Klebstoffauftragvorrichtung 36, die (mit ihrer Andrückrolle 36') im Takt
mit der mittleren Vorschubgeschwindigkeit der Zuschnittanordnung E rotiert, keine
Drehzahl aufweisen, bei der durch die Fliehkraft ein Abschleudern des Klebstoffes
auftritt, wenn nicht die höchste Geschwindigkeit der Zuschnitte (die die Zahl der
von der Maschine hergestellten Umschläge bestimmt) zwei- oder dreimal größer ist
als die bei den bisher bekannten Rotationsmaschinen zur Umschlagherstellung zulässige
höchste Zuschnittgeschwindigkeit. Außerdem hat die hier beschriebene Zuschnittanordnung
E die Wirkung, das Ansammeln von von der Auftragvorrichtung 36 abgeschleudertem
Klebstoff auf Oberflächen in Nähe der Maschine zu verhindern, weil die genannte
Anordnung E alle diese Oberflächen abdeckt.
-
Die Klebstoffauftragvorrichtung 36, die in der Zeichnung gezeigt ist,
weist eine mehrteilige Konstruktion auf. Sie besitzt an den entgegengesetzten Enden
ihrer Welle 37 zwei Sätze von schmalen Auftragsegmenten 38, 38', die gegeneinander
um 180° versetzt sind und in Umfangsrichtung voneinander den Abstand d (Fig. 4)
aufweisen, der bei der weit überlappten Anordnung E die mit einem Klebstoffauftrag
zu versehenden Ränder der vorlaufenden Seitenklappen 34, 34 von den daran angrenzenden
überlappten Zuschnitten trennt. Dieser mehrteilige Aufbau der KlebstäfFauftragvorrichtung
36 verringert noch weiter ihre Neigung zum Abschleudern von Klebstoff durch Fliehkraft
durch die Verwendung eines größeren Halbmessers, da die Fliehkraft umgekehrt proportional
ist dem Halbmesser der umlaufenden Fläche. Die Auftragsegmente 38, 38' werden von
einer Übertragungsrolle 39 (Fig. 2), die mit einem üblichen Klebstoffaufnahmetrog
40 versehen ist, mit Klebstoff versorgt. Die Auftragvorrichtung 36 wird in bezug
auf die Vorwärtsbewegung der Anordnung E zeitlich derart gesteuert, daß die Segmente
38, 38' nacheinander auf den einwärts gefalteten Seitenklappen 2, 2 jedes Zuschnittes,
genau einwärts von den vorlaufenden Rändern 34, 34 der letzteren, einen schmalen
Klebstoffstreifen 41, 41 auftragen.
-
Während jeder aufeinanderfolgende vorderste Zuschnitt der Anordnung
E in der vorstehend beschriebenen Weise seinen Klebstoffauftrag 41, 41 erhält, bewegen
sich seine vorderen Teile über eine passende Auflage 42 hinter den Rollen 32, 33,
und zwar mit der mittleren Geschwindigkeit, mit der diese Rollen arbeiten. Nach
Auslaufen jedes Zuschnittes aus den Rollen 32, 33 wird er zum Zweck des Abzuges
aus der Anordnung E beschleunigt, um das Umfalten der Bodenklappe 3 um die Kerblinie
3 a und das Anpressen derselben gegen die Klebstoffauftragungen 41, 41 seiner einwärts
gefalteten Seitenklappen zu bewirken. Zur fortschreitenden Auflösung der überlappten
Lage der Zuschnitte durch Beschleunigung jedes Zuschnittes auf die hohe Vorschubgeschwindigkeit,
mit der die Rollen 5, 5 und 7,7' und 9, 9 arbeiten, kann jede beliebige Vorrichtung
verwendet werden.
-
Im vorliegenden Beispiel ist zu diesem Zweck eine sich an die Auflage
42 anschließende Vorrichtung vorgesehen,
die aus einer hohlen Walze
43 besteht, die auf einer feststehenden hohlen Welle 44 gelagert ist und entgegen
der Uhrzeigerrichtung mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit umläuft wie die Rollen
5, 5 und 7, 7' und 9, 9. Die Walze 43 besitzt, um jeden Zuschnitt entlang seiner
Kerblinie 3 a unmittelbar nach dem Auslaufen des Zuschnittes aus den Rollen 32,
33 zu erfassen, einen Saugkanal oder Schlitz 45 (Fig. 2), dessen inneres Ende über
eine öffnung 46 der Welle 44, deren Winkelerstreckung begrenzt ist, mit dem Inneren
der Welle 44 in periodischer Verbindung steht. Das Innere der hohlen Welle 44 ist
an irgendeine beliebige, nicht dargestellte Unterdruckquelle, beispielsweise eine
Vakuumpumpe, angeschlossen.
-
Die Fig. 1 und 2 zeigen einen vordersten Zuschnitt, der von dem Schlitz
45 der Walze 43 an seiner Kerblinie 3 a durch Ansaugen ergriffen worden ist und
durch die hohe Drehzahl dieser Walze weg von der Anordnung E nach unten gezogen
wird in Richtung auf die Berührungslinie zwischen der Walze 43 und einem danebenliegenden
Andrück- und Vorschubzylinder 47, der in Uhrzeigerrichtung mit der gleichen hohen
Umfangsgeschwindigkeit umläuft wie die Walze 43.
-
Der Zylinder 47 ist zur Durchführung seiner schnellen Drehung auf
einer feststehenden hohlen Welle 48 (Fig.2) gelagert, deren Inneres an die obenerwähnte
Unterdruckquelle angeschlossen ist. Die hohle Welle 48 besitzt einen Längskanal
49, der sich über etwa 90° Umfangswinkel erstreckt und das innere Ende eines Schlitzes
50 in dem rotierenden Zylinder 47 periodisch mit dem Inneren der hohlen Welle 48
in Verbindung bringt. Der Schlitz 50 erfaßt bei jeder Umdrehung des Zylinders 47
durch den Unterdruck jeden einzelnen ankommenden Zuschnitt, der durch den mit hoher
Drehzahl umlaufenden Zylinder 43 in der oben beschriebenen Weise nach unten gezogen
wird.
-
Die jeweiligen Kanäle 46 und 49 der hohlen Wellen 44 und 48 sind gemäß
Fig. 2 derart angeordnet, daß der Unterdruck im Schlitz 50 zur Erfassung des Zuschnittes
durch den Zylinder 47 genau gleichzeitig mit der Unterbrechung der Saugwirkung am
Schlitz 45 wirksam wird, wobei der Zuschnitt von der Walze 43 freigegeben wird.
Die Übernahme jedes Zuschnittes von der Walze 43 auf den Zylinder 47 erfolgt in
dem Augenblick, wenn ihre Schlitze 45 und 50 gegenseitig zum Fluchten kommen, wobei
der Schlitz 50 den Zuschnitt an derselben Stelle wie der Schlitz 45 erfaßt, nämlich
an oder etwas hinter dessen Kerblinie 3 a.
-
Während jeder Zuschnitt, nachdem er von dem Schlitz 45 an seiner Kerblinie
3 a ergriffen worden ist, sich mit der Walze 43 nach unten bewegt, wird seine nach
vorn ragende Bodenklappe 3 jenseits dieser Kerblinie nach oben umgebogen und um
die Kante 51 (Fig. 3) völlig nach innen umgefaltet, indem die nach unten gerichtete,
mit hoher Geschwindigkeit erfolgende Bewegung des Zuschnittes zuerst durch die Walze
43 und dann durch den Zylinder 47, jeden Zuschnitt mit vorlaufender Kerblinie 3
a zwischen die Walze und den Zylinder bringt. Die Druckwirkung der Walze und des
Zylinders verschärft diese Faltung und bewirkt selbstverständlich auch ein Anpressen
der überlappten Saumverbindung zwischen der Bodenklappe 3 und den mit feuchten Klebstoffrändern
41, 41 versehenen, eingefalteten Seitenklappen. Der Zylinder 47 wird, wie in Fig.
2 bei 52 gezeigt ist, mit einer Aussparung versehen, um eine Berührung mit dem feuchten
Klebstoff 17 jedes Zuschnittes zu verhindern, wenn dessen nachlaufende Verschlußklappe
4 zwischen der Walze 43 und dem Zylinder 47 durchläuft. Der Zylinder 47 gibt jeden
Umschlag, der auf diese Weise fertiggestellt worden ist, an entsprechende Förderbänder
53, 54 ab, die zu einer nicht dargestellten Trockeneinrichtung laufen, in der die
Gummierung 17 der Verschlußklappe einer verlängerten Trocknung unterworfen wird.