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Zughackenlader Die Erfindung bezieht sich auf Zughackenlader mit einem
die Hacke starr tragenden Stiel, welcher das Gut an einen Ladeförderer heranholende
Bewegungen in senkrechter Ebene ausführt. Der Nachteil dieser bekannten Fördergeräte
besteht darin, daß die Hacke nicht befähigt ist, im Abraum auftretende großstückige
Einschlüsse (z.B. Felsbrocken), deren Transport dem Ladeförderer nicht zugemutet
werden kann, für sich herauszugreifen und beiseite zu setzen.
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Die Erfindung beseitigt diesen Nachteil dadurch, daß am Hackenstiel
ein gegenläufig zur Hacke gebogenes Greiforgan angelenkt ist, das mittels einer
beliebigen Antriebsvorrichtung (vorzugsweise mittels eines Kraftzylinders) entweder
zur Hacke hingeschwenkt werden kann, um mit dieser eine Greiferzange zu bilden,
oder von der Hacke weg in eine Ruhestellung übergeführt werden kann, in welcher
das Greiforgan außerhalb der Schürfbahn der Hacke liegt. iegt. Durch die Vorsehung
des Greiforgans ist man daher in der Lage, einen groben Gesteinseinschluß mittels
des durch die Hacke und das Greiforgan gebildeten Greifers zu erfassen und seitlich
von dem Ladeförderer abzusetzen, wo er ohne Störung des Förderbetriebs zerkleinert
oder auf andere Weise beseitigt werden kann.
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Es sind zwar schon Greiferzangen bekannt, deren Zangenschenkel gegenläufig
bewegbar sind. Diese bekannten Greiferzangen haben aber den Nachteil, daß sie nur
als Greifvorrichtung verwendet werden können, nicht aber als Zughacke, weil auch
bei geöffnetem Zangenmaul der untere Zangenschenkel in der Schürfbahn des oberen
Zangenschenkels liegen würde.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand einer Zeichnung
beschrieben, in welcher Fig. 1 eine Seitenansicht des Ladegeräts beim Abräumen einer
Halde und Fig. 2 eine Draufsicht auf die Schurre und das Förderband zeigt.
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Auf einem Fahrgestell 10 mit Grundrahmen 11 ist der Maschinensatz
12 für den Antrieb des Fahrwerks und der hydraulischen Verstelilvorrichtungen des
Geräts angeordnet Auf dem Grundrahmen 11 ist ferner ein Turm 13 befestigt, auf dem
eine mittels eines Zahnkranzes 14 drehbare Plattform 15 gelagert ist. Die Plattform
15 trägt einen oder mehrere Sitze 16 für das Bedienungspersonal. An die Plattform
ist ein Ausleger 17 um eine horizontale Achse 18 verschwenkbar angelenkt. Der Ausleger
17 kann mittels eines hydraulischen Motors gehoben oder gesenkt werden, dessen Zylinder
19 bei 20 an dem Ausleger 17 und dessen Kolbenstange 21 bei 22 an die Plattform
15 angelenkt sind. Am äußeren Ende des Auslegers 17 ist bei 23 der Stiel 24 einer
Hacke 25 gelenkig befestigt, die etwa die Gestalt eines Baggertieflöffels hat und
bei
ihrer Arbeit Bewegungen nach Art eines Zughacken laders ausführt. Der Stiel 24
kann dabei durch einen hydraulischen Motor verschwenkt werden, dessen Zyliner 26
bei 27 an dem Ausleger 17 angelenkt ist, während seine Kolbenstange28 bei 29 an
dem Hackenstiel 24 angreift. Die Hacke 25 ist starr mit ihrem Stiel 24 verbunden.
Dagegen ist an einem Querhaupt 30 des Stiels 24 bei 31 einGreiforgan32 angeschlossen,
welches gegenläufig zur Hacke 25 gebogen ist und mittels eines hydraulischen Motors
zur Hacke 25 hingeschwenkt werden kann, um mit dieser zusammen eine Greiferzange
zu bilden (Fig. 1, strichpunktierte Stellung), die zum Erfassen größerer Gesteinsbrocken
u. dgl. geeignet ist. Das Greiforgan 32 kann ferner, um derHacke25 nicht hinderlich
zu sein, mittels eines hydraulischen Motors in eine Ruhestellung zurückgeschwenkt
werden, welche außerhalb der Schürfbahn der Hacke 25 liegt. Der hydraulische Motor
für den Antrieb des Greifers 32 besteht aus einem Zylinder 33, der bei 34 an dem
Querhaupt 30 des Hackenstiels 24 und einer Kolbenstange 35, welche bei 36 an das
Greiforgan 32 angelenkt ist.
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Durch Betätigung des hydraulischen Motors 19, 21 kann also der Ausleger
17 um seine an der Plattform festgelegte waagerechte Schwenkachse 18 verschwenkt
werden, wodurch der Hacke 25 eine durch den Pfeil 37 angedeutete Bewegung erteilt
wird. Durch Betätigung des hydraulischen Motors 26, 28 kann die Hacke 25 um die
waagerechte Schwenkachse 23 des Stiels 24 verschwenkt werden, wodurch die Hacke
in die in Fig. 1 mit gestrichelten Linien eingezeichnete Stellung gebracht werden
kann. Durch gleichzeitige Betätigung der beiden hydraulischen Motoren kann eine
zusammengesetzte Bewegung der Hacke 25 in beliebiger Weise erzielt werden.
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An dem vorderen Ende des Grundrahmens 11 ist bei 38 eine Schurre
39 angelenkt, die nach vorn schaufelförmig verbreitert ist. Die Schurre 39 kann
mittels
eines hydraulischen Motors um die waagerechte Achse 38 gehoben werden, wenn das
Gerät zu einem anderen Arbeitsplatz gefahren werden soll.
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Während der Arbeit wird die Schurre 39 so weit abgesenkt, daß ihr
freies Ende auf dem Boden aufliegt, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist. Der zum Heben
und Senken der Schurre 39 dienende hydraulische Motor besteht aus einem Zylinder
40 od. dgl., der bei 41 an dem Turm 13 angelenkt ist, und einer Kolbenstange 42,
die bei 43 an einer Traverse 44 angreift, welche zwischen den Seitenwänden 45 der
Schurre 39 befestigt ist. In die Ladefläche der Schurre 39 ragt ein endloses Förderband
46 hinein, dessen vordere Umkehrrolle47 an der Schurre 39 und dessen hintere Umkehrrolle
48 zwischen den Führungsschienen 49 des Förderbandgerüstes gelagert sind. Die hinteren
Enden der Führungsschienen 49 werden mittels verstellbarer Stützen 50 von den Grundrahmen
11 getragen. Das Förderband 46 ist von vorn nach hinten ansteigend zwischen den
Seitenwänden des auf dem Grundrahmen 11 befestigten Turms 13 hindurchgeführt. Das
hintere Ende des Förderbandes 46 ist so hoch angeordnet, daß ein Lastwagen 51 oder
ein weiteres (nicht dargestelltes) Förderband schwenkbar untergefahren und mit dem
geförderten Abraumgut 52 beladen werden kann.
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Beim Betrieb des Zughackenladers wird dieser an die abzuräumende
Halde 53 herangefahren und die Schurre 39 mittels des hydraulischen Motors 40, 42
so tief herabgesetzt, bis das vordere Ende der Schurre fest auf dem Boden aufsitzt.
Dann wird die Hacke 25 an die Halde53 angesetzt und mittels der hydraulischen Motoren
19, 21 und 26, 28 so nach unten und rückwärts bewegt, daß das von der Hacke 25 losgerissene
Abraumgut unmittelbar (d. h. ohne Verschwenken der Drehplattform 15) auf die Schurre
39 und das Förderband 46 gelangt, von dem es nach hinten weggeleitet wird. Da die
Schurre 39 durch den hydraulischen Motor 40, 42 in der Tiefstellung starr festgehalten
wird, kann die Schurre auch zum Planieren des Bodens verwendet werden. Dadurch,
daß das vordere Ende der Schurre 39 fest auf dem Boden aufsitzt, wird
das Fahrwerk
10 durch das auf die Schurre fallende Abraumgut nicht nennenswert belastet.
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Wenn beim Abräumen einer Halde ein grober Bodeneinschluß, z. B. ein
großer Felsblock freigelegt wird, dessen Transport dem Förderband 46 nicht zugemutet
werden kann, dann wird mittels des hydraulischen Motors 33, 35 das Greiforgan 32
gegen die Hacke 25 hingeschwenkt und so eine den Felsblock fassende Zange gebildet.
Hierauf kann diese Zange mit dem Felsblock durch Anheben des Stiels 24 und/oder
des Auslegers 17 angehoben und durch Verdrehen der Plattform 15 zur Seite geschwenkt
werden, um den Felsblock seitlich von dem Gerät oder auf die üblichen Transportgeräte
abzusetzen.
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An Stelle der hydraulischen Motoren 19, 21 und 26, 28 sowie 40, 42,
33, 35 können auch andere Antriebsmittel (z. B. Zahnrad und Zahnstangengetriebe,
Seilzüge od. dgl.) vorgesehen werden.
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Bei abgestelltem Förderband kann auf die Schurre auf Vorrat gearbeitet
werden, so daß die Wartezeiten zwischen den Beladungen der Fahrzeuge zweckmäßig
ausgefüllt sind.