DE1082581B - NO-Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure - Google Patents

NO-Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure

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DE1082581B
DE1082581B DEB41704A DEB0041704A DE1082581B DE 1082581 B DE1082581 B DE 1082581B DE B41704 A DEB41704 A DE B41704A DE B0041704 A DEB0041704 A DE B0041704A DE 1082581 B DE1082581 B DE 1082581B
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oxygen
sulfuric acid
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production
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Application number
DEB41704A
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English (en)
Inventor
Dr Robert Wollak
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Buss AG
Original Assignee
Buss AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/69Sulfur trioxide; Sulfuric acid
    • C01B17/74Preparation
    • C01B17/82Preparation of sulfuric acid using a nitrogen oxide process
    • C01B17/86Tower process

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • NO-Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure Die Erfindung bezieht sich auf ein NO-Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure.
  • Die bei der Erzeugung von Schwefelsäure nach dem NO-Verfahren sich abspielenden chemischen Vorgänge laufen in ihrem Endergebnis darauf hinaus, daß unter Vermittlung der Stickoxyde die dem SO,-Gehalt der Röstgase entsprechende, im Gasgemisch enthaltene Sauerstoffmenge an dieses, nämlich SO" gebunden wird. Man war demgemäß bisher auch immer bestrebt, in den Röstgasen einen hohen Sauerstoffgehalt sicherzustellen, auch dann, wenn der Röstprozeß an sich einen viel geringeren Sauerstoffüberschuß zugelassen hätte. Obwohl die technische Entwicklung des NO-Verfahrens sich in dem Sinne bewegte, die verschiedenen Reaktionen nach Möglichkeit zu trennen und für sich an bestimmten Stellen einer Anlage unter den jeweils optimalen Bedingungen verlaufen zu lassen, ist man von der obenerwähnten Forderung, betreffend den Sauerstoffgehalt der Gase, bisher nicht abgegangen.
  • Es bringt dies mit sich, daß die Reoxydation und Reabsorption des bei der SO,-Oxydation durch H N 02 frei werdenden Stickoxyds praktisch an allen Stellen eines Systems vor sich geht. Die Vorgänge spielen sich zum großen Teil schon in der Grenzschicht zwischen Gas und Flüssigkeit ab, was bewirkt, daß auch bei relativ hohen SO,-Gehalten der Röstgase an keiner Stelle eines Systems im Gasraum mehr als etwa 1 Volumprozent NO vorliegt. Da verdünnte NO-Gase aber zur Reoxydation zu N,0, - welche Oxydationsstufe zwecks Rückgewinnung der Stickoxyde in den Gay-Lussac-Türmen vorliegen muß - eine lange Reaktionszeit erfordern, müssen entsprechend große Räume für diesen Zweck in den heutigen Anlagen vorgesehen werden.
  • Es ist bekannt, diesen Übelstand dadurch zu beseitigen, daß man bei Turmanlagen in der Hauptreaktionszone (d. h. in der sogenannten S02-Aufarbeitungszone) Füllungen mit möglichst geringem Porenraum vorsieht. Aber auch unter Anwendung dieses Behelfsmittels nimmt der Reoxydationsraum in modernen Anlagen immer noch etwa 20 % des gesamten nutzbaren Raumes in Anspruch.
  • Es wurde nun gefunden, daß man das NO-Turmverfahren unter wesentlicher Raumeinsparung durchführen kann, wenn eine praktisch vollständige Trennung zwischen der SO,-Oxydation einerseits und der N O-Reoxydation und Reabsorption andererseits erfolgt. Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß man sauerstofffreie oder sauerstoffarme S 02 Gase, die vorzugsweise hohe SO,-Gehalte aufweisen, mit Nitrose oxydiert und daß man den erforderlichen Sauerstoff in Form von Luft, mit Sauerstoff angereicherter Luft oder reinem Sauerstoff erst nach erfolgter SO,-Aufarbeitung den dabei gebildeten Stickoxyden zusetzt. Unter der Bezeichnung »sauerstofffreie bzw. sauerstoffarme S02 Gase< sollen hierbei solche SO,-Gase verstanden sein, deren. 02 Gehalt zur vollen S 02 Aufarbeitung unzureichend ist.
  • Bekannt ist es bereits, vor der vollen Umsetzung des S02 Luft zuzusetzen; demgegenüber wird bei der Erfindung der Sauerstoff und/oder die Luft erst nach der SO,-Aufarbeitung eingeführt.
  • Weiterhin ist ein Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Schwefelsäure und Salpetersäure bekannt, wobei von Gasgemischen aus Schwefeldioxyd und Stickoxyden ausgegangen wird. Dabei wird zunächst das Schwefeloxyd durch die Stickoxyde oxydiert; anschließend werden dann die Stickoxyde als Salpetersäure oder Nitrosylschwefelsäure ausgeschieden. Nur ein Teil der Stickoxyde wird gegebenenfalls als Nitrosylschwefelsäure in die Absorptionsanlage zurückgeführt. Dieses bekannte Verfahren kann auf zwei verschiedene Arten durchgeführt werden. Bei der ersten Möglichkeit wird die Oxydation der schwefligen Säure allein durch die voroxydierten Stickoxyde bewirkt, während bei der zweiten Möglichkeit Stickoxyde und zusätzlich Nitrose kombiniert auf das SO, einwirken, wobei die Nitrose nur als Ausgleich für den mangelnden vorgeschalteten Oxydationsraum und den damit zusammenhängenden, nicht ausreichenden Oxydationsgrad verwendet wird.
  • Während bei diesen bekannten Verfahren die Oxydation der schwefligen Säure durch den Gasen beigemischte Stickoxyde erfolgt, oxydiert bei der Erfindung ausschließlich nitrose Säure. Aus diesem Grunde tritt bei der Erfindung auch nur SO, in den Reaktionsraum ein, was bei den bekannten Verfahren nicht möglich ist.
  • Man erreicht bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise in den Gasen hohe NO-Gehalte (auf j e 1 Volumen SO, entstehen .bis zu 2 Volumen NO) und damit wesentlich geringere Reoxydationszeiten, die auch eine entsprechende Einsparung an Reoxydationsraum gestatten. Vergleichsweise liegen die Verhältnisse wie folgt: Gemäß dem Stande der Technik kann man nur mit NO-Konzentrationen von etwa 1 Volumprozent im Reoxydationsraum rechnen. Bei einem Anfangsgehalt an Sauerstoff von 6,5 Volumprozent und einer Temperatur von 30°C benötigen solche NO-Gase zur Aufoxydation zu N203 rechnungsgemäß etwa 73 Sekunden, was der in der bisherigen Praxis üblichen Verweilzeit von 70 bis 80 Sekunden entspricht.
  • Geht man bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens im optimalen Falle von 100°/jgem SO, -Gas aus, so erhält man nach der SO,-Aufarbeitung das doppelte Quantum 100°/@gen NO-Gases, dem man in Form von Luft den erforderlichen Sauerstoff (+50"/, Überschuß) beifügt. Das Gasgemisch enthält dann etwa 36 Volumprozent NO neben 13,4 Volumprozent 02 und benötigt unter sonst gleichen Verhältnissen zur Aufoxydation zu N203 nur 1,78 Sekunden. Daraus ergibt sich, daß bei einer derartigen Verweilzeit von nur 1,78 Sekunden die Benutzung eines besonderen Reoxydationsraumes sich vollständig erübrigt.
  • hieben diesem Wegfall des Reoxydationsraumes gestattet das neue Verfahren gemäß der hohen Konzentration der N2 0,-Gase (etwa 25 Volumprozent N 2 03 gegenüber etwa 1 Volumprozent bei dem bekannten Verfahren) auch eine bedeutende Reduktion des Absorptionsraumes (d. h. des Gay-Lussac-Raumes). Die in den Gay-Lussac-Türmen erzeugte Nitrose wird wie üblich in die Reaktionszone geführt und so intensiv umlaufen gelassen, daß in der Reaktionszone ihre Oxydationswirkung an jeder Stelle noch erhalten bleibt.
  • Eine Gegenüberstellung der Volumverhältnisse beim Arbeiten gemäß dem bekannten Verfahren und gemäß dem neuen Verfahren zeigt ebenfalls deutlich die großen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Es gelten bei Erzeugung von beispielsweise 50 Tagestonnen 60°/oiger Schwefelsäure folgende Zahlen:
    Gasvolumina in N m'24 Std.
    gemäß dem Stand der Technik erfindungsgemäß
    Eintrittsgase ............ I 127 000 (7 Volumprozent S 02) 8 900 (100 Volumprozent SO,)
    Vor der Reoxydation .... etwa 113 650 (1 Volumprozent NO) 49 670 (36 Volumprozent NO)
    Nach der Reoxydation ... etwa 113 350 (etwa 1 Volumprozent N203) 36 300 (25 °/o N203)
    Austrittsgase ...........
    etwa 112 200 (etwa 5 Volumprozent 02) 27 400 (8 Volumprozent 02)
    Man ersieht auch aus dieser Zusammenstellung, daß nach dem neuen Verfahren außer der vollen Einsparung des Reoxydationsraumes noch bedeutende weitere Raumeinsparungen möglich sind.
  • Große Vorteile ergeben sich beim neuen Verfahren weiter auch hinsichtlich der Betriebsführung. Während man bisher Turmanlagen im wesentlichen durch die Wasserzugabe steuerte, gestattet das erfindungsgemäße Verfahren eine Steuerung durch Regelung der Sauerstoffzufuhr, auf welche ein System viel rascher anspricht. Es ergibt sich damit auch die Möglichkeit einer Automatisierung der Betriebsführung.
  • Schließlich soll auch noch auf die Vorteile hingewiesen werden, die das erfindungsgemäße Verfahren bei der an sich bekannten Koppelung von Schwefelsäure- und Salpetersäureerzeugung eröffnet.
  • Entsprechend der bei der Bildung von Schwefelsäure von 60°B6 erforderlichen und der bei der NHg- Verbrennung sich bildenden Wassermenge lassen sich neben 50 Tagestonnen 60°iger Schwefelsäure etwa 42 Tagestonnen HNO3 (11,3 Tagestonnen NH3) erzeugen. Dieser HN 03 Menge entsprechen etwa 14 900 Nms NO, die - die Verarbeitung von 100°/@gem SO, vorausgesetzt -in Form von 100°/@gem Gas hinter der S 02 Aufarbeitungszone abzuziehen sind. Da die Gase praktisch trocken sind, ist deren Aufarbeitung zu konzentrierter Salpetersäure ohne Schwierigkeiten möglich.
  • Zur Aufrechterhaltung der Stickstoffbilanz im Schwefelsäuresystem ist dann neben der erforderlichen Luft zu den restlich verbleibenden 2 900 Nm3 100°/jgen NO-Gasen NH,7 Verbrennungsgas, entsprechend 14900 Nm3 reinem Stickoxyd (NO), zuzuführen. Man erhält auf diese Weise eine Gasmischung von etwa 13,4 Volumprozent N 0 und 7,2 Volumprozent 02, so daß man also auch in diesem Falle wesentlich über den bei Schwefelsäureanlagen gemäß dem Stande der Technik üblichen Gehalten zu liegen kommt.
  • Zu betonen ist noch, daß sich das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur auf den beispielsweise angeführten extremen Fall von 100°/oigen sauerstofffreien S02 Gasen bezieht, sondern allgemein auf Gasgemische, deren Sauerstoffgehalt zur S 02 Aufarbeitung nicht ausreicht.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. NO-Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man sauerstofffreie oder sauerstoffarme SO,-Gase, die vorzugsweise hohe S 02 Gehalte aufweisen, mit Nitrose oxydiert und daß man den erforderlichen Sauerstoff in Form von Luft, mit Sauerstoff angereicherter Luft oder reinem Sauerstoff erst nach erfolgter SO,-Aufarbeitung den dabei gebildeten Stickoxyden zusetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man unter Anwendung von N H3 Verbrennungsgasen die Erzeugung von Schwefelsäure mit der von Salpetersäure koppelt.
  3. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Regelung der Reoxydation der Stickoxyde durch regelbare Luftzufuhr besorgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 612 265; britische Patentschrift Nr. 498 432.
DEB41704A 1955-09-13 1956-09-10 NO-Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure Pending DE1082581B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE612265C (de) * 1927-04-26 1935-04-17 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Schwefelsaeure und Salpetersaeure oder Gemischen dieser
GB498432A (en) * 1938-02-09 1939-01-09 Exploration Company Ltd Ag Improvements in the utilisation of the heat of combustion of pyrites in the manufacture of sulphuric acid by the chamber process

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE612265C (de) * 1927-04-26 1935-04-17 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Schwefelsaeure und Salpetersaeure oder Gemischen dieser
GB498432A (en) * 1938-02-09 1939-01-09 Exploration Company Ltd Ag Improvements in the utilisation of the heat of combustion of pyrites in the manufacture of sulphuric acid by the chamber process

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