DE1061753B - Verfahren zur Entfernung nitroser Verbindungen aus Schwefelsaeure - Google Patents

Verfahren zur Entfernung nitroser Verbindungen aus Schwefelsaeure

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DE1061753B
DE1061753B DEV12659A DEV0012659A DE1061753B DE 1061753 B DE1061753 B DE 1061753B DE V12659 A DEV12659 A DE V12659A DE V0012659 A DEV0012659 A DE V0012659A DE 1061753 B DE1061753 B DE 1061753B
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DE
Germany
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sulfuric acid
formaldehyde
acid
nitrous
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DEV12659A
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Dr Friedrich Wolf
Horst Hummel
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Filmfabrik Wolfen VEB
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Filmfabrik Wolfen VEB
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/69Sulfur trioxide; Sulfuric acid
    • C01B17/90Separation; Purification
    • C01B17/94Recovery from nitration acids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Entfernung nitroser Verbindungen aus Schwefelsäure Bei einigen großtechnischen Verfahren, z. B. beim Bleikammer- oder Gipsschwefelsäureverfahren, fällt eine mehr oder weniger nitrosehaltige Schwefelsäure an. Für verschiedene Verwendungszwecke ist es aber erforderlich, daß die Schwefelsäure keine nitrosen Bestandteile aufweist.. Dies ist beispielsweise bei der Verwendung der Schwefelsäure als Badflüssigkeit in der Zellwollindustrie, als Akkumulatorensäure, zur Raffination von Petroleum u. a. der Fall.
  • Die verschiedenen bekannten Mittel und Methoden, die eine Denitrierung der Schwefelsäure zum Ziel haben, genügen teilweise den modernen technischen Anforderungen nicht und benötigen oft einen größeren verfahrenstechnischen Aufwand. So ist das Erhitzen von Schwefelsäure unter Zusatz von Ammoniumsulfat, Schwefelblume oder organischen Verbindungen, wie Oxalsäure oder Zucker, infolge der erforderlichen hohen Reaktionstemperatur und/oder langen Reaktionszeit unzweckmäßig. Weiterhin ist das Behandeln der Schwefelsäure, gegebenenfalls in der Wärme, mit Harnstoff, Amidosulfonsäure, Natriumsulfit, Schwefeldioxyd, Polythionaten, Natriumthiosulfat oder mit im H+-Austausch entbaster Natriumthiosulfatlösung bekannt. Diese Verfahren beziehen im wesentlichen auf Schwefelsäuren mit einer Konzentration unter 70 Gewichtsprozent. Durch die Anwendung besonderer Reaktionsbedingungen, z. B. hoher Temperatur, ist es möglich, Schwefelsäuren mit einer Konzentration über 70 Gewichtsprozent mit einem der bekannten oben angeführten Mittel zu entnitrosieren. Eine vollständige Denitrierung erreicht man allerdings nur unter Anwendung von teilweise extremen Reaktionsbedingungen. In vielen Fällen wird jedoch die vollständige Denitrierung einer hochkonzentrierten Schwefelsäure gefordert. Die bekannten Mittel, wie Hydrazinderivate, Natriumazid oder Schwefelwasserstoff, weisen in technischer Hinsicht manchen Nachteil auf. So gelangen bei der Verwendung von Natriumazid unerwünschte Natriumionen in die Schwefelsäure, während es bei der Verwendung von Hydrazin bzw. Hydrazinderivaten infolge von Nebenreaktionen zu keiner vollständigen Entnitrosierung kommt. Der allgemeinen Verwendbarkeit von Schwefelwasserstoff steht leider der Nachteil einer unerwünschten Trübung der Säure durch die Abscheidung von kolloidalem Schwefel entgegen.
  • Die bereits erwähnte Anwendung von Harnstoff zur Entfernung nitroser Verbindungen aus Schwefelsäure beruht bekanntlich auf folgender Reaktion CO(NH2)2+2HN02=2N2+C02+3H20. Obwohl nach dieser Methode Schwefelsäuren von Konzentrationen bis zu 99,5 % entnitrosiert werden können, ist jedoch, um die Reaktion quantitativ durchführen zu können, ein großer Überschuß an Harnstoff erforderlich,. da ein Teil desselben in der Schwefelsäure zu Ammoniak und Kohlendioxyd verseift wird und für die Reaktion mit salpetriger Säure verlorengeht.
  • Es wurde nun gefunden, daß die nitrosen Bestandteile insbesondere aus konzentrierten Schwefelsäuren mit einer Konzentration über etwa 70 Gewichtsprozent technisch einfach und vollständig entfernt werden können, wenn man der zu denitrierenden Schwefelsäure, gegebenenfalls bei höheren Temperaturen und unter Rühren, eine den Stickstoffoxyden zumindest äquivalente Menge an Formaldehyd zusetzt. Der Formaldehyd kann beispielsweise in Form von para-Formaldehyd einer wäßrigen Formaldehydlösung oder auch durch Verbindungen, die Formaldehyd in einer Folgereaktion abzugeben vermögen, eingeführt werden. Je nach der Konzentration der angewandten Schwefelsäure und der Reaktionstemperatur bedarf es längerer oder kürzerer Reaktionszeit, bis keine nitrosen Verbindungen mehr in der Säure nachzuweisen sind. Ein etwaiger Überschuß an Formaldehyd kann nach der Denitrierungsreaktion leicht durch Ausblasen mit Luft oder einem inerten Gas entfernt werden. Durch das Ausblasen der Schwefelsäure mit inerten Gasen wird außer dem Formaldehyd auch das bei der Denitrierung entstandene N O entfernt. Natürlich reagiert Formaldehyd auch mit den nitrosen Bestandteilen in Schwefelsäuren einer Konzentration unter 70 Gewichtsprozent quantitativ. Je konzentrierter die Säure ist, desto höher muß im allgemeinen der Überschuß an Formaldehyd gegenüber der theoretisch erforderlichen Menge sein.
  • Dabei ist jedoch die angewendete Formaldehydmenge in jedem Falle wesentlich geringer, als dies bei der Anwendung von Harnstoff der Fall ist. So liegt der Formaldehydverbrauch je nach der entsprechenden Säurekonzentration etwa zwischen SO g bis 2 kg Formaldehyd je Tonne 12S04 gegenüber 0,75 bis 9,75 kg Harnstoff je Tonne Schwefelsäure.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren zum Entfernen nitroser Verbindungen aus Schwefelsäure gelingt es, verdünnte und konzentrierte nitrosehaltige Schwefelsäure in kurzer Zeit quantitativ und in technisch einfacher Weise bei normalen oder wenig erhöhten Temperaturen zu entnitrosieren.
  • Beispiel 1 11 technische, 85%ige Schwefelsäure mit einem Nitrosegehalt von 300 mg/l (als N20, gerechnet) wird mit einem 10%igen Überschuß gegenüber der der Nitrose äquivalenten Menge = 130 mg Formaldehyd (1000%ig) in Form einer wäßrigen 30%igen Formalinlösung bei Normaltemperatur versetzt. Nach etwa 20 Minuten läßt sich keine Nitrose mehr in der Säure nachweisen.
  • Beispiel 2 11 technische, 95%ige Schwefelsäure mit einem Nitrosegehalt von 340 mg/l (als N20, gerechnet) wird mit dem 10fachen der diesem Nitrosegehalt äquivalenten Menge Formaldehyd = 1340 mg (100%ig) in Form einer 30%igen wäßrigen Formaldehydlösung bei einer Temperatur der Säure von 75° C versetzt. Nach etwa 45 Minuten läßt sich keine Nitrose mehr nachweisen.
  • Beispiel 3 11 technische, 99%ige Schwefelsäure mit einem Nitrosegehalt von 360 mg/l (als N.0. gerechnet) wird mit dem 25fachen Überschuß der theoretischen Menge an Paraformaldehyd entsprechend 3550 mg Formaldehyd bei einer Temperatur der Säure von 75°C versetzt. Die Entnitrosierungswirkung war nach einer Reaktionszeit von 3 Stunden quantitativ.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Entfernung nitroser Verbindungen aus Schwefelsäure, insbesondere solcher mit einer Konzentration von über 70 Gewichtsprozent, dadurch gekennzeichnet, daß man der Säure Formaldehyd oder solchen abgebende Verbindungen, gegebenenfalls unter Erwärmung und Rühren, zusetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der Formaldehydbehandlung Luft oder ein inertes Gas durch die Schwefelsäure hindurchleitet. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 198 686.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4257986A (en) * 1979-02-02 1981-03-24 Air Products And Chemicals, Inc. Process for refining aqueous acid mixtures utilized in nitration of aromatics

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2198686A (en) * 1939-03-20 1940-04-30 Gen Chemical Corp Manufacture of sulphuric acid

Patent Citations (1)

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