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Vorrichtung zum Reinigen von Gläsern od. dgl. mittels Säuren Bei
Laboratoriumsversuchen ist es erforderhch, Gläser, insbesondere solche, die zur
Durchführung biologischer Versuche verwendet werden, vollständig von allen Verunreinigungen
zu befreien, was mit einer stark wirkenden Säure, z. B. der sogenannten Chrom-Schwefel-Säure,
geschieht.
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Die Gläser werden üblicherweise in ein Säurebad gebracht, das sich
in einem Becken aus keramischem Material befindet. Zum Herausnehmen der Gläser nach
der Einwirkungszeit der Säure muß diese aus dem Becken abgesaugt werden, wobei trotz
entsprechen'der Vorsichtsmaßnahmen Unfälle nicht ausgeschlossen sind. Dies gilt
vor allem für die übliche Verwendung von Wasserstrahlpumpen beim Absaugen der Säure.
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Die Erfindung ist gekennzeichnet durch zwei nebeneinanderliegende
Becken und einen mit je einem Schenkel in diese Becken bis nahe an deren Böden eintauchenden
Heber, welcher in einer zum Flüssigkeitsspi,egel etwa senkrechten Ebene gehaltert
ist, und durch eine Einrichtung, mittels welcher die Höhenlage der Becken im Verhältnis
zueinander veränderbar ist.
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Der Heber ist in geeigneter Weise so gehaltert, <daß er die bei
der Niveau-And.erang feder Becken sich ergebenden Änderungen seiner Lage mitmachen
kann, gleichzeitig aber in einer etwa senkrechten Ebene zum Spiegel der Säurefüllung
bleibt. Zur Entleerung eines der beiden Becken, das mit Säure ,gefüllt ist uad die
zu reinigenden Gläser enthält, wird das gefüllte Becken angehoben und, vorzugsweise
gleichzeitig, <das leere Becken, das die Säurefüllung aufnehmen soll, abgesenkt.
Durch den Heber, der bei der ersten Füllung des Beckens mitgefüllt worden ist oderzden
man erforderlichenfalls in bekannter Weise auch nachträglich füllen kann, wird der
Säureinhalt des höher liegenden Beckens in das tiefer liegende abgeführt.
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Die unteren Enden tder Schenkel fades Hebers, durch die der Zu- bzw.
Abfluß Ider Säure erfolgt, sinld Durch warzenartige Ansätze od. dgl. so ausgestaltet,
daß die Flüssigkeit in das Rohr eintreten bzw. aus diesem austreten kann. Vorzugsweise
ist in beiden Becken je eine Vertiefung (»Sumpf«) vorgesehen, so daß die restliche
Säuremenge, die vom Heber nicht gefördert wenden kann, nicht Iden Boden Ides ganzen
Beckens bedeckt. Es ist vorteilhaft, den Heber in der Nähe je einer Wand jedes Beckens,
also in .der Nähe der Rückwände der Becken, anzuordnen und zur Halterung des Hebers
gegen Umkippen je eine Zwischenwand vorzusehen. Diese Wanld kann zwischen Vorsprüngen
der Flächen, an welche sie mit ihren Seitenkanten angrenzt, eingeschoben sein.
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Die Anwendung der neuen Vorrichtung ist nicht auf die Reinigung von
Gläsern mittels Säure, z. B. Chrom-Schwefel-Säure, begrenzt, sondern sie kann überall
mit Vorteil benutzt werden, wo stark angreifende bzw.
gefährliche Flüssigkeiten aus
dem Raum, in dem sich das zu behandelnde Gut befindet, entleert werden müssen. Die
Verwendung eines Hebers hat gegenüber einer Rohrleitung oder einem Schlauch, die
bzw. der von <dem zu entleerenden Behälter nach unten abgeht, den großen Vorteil,
daß keine Abdichtungsschw.ierigkeiten auftreten. Außendem i.st es möglich, den keramischen
Behälter ohne jede Durchbrechung, die den Herst,ellungsgang komplizieren könnte,
zu fertigen.
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Bei einer einfacheren Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
können ,die beiden Behälter in senkrechten Führungen so angeordnet sein, daß man
sie von Hand anheben und absenken kann, wobei die obere und <die untere Lage
durch Stecker od. dgl. gesichert wird. Da aber die in Betracht kommenden Gewichte
meist recht beträchtlich sind, werden gemäß Erfindung Einrichtungen ,zum Anheben
und Absenken der Becken vorgesehen, die diesen Vorgang erleichtern. So kann man
z. B. <die keramischen Becken unmittelbar oder unter Zwischenanordnung einer
Platte auf hydraulische Heber, ähnlich den Hebern, .die für Kraftfahrzeuge bestimmt
sind, setzen. Zweckmäßig ist es, zur Erleichterung der Hebearbeit beide Becken an
den Enden eines doppelar.migen Hebels anzuordnen und einen Antrieb vorzusehen, mittels
welchem durch Handkraft, gegebenenfalls auch <durch Elektromotor od. dgl., der
doppelarmige Hebel geschwenkt wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die neue Vorrichtung in Ansicht von vorn mit abgesenktem
linkem Becken, das mit Säure gefüllt ist, Fig. 2 ähnlich wie Fig. 1, aber Idas Gestell
etwa in der Mittellängsebene geschnitten, die Vorrichtung m.it
angehobenem
linkem Becken, aus dem die Säurefüllung Idurch den Heber abgezogen ist, und Fig.
3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1 und 2.
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Das Gestell 1 dient zur Führung der beweglichen Becken 2 und 3 bei
der Aufwärts- bzw. Abwärtsbewegung und enthält die Antriebseinrichtung.
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Das Becken 2 steht auf einem Zwischenstück 19 in der kastenartig
und oben offen ausgebilldeten Plattform 4; diese hat an den Seiten Führungsrollen
23, die auf den senkrechten Trägern des Gestells 1 abrollen. Das Zwqschenstück 19
ist vorgésehen, weil die Unterfläche des Beckens 2-wegen des nach unten vortretenden
Sumpfes 17 für das Ende des Hebers 16 nicht vollständig eben ist. Die höhenveränderliche
Aufstellung für das Becken 3 ist mit dem Zwischenstück 20 in der kastenartigen Plattform
5 mit den Rollen 23 in entsprechender We.ise ausgebildet.
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Von den Plattformen 4, 5 gehen nach unten Stützen 6, 7 ab, welche
mit Stiften 10 versehen sind, die in Iden Langlöchern 9 an bei!den Enden des bei
11 gelagerten Doppelhebels 8 gleiten. Zum Antrieb Ides Doppelhebels ist ein Zahnsegment
12 auf der Achse 11 befestigt, welches über die Schnecke 13 auf der Antriebswelle
14 mittels des Handrades 15 angetrieben werden kann.
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Das eine Ende des U-förmigen Hebers 16 liegt im vertieften Sumpf
17 des Beckens 2 und çdas andere Ende im Sumpf 18 des Beckens 3. Um den Heber in
einer etwa senkrechten Ebene zum Flüssigkeitssplegel zu halten, sind Zwischenwände
24 mit Löchern 25 (vgl. Fig. 3) in Vorsprünge 26 an der Beckenwand nach oben eingeschoben.
Durch diese Zwischenwände wird auch eine Beeinträchtigung der Beweglichkeit des
Hebers verhindert, die eintreten könnte, wenn sich Gläser od. dgl. in der Nähe der
Rückwand des Beckens befinden, bzw. es wird eine Zerstörung der Gläser durch Einklemmen
zwischen dem Heber und der Seitenwand vermieden.
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Zur Entleerung des Beckens 2, das niahe bis unter den oberen Rand
mit Säure 22 gefüllt ist und in dem sich die Gläser 21 (gestrichelt !d.argestellt)
befinden, wird durch Drehung des Handrades 15 der Hebel 8 so nach rechts geschwenkt,
daß ,das Becken 2 angehoben und das Becken 3 abgesenkt wird. Die Becken 2, 3 werden
also aus oder <in Fig. 1 dargestellten Lage in die Lage gebracht, die in Fig.
2 veranschaulicht ist; jedoch
ist in Fig. 2 bereits das Becken 2 entleert, nachdem
der Säureinhalt 22 in Idas Becken 3 abgezogen ist.
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Die Abmessungen ides Hebers und der Becken werden so gewählt, Idaß
die Schwenkhewegung, die er bei dem wechselseitigen Anheben und Absenken der Bekken
ausführen muß, nicht -behindert wird, z. B. durch Anstoßen eines Schenkels des Hebers
an Idie obere Kante einer Seitenwand. Wenn ein Becken abgesenkt und ,durch tden
Heber mit Flüssigkeit ganz gefüllt ist, soll das andere Ende des Hebers in dem ganz
oder fast ganz entleerten Becken noch unter dem Spiegel einer restlichen Flüssigkeitsmenge
liegen, damit ein Leerlaufen des Hebers vermieden wird. Zum luftdichten Abschluß
Mes höher liegenden Heberendes dienen die schon erwähnten Vertiefungen mit dem darin
verbleibenden Rest von Flüssigkeit. Man kann aber auch die Böden der Becken nach
hinten, Id. h. also zum Heber hin, abfallend ausbilden, so daß vorn das Becken ganz
von Flüssigkeit frei ist, damit man die gereinigten Gegenstände herausnehmen kann,
während hinten noch ein Flüssigkeitsrest vorhanden ist, der den luftdichten Abschluß
des Heberendes bewirkt, das sich in dem höher liegenden Becken befindet.
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Die unteren Heberenden können auch miit je zwei seitlichen, zapfenartigen
Vorsprüngen versehen sein, mit denen der Heber in halbrunden Vertiefungen im Boden
gelagert werden kann.
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PATENTANSPROCHE: 1. Vorrichtung zum Reinigen von Gläsern od. dgl.
mittels Säuren, gekennzeichnet durch zwei nebeneinanderltiegende Becken und einen
mit je einem Schenkel .in diese Becken bis nahe an deren Böden eintauchenden Heber,
welcher in einer zum Flüssigkeitsspiegel etwa senkrechten Ebene gehaltert ist, und
durch eine Einrichtung, mittels welcher die Höhenlage der Becken im \erhältais zueinan
der veränderbar list.