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Verfahren zur Herstellung einer Zementpackung Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung einer Zementpackung.
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Die gebräuchlichste Art der Verpackung sind Papiersäcke, in die durch
ein selbstschließendes Ventil Zement in abgemessener Menge eingeblasen wird, wobei
die Luft teils durch das Papier, teils durch das Ventil und bei genähten Säcken
auch durch die Nählöcher entweicht. Die vor dem ersten Weltkrieg übliche Art der
Verpackung des Zementes in Fässern ist kurz nach dem ersten Weltkrieg fast völlig
verschwunden, da die Verpackung zu unwirtschaftlich (Rücktransport der Leerpackung),
zu sperrig und mengenmäßig für viele Zwecke zu groß ist. Die Papiersackpackung könnte
als ein brauchbarer Nachfolger der Faßpackung angesehen werden, wenn nicht die Papiersäcke
eine überaus große Bruchempfindlichkeit und Wasserempfindlichkeit aufwiesen. Gerade
letztere ist in vielen Fällen untragbar, da sie zu großen Verlusten infolge ungewollten
Abbinden des Zementes führt.
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Es sind deshalb seit Jahren Übeflegungen angestellt, um zu einer
befriedigenden Verpackung des Zementes zu kommen und eine Zementpackung.herzustellen,
die allen Anforderungen genügt. Der Kunststoff bietet sich infolge seines schnellen
Vordringens in alle Wirtschaftszweige geradezu als Verpackungsmaterial für den Zement
an. Wenn er bisher trotzdem nicht als Verpackungsmaterial für Zement Eingang gefunden
hat, so liegt das nicht am Material, sondern an der Schwierigkeit, die zum Einblasen
erforderliche Luft aus der Packung entweichen zu lassen, ja überhaupt ein Ventil
zu verwenden, da dieses bei dem glatten Kunststoff ausklappen würde, und die Wasserunempfindlichkeit
zu erhalten. Macht also schon das Füllen einer Kunststoffpackung mit Zement große
Schwierigkeiten, so ist das Verschließen noch schwieriger. Das bekannte und äußerst
einfache Verschweißen ist nicht anwendbar, da sich bei den mit den heute üblichen
Packmaschinen gefiillten Kunststoffsäcken Zement in die Schweißnaht setzt Es wurde
nun gefunden, daß trotzdem die Verwendung von Kunststoff als Verpackungsmaterial
für Zement sehr wohl möglich ist, wenn man von der bisher üblichen Art der Füllung
der Papiersäcke völlig abgeht und neue Wege einschlägt. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren macht man sich die Tatsache zunutze, daß verdichteter Zement durch leichtes
Pressen formhaltig wird Es ist an sich bekannt, pulverförmige Stoffe dadurch zu
verpacken, daß sie zunächst in formhaltige Körper gepreßt und diese Körper als solche
in Packungsbeutel geschoben werden. Weiter ist es auch bekannt, faseriges Material
durch Pressen vorzuformen und die Formlinge dann in eine Packungshülle einzuführen.
Alle in dieser Hinsicht bekannten Verpackungsverfahren und Packungen mußten aber
dem Zementfachmann und selbst dem XTerpackungsfachmann die Überzeugung geben, daß
es völlig unmöglich sei, Zement überhaupt in einer auch nur ähnlichen Weise zu verpacken.
Das hat seinen Grund in den besonderen Eigenschaften des Zementes und den Anforderungen
an seine Verwendung.
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Die Erfindung besteht nun darin, daß eine für eine Packung bestimmte,
abgewogene Menge verdichteten Zementes, wie bekannt, durch leichtes Pressen zu einem
der späteren Packungsform entsprechenden formhaltigen Körper geformt, dieser Körper
durch eine Kunststoffhülle umhüllt und die offenen Enden der Hülle in an sich bekannter
Weise luft- und wasserdicht verschlossen werden. Bei diesem Verfahren ist man dann
in der Lage, die ganze Packung luft- und wasserdicht durch Verschweißen der Kunststoff-Folie
zu verschließen, da die zu verschweißenden Nähte absolut zementfrei sind.
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Der Zement muß sich beim Entleeren der Packung vollständig wieder
in seinen ursprünglichen Zustand zurückverwandeln lassen, darf in der Packung also
keine Bindungen eingehen, da dadurch seine Abbindefähigkeit beeinträchtigt oder
zerstört wird. Die Packung muß Gewichte von 50 kg und mehr haben, während man bei
den bekannten Packungen pulverförmigen Gutes mit vorgeformten Formlingen nach Gramm
rechnet und kaum die 500-g-Grenze überschreitet. Es verbietet sich hierbei schon
von vornherein, einen solchen Zementformling in einen Beutel oder eine andere fertige
Packung hineinzubringen.
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Die fertige Packung muß absolut luft- und wasserdicht sein und darf
keinerlei Lufteinschlüsse enthalten.
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Alles das spielte bei den bekannten Verpackungsverfahren für pulverförmiges
oder faserförmiges Gut keinerlei Rolle.
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Es muß daher als völlig überraschend und als Überwindung eines bestehenden
Vorurteiles angesehen werden, daß es auf dem erfindungsgemäßen Wege überhaupt gelingt,
eine brauchl)are Zementpackung herzustellen, ja sogar eine Packung, die gegenüber
der bisherigen noch weitere erhebliche Vorteile besitzt. Die Packung ist nicht nur
luft- und wasserdicht und - enthält keinerlei Lufteinschlüsse, sondern stellt auch
infolge ihrer Blockform eine Packung dar, die bei der Lagerung und beim Versand
keinerlei toten Raum ergibt. Der Zement ist bei der Entnahme aus der Packung ohne
jede Schwierigkeit wieder in seinen staubfeinen Zustand zurückzuführen.
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Man kann somit die Packung gewissermaßen als >^Frischhaltepackung«
für Zement bezeichnen.
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Das Verdichten des Zementes kann beispielsweise durch Vibrieren oder
auf jede andere bekannte Weise erfolgen. Da der verdichtete Zement keine Lufteinschlüsse
besitzt und infolge der Umhüllung des glatten Formlings mit der Kunststoff-Folie
auch keine Lufteinschlüsse auftreten können, ist der Unmöglich-
keit Rechnung getragen,
aus einer fertigen Kunststoffpackung nachträglich Lufteinschlüsse zu entfernen.
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Die Bruchsicherheit der Packung ist ohne weiteres gegeben, so daß
auch die Verluste, die durch Bruch der Papiersäcke entstehen, vermieden sind.