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Staudamm Für Staudämme von Talsperren ist eine Bauweise bekanntgeworden,
bei der eine im Innern des Staudamins angeordnete Tondichtung durch eine zusätzliche
Dichtungshaut verstärkt wird, die luftseitig dicht hinter bzw. unter der Tonschicht
liegt, so daß der Staudamm gegen Wasserdurchtritt in vollkornmener Weise gesichert
ist.
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Es hat sich nun gezeigt, daß diese Bauweise zwar hinsichtlich der
Dichtigkeit eines derartigen Dichtungskörpers voll befriedigt, daß jedoch der Gehalt
an Porenwasser, welcher stark schwankt und insbesondere bei schlechter Witterung
vor oder während des Einbaus sehr hoch sein kann, die Gefahr mit sich bringt, daß
die innere Reibung in der aus Ton, Lehm, Tonbeton oder Mischungen dieser Stoffe
bestehenden Dichtungsschicht zu gering wird, so daß Rutschungen auftreten können.
Während der Bauzeit wird zwar durch die Auflast das Porenwasser zu einem gewissen
Teil nach der Wasserseite hin herausgedrückt, da je-
doch diese Zeit nicht
ausreicht und eine Entfernung des Porenwassers nach der Luftseite wegen des Vorhandenseins
der Dichtungshaut in unmittelbarer Nachbarschaft der Dichtungsschicht nicht möglich
ist, genügt diese Entwässerung nicht immer.
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Gemäß der Erfindung soll nun zwischen der Dichtungsschicht auf Tonbasis
od. dgl. und der Dichtungshaut eine wasseraufnahniefähige und vorzugsweise wasserdurchlässige
Schicht angeordnet werden, welche entweder so bemessen ist, daß sie das gesamte
Porenwasser aufnimmt, oderaberauchwesentlichschwächer bemessen werden kann, wobei
das in sie eindringende Porenwasser abzuführen ist. Die Abfuhr kann auf beliebige
Weise erfolgen;, es empfiehlt sich jedoch, sie durch eigenes Gefälle vorzunehmen.
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Man hat nun bereits Dichtungen an Staudämmen vorgesehen, die aus zwei
Dichtungshäuten bestehen, wobei indessen diese Dichtungshäute den gleichen Aufbau
aufweisen und lediglich deshalb in doppelter Anordnung verwandt werden, weil sie
wegen ihres besonderen Aufbaus zum Rissigwerden neigen. Die Aufgabenstellung der
Beseitigung von Porenwasser liegt hierbei nicht vor und die Zwischenschaltung einer
Filterschicht zwischen beiden Häuten ergibt sich aus der Notwendigkeit, die Rissebildung
rechtzeitig erkennen zu können.
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Die Verwendung einer Filterschicht liegt beim Gegenstand der Erfindung
nicht nahe, vielmehr dient die auf Lehmbasis aufgebaute Schicht als eigentliche
Dichtungshaut, während die luftseitige Haut lediglich als Träger zu betrachten ist
und nur zusätzlich als Dichtungshaut angesprochen werden kann. Es liegt deshalb
auch ein Bedürfnis nach sofortiger Feststellung einer Undichtigkeit in der Lehmschicht
gar nicht vor, da die von der Trägerschicht abgestützte Lehmschicht nicht zur Rissebildung
neigt. Auch dient die erfindungsgemäß zwischen Lebnischicht und Trägerschicht eingeschaltete
Filterschicht dem vorstehend geschilderten Erfindungsgedanken entsprechend keineswegs
zur Feststellung von Undichtigkeiten, sondern zur Aufnahme des Porenwassers. Aufgabenstellung
und Wirkungen sind also in beiden Fällen ebenso verschieden wie der Aufbau der beiden
Dichtungshäute im wechselseitigen Verhalten zueinander.
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Die Filterschicht gemäß der Erfindung kann in an sich bekannter Weise
aus mehreren Schichten und insbesondere aus zwei Schichten bestehen, von denen die
schwächere und der Dichtungsschicht unmittelbar benachbarte aus feinkörnigen Stoffen,
z. B. feinem Sand gebildet wird und in erster Linie zur Aufnahme des Porenwassers
dient, während zwischen dieser und der Trägerhaut eine weitere Schicht aus grobkörnigen
Stoffen vorgesehen ist, welche entweder das höhere Aufnahmevermögen für das Porenwasser
zeigt oder aber auch als Ablaufschicht für das gesammelte Porenwasser dienen kann-
Dieser Ablauf kann durch den Einbau von Dränagerohren oder ähnlichen bzw, ähnlich
wirkenden Abzugskanälen begünstigt werden. Diese können schräg, z. B. pfeilförmig
oder von einer zur anderen Talseite mit leichtem Gefälle geneigt verlaufen, sie
können aber auch im wesentlichen unter einem rechten Winkel zur Waagerechten verlaufen,
wobei sie bei zur Talsohle schräg unter einem spitzen Winkel liegendem Dichtungskörper
entsprechend dieser Neigung ebenfalls geneigt sind. Man kann nun den Ablauf des
Porenwassers in verschiedenartiger Weise vorsehen, so etwa in besondere Aufnahmebehälter
oder aber in nach der Luftseite führende Kanäle od. dgl. Auch hier wiederum ergibt
sich jedoch eine besonders günstige Ausführungsform, indem man die Ablaufkanäle,
so etwa die Dränagerohre, in den Kontrollgang einmünden läßt, der an der Talsohle
und an den beiden Seitenhängen entlangläuft.
Aus Gründen der Festigkeit
und guten Abstützung kann es erwünscht sein, die wasserdurchlässige Zwischenschicht
nicht über die gesamte Längserstreckung des Staudamms hin vorzusehen, sondern Teilabschnitte
anzuordnen, zwischen denen die wasserundurchlässige Tonschicht bis auf die Dichtungshaut
unmittelbar in an sich bekannter Weise geführt ist, wobei diese Teile der Lehmschicht
sich seitlich in die benachbarten Teilabschnitte der wasserdurchlässigen Schicht
entwässern können. Es entsteht auf diese Weise ein mechanisch günstiges Stützgewebe,
wobei die zwischen den Teilabschnitten der wasserdurchlässigen Zwischenschicht befindlichen
Lehmschichten stegartig ausgebildet sein können und sowohl senkrecht zur Waagerechten
als auch parallel zu ihr als auch schließlich schräg zu ihr angeordnet sein mögen.
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Eine einfache Konstruktion eines derartigen Dichtungskörpers ergibt
sich -unter Verwendung von Spundwänden für die Dichtungshaut. Diese haben nämlich
zur Wasserseite konkav liegende, rillenartige Teile, die gemäß der Erfindung mit
einer wasserdurchlässigen Zwischenschicht- oder Masse, z. B. mit wasserdurchlässigem
Zement- oder Bitumenbeton od. dgl., angefüllt sind, während die konvexen Zwischenteile
als Träger für die Lehmschicht dienen, die unmittelbar an diese Teile heranreicht.
Man erhält auf diese Weise in umgekehrtem Verfahren zu dem vorbeschriebenen eine
ebenflächige Tonschicht und eine mit Stegen versehene Dichtungshaut, wie sie durch
die besondere Spundwandform, gegeben ist, ohne daß irgendwelche zusätzlichen Mittel
benötigt würden und damit eine gute gegenseitige Abstützung der Dichtungshäute.
Selbstverständlich ist es in ähnlicher Anwendung dieses Gedankens auch möglich,
eine andere Dichtungshaut als eine Spundwand zu verwenden und diese mit Stegen,
konkaven und konvexen Ausbeulungen od. dgl. zu versehen, um die "#bdichtung der
Tonschicht vorzunehmen.
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Bei der erfindungsgemäßen Verwendung der konkaven Spundwandteile empfiehlt
es sich, in diesen, entsprechend dem vorher Gesagten, Entwässerungsrohre oder -kanäle
od. dgl. anzuordnen, oder aber, falls die Spund-,vandbählen waagerecht verlaufen,
die einzelnen Bohlenteile durch Rohre mit dem unteren Kontrollgang zu verbinden.
Auch lassen sich in sinngemäßer Anwendung der vorher beschriebenen Ausführungen
die Spundwandrinnen durch Trennwände aus Lehm, Metall od. dgl. unterteilen, falls
eine zusätzliche Abstützung in dieser Richtung noch erforderlich sein sollte.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel zur Erfindung wiedergegeben,
und zwar ist hier ein Staudanim im Ouerschnitt dargestellt.
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Der Stjudamm besteht wasserseitig aus einer Böschungssicherung
1 und einem Belastungskörper 2, luftseitig aus einer Mutterbodenschicht
3 und einem Stützkörper 4. Zwischen dem Belastungskörper 2 und dem Stützkörper
4 ist der Dichtungskörper 5 angeordnet, der aus einer Dichtungshaut
6 und einer Tonschicht 7 besteht, in die Steine eingerüttelt sind.
Die Tonschicht wird -,vasserseitig abgedeckt durch einen Filterkörper, der aus einer
feinkörnigen, 8, und einer grobkörni -gen Sand-Stein-Schicht 9 besteht.
Gemäß der Erfindung ist zwischen der Dichtungshaut 6 und der Tonschicht
7 eine Filterschicht angeordnet.
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Die Dichtungshaut ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel von einer Spundwand
gebildet, deren zur Wasserseite konkav liegende Spundwandteile 10 mit wasserdurchlässigem
Bitumenbeton ausgefüllt sind, in den Abzugsrohre 11 eingelassen sind, die
seitliche Bohrungen aufweisen und deren Enden in die nk-ht gezeichneten seitlichen
Teile des Kontrollgangs an den Hängen einmünden. Die Spundwandteile verlaltfen hierbei
im Rahmen der allgemeinen Schrägneigung der Dichtungshaut im wesentlichen waagerecht,
sind also, ausgehend von der Mitte, nach den seitlichen Kontrollgängen (12) zu mit
leichtem Gefälle verlegt. Luftseitig der Spundwand sind dann noch -zwei den Schichten
8 und 9 entsprechende Schichten, nämlich eine Feinschicht
13 und eine Grobschicht 14 aus einer Mischung von Sand und Stein vorgesehen.