DE1484356C - Anlage zur Be- oder Entwässerung von Böden - Google Patents
Anlage zur Be- oder Entwässerung von BödenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur Bebder
Entwässerung von Böden, welche in einem Mantel aus Filterbaustoffen eingebettete, allseits wasserdurchlässige
Rohre aufweist und bei welcher die Grabensohle durch eine wasserundurchlässige Haut,
insbesondere eine Haut aus Kunststoff, abgedeckt ist, die im Bereich der Grabensohle der Anlage wannen-
oder muldenförmig geformt und zu beiden Seiten des Rohres und im Abstand von diesem nach oben hin
hochgezogen ist.
Der Wasserdurchtritt durch das Rohr kann hierbei durch Lochung, Schlitzung oder in ähnlicher Weise,
insbesondere auch durch Verwendung von Filterrohren aus porösem Beton od. dgl., zum Beispiel
auch aus Kunststoff, ermöglicht sein. Des weiteren hat die wasserundurchlässige, die Rohre nach unten
abschirmende Haut den Zweck, ein Durchsickern des Wassers oder der sonstigen Flüssigkeiten aus dem
Filterkörper, also auch aus der nach. unten durchlässigen Rohrwand in das unterlagernde Erdreich zu
verhindern.
Bei bekannten Anlagen, bei denen der Sohlenteil des Rohres aus Dichtbeton und nur der Oberteil des
Rohres wasserdurchlassend ausgebildet, z. B. aus Filterbeton hergestellt ist, ist die Filterleistung stark
— in der Regel bis zu 50% — herabgesetzt, außerdem ergibt sich infolge der Unterschiede im Baustoffgefüge
des Rohres eine verhältnismäßig teure Bauart.
Es sind ferner schon Anordnungen von Dränrohren bekannt, bei denen unmittelbar unter dem Rohr eine
Lage aus Dachpappe oder Kunststoff-Folie verlegt ist, um den Filtermantel nach unten gegen das Erdreich
abzugrenzen und dadurch einer Verschlammung der Dränrohre entgegenzuwirken. Gegebenenfalls
wird hierbei die Folie vor oder beim Verlegen der Form der Grabensohle angepaßt. Das Verlegen kann
hierbei von Hand oder maschinell erfolgen, indem beim Hinabgleiten des Rohres dieses die Folie mitzieht.
.
Des weiteren ist es beim B,au von Autobahnen bekannt, unter dem Oberbau der Straße eine Kunststoff-Folie
zu verlegen, die unter anderem auch eine Rohrleitung nach unten abschirmt, indem die in eine Kiessandschicht
eingebettete Rohrleitung von der V-förmig verlegten Kunststoff-Folie Untergriffen wird.
Eine solche Unterlegung durch eine wasserundurchlässige Folie führt jedoch in vielen Fällen insofern
nicht zu befriedigenden Ergebnissen, als Feinteilchen von oben her, im Scheitelbereich des Dränrohres,
durch die den Wasserdurchtritt zulassenden öffnungen oder Poren im Material des Dränrohres, vom
Wasser mitgerissen werden und im Abflußquerschnitt des Rohres der Anlaß zur Schlammbildung sein können.
Auch wird die Dränwirkung des Rohres auf dessen Unterseite nur unvollständig ausgenutzt.
Aufgabe der Erfindung ist es vor allem, diese Nachteile der bekannten Anlagen zu vermeiden und
eine Rohranordnung zu entwickeln, die sich einerseits' durch zuverlässige Abführung der im Erdreich befindlichen
Flüssigkeit in das Dränrohr, sowie andererseits dadurch auszeichnet, daß den Feinteilchen des
Erdreiches der Eintritt in das Rohr verwehrt und ihnen Gelegenheit gegeben wird, sich abzusetzen, bevor
sie in das Dränrohr einwandern. Die Erfindung besteht demgemäß darin, daß der Filtermantel unter
der Rohrsohle in entsprechender Stärke durchgehend angeordnet ist und die Rohre auf ihrer Rohraußenwandung
mit einer Filterhaut abgedeckt sind, welche wenigstens die Rohrsohle ausspart.
Hieraus ergeben sich folgende Vorteile: Der aus dem überlagernden Erdreich in das Dränrohr abzuleitenden
Flüssigkeit wird in dem Filterkörper der Weg nach der Unterseite des Dränrohres gewiesen, so
daß die Flüssigkeit einen relativ großen Weg durch den Filtermantel zurückzulegen hat, bevor sie in das
Dränrohr von unten her eintreten kann. Gleichzeitig wirkt das mit Auftrieb in das Rohr eintretende Wasser,
weil es von unten her in den Abflußquerschnitt des Rohres eintritt, im Sinne eines Schmiereffektes
reibungsvermindernd und im Rohrquerschnitt auch verschlammungshindernd, so daß der Abfluß des
Wassers aus dem Rohr flüssiger und damit beschleunigt wird. ■ ' ';\
Infolge der oberen Abschirmung des Rohres durch eine Filterhaut kann mit besonderem Vorteil ein aus
vollporösem Filterbeton oder aus Kunststoff hergestelltes Dränrohr verwendet werden. Hierdurch
läßt sich eine besonders hohe Filterwirksamkeit erreichen, da einerseits die gesamte Rohrwand für den
Durchtritt des Wassers zur Verfügung steht, andererseits jedoch Boden-Feinteilchen am Eintritt in das
Filterrohr von oben her gehindert werden. Die Erfindung macht sich dabei die Erkenntnis zunutze, daß es
nicht notwendig ist, die Filterhaut über den gesamten Rohrumfang anzuordnen, da die von der Filterhaut
im Scheitelbereich des Dränrohres zurückzuhaltenden Feinteile nicht gleichmäßig über den ganzen Umfang
des Rohres, sondern von der Flüssigkeit infolge deren Schleppkraft praktisch nur im Scheitelbereich des
Rohres in das Rohrinnere mitgenommen werden. Es hat sich gezeigt, daß die hierbei von der Filterhaut
nicht umschlossene Unterseite des Rohres ihre volle Filterwirksamkeit praktisch immer behält, da das von
unten nach oben in das Rohr einströmende Auftriebswasser keine Schleppkräfte für den Boden entwickelt
und infolgedessen auch keine Feinteile des Bodens mit nach oben trägt. Es tritt kein Zusetzen der Poren
in diesem Bereich des Filterkörpers ein. Andererseits
bewirkt das freie Einströmen des Auftriebswassers in den Abflußquerschnitt des Rohres von unten her eine
wesentliche Herabsetzung des Abflußwiderstandes. Das Wasser kann bei der erfindungsgemäßen Ausführung
des Filterkörpers im Auftrieb ohne Behinderung durch Dichtungsvorgänge in den offenen Rohrquerschnitt
eintreten.
Zugleich wird infolge der wasserdichten Wanne oder Mulde, in die das Entwässerungs- oder Bewässerungsrohr
verlegt ist, ein Einsickern von Wasser in das unterlagernde Erdreich verhindert.
Darüber hinaus kann bei gleicher Filterleistung der lichte Querschnitt des Rohres kleiner gewählt werden,
da der Querschnitt des Rohres in den Perioden maximaler Abflußmengen vollaufen kann, und trotzdem
der gesamte Rohrmantel durch den von außen wirkenden hydrostatischen Überdruck voll filterwirksam
ist. Der Abflußquerschnitt des Rohres kann auch deshalb ohne Gefahr voll beansprucht werden, weil
eine Versickerung von Wasser in das darunter befind- ao liehe Erdreich in jedem Fall ausgeschlossen ist.
Die Erfindung vereinigt somit alle Vorteile eines in der ganzen Rohrwand filterwirksamen Dränrohres
aus Filterbeton oder aus Kunststoff od. dgl., mit ringsum freier Durchtrittsmöglichkeit der Flüssigkeit
aus dem umgebenden Filtermantel. Diese Vorteile ergeben sich aus der stark herabgesetzten Einströmungsgeschwindigkeit in das Dränrohr und aus dem tiefer
liegenden Grundwasser-Einzugsspiegel.
Vorzugsweise besteht die Filterhaut aus Wirrfaserstoff
und deckt die Rohraußenwandung auf etwa 3A
bis 2/s des Rohrumfanges im oberen Bereich des Rohres ab. Hierdurch kann das in den Filterkörper von
oben einsickernde Wasser eine besonders gute Führung durch den Filtermantel hindurch bis auf die
Unterseite des Dränrohres erhalten, andererseits ist der hierfür zur Verfugung stehende Querschnitt nicht
unerwünscht groß, aber doch groß genug, um eine ausreichende Wassermenge der Unterseite des Rohres
zuzuführen und in den offenen Querschnitt des Rohres einfließen zu lassen.
Die Erfindung ist sowohl zur Entwässerung als auch zur Bewässerung geeignet.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem Querschnitt durch eine Ent-Wässerungsanlage
dargestellt.
In dem z. B. gewachsenen Erdreich 10 ist eine wannenförmige Mulde 11 ausgehoben, die durch eine
wasserundurchlässige und alterungsbeständige Haut 12, insbesondere aus Kunststoff, ausgelegt ist. Diese
Haut deckt die wannenförmige Mulde nach unten ab, wobei sie in Form eines Troges einen wannen- oder
muldenförmig gebogenen Abschnitt 12 α und einen seitlich etwa tangential anschließenden, schräg nach
oben verlaufenden Abschnitt 12 b und gegebenenfalls einen gegenüberliegenden entsprechenden Abschnitt
12 c aufweist. In die durch diese Kunststoffhaut 12 ausgekleidete wannenförmige Mulde ist der
Mantel 13 aus Filterbaustoff, z. B. Kies und/oder Sand unter gleichzeitiger Verlegung des Dränrohres
14 eingeschüttet. Das Dränrohr 14 besteht aus dem eigentlichen Rohr 15 und aus der darübergelegten
Filterhaut 16, insbesondere aus einem Wirrfaserstoff. Die Anordnung ist hierbei derart getroffen, daß die
Rohrwand 14 einen genügenden Abstand von der wasserundurchlässigen Haut 12 α hat, wobei der
kleinste Abstand α zweckmäßig im mittleren unteren Querschnitt in der lotrechten Mittellängsachse des
Rohres liegt und der Querschnitt des Filtermantels sich beiderseits des Rohres nach oben muldenförmig
erweitert. Die wasserundurchlässige Haut soll hierbei im Bereiche des muldenförmigen Abschnittes
12 ά — das Rohr auf dessen Unterseite zweckmäßig auf V3 bis V2 des Rohrumfanges im Abstand umgeben.
Andererseits umschließt die Filterhaut 16 das Rohr 15 z. B. aus porösem Beton nicht über dessen
ganzen Umfang, sondern läßt einen Teilumfang des Rohres etwa mit dem Winkel auf der Unterseite desselben
frei, wobei der Winkel vorzugsweise so gewählt ist, daß die Filterhaut das Rohr um etwa '2Ia
bis 3A nach außen abschirmt und die Unterkanten 17 wesentlich unterhalb der durch die Achse des Rohres
gelegten Mittelebene e und unterhalb der Oberkante 18 der wasserundurchlässigen Haut 12 liegen, auch
wenn der eine oder andere schräg verlängerte Abschnitt 12 b und 12 c der wasserundurchlässigen Haut
fehlt.
Oberhalb des Filtermantels 13 wird nach Verlegung des Rohres der Schüttboden 19 etwa bis zur
Oberfläche 20, z. B. neben einer Straße, aufgeschüttet.
Das von oben durch den Schüttboden 19 und den Filtermantel 13 durchsickernde Wasser durchwandert
einerseits von oben und von der Seite in Pfeilrichtung X1,. X2, x3 nach Durchtritt durch die Filterhaut
16 und andererseits als Auftriebswasser in Pfeilrichtung y im Bereich des von der Filterhaut 16 freien
Rohrsektors vom Winkel das Filterrohr 15 von außen nach innen. Die jeweilige Menge des durchtretenden
Wassers pro Flächeneinheit des Rohres sei hierbei etwa durch die Länge der Pfeile schematisch ange-'
deutet. Wie ersichtlich, tritt eine Teilmenge des Wassers von oben her etwa in Pfeilrichtung xv x2 und
eine weitere größere Teilmenge von unten her etwa in Pfeilrichtung y durch die Rohrwand hindurch in den
lichten Abflußquerschnitt ein.
An den Schenkel 12 b der die Mulden- oder Grabenböschung abdeckenden undurchlässigen Haut
kann eine andere wasserundurchlässige Haut 21 anschließen, auf der der Dränanlage Wasser von oben
bzw. von der Seite her, z. B. aus dem Frostschutzkörper einer Autobahn, Straße usw. zufließt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Anlage zur Be- oder Entwässerung von Böden, welche in einem Mantel aus Filterbaustoffen
eingebettete allseits wasserdurchlässige Rohre aufweist und bei welcher die Grabensohle
- durch eine wasserundurchlässige Haut, insbesondere eine Haut aus. Kunststoff, abgedeckt ist, die
im Bereich der Grabensohle der Anlage wannen- oder muldenförmig geformt und zu beiden Seiten
des Rohres und im Abstand von diesem nach oben hin hochgezogen ist, dadurchgekennzeichnet,
daß der Filtermantel (13) unter der Rohrsohle in entsprechender Stärke durchgehend
angeordnet ist und die Rohre (14) auf ihrer Rohraußenwandung mit einer Filterhaut (16) abgedeckt
sind, welche wenigstens die Rohrsohle ausspart.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterhaut (16) aus Wirrfaserstoff
besteht und die Rohraußenwandung auf etwa 3h bis 3/ά des Rohrumfanges im oberen Bereich
des Rohres (14) abdeckt.
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